Das Jahr 1848 usw.

Die SN vom 19.1.2016 melden, dass die Stiftung, die die “Idstedt-Gedächtnishalle” betreibt, sich in einer Krise befindet. Der Wärter, der 47 Jahre lang die Stätte innen und außen betreut hat, wird aufhören. Die angeschlossene Gastronomie ist “vollkommen veraltet” und wurde bisher von der Ehefrau des Wärters betrieben. Da die Stiftung kein Geld hat, ist sowohl die Nachfolge des Wärters als auch der Betrieb der Gastronomie ungeklärt. Die ganze Einrichtung ist damit gefährdet. Das “Klassentreffen” empfiehlt, den Artikel in den SN zu lesen. Man lernt, dass damals, 1850, fast 1500 Menschenleben “völlig unnötig” geopfert wurden.

Achtung – abgestaubter Eintrag! Es geht um den Versuch, die Schleswig-Holsteinische Geschichte zu verstehen. Ja! Das ist für Normalos aussichtslos – aber wir wollen jedenfalls zwei Nägel einhauen: 1848/50 und 1864!

Wir (bzw. der Admin) merken uns:

1850 (1848 fing das schon an) wurde die Stadt Schleswig dänisch! Dat mut man sick mol vörstelln! De wulln, dat man in’t Rathuus un in de School un öberhaupt dänsch snackt!
Wat’n Tüünkram…

1864 Rin in de Kartüffeln, ruut ut de Kartüffeln! Mit dat Joar weer dat vörbi mit dat dän’sche Getüddel. Nu keem de Breefkasten ut Preußen! Jawoll!

Naa düsse Kort weer de ganze Krom ünner Farv “Daenemark”.

Hört sick eenfach an, weer dat avers nich. Dat weer allns veel vigelienscher.

Wer dat weten will, mutt sülms naakieken…

Hier geit dat wieder…
Das “Klassentreffen” darf nach dem Verdikt der “Schleswiger Stadtgeschichte” (im neuen Heft) natürlich nicht der “Ort der kritischen Auseinandersetzung” sein. Diesen Olymp des geschichtlichen Diskurses können wir nicht erklimmen – Gott bewahre! Wir sind hier eine “Pinwand” für Jedermann, der sich für Schleswig interessiert! Aber wir pinnen hier jeden Zettel an die Pinwand, der uns passt! Jawoll! :yes:

Wie war das nochmal gleich in Idstedt… Ach ja:

Der Sieg war unser und doch sollte die gewonnene Schlacht verloren werden (oder so ähnlich)

Ich hab ja schon lange drauf gewartet, auch mal Idstedt im “Klassentreffen” zu erwähnen. Hanns Mieschendahl ist “Schuld”. Er hat vor rund 50 Jahren diese Grabstellen von 1848 gefallenen dänische Soldaten an der Friedrichsberger Kirche fotografiert. Und schon sind wir bei Idstedt :D


Hier die Leichenfeier…

…und hier die Schlacht…

Kathinka Wantula aus Schleswig (hier schon einmal erwähnt) hat eine Seite zur Schlacht bei Idstedt, die zum Stöbern anregt (z.B. alte Karten).

Jetzt kommen die Fotos aus dem “Lager” des Admins:

Sehr schön, der Gasthof zu Idstedtkirche alt (oben) und neu (s. ganz links und rechts) und die doppelte Kirche (die es so nicht mehr gibt).

Rechts neben der Kirche die Waffenkammer (später “Idstedt-Gedächtnishalle”), die zu “unserer” Schulzeit wohl nicht im Katalog der “Pflichtausflüge” stand. Ich bin jedenfalls nie dagewesen…
(Ein trauliches Ensemble – links: Kneipe und Kirche)

Den Besuch in der Waffenkammer holen wir jetzt nach:

bitteschön! :D

Schön, dass wir uns mal wieder auf geschichtsträchtigen Boden begeben haben.

Auf der Suche Patriotika im “Klassentreffen” fand sich noch dieses:

Im Jahre 1896 fand die feierliche Enthüllung und Weihe des Chemnitz-Bellmann-Denkmals auf dem Schneckenberge statt.

Bei der Feier wurde heftig gesungen – z.B. “Schleswig-Holstein meerumschlungen…“.

Den Text hatte ja der Chemnitz 1844 schon an seinem Advokaten-Schreibtisch im Büro neben der Post während der Arbeitszeit geschmiedet und mit der Melodie von Kantor Bellman wurde das Lied am 24. Juli 1844 auf dem Schneckenberg (im Festzelt) zum Vortrag gebracht.

Im Monat August des nächsten Jahres (1845) sollte ein Ausflug zum Sängerfest im “rebenumkränzten alten Würzburg” stattfinden.

Auf der Hinreise befand sich eine Wundertüte (eine große), in der sich eine Fahne befand, auf dem Dampfschiff, das die Abgesandten des Vereins über die Elbe brachte.

Die Fahne (rechts die Geschenkurkunde) durfte erst in Würzburg ausgepackt werden. Sie erwies sich als “die schönste der beim Fest entfalteten Fahnen”.

Der Langsee ist ja ganz in der Nähe – an seinen Ufern haben sie sich auch gekloppt!

Aus der “schlichten Waffenkammer” wurde ab 1930 dann die “Idstedt-Gedächtnishalle“, die 1976 geschlossen werden musste, weil “die Sammlungen und Ausstellungsstücke in einen beklagenswerten Zustand geraten” waren. 1978 ging es dann nach einer Neugestaltung der Ausstellung wieder weiter.

Sofaeckenbasiertes Grübeln ließ den Entschluss reifen, diesen Eintrag auch auf “Anno 1864” zu erweitern, die “Befreiung”. Die Schleswig-Holsteinische Geschichte ist kompliziert (das darf ich doch wohl sagen? :oops: ) und für mich persönlich ist es hoffnungslos, das ganze Durcheinander
jemals in Gänze zu verstehen. Aber wir Laien haben ja das Internet, das wir ganz schamlos immer wieder benutzen… Immerhin haben wir links schon mal die “wichtigsten” Akteure des Krieges…

Work in progress” – beobachten Sie den Admin bei “der Arbeit”:

Da fangen wir doch mal bei der Spurensuche mit der Kanone am Busdorfer Teich an (links ein Foto von Hanns Mieschendahl, rechts von unserer “Begehung III“).

Der Spruch auf der Kanone:
Diese alte dänische Kanone wurde von Oskar Plretzschner(?) einem Kampfgenossen aus der Schleswig-Holsteinischen Erhebung von 1848/51 im Jahre 1864 auf diesen Platz geschafft und dem Besitzer des Friedrichsplatzes zum Geschenk gemacht.

…und schon haben wir einen kühnen Hüpfer von Krieg Eins nach Krieg Zwei gemacht! :roll:

Es folgt jetzt die komplette Kopie eines schon vorhandenen Eintrags geschichtlicher Natur (Oh! Verzeihung! Aber der Olymp wird es wohl nicht bemerken.)… :oops:

Was tun, wenn dich in Rödekro ein Däne nach Sliminde fragt?

(Die Karte ist von dieser Seite – vielen Dank!)

Das ist doch ganz einfach! Du nimmst die Kort over Sydslesvig (forsigtig, die Kort ist groß!) und zeigst ihm mit dem Finger auf der Karte, was er machen muss:

Etwa so:

Also, wir sind hier in Rödekro am Danevirke und der Valdemars Mur, da musst du von hier über Bustrup nach Slesvig an die Sliehal (ach nee, die ist ja weg), aber da musst du mit dem Dampfer (tuuut! tuut! du verstehst?) auf der Slien nach Sliminde fahren! Das geht dann durch die Li. Bredning und die Store Bredning nach Mysunde, an Arnaes und Kappel voerbi nach Sliminde, siehstdu hier auf der Insel Lodsö!

Was meinst du, wie der Däne (mit Frau und zwei Goeren) dich dann anstrahlt! :D

Apropos Dannewerk! Wenn wir schon mal da sind…

Auf diesen beiden Bildern haben wir (möglicherweise) dieselbe Schanze abgebildet.


Wie schon Peter Voß meinte, gibt es vielleicht Zusammenhänge mit den Zwistigkeiten von 1864…

Und was sagt Wiki?

…Eis und Schnee behinderten beide Armeen…
…Die kampflose Aufgabe des Danewerks, das in der im 19. Jahrhundert aufgekommenen dänischen „Nationalmythologie“ aufgrund seiner langen Geschichte eine erhebliche Rolle spielte, löste in Dänemark einen erheblichen Schock aus und de Meza musste in der Folge das Oberkommando abgeben. Allerdings wurde durch den Rückzug das Gros der dänischen Armee vor der Vernichtung bewahrt…


Admin:
Jungs! Ich bin stolz auf Euch! Die geballte Kompetenz auf dem Spezialgebiet des Brauereiwesens zeigt sich mal wieder im Kommentarbereich!

Um die geringsten Zweifel an der Seriösität des “Klassentreffens” zu pulverisieren, hier jetzt (links und rechts) Kopien der Seiten aus Heinrich Philippsens und C. Sünksens zweisprachigem “Führer durch das Dannewerk” (links der dänische Titel) aus dem Jahr 1903. Darin heißt es:

…Von Busdorf über die Dörfer Gr. und Kl. Dannewerk hinweg bis Kurburg waren im Jahr 1864 von den Dänen 18 größere Schanzen aufgeworfen, dazwischen lagen mehrere Brustwehren für Infanterie und 2 vorgeschobene Werke, deren eines unvollendet geblieben war. Die “Illustrierten Kriegsberichte aus Schleswig-Holstein” (Leipzig 1864) bringen mehrere Abbildungen dieser Schanzenanlagen.

übrigens…

Miniaturen-Nachbildungen des Busdorfer Runensteins sind in 3 verschiedenen Größen zum Preise von resp. Mk. 1, 2 u. 5 beim Bildhauer C. Sünksen in Schleswig (Plessenstrasse No. 6) erhältlich.

Jetzt – schon wieder – die komplette Übernahme eines Eintrages rund um das “Befreiungsdenkmal” mit der Überschrift: Schnaps! Ich wage diese Verknüpfung der Themen, weil es doch zeigt, wie die alten und die neuen Zeiten unentwirrbar miteinander verwoben sind (Goethe, Schiller oder Simmel?)…

Ist das verjährt?

Ruth und Kurt Tüxen, aufgewachsen im Kolonnenweg, haben sich 1949 kennen gelernt. Es spielte die Tanzkapelle Voß und der schwarz gebrannte Schnaps war in dem Denkmal gegenüber vom Skandia versteckt…

Aus “DIE ZEIT” v. 2.7.76:
Das Hotel „Skandia” in Schleswig zum Beispiel ist geradezu ein ideales Ferienquartier für Behinderte. Dort werden rollstuhlfahrende und gehbehinderte Gäste aufgenommen: alleinreisende Behinderte, die keiner fremden Hilfe bedürfen, und behinderte Kinder oder andere Betreuungsbedürftige mit einer Begleitung. Im „Skandia” gibt es Schonkost, …aber, auch Diabetikerdiät und eine Leber-Galle-Diät. Wer im Auto anreist, kann direkt bis zum Eingang vorfahren und dort auch parken. Für Elektrorollstühle ist ein geschützter Einstellplatz vorhanden; ein Arzt wohnt nur 500 Meter entfernt, bis zum nächsten

Krankenhaus ist es nur einen Kilometer weit. Trotz dieser Vorzüge darf dieses Hotel als preisgünstig gelten: Es bietet Frühstück von 6 Mark bis zur Vollpension für 46 Mark an.

All diese Angaben stehen im — Ferienführer ’76/77 der Bundesarbeitsgemeinschaft »Hilfe für Behinderte”; 3. Auflage, Düsseldorf, 160 Seiten.

Feierlichkeiten…

Ein Gemälde von 1864 und eine Ansichtskarte mit dem Hohen Tor…

Durch die Tatsache, dass die “Realschule” im Stadtweg 72 von 1848 bis 1864 bestanden hat, also genau zwischen den beiden Kriegen, ergibt sich die natürliche Überleitung zum Klassentreffen “unserer” Schule!!! Klick!
Vielen Dank für das Interesse! :D
…in Arnis waren sie auch noch zugange!

Ich verweise auf die Schleswig-Holsteinische Geschichte…

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