I had a dream…

Admin: Eine nachträglich eingefügte Vorbemerkung:

Dieser Eintrag begann mit der Beschreibung eines “Traumes”, nämlich die Beiträge der Gesellschaft für Schleswiger Stadtgeschichte im Internet lesen zu können.

Geworden ist daraus eine (für mich) sehr interessante Diskussion mit Frau Skehr vom Gemeinschaftsarchiv in Schleswig. Beide Institute darf man nicht in einen Topf werfen (Zitat Frau Skehr: “Wir als Archiv sind zwar Partner der Gesellschaft, aber nicht für deren Tun oder Nichttun verantwortlich.”).

Nachtrag: Eine Beurteilung der “Situation” durch Jochen Meyer aus Dänemark (Jochen Meyer ist Archäologe und stammt aus Schleswig).

Ich träumte jüngst, dass sämtliche “Beiträge zur Schleswiger Stadtgeschichte” (Heft 1 – 54, seit 1956) digitalisiert im Internet gespeichert wären, mit sämtlichen Abbildungen und allem Pipapo. Schön mit Suchfunktion (von Google kostenlos beigesteuert) und der Möglichkeit für Jedermann, zu den einzelnen Beiträgen Kommentare (Detailwissen) beizusteuern…

“Wir erhoffen uns aber künftig einen intensiven Austausch mit den Lesern … Sie, liebe Leserinnen und Leser, sind das Korrektiv, hier können Sie ihr Detailwissen der Allgemeinheit verfügbar machen.”

So steht es im neuen Band 54 der “Beiträge”, der heute in meinem Briefkasten landete. Das finde ich Klasse!

Aber was lese ich denn da?

“Hier ist der Ort der kritischen Auseinandersetzung, nicht die Medien und schon gar nicht das Internet, es sei denn, Sie wählen die Seiten der Stadtgeschichtsgesellschaft.”

Falk Ritter: Ich glaube, mit dem Satz meinen die mich.

Oh! Das finde ich nun aber sehr schade! Mit “den Seiten” kann ich leider nicht viel mehr machen, als mit den Amtsträgern der “Stadtgeschichte” per Telefon, per Post, per Email oder auch mit Hilfe eines reitenden Boten in Verbindung zu treten.

Sönke Hansen:

Hallo Gerd,

über das Zitat aus dem neuen Beitrag zur Schleswiger Stadtgeschichte bin ich negativ überrascht. Anscheinend gibt es in Schleswig das ungeschriebene Gesetz, dass sich nur die Bürger mit der Stadtgeschichte befassen dürfen, die zur Blutsbrüderschaft von Reimer Pohl (Vorsitzender der Gesellschaft der Schleswiger Stadtgeschichte) und Dr. Matthias Schartl (2. Vorsitzender und Leiter der Gemeinschaftarchiv Suadicanistr.) gehören.

Diesen “Historikern” geht es in erster Linie nicht um die kostenlose Bereitstellung von Information aus der Schleswiger Stadtgeschichte, wie es von den Betreibern der Internetseiten praktiziert wird, sondern um die gezielte Vermarktung. Erst kürzlich wurde werbewirksam in den Schleswiger Nachrichten über das neueste Werk des Dr. Schartl über die Landräte des Kreises Schleswig-Flensburg, berichtet. Warum sind diese Informationen nicht kostenlos auf der Internetpräsenz der Gesellschaft für Stadtgeschichte abrufbar ?
Anscheinend steht der Kommerz bei diesen “Historikern” im Vordergrund, ähnlich verhält sich übrigens auch der Leiter des Stadtmuseums, Dr.Rüdel.

Der Internetauftritt der Stadtgeschichte-Gesellschaft ist mehr als dürftig. Informationen über die Stadtgeschichte sind dort kaum zu erfahren, Fotos sind nur von auswärtigen Exkursionen vorhanden. Warum sind hier keine historischen Bilder zu sehen? Dr. Schartl sitzt doch als Archivleiter an der Quelle.

Die von der Gesellschaft für Stadtgeschichte heraufbeschworene Hexenjagd auf stadtgeschichtlich interessierte Bürger, die in der Lage sind, die modernen Medien zu nutzen, ist mehr als überflüssig und spiegelt die Intoleranz und Inkompetenz dieser Gesellschaft wieder.

Tja Gerd, um weiteren Ärger zu vermeiden, müssen wir unsere Webseiten aus dem Netz nehmen und aus dieser Gesellschaft austreten. Da wir beide unter 70 sind, sind wir ohnehin viel zu jung für diesen Verein. Ansonsten landen wir noch auf dem Scheiterhaufen…

Viele Grüße
Sönke

Noch eine Info von Sönke: …es sind ja nicht nur steuerfinanzierte Archive, sondern die leben auch von den Gebühren der Nutzer. Seit diesem Jahr ist dort abfotografieren verboten, jede DIN A 4 Kopie kostet 1 Euro. Ich glaube nicht, dass der Schartl auch nur einen Euro bezahlt…

Das “Klassentreffen” ist ja nur ein “Blog”, zu dem “Normalos” beiderlei Geschlechts etwas beitragen. Zuweilen ist es ganz amüsant, wenn in den Kommentaren alte Schleswiger Geschichten aus erster Hand erzählt werden. Manchmal ist es auch anrührend, wenn “ausgewanderte” Schleswiger etwas entdecken, das sie längst vergessen glaubten. Im Laufe der Zeit ist ein bunter Bilderbogen zum Thema Schleswig entstanden, in dem man nach Herzenslust lesen (auf “internettisch”: herumklicken) kann.

Das Gemeinschaftsarchiv des Kreises Schleswig-Flensburg und der Stadt Schleswig ist natürlich etwas ganz anderes:

Wir sind das Gedächtnis des Kreises Schleswig-Flensburg und der Stadt Schleswig und stehen für historische Auskünfte gerne zur Verfügung. Bei einem persönlichen Besuch legen wir Ihnen alle bei uns verwahrten Unterlagen vor. Alle sind uns herzlich willkommen, um nach Herzenslust in alten Dokumenten, Zeitungen oder Fotos die Geschichte unserer Region und ihrer Menschen zu ergründen.

Dieser schöne Satz steht im Internet über dem obigen Text:

Herzlich Willkommen auf unseren Archivseiten!

Das “Klassentreffen” erlaubt sich in aller Demut die Frage, wo denn die Archivseiten sind? Außer dieser einen Seite ist nichts zu finden – oder gibt es irgendwo eine versteckte Tür?

Eine Auskunft von Frau Ulrike Skehr:

Das Abfotografieren bei uns ist nicht verboten sondern stark eingeschränkt worden (und selbst damit sind wir schon entgegenkommender als andere Archive). Begründet wird es von uns unter anderem damit, dass das ungehemmte und vor allem unreflektierte Sammeln eingedämmt wird. Wir finden Unterlagen von uns dann im Internet und es ist nichts zu finden, wo die Dinge eigentlich herkommen. Ein lapidarer Hinweis auf das Stadtarchiv ohne Signatur reicht nicht. Wir gestatten das Fotografieren nur noch dann, wenn aus konservatorischen Gründen das Kopieren oder Scannen nicht möglich ist. Ganz abgesehen von rechtlichen Fragen…
Weiter kostet eine normale DIN A 4-Kopie keinen Euro sondern 0,30 €. Das ist immer noch teurer als im Copyshop, zugegeben, aber dafür steht bei uns ja auch nicht Copyshop an der Tür. Einen Euro kostet ein Mikrofilmausdruck, dafür ist die Grundgebühr von 5,00 Euro für die Filmbenutzung weggefallen. Wer also beispielsweise nur einen Ausdruck macht, kommt deutlich günstiger weg. Eine Kopie kostet dann einen Euro, wenn wir sie aus den Standesamtsunterlagen anfertigen. Die sind einmalig und unbedingt schützenswert und werden durchs ewige Kopieren nicht besser. Außerdem sind die Angaben darin nicht so umfangreich, dass man sie nicht auch abschreiben und gleich in den Stammbaum eintragen kann.
Und zu guter Letzt: für Recherchen im eigenen Haus zahlen unsere Mitarbeiter selbstverständlich nichts, Recherchen und Kopien in anderen Archiven (auch im Landesarchiv) sind für uns in jedem Fall kostenpflichtig. Nur mal zur Kenntnis…

Admin: Ich hab’ mal versucht, mit Hilfe des Internet (wie sonst?) etwas zu “Signaturen” herauszufinden und bin meist bei “digitalen Signaturen” gelandet, mit denen die Echtheit von Dokumenten gesichert werden soll, die an andere Personen elektronisch weitergeleitet werden.

Da diese Art von Signaturen von Frau Skehr sicherlich nicht gemeint sind, habe ich weitergesucht und beispielsweise dieses hier gefunden (bitte klicken!). Demnach können Signaturen aus mehreren Zeilen, bestehend aus vielen Zeichen, bestehen. Ich verstehe das so, dass mit Hilfe der Signatur ein Dokument in einem Archiv direkt gefunden werden kann.

Werden in Veröffentlichungen Dokumente (z.B. Fotos) aus dem Gemeinschaftsarchiv in dieser Weise zitiert? Interessieren würde es mich schon…

Ergänzung: Im neuen Band 54 der “Beiträge” findet sich z.B. folgende Quellenangabe: Landesarchiv Schleswig-Holstein, Schleswig: Abteilung 8.1 Nr. 2285 und 2286 (ich denke mal, dass das eine Signatur ist, die das Landesarchiv benutzt, oder?)

Dieses hier: “StASl XIII, 2 Nr. 12 l:2.8.1903” ist die Signatur für ein Dokument im Stadtarchiv Schleswig.

1.801 Ansichten

25 Gedanken zu „I had a dream…“

  1. Ich habe den Eindruck (wieso haben die alle eine imehhladresse?) daß die heutige Zeit , sprich Internet, gaaaaanz was schlimmes ist? Esoterik? oder was anderes? Oder sind die Leute im Vorstand etwa ultimativ beknackt? Jedenfalls gibt deren Website nicht viel her. Als Butenschleswiger bin ich enttäuscht! Anscheinend ist denen das total piepegal oder das Superlativ: scheißegal!
    Was heißt denn schon “noch gar nicht das Internet”? Die haben Angst, daß sich Leute melden, die vielleicht Bullshit reden?
    Laat See! :>>

    Antworten
  2. Vorbenannte Herren scheinen so distinguiert zu sein, als würden sie ihre Unterwäsche mit Messer und Gabel überstreifen.
    Als hätten Sie die Alleinherrschaft über Stadtgeschichten.
    Wunderbar, das passt zu Schleswig.
    Hin und wieder wünsche ich mir auch “Butenschleswiger” zu sein.

    Antworten
  3. Wenn das eine Gesellschaft ist, die mit unseren Steuermitteln gefördert wird, könnte sich Brüssel wegen der internetbezogenen Negativ-Äusserung interessieren – “Europeana” wird aufgebaut, um allen Bürgern freien und kostenlosen Zugang zu allen Quellen zu ermöglichen.
    Elitäres Wissensbewusstsein sollte eigentlich aus allen Köpfen längst verschwunden sein.
    Zum Internet und dem, was dort auch an Torheiten verbreitet wird, mag man geteilter Meinung sein. Manches fehlt mir an menschlicher Überlegung – auch bezüglich der eigenen Schwächen, wenn man auf andere zeigt. Da hätte bisweilen vorheriges(!) Nachdenken geholfen – so es denn im Rahmen des persönlich Möglichen zur Verfügung steht. Die Hoffnung stirbt zuletzt!
    Und wir haben ja zum Glück den Admin, der bremsen kann, so dass das Internet wohl für uns, die wir uns auch hier zu Wort melden können, unbedingt ein Gewinn ist.
    Vergnügten 3.Advent im Binnenland und an der Waterkant!

    Antworten
  4. Ich glaube, mit dem folgenden Satz meinen die mich:
    “Hier ist der Ort der kritischen Auseinandersetzung, nicht die Medien und schon gar nicht das Internet, es sei denn, Sie wählen die Seiten der Stadtgeschichtsgesellschaft.”

    Hier der vermutliche Grund:

    Der alte Redaktionsleiter Dr.Schwarz war überhaupt keiner Kritik zugänglich, egal wo sie geäußert wurde. Und Herr Pohl hat seine besten Jahre auch schon lange hinter sich.

    Ich hoffe, dass der neue Redaktionsleiter das ändern wird.

    Antworten
  5. Das glaube ich gerne, Frau Skehr. Aber wenn man etwas weiter entfernt wohnt, würde man doch gerne “digital” in den Schätzen eines Archives stöbern können. Die technischen Möglichkeiten sind dafür allemal vorhanden…

    Antworten
  6. Wir arbeiten daran, Herr Tams, auch für entfernt wohnende Nutzer da zu sein, aber sicher in anderer Form als von Ihnen gewünscht und gefordert. Es wird nicht darin gipfeln, dass wir unsere gesamten Bestände online stellen.

    Antworten
  7. Das ist mir vollkommen klar, Frau Skehr, dass es nicht realisierbar ist, den Gesamtbestand eines Archives online zu erschließen. Aber besonders “leckere Häppchen”, insbesondere Fotos, könnte man den Steuer zahlenden Bürgern doch gönnen.

    Wenn allerdings alles und jedes vor der Veröffentlichung wissenschaftlich aufgearbeitet sein muss, werden wir Bürger uns auf lange Wartezeiten einstellen müssen.

    Ich wage zu behaupten, dass die Mühlen der Historiker besonders langsam mahlen… :D

    (Ich war mal Schwiegersohn eines Archivrates am Landesarchiv)

    Antworten
  8. Davon, dass alles wissenschaftlich aufgearbeitet sein muss, bevor es veröffentlicht wird, kann keine Rede sein. Trotzdem halte ich in der Geschichtsarbeit ein korrektes, belegbares und nachvollziehbares Handeln für unerlässlich. Falsch abgeschrieben, bleibt falsch. Mitunter dauert das auch etwas länger, aber idealerweise wird mehr als Quelle geprüft, bevor (egal in welcher Form) veröffentlicht wird. Das Raushauen von Fotos und Leckerlies ist mir da zu wenig.

    (Ich bin Tochter eines Tischlers und baue trotzdem keine Möbel)

    Antworten
  9. Ich wollte nicht andeuten, dass mir als Ex-Schwiegersohn eines Archivars besondere Fähigkeiten zugewachsen sind. Es handelt sich nur um die “Entdeckung der Langsamkeit”, damals…

    Aber vielen Dank für Ihre Erläuterungen. Das “Raushauen” von Fotos ist im “Klassentreffen” natürlich kein Problem und bringt sogar Spaß!

    :D

    Nachtrag: Herr Sönke Hansen gibt an, dass “seit diesem Jahr” abfotografieren verboten sei. Könnten Sie mir freundlicherweise erklären, warum das so ist?

    Antworten
  10. Nicht jeder Archivar ist per se langsam, aber lassen wir das…

    Ich finde im Grunde toll, was sie machen, ich bin bei Ihnen auch schon fündig geworden… Ich finde es nur etwas anmaßend, wie hier über seriöse historische Forschung hergezogen wird. Sie müssen auch bedenken, dass wir in erster Linie ein Verwaltungsarchiv für die Verwaltung der Stadt und des Kreises sind und da sind die “leckeren Häppchen” mitunter etwas rar gesät. Zu privaten Quellen kommen wir nur durch fleißige Sammelarbeit oder durch das Entgegenkommen von Firmen/ Privatpersonen etc., die uns freundlicherweise ihre Unterlagen überlassen.

    Was Sönke Hansen angeht: er sollte zunächst mal bei der Wahrheit bleiben. Das Abfotografieren bei uns ist nicht verboten sondern stark eingeschränkt worden (und selbst damit sind wir schon entgegenkommender als andere Archive). Begründet wird es von uns unter anderem damit, dass das ungehemmte und vor allem unreflektierte Sammeln eingedämmt wird. Wir finden Unterlagen von uns dann im Internet und es ist nichts zu finden, wo die Dinge eigentlich herkommen. Ein lapidarer Hinweis auf das Stadtarchiv ohne Signatur reicht nicht. Wir gestatten das Fotografieren nur noch dann, wenn aus konservatorischen Gründen das Kopieren oder Scannen nicht möglich ist. Ganz abgesehen von rechtlichen Fragen…
    Weiter kostet eine normale DIN A 4-Kopie keinen Euro sondern 0,30 €. Das ist immer noch teurer als im Copyshop, zugegeben, aber dafür steht bei uns ja auch nicht Copyshop an der Tür. Einen Euro kostet ein Mikrofilmausdruck, dafür ist die Grundgebühr von 5,00 Euro für die Filmbenutzung weggefallen. Wer also beispielsweise nur einen Ausdruck macht, kommt deutlich günstiger weg. Eine Kopie kostet dann einen Euro, wenn wir sie aus den Standesamtsunterlagen anfertigen. Die sind einmalig und unbedingt schützenswert und werden durchs ewige Kopieren nicht besser. Außerdem sind die Angaben darin nicht so umfangreich, dass man sie nicht auch abschreiben und gleich in den Stammbaum eintragen kann.
    Und zu guter Letzt: für Recherchen im eigenen Haus zahlen unsere Mitarbeiter selbstverständlich nichts, Recherchen und Kopien in anderen Archiven (auch im Landesarchiv) sind für uns in jedem Fall kostenpflichtig. Nur mal zur Kenntnis…

    Antworten
  11. Chapeau, Mme Skehr! ;D
    Trotzdem muß ich Gerd Tams recht geben.
    Nun ist es sowieso Allgemeinwissen, daß es im öffentlichen Dienst etwas langsamer zugeht, als in der freien Wirtschaft.
    Als es mit der IT losging, hatten die Alten das Sagen und Schiß vorm Internet.
    Tja und die Jungen, die die Ahnung hatten, hatten noch nix zu melden.
    So kommt der Karren halt nur langsam in Fahrt.
    (Zur Info: Ich war 20 Jahre in der freien Wirtschaft und 27 im ö.D.. Ich weiß wovon ich rede |-| )

    Antworten
  12. Schade, dass sich der Konflikt so verschäft. Eigentlich ist das ganze Kinderkram, aber als historischer Laie darf man sich halt nicht in die geheiligte Welt der professionellen Historiker wagen und dort womöglich auch noch Kritik äußern.

    Immerhin ist mir nun klar, dass historische Laien, die ihr Wissen im Internet verbreiten, im Archiv des Dr.Schartl nicht erwünscht sind.

    Zum Thema kleines Einmaleins : Meine Freundin kam von ihrem letzten Archivbesuch etwas verwundert nach Hause, da sie für etwa 20 Kopien bei Herrn Thiele fast 20 Euro bezahlen durfte. Offensichtlich liegt mein Rechenfehler in der Tatsache, dass ich kein studierter Mathematiker bin…

    Betonen möchte ich jedoch, dass wir im Archiv immer freundlich behandelt wurden, Frau Skehr und Herr Thiele waren immer sehr hilfsbereit.

    In Zukunft werde ich das Archiv nicht mehr nutzen, damit ich keine falschen Informationen mehr über die Stadtgeschichte im Internet verbreite.
    Anscheinend war die “alte-schleihalle” eine blödsinnige Idee, es ist wohl am besten, die Seite ins Datennirvana zu versenken.

    Zur Quellenangabe möchte ich noch anmerken, dass ich angebe, dass die Informationen aus dem Archiv stammen. Andere in Schleswig so hoch angesehene Historiker veröffentlichen ihre Aufsätze in den Beiträgen zur Schleswiger Stadtgeschichte ohne auch nur eine einzige Quelle zu nennen.
    Da jetzt anzumerken, dass ich die komplette Signatur verwenden müßte, ist schon etwas merkwürdig.

    Vielleicht ist das Internet auch zu fortschrittlich für manche Schleswiger, so dass möglicherweise erst die nächste Generation die Möglichkeit hat, die Idee von “Stadtgeschichte im Netz” umzusetzen.

    Wie gesagt, das ist alles eine traurige Angelegenheit, aber ich werde nun schön ruhig sein, nichts und niemanden mehr kritisieren und die Schleswiger Archivare in Ruhe lassen.

    Sönke

    Antworten
  13. Herr Hansen, ehrlich gesagt, verstehe ich Ihre heftige und beleidigte Reaktion jetzt nicht so richtig.
    Wenn Sie Kritik üben, sollten Sie mir doch zugestehen, darauf zu reagieren.

    Zunächst mal scheint bei der letzten Abrechnung mit Ihrer Freundin etwas schiefgelaufen zu sein, ich war anscheinend nicht dabei. Das tut mir leid, aber man hätte anders drüber reden können… (und kann es noch)

    Dann möchte ich behaupten, (und nicht nur Sie) mehrfach darauf hingewiesen zu haben, dass die Angabe von Signaturen wichtig ist. Es sollte auch eine Selbstverständlichkeit sein, dass man genau angibt, wo man was herhat. Verlange ich damit zuviel?! Dass die anderen Forscher das nicht machen, halte ich für genauso nachlässig und falsch. Es hat ja auch einfach praktische Gründe: da sieht jemand was auf Ihrer Seite oder möchte aus einem Artikel etwas nachprüfen, kommt zu uns und sagt: “ich hab da was gesehen, das will ich mir mal genauer angucken, das ist das und das…” und dann geht hier die große Sucherei los. Mit Angabe einer Signatur wäre es schlicht um einiges einfacher. Glauben Sie mir, es ist schon vorgekommen…

    Man kann ja von der Gesellschaft für Schleswiger Stadtgeschichte halten, was man will, aber ich finde es nicht in Ordnung, wenn Kritik gegen Institutionen die sachliche Ebene verlässt und persönlich wird. Außerdem habe ich Schwierigkeiten damit, dass meine Arbeit schlechtgemacht wird, wenn das Grundproblem in der Unzufriedenheit mit der Gesellschaft für Schleswiger Stadtgeschichte liegt. Wir als Archiv sind zwar Partner der Gesellschaft, aber nicht für deren Tun oder Nichttun verantwortlich.

    Wie ich auch schon zu Herrn Tams gesagt bzw. geschrieben habe, ich finde Ihre Arbeit gut und angesichts der Defizite in der Öffentlichkeitsarbeit der GSSG auch durchaus gewinnbringend für Schleswiger Lokalgeschichte. Sie sind weiterhin willkommen bei uns, aber das ist jetzt Ihre Entscheidung.

    Antworten
  14. Hallo Frau Skehr! Ich hatte gerade oben im Eintrag spekuliert, was denn eine Signatur ist und wie sie im Gemeinschaftsarchiv aussieht. Könnten Sie ein Beispiel angeben?

    (In den “Beiträgen” habe ich noch kein Beispiel gefunden, suche aber weiter…)

    Update: Doch ich habe in Heft 37 etwas gefunden (Beispiel): StASl XIII, 2 Nr. 12 l:2.8.1903 (das war ja wohl das alte Stadtarchiv)

    Antworten
  15. Ja, das ist eine Signatur aus dem alten Archiv, obwohl das Archiv immer das gleiche ist, nur die Signaturen haben sich dann und wann geändert. Reicht Ihnen das, soll ich´s nochmal erklären?

    Antworten
  16. Nein- Alte Schleihalle darf nicht sterben! Da gibt es doch, genauso wie hier bei Gerd Tams, eine ganz ungeheuer enorm grosse Zahl von anonymen Mitguckern! Man darf sich schon sicher sein, dass nicht zuletzt der Vorstand der Gesellschaft für Schleswiger Stadtgeschichte eifrig mitbetrachtet. Das ist mehr als genugt, um Ihre aufwendige Arbeit zu begründen. Auch ich würde mir allerdings wünschen, das Sönke Hansens Engagement, und das von Gerd Tams, als den Betreibern der mit Abstand interessantesten Seiten zum Thema Schleswig, zumindest Erwähnung auf so “offiziellen” Stadtgeschichtsseiten in dem so phantastisch flexiblen Internet finden könnten. Der Gesellschaft für Stadtgeschichte und Anderen würde das keinen Zacken aus den Kronen brechen- Signaturen hin oder her; ganz im Gegenteil! Das würde vielleicht auch andere zum Beitragen und Nachahmen anregen!

    Ob man für das weitreichende Fehlen von Dokument-Abbildungen oder Fotografien auf den Internetseiten der hier bereits erwähnten Institutionen (und anderer) Verständnis, Ausreden oder Entschuldigungen suchen muss, bezweifle ich. Man muss es eben selbst besser machen- und da habe Sie, Sönke Hansen, Falk Ritter und Gerd Tams, sich nichts vorzuwerfen; gehen mit sehr beeindruckenden Beispiel voran. Die regelmässigen Besuche Ihrer Seiten sind für alle an der Geschichte der Stadt Schleswig Interessierten ein Zwang!

    Ausdrücklich zur Gesellschaft für Stadtgeschichte muss ich hier hervorheben, dass ich in den letzten Jahren über die Qualität der Beiträge in den Berichten nicht gerade beeindruckt gewesen bin. Auch eine Reihe von Dispositionen der Redaktion und des Vorstandes habe ich nicht beifallen können. Nun, nachdem mich das neuste Heft erreicht hat, frage ich mich wiedereinmal, was die ausdrückliche Berufung auf den wissenschaftlichen Anspruch des neuen Redaktørs motiviert, oder ob das der rechte Anspruch für solch eine Veröffentlichung in dieser Zeit und Form sein kann? Vielleicht wäre es ganz gut, einmal ein Jahr keinen Beitrag herauszugeben….
    Jedoch und Immerhin: Genauso wie anscheinend Herr Tams, bin ich nämlich Mitglied in der Gesellschaft, unterstütze sie zumindest durch mein “Abonemet”. Wir sind daher auch ein Teil dieser Gesellschaft; und der Vorstand/Redaktionsausschuss ist damit nur der selbst erwählte/verdiente. Ich schätze mal, man würde auch in der Gesellschaft offene Türen einrennen, wollte man sich dort wirklich engagieren und Einfluss nehmen;ganz besonders im Alter unter 70 Jahren und ehrenamtlich, wie sich versteht. Da liegt doch wohl der Hund begraben, wenn man sich fragt, warum diese Gremien sozusagen nicht mit der Zeit gehen. Will ich also eine verbesserte Publikation oder ein anderes Auftreten im Internet, muss ich mich selbst engagieren…. Dazu fordert der neue Redaktør ja auch in dem letzten Heft auf- zugegeben recht ungelenkig und anachronistisch… aber immerhin doch wohl auch ehrenamtlich (und mit meinenem schweigenden Mitgliedersegen…)
    Ganz anders sieht die Sache aus, beachtet man das Engagement des professionellen Stadtmuseums, was die Ziele der Gesellschaft und des Museums anbetrifft. Da wünschte ich mir doch ein ganz gewalltiges Mass mehr an Sichtbarkeit – ganz besonders im Internet. Das dürfte doch eigentlich auf grosses Verständnis in dem Haus stossen, das sich Bilder so gross auf die Plakate schreibt….?
    Aber was hilft es, diese Verbitterung über Vereine und Institutionen zu pflegen?
    Erstens: Selber besser machen. Zweitens: Mitarbeiten und Beitragen.
    Drittens: Auf Guten Beispiele verweisen, die “unsere” Institutionen anspornen können.
    Meines Erachtens hinkt Schleswig-Holstein in Sachen Internet, Archivalien und Bilder hoffnungslos hinterher. Das zeigen nicht nur Ihre Seiten, meine Herren Hansen, Ritter und Tams, sondern auch ungezählte Archivseiten mit Postkarten und vielem mehr von Ortsarchiven, Vereinen und Privatpersonen. Muss man noch Beispiele nennen? Auf Sönke Hansens Seite ist auf ein paar aus Deutschland verwiesen. Ich wohne in Dänemark, wo eine bildliche Präsenz vieler Sammlungen ein “Must” bei der Internetpräsentation zu sein scheint.
    In diesem Zusammenhang mag man sich z.B. auch im Schleswiger Landesarchiv als ins Abseits gestellt fühlen, was Archivalien anbelangt. So ist es dänischen Kollegen schon vor Jahren gelungen, Volkszählungsunterlagen nahezu lückenlos und suchbar im Internet zu präsentieren. Besser als familysearch….und zudem sogar mit Daten aus Schleswig und Holstein! http://ddd.dda.dk/soeg_person.asp
    Wäre man an dänischen Volkszählungsunterlagen oder Kirchenbüchern interessiert böte sich hier ein internet-Zugang, den man für Schleswig wohl für lange Zeit noch als utopisch bezeichnen mag.
    Von Bildern wollen wir hier gar nicht träumen, oder?
    Einfach abwarten, bis Google-Earth die historische Verion mit dem update gratis liefert, inkl. historischer Postkarten und den bislang zugänglichen Bildern von alte-schleihalle, gerdtams usw…!

    Viele Grüsse
    Jochen Meyer

    Antworten
  17. Die Skandinavier sind uns da, nicht nur
    im Archivwesen sondern auch in der Nautik, weit voraus.
    Wir navigierten bis vor ein paar Jahren dank BSH (früher DHI) noch fast wie vor 100 Jahren, da hatten die skandinavischen Kollegen schon längst die elektronische Seekarte.
    So ähnlich wird es hier in den Archiven wohl auch gewesen sein oder ist es womöglich noch so….? ;D

    Antworten
  18. Ich kann Herrn Prof. Winkler nur dringend dazu raten, eine eigene Blog-Seite ähnlich dieser hier zu eröffnen, wo man unzensiert über die “Gesellschaft” und deren Publikationen diskutieren kann.

    Antworten
  19. “Beiträge zur Schleswiger Stadtgeschichte” und was andere Archive so zugänglich machen.

    Hallo Gerd,
    Archivangestellte hüten einen Schatz und sind eine Behörde! Es ist diese Mischung die Hobby-Chronisten zur Verzweiflung treiben kann. Die Macht über einen Lesesaal auszuüben muß köstlich schmecken. Da verhalten sich die Schleswiger sogar etwas weniger streng.

    Aus Gründen die die Archive Bestandsschutz nennen muß man anstrengende Vorläufe absolvieren bevor man, z. B. ein nie benutztes Siegel als Kopie bekommt. Eine solche Kopie muß man bezahlen. Mit der Siegelkopie erhält man dann einen Fragebogen wozu man die Kopie bräuchte, Dissertation, redaktionellen Beitrag einer Zeitung oder gar Veröffentlichung im Internet. Sagt man an dieser Stelle ja, wirds besonders teuer. 30,00 € für eine farbige Kopie des Asselheimer St. Stephan für das Recht es unter http://www.heimat-pfalz.de veröffentlichen zu können. Wie gesagt 30,00 € für ein Siegel/Wappen welches in diesem Falle von der betroffenen Gemeinde nie benutzt wurde.

    Andere noch in dem besagten Artikel gezeigten Abdrücke besaß ich bereits. Wer das nachschauen möchte hier der Link:

    Die Damen und Herren haben Angst überflüssig zu werden. Verlangen sie zu wenig werden sie, als öffentliche Behörde, von den Landesrechnungshöfen noch gerügt. So kommen dann schon Archivbenutzungs Gebühren von 8,00 € pro Tag zusammen. Nutzt man das Archivpersonal um eine lange Anreise zu umgehen werden pro angefangene halbe Stunde 15,00 € fällig. Da bin ich schon bei 120,00 € gelandet.Und immer schön die Signaturen einfügen, wofür ich dann allerdings Verständnis habe. Ein anderer möchte eventuell an dieser zitierten Stelle noch genauer nachlesen.

    Wie haben es unsere dänischen Nachbarn doch gut. Die stellen fast alles in Internet. Die Kirchenbücher unter: oder alle Kriegsgräber unter: http://www.dki-01.dk/fl_grave_jylland_da.php oder aber alle z.Zt. aktuellen Grabsteine in Dänemarks Friedhöfen unter: http://stegemueller.dk/dki/ Jetzt sage niemand: “Wer braucht denn Grabsteine? Familienforscher! Wenn man weiß Onkel sowieso ist in Odense begraben und sonst weiß man nichts kommt man mit den auf dem Grabsteinen vorhandenen Daten auf das Kirchenbuch, dann auf Onkels Eltern und schon sind die Daten vom Onkel sowieso gesichert.

    Ein Problem kommt allerdings hier nicht zur Sprache. Das sind die politisch vorgegebenen Daten + Fakten. In Colmar existiert ein Archiv mit Archivalien über die französisch besetzten linksrheinischen Gebiete nach dem 1. Weltkrieg. Da kommt man als Ausländer garnicht rein! Oder, Dr. Henrik Skov Kristensen, Leiter des Museum Fröslev/Faahuus, hat bis heute keinen Auftrag die Geschichte dieses grenznahen Internierungslagers nach
    dem Ende des 2. Weltkrieges darstellen zu können(?). Nur unter der deutschen Wiki-Seite steht da was: http://de.wikipedia.org/wiki/Internierungslager_Fr%C3%B8slev

    Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass die altersbedingte Ablehnung des Internets von Besitzern von Herscherwissen sowieso nur ein biologisches Problem darstellt. Bei den politischen dauerts wohl noch länger.

    Herzliche Grüße aus der Pfalz
    Uwe C.

    Antworten
  20. Hi Gerd Tams!

    I had some dreams too.

    Mir träumte, dass am 3. November beim brillanten, kenntnisreichen und klar bewertenden Vortrag „Gewinn und Verlust – vom Umgang mit historischer Bausubstanz in Schleswig“ von Prof. Dr. Rainer Winkler trotz des Eintrittspreises von 6,- (sechs) € die Aula der Volkshochschule gerammelt voller Mitglieder der Gesellschaft für Schleswiger Stadtgeschichte war.

    Mir träumte, dass die Mitgliederversammlung der o. a. Gesellschaft mit großer Mehrheit beschlossen habe, wegen ihres eingestandenen Versagens vor wenigen Jahren auf dem Deckblatt ihrer alljährlichen „Beiträge“ in Zukunft statt des Hohen Tores das unverstellte Restaurant an der Stampfmühle mit seiner Freitreppe zur unteren Terrasse, ihrem einst alten Baumbestand und der historischen Trinkwasserquelle abbilden werde.

    Mir träumte, dass der Vorstand der o. a. Gesellschaft und eine große Zahl ihrer Mitglieder, insbesondere diejenigen, die Mitglieder einer politischen Partei sind, ihre Parteifreunde veranlasst haben, den Bebauungsplan zum Hotel Stadt Hamburg und Umgebung zu revidieren.

    Mir träumte, dass auf dem gleichen Wege unter dem Beifall der die Umwelt schützenden Schüler der A. P. Möller-Skolen die zuständigen Gremien veranlasst wurden, den das Holmer Noor teilenden Straßendamm aus der Zeit des Kasernenbaus durch die Nazis zu entfernen und den sowieso überflüssigen, nahezu eine Million € teuren Kreisel vor dem ehemaligen Kasernentor nicht zu bauen.

    I had a dream a long time. Now it is reality!:
    Nach mehrmaligem Augenwischen und Kneifen in den linken Arm, durfte ich erfreut zur Kenntnis nehmen, dass die Schleswiger Nachrichten (SLN) die Homepage-Adresse unseres Arbeitskreises wikingerzeitliche Schifffahrt e.V. in meinem Leserbrief „Weiter forschen“ (SLN-Formulierung) am 14. Dezember 2009 abgedruckt haben. Das hat der Vorstand der o. a. Gesellschaft uns bis heute verweigert. Darüber hinaus haben die SLN meinen Leserbrief unter ihrer Rubrik „Debatte“ veröffentlicht. Wenn das ernst gemeint sein sollte, könnte der öffentliche Diskurs über die Erforschung des unbekannten zentralen Danewerkes zwischen Schloß Anettenhöh und der sog. Seesperre bei Reesholm beginnen, den wir auch in unserer Hompage http://www.wikingerzeitliche-schifffahrt.de seit fast zwei Jahren fordern. Dort ist der vollständige Text zu lesen.

    Es lohnt sich also doch, im Internet präsent zu sein, auch wenn man die 70 bereits überschritten hat. Das Klassentreffen sollte weiter stattfinden, mindestens bis zum 90.! Dann stellen wir die Frage erneut.

    Mit besten Grüßen,

    Ihr Jürgen Griese

    PS Da fällt mir noch mein Alptraum von vorgestern ein: Ich irre im Dunkeln als grünes Männchen durch den Tiergarten und suche mein Ufo. Die Stabantenne sitzt noch auf meinem Kopf, aber die Funkverbindung ist abgebrochen. In mir keimt der Verdacht, dass die Archäologen mit Dallins exaktem Plan vom Fürstengarten in Händen versäumt haben, vor dem Bau der Kreisberufsschule am Eisteich das Grundstück nach Pfostenlöchern abzusuchen.

    Schweißbedeckt erwache ich. Was soll der Unfug? Da fällt mir ein Gespräch mit dem stellvertretenden Schleswiger CDU-Bürgermeister Frank Neubauer vor ungefähr zwei Jahren anlässlich umfangreicher Bodenbewegungen auf seinem Grundstück Paulihof ein, wo er mich fragte, ob ich „der mit dem Ufo im Tiergarten“ sei. Damals konnte ich mir keinen Reim darauf machen. Nach einem Hinweis eines Sympathisanten unseres Arbeitskreises vor wenigen Tagen auf ein Link im Klassentreffen ist das anders.

    Antworten
  21. Falk Ritter hat sich den neuen Band 54 der “Beiträge zur Schleswiger Stadtgeschichte” mal genauer angesehen und auf seiner Homepage Kritiken an den Beiträgen veröffentlicht.

    Antworten
  22. Admin: Vorbemerkung

    Die nachfolgende Email an mich zeige ich hier unverändert und unkommentiert (außer einigen Verlinkungen, die das Verständnis fördern). Herr Griese hätte den Text hier auch an dieser Stelle als Kommentar eingeben können – und mir hätte sich dann die Frage gestellt, ob das so stehen bleiben kann.

    Da ich Laie bin, was presserechtliche und was-weiß-ich-für-Dinge angeht, muss ich “aus dem Bauch heraus” entscheiden. Ich meine, dass aus dem Text keine Beleidigungen, absichtlichen Unwahrheiten oder etwas Vergleichbares herauszulesen sind. Sollte das trotzdem der Fall sein und durch überzeugende Argumente belegt werden, bin ich natürlich bereit und verpflichtet, diesen Kommentar hier zu ändern oder ganz zu löschen.

    Sehr geehrter Herr Tams,

    nach Rücksprache mit Lutz Clausen bitte ich Sie, meinen folgenden Text im aktuellen Teil des Klassentreffens zu veröffentlichen.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Jürgen Griese

    I had a dream.

    In der letzten Zeit häuften sich Klagen in Schleswiger Websites über die Gesellschaft für Schleswiger Stadtgeschichte. Das begann zunächst weitgehend unbemerkt, jedenfalls aus meiner Sicht, vor Weihnachten 2007 in http://www.falkritter.homepage.t-online.de, wo der Autor sich unter der Überschrift “Die Beiträge der Gesellschaft für Schleswiger Stadtgeschichte e.V. 2004-2006 sind nicht zitierbar”. darüber beklagte, dass “ich auch nicht hinnehmbare Veränderungen und Verstümmelungen meiner Publikationen hinnehmen musste, die in keiner Weise vorher mit mir abgesprochen waren”. Als besonders verantwortlich dafür nannte er den Leiter des Redaktionsausschusses, Herrn Dr. Hans-Wilhelm Schwarz, dessen Ausscheiden aus dem Amt im Sommer 2009 er in o.a. “Kritik” vom 15.12.2007 vermeldet.

    Vor Weihnachten 2009 entzündete sich in http://www.gerdtams.de an einer Bemerkung des neuen Schriftleiters in den Beiträgen 54/2009 u.a. eine Diskussion über die Qualität der Internetpräsenz der Gesellschaft und warum sie ihre Beiträge immer noch nicht ins Netz gesetzt habe. Am 14.12.2009 verwies dort Herr Dr. Falk Ritter mit einem Link auf seine Kritik vom 15.12.2007 auf meinen Aufsatz “Lag Sliesthorp im Hasselholmer Tal?” und kritisierte Herrn Dr. Schwarz hart dafür, dass er meinen Aufsatz veröffentlicht habe. Mit dem Fazit seiner “Kritik” von 2007 beendete er auch einen Tag vor Heiligabend 2009 seine “Kritiken an den Beiträgen zur Schleswiger Stadtgeschichte 2009”: “Niemand hat dieser Gesellschaft größeren Schaden zugefügt als er (Dr. Schwarz, der Autor) mit der Veröffentlichung der Ufo-Landungen hinterm Fürstengarten”.

    Wer die drei Absätze vor und den Absatz nach der durch eine Vorderansicht von mir ergänzten Draufsicht aus Rudolf Matthias Dallins (um 1670-1734) Plan (Beiträge der Gesellschaft 51/2006, S. 31, oder in http://www.wikingerzeitliche-schifffahrt.de im o.a. Aufsatz) vom Fürstengarten in meinem Text liest, wird leicht erkennen, dass der “Kritiker” eine Textstelle aus dem Zusammenhang gerissen und grob sinnentstellend zu den übrigen Textstellen zitiert hat. Das ist nicht nur deshalb bedauerlich, weil er mit dieser Arbeitsweise Zweifel an anderen Aufsätzen seiner Homepage, also seiner Qualität als Kritiker weckt, sondern auch den verdienten Schriftführer Dr. Schwarz damit unverdient angreift. Öffentliche Kritik hat die Gesellschaft auch aus meiner, allerdings anderer Sicht verdient, aber sie sollte Fairness und Anstand nicht vermissen lassen.

    Ich bin mit Schreiben von gestern (13.01.2010) mit sofortiger Wirkung aus der Gesellschaft für Schleswiger Stadtgeschichte ausgetreten, denn deren Vorsitzender, Herr Reimer Pohl, ist nicht bereit, die von Nachbarn des Bauvorhabens Fischbrückstraße/Hafengang vorbereitete Unterschriftensammlung zu unterstützen. Er begründete das damit, dass die Mitgliederversammlung erst im Sommer sei und war auch nicht zu einer zwischenzeitlichen Lösung bereit. Dennoch erklärte er, in der Beurteilung dieses Bauvorhabens mit mir voll überein zu stimmen.

    An dieser archäologisch und städtebaulich exponierten Lage der Schleswiger Altstadt soll in den nächsten Tagen ein nicht an das Stadtbild angepasstes vierstöckiges Gebäude mit Pfahlgründung gebaut werden, das die dort zu vermutenden bedeutenden Bodendenkmale des historischen Stadthafens und der Durchfahrt in den Königshafen des Holmer Noores vor jeder archäologischen Untersuchung unwiederbringlich zerstören würde. In Kürze werde ich darüber in der Homepage unseres Arbeitskreises wikingerzeitliche Schifffahrt e.V. berichten. Unverzüglich habe ich nach Kenntnis beim zuständigen Kulturminister und dem Schleswiger Bürgermeister den sofortigen Baustopp verlangt und zwei Tage später die NDR-Fernseh- und Hörfunk-Redaktion und die Redaktion der SLN um Berichterstattung über diesen internationalen Skandal gebeten. Weil der rechtliche Weg nach Lage der Dinge nicht mehr beschritten werden kann, habe ich mit Schreiben vom 10. Januar 2010 die SSW-Fraktionsvorsitzende im Kieler Landtag, Frau Anke Spoorendonk, um politische Intervention gebeten. Der Hafen Knud Lawards war bekanntlich ein dänischer Hafen.

    Das den Bau verzögernde Winterwetter wird bald vorbei sein und die Bohrmaschine anrücken. Wo ist der entschiedene Widerstand der Schleswiger Bürger und ihrer Traditionsvereine?

    Jürgen Griese

    Schleswig, den 14.01.2010


    Admin:
    Auf Wunsch von Herrn Griese habe ich an von ihm bezeichneten Stellen Anführungszeichen eingesetzt, die durch einen “technischen Fehler” bei der Übermittlung der Email “verloren gegangen” waren.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Per Klick lächeln: