Ein nostalgischer Spaziergang

Wir gehn jetzt mal spazieren.

Es geht bei der Schleihalle los, dann den Strandweg entlang, am Paddelbootshafen und der Strandhalle vorbei, über die Königswiesen in Richtung Dom, die Süderdomstraße entlang bis zum Rathausmarkt. Dann die Töpferstraße und Süderdomstraße zurück bis zur Ecke Hafenstraße. Die Hafenstraße gehen wir dann bis zum Hafen runter und gucken dann aufs Wasser.

Einverstanden? Gut! Dann los…

>Was für ein Betrieb bei der Schleihalle! Was ist denn da los? Ach so – da wird Musik gemacht – die Kapelle der 16er Husaren gibt ein Platzkonzert. Woher ich das weiß? Von Helgo Klatt (Heft 17 der Beiträge).

Solln sie doch, wir gehn jetzt zur Schlei runter…

Es sieht da an der Brücke ja etwas unordentlich aus! Über die Schienen der Kreisbahn müssen wir auch noch heil hinüber kommen. Rechts ist der “Rote Elefant” zu sehen, in dem die höheren Herrschaften regieren…

Von der Brücke an der Schleihalle sieht alles schon viel friedlicher aus. Den Heringen im Wasser zuzugucken, hat doch etwas beruhigendes.

Aber wir wollen jetzt ja weiter, den Strandweg entlang…

Ist doch ein schöner Weg, der Standweg. Links wuchert das Unkraut am Bahndamm, recht dümpelt das brackige Schleiwasser. Und auf halber Strecke lässt ein Junge im Matrosenanzug sein kleines Segelboot zu Wasser…

Holla! Am Paddelbootshafen ist schwer was los. Alle wolln sie unbedingt aufs Wasser. Uns ist aber mehr nach Land zumute. Wir könnten zwar in der Strandhalle ein Bierchen trinken, aber – wir sind ja gerade erst losgegangen…

Der Wiesendamm ist immer eine Begehung wert. Links und rechts alte und nicht so alte Bäume. In die Gräben mit dem etwas schmuddeligen Wasser muss man ja nicht so genau hinein sehen.

Und am Ende wird dann der Dom immer groß und größer…

Er ist doch immer wieder eindrucksvoll, unser Dom. Da sind wir uns doch einig.

Jetzt müssen wir die Gleise der Kreisbahn überqueren, die vom Kreisbahnhof zum Hafen führen…

Wolfgang klugscheissert…

Wie ihr seht, müssen wir uns die Süderdomstraße ja unbedingt vom früheren Domfriedhof aus ansehen. Gleich müssen wir allerdings über das Gitter klettern, weil wir ja weiter zum Rathausmarkt wollen…

Still und ruhig liegt er da, der Rathausmarkt. Der Senatorkrog lädt zwar zur Einkehr ein, aber wir verkneifen uns das Bier.

Am Hafen wird es wohl auch noch etwas geben…

Zurück zur Süderdomstraße und einmal kurz ein Stück die Töpferstraße entlang geschaut.

Huch! Da steht ja sogar so ein neumodisches Auto – allerdings mit drei Rädern…

Wolfgang sagt, es ist ein Tempo…

Noch ein Blick die Süderdomstraße entlang in die andere Richtung gefällig? Hier bitte!

Zwei Dinge fallen uns auf: Da steht ja schon wieder ein Auto – die neue Zeit scheint anzubrechen; das andere ist das Gitter auf der Mauer. Wo ist das Gitter geblieben?

Norbert – stellt einen Zusammenhang zwischen dem verschwundenen Gitter und der “Dicken Bertha” her…

Wolfgang sagt, das Auto ist ein Kommissbrot

An dem Haus mit der Laterne ist das obere Ende der Hafenstraße. Wie abgemacht – da gehen wir jetzt zum Hafen runter…

Auf halber Strecke drehen wir uns noch einmal um und schauen in Richtung Dom. Ist das da links eigentlich eine Kneipe?

Der Blick zurück vom Hafen! Im Vordergrund – das Hafenamt – zu erkennen am Fahnenmast…

Nun sind wir am Hafen! Da wo wir hin wollten. Glückwunsch allerseits.

Aber,

wo gibt es hier ein Bier???

Lutz Clausen kommt uns zur Hilfe:

…es gab es in der Hafenstraße 7 eine Gastwirtschaft (Detleffsen, Emil – Gastwirt), resp. in der Nr 6 – eine Schlachterei (J. Lietz)

Denn gehn wir eben nochmal die Straße hoch und trinken unser Bier in der Hafenstraße Nr. 7! Oder weiß jemand, wo “Mudder Hansen” ihren Tresen hat?
 
Angesehen von: 570

4 Gedanken zu „Ein nostalgischer Spaziergang“

  1. ….auf halber Strecke drehen wir uns noch einmal um,ist das da links eigentlich eine Kneipe?”
    Tja Gerd,mit Sicherheit kann man das nicht sagen-allerdings gab es in der Hafenstraße 7 eine Gastwirtschaft (Detleffsen,Emil – Gastwirt),resp. in der Nr 6 -eine Schlachterei (J.Lietz)

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  2. Nun will ich denn doch mal ein bißchen klugscheißen.
    Auf der Kreisbahnlok sind nicht zwei plauschende Lokführer zu sehen sondern Lokführer und Rangierer, die werden nicht gemütlich plauschen sondern der Rangierer wird dem Lokführer sagen welche Wagen er in welcher Reihenfolge wo abholen und wo hinbringen soll.
    Auf dem Bild vom Rathausmarkt, das Haus mit der Stumpfen Ecke, war zu unserer Zeit die Schlachterei Schäfer.
    Das Foto mit dem Blick in die Töpferstraße dürfte aus den fünfziger Jahren sein, denn wir sehen (das Auto) einen Tempo.
    Das Foto darunter, mit der Domkurie, in der zu unserer Zeit der Domküster Reinke wohnte, dürfte aus den dreißiger Jahren sein, denn das Auto dürfte ein Hannomag Komißbrot sein.

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  3. Betr.: Gitter und Mauer in der Süderdomstr.
    Meine Vermutung:
    Wie es auf dem Foto von 1900 aussieht, schließt die Mauerkrone mit der Straße ab.
    Ergo: Es mußte ein Gitter drauf, damit die Passanten nicht, nachdem sie voll des guten Bieres aus dem Domkrug oder Detleffsens Gasthof kamen, auf den Friedhof stürzten.
    Im 1. Weltkrieg wurde das Eisen für die “dicke Berta” benötigt und abmontiert.;D
    Nun mußte aber die Mauer erhöht werden.
    1. um Unfälle zu vermeiden (s.o.)und
    2. damit die Lütten auf der Mauer (an der Hand der Eltern natürlich, claro!!!)
    laufen konnten!(Dat hävv ick ja ook girn mookt)
    IRGENDWELCHE ANDERE THEORIEN????|-|

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