Die Luftbilder des Pastor Körber oder auch: “Neues aus dem Rathaus”

Lt. SN vom 31.3.2015 wird der Zirkus Krone dieses Jahr nicht auf dem Stadtfeld in Schleswig gastieren, sondern in Süderbrarup. “Hauptproblem ist, dass der sogenannte Viehmarktplatz am Stadtfeld, wo die großen Zirkusse seit
 
vielen Jahrzehnten gastieren, als Abstellfläche für Lkw, Anhänger und Wohnwagen nicht mehr zur Verfügung stehen. Denn dort ist inzwischen ein großes Einkaufszentrum gebaut worden.”

Nachfolgend Impressionen und Informationen zum “Stadtfeld” (klick!) in einem Eintrag aus dem Jahr 2008(!). Es geht allerdings meist um den “Peermarkt”…

(Neu: ein Foto aus dem “Pappkarton” von Merle)

Aus aktuellem Anlass wieder “auf Seite Eins”: Lt. SN von heute, dem 3.2.2010, wird im Rathaus in einer “Arbeitsgruppe Peermarkt” darüber beraten, ob der Peermarkt evtl. abgeschafft wird (dieser Eintrag hier wurde übrigens bis heute schon 6184 mal angeklickt).

Ein Vorschlag von Norbert! :D
Lutz weiß was fehlt: Festzelte mit Livemusik

SN vom 4.2.2010:
…Die Stadtverwaltung sucht nun nach einem neuen Veranstaltungsort. „Wir haben im vergangenen Jahr gesehen, dass das Stadtfeld für den Markt in seinem jetzigen Umfang zu groß ist“, sagte Dahl.

…„Wir müssen jetzt klären, welche Plätze für den Peermarkt überhaupt in Frage kommen“, erläuterte Dahl. Dabei geht es auch um die Bodenbeschaffenheit. Der Jahrmarktsplatz muss ein schweres Karussell tragen können.

Admin: Hier im “Klassentreffen” eröffnen wir doch mal einen Ideenwettbewerb:

Wo, bitteschön, kann ein schweres Karussell stehen?

Auf den Königswiesen? Nee – Modder! Auf dem Netzetrockenplatz? – Nee – Modder! Da wo die Gesundheitstherme gebaut werden soll? – Jaaa – kein Modder! (Schulligung – waren ja nur Vorschläge… :oops: )

Admin: Ein Zitat: Der 411 Jahre alte Peermarkt wird sterben – wer will sich auch dort aufhalten, wo Du Dich wirklich fragen kannst, wo die Gestalten – die sich dort vorwiegend tummeln – herausgekrochen sind. Diese Meinung verstößt gegen die “political correctness”, ist aber dennoch richtig!

Dieser Eintrag erscheint “aktualisiert” mit zwei Luftbildern von 1985 (bitte nach unten “scrollen”, wie man auf neudeutsch sagt :D )

Ich behaupte mal, dass die von Sönke Hansen im Stadtarchiv “ausgegrabenen” Luftbilder des Pastor Körber im Klassentreffen noch häufiger angesprochen werden. Hier noch mal Sönke in einer Email an das Klassentreffen:

…das sind drei Bilder von Pastor Körber. Sogar der Herr Ritter (war zufällig auch im Archiv an dem Tag) war begeistert von den Aufnahmen. Der Herr Thiele vom Archiv hat mich gefragt, woher ich das mit den Fotos gewußt habe, ich habe ihm gesagt, daß das alles in den Findbüchern steht…

Beim “Plaudern im Stadtarchiv” nannte es Sönke auch “traurig”, dass so interessante Dinge einfach im Stadtarchiv (im richtigen :D ) verschwinden und nur durch Zufall bzw. gründliches Lesen in den Findbüchern wieder zu Tage treten. Sönke sagte auch noch, dass noch mehr Luftbilder im Stadtarchiv “ruhen”. Einfache Abzüge würden aber 5 Euro das Stück kosten, das Format A3 sogar 20 Euro. Dazu fiel mir spontan die Bezeichnung “Gangster” ein.

Sönke Hansen: Korrektur: Im Stadtarchiv kosten Abzüge von Fotos 5 Euro, bis Din A4, da die Mitarbeiter die Fotos selber einscannen. Das DinA3 Bild liegt bei 20 Euro, wird aber von einem Fotografen reproduziert, das macht das Archiv nicht selber. Ein weiteres Problem ist – wie immer – das Urheberrecht. Aber im Fall des mittlerweile verstorbenen Pastor Körber wäre es wirklich sehr schade, wenn niemand mehr etwas von diesen tollen Luftaufnahmen hat. Ich denke, durch eine Veröffentlichung wird seine Mühe und Arbeit auch gewürdigt.

Hier nun zwei Ausschnitte aus diesem und diesem Luftbild (Achtung: Google-Maps) bei Sönke Hansen:


Da tut sich etwas auf dem Stadtfeld – und zwar ganz gewaltig! Das sieht, finde ich, weder nach Zirkus noch nach Peermarkt aus. Was war da los im Jahre des Herrn, AD 1950?
(1950 war ich 6 Jahre alt, fällt mir gerade ein :D )

Norbert Neidebock: Es war schon Peermarkt :yes:

NUR: Der Peermarkt wurde mit einer (Haushalts?-)Messe verbunden, wenn ich mich nicht irre, sogar zwei Mal!
Ich war da mit meiner Mutter drin und kann mich allerdings nur noch erinnern, daß ein Mann einen Mixer vorführte und ganze Eier in den Mixbecher reinwarf.
Dazu sagte er auf das erstaunte “Ohhhh” der Hausfrauen, daß es gut für den Knochenbau sei und es nix gesünderes gäbe! :>> Anschließend durften die Frauen einen “wähnzigen Schlock” (aus dem Film: Feuerzangenbowle) Eierlikör zu sich nehmen. Dazu nickten alle höchst anerkennend ;D
Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob die Eier gewaschen waren oder nicht. Aber damals wurde sowieso weniger Gedööns um die “Hyggenie” gemacht.

(Das Foto oben rechts aus dem Buch “Schleswig 1945-1968 Eine Fotodokumentation, 1989” ist aus dem Jahr 1951. War das auch mit “Messe”? Was meinst Du, Norbert?)

Das kann man schlecht sagen, ob mit oder ohne Messe. Damals gab es viele und auch große Bierzelte mit der entsprechenden Musi. Auf dem Foto von 1951 sieht man ja mehrere Dächer parallel.

Aber die “Fahrt zum Mond” und die Würstchenbude standen fast immer an der gleichen Stelle.
Naja und Winters Raupe spielte ja Ende der 50er Rock and Roll und Todifrodi für die Jugend. Was sollten da die Erwachsenen mit Rudi Schuricke und Gerhard Wendland, mit den Caprifischern und dem Lachenden Vagabunden???

Außerdem, wenn das Verdeck runter war, tauschte man die ersten Knutscher aus. Da störten die Erwachsenen nur! :P

Aus den Tiefen des Internet:

PFERDEMARKT (Peermarkt, Aegidimarkt) Termin: Vom 1. bis zum 2 Sonntag im September. 1598 wurde der Stadt Schleswig ein Krammarkt (Ägidienmarkt) auf dem Platz des heutigen Rathausmarktes genehmigt. Gleichzeitig wurde schon damals auf dem heutigen Gallberg ein Pferdemarkt abgehalten. 1826 zogen dann
beide Märkte auf das Stadtfeld um, und schon bald kamen Schaubuden, Marionettentheater, Tierschauen und Zauberkünstler dazu. Mit 16 Wein- und 14 Bierzelten im Jahr 1900 wurde der Markt so eng, daß der Pferdemarkt 1932 abgetrennt und zur Königstraße verlegt wurde.

Jochen Meyer: Das stimmt wohl nur z.T.: Einen Viehmarkt am unteren Gallberg hat es nämlich noch 1929/1930 gegeben. Einer meiner Grossväter, der damals 18/19 jahre alt war, erzählte mir, wie teuer ein Ei damals war; (hier weiterlesen!)
Heute findet das Volksfest mit Schaustellern und Karussells wieder auf dem Stadtfeld statt und wird durch eine Ansprache des Bürgermeisters eröffnet. In kleinerem Rahmen gibt es am Freitag auch noch einen Pferdemarkt.

(Das Foto oben links ist auch aus dem Buch “Schleswig 1945-1968 Eine Fotodokumentation, 1989” und ebenfalls aus dem Jahr 1951. Es zeigt den Pferdemarkt an der Königstraße.)

Sönke Hansen hat nochmal bei sich zu Hause gesucht und etwas gefunden. Ein Heft “Schleswig” aus dem Jahr 1958 und das Heft Nr. 9/1963 der “Schleswiger Monatshefte”:

Man nehme sich etwas Zeit (offenbar hatte man 1958 auch mehr Zeit) und lese aus den Zeilen die Vorfreude der Schleswiger auf den kommenden Peermarkt heraus. Als besondere Attraktion wird der Liliput-Zirkus angekündigt.

Eine Kleintier-, Blumen- und Haushaltsgeräteschau zusammen mit dem Peermarkt wird es aber nicht geben. Das wollen die Markbesucher nicht mehr…

Die Begeisterung für den Peermarkt ist auch noch 1963 vorhanden. Allerdings wird leicht kritisch angemerkt, dass man einen gewaltigen Radau ertragen muss und dass Erwachsene keinen Zutritt zur Raupenbahn bekommen… Links britische “Besatzer” mit dem furchterregenden Eisbären…

Peermarkts-Ballade
(aus den Schleswiger Monatsheften 09/1966)

Man empfindet stets Verdruß
wenn der Sommer scheiden muß.
Schleswig hat dabei das Plus
Fröhlichkeit vor Toresschluß,
eine Woche Marktgenuß.
Alle kommen, ob zu Fuß,
ob per Auto oder Bus.
Ihnen als Willkommensgruß:
Peermarkt ist es, liebe Leute,
auf dem Stadtfeld schon ab heute!

Es ist wirklich kaum zu fassen:
Weltraumflüge, Untertassen,
Autorennen aller Klassen,

Pferdchen, ganz verschied´ner Rassen.
Luftballone fliegen lassen.
Süße Dinge gibt´s in Massen.
Rubel roll´n in Peermarktskassen
und es heißt in allen Gassen:
Peermarkt ist es, liebe Leute,
auf dem Stadtfeld schon ab heute!

Hier die neu´sten Hits erklingen,
dort kann man das Tanzbein schwingen.
Außerdem gibt´s Boxen, Ringen.

Tolle Girls vor allen Dingen
tüllumwölkt Revue darbringen,
hüfteschwinkend dabei singen
und das Publikum bezwingen.
Da kann man im Chor nur singen:
Peermarkt ist es, liebe Leute,
auf dem Stadtfeld schon ab heute!

“Hauptgewinn noch drin, na klar!”
ruft es laut und offenbar
Teddys gibt´s in Mengen gar,
Klimperpuppen, schwarzes Haar,
halten Ausschau nach “Mama”.
Kinder schreien laut: HURRA,
Kasperle ist wieder da!
Jubel, Trubel und Trara:
Peermarkt ist es, liebe Leute,
auf dem Stadtfeld schon ab heute!

Tja, damals ging es heiß her….
in dem Sinne
Stephanie

Dies hier könnte ein Foto von Theo Christiansen aus dem Jahr 1976 sein, das er für “Land un Lüüd”, für das er auch den Text geschrieben hat, fotografiert hat:

Wir springen jetzt in das Jahr 1985:

Beide Bildausschnitte stammen aus dem Buch “Schleswig in Luftbildern” von Dietrich Weldt. Er schreibt im kurzen Vorwort:

Die Fotos zu diesem Luftbildatlas der Stadt Schleswig stammen aus dem Monat Juni 1985…

Ich muss gestehen, dass ich bei diesen beiden Fotos ins Grübeln gerate. Zwei Fragen – mindestens:

Sehen wir auf dem zweiten Foto den Dommarkt oder den Peermarkt? Der Dommarkt findet immer im Mai statt (immer?) und der Peermarkt im September (immer!). Also kann das Foto nicht von Juni 1985 sein!

Was sehen wir da auf dem ersten Foto? Wieder die Norbert’sche Haushaltsmesse? :roll: Oder wie oder was??

Zufall!!: In den SN vom 29.10.2009 wird angesprochen, dass der auf beiden Fotos gut sichtbare Kindergarten (der Klotz mit dem Flachdach) evtl. saniert und anschließend abgerissen wird (für den Edeka-Markt Ecke Berliner- / Breslauer Straße).

Noch’n Zufall: Gestern (am 2.2.2010) wurde in den SN von einem Streit zwischen CDU und SPD berichtet. Die CDU befürwortet den Bau eines “Nahversorgungszentrums” zwischen Stadtfeld und Schubystraße. Die SPD möchte stattdessen das Kindergartengebäude sanieren…(Genaueres bitte in den SN nachlesen).

SN vom 4.2.2010: „Wenn wir einen Pächter für die Breslauer Straße haben sollten, würden wir das Verfahren für das Nahversorgungszentrum stoppen.“ Der SPD hielt er vor, dass kleine Märkte wie die zur Debatte stehende Edeka-Filiale wirtschaftlich nicht zu führen seien. „Das müssen Sie endlich mal verinnerlichen.“

Das sagt der Admin dazu: Meine Mutter hat in der Breslauer Straße direkt hinter Edeka gewohnt. Sie war schon dement, war aber nach dem Tod meines Vaters daran gewöhnt, mal kurz über den Hof zu gehen, und bei Edeka einzukaufen. Es war zwar nur Toast, Kaffee und Zeugs aus Dosen, wie wir leider sehr spät feststellen mussten. Ein “Nahversorgungszentrum” wäre für sie unerreichbar fern gewesen.

Ich finde diese zweckgebundene Terminologie zum Kotzen. Wieso denken diese kleinkarierten Lokalpolitiker, sie könnten die Leute bescheißen, nur weil sie ein neues Wort erfinden: “Nahversorgungszentrum.”Meine Vermutung ist, dass eine Klientel mal wieder ‘ne Mark verdienen will.”Was scheren uns die Leute, die sind stumm.” Merkt man ja auch im “Klassentreffen”!

Warum dieses Foto? Ganz einfach! Es wurde ein uraltes Fachwerkhaus abgerissen, in dem sogar die Holmer in alter Zeit ihr Fest gefeiert haben. An die Stelle ist ein Autohaus getreten. Das ist dann wieder abgerissen worden und durch Wohnungen für wahrscheinlich gutsituierte Bürger ersetzt worden.

Ich denke mal, dass die Ratsversammlung für all diese Maßnahmen jeweils gute Begründungen gefunden hat!

Aus dem Album der Familie Süße ist noch etwas zum Peermarkt “reingekommen”…

Wiebke Siemen: Vor der Haustür Lange Str 11, danach anscheinend Besuch des Peermarktes würde ich schätzen. Scheinbar im Sommer 40 aufgenommen. Leider stehen bei allen Fotos keine genauen Angaben.
 
 
Admin: Tolle Fotos, vielen Dank Wiebke!


Hier noch drei Fotos die zum Thema passen…

“Neue” Bilder aus dem Jahr 1928:




2.574 Ansichten

12 Gedanken zu „Die Luftbilder des Pastor Körber oder auch: “Neues aus dem Rathaus”“

  1. Es war schon Peermarkt :yes:
    NUR: Der Peermarkt wurde mit einer (Haushalts?-)Messe verbunden,wenn ich mich nicht irre, sogar zwei Mal!
    Ich war da mit meiner Mutter drin und kann mich allerdings nur noch erinnern, daß ein Mann einen Mixer vorführte und ganze Eier in den Mixbecher reinwarf.
    Dazu sagte er auf das erstaunte “Ohhhh” der Hausfrauen, daß es gut für den Knochenbau sei und es nix gesünderes gäbe! :>> Anschließend durften die Frauen einen “wähnzigen Schlock”(aus dem Film:Feuerzangenbowle)Eierlikör zu sich nehmen.Dazu nickten alle höchst anerkennend ;D
    Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob die Eier gewaschen waren oder nicht. Aber damals wurde sowieso weniger Gedööns um die “Hyggenie” gemacht.

    Antworten
  2. Das kann man schlecht sagen, ob mit oder ohne Messe.
    Damals gab es viele und auch große Bierzelte mit der entsprechenden Musi.
    Auf dem Foto von 1951 sieht man ja mehrere Dächer parallel.
    Aber die “Fahrt zum Mond” und die Würstchenbude standen fast immer an der gleichen Stelle.
    Naja und Winters Raupe spielte ja Ende der 50er Rock and Roll und Todifrodi für die Jugend. Was sollten da die Erwachsenen mit Rudi Schuricke und Gerd Wendtland, mit den Caprifischern und dem Lachenden Vagabunden??? Außerdem, wenn das Verdeck runter war, tauschte man die ersten Knutscher aus. Da störten die Erwachsenen nur! :P

    Antworten
  3. Na! Das war ja Nostalgie PUR ;D
    Ich habe mir Rudi Schuricke auch ohne DSL reingezogen und mußte feststellen, daß ich den Text noch halbwegs konnte :D
    dank meiner Mutter, die das Radio bei den oben genannten besonders laut stellte und mitsang :>>

    Antworten
  4. Zum Thema Märkte in Schleswig samt eine Anmerkung zu 1929/30

    Oben ist vermerkt, dass der Viehmarkt am Gallberg im 19. Jh. verlegt worden ist. Das stimmt wohl nur z.T.:
    Einen Viehmarkt am unteren Gallberg hat es nämlich noch 1929/1930 gegeben. Einer meiner Grossväter, der damals 18/19 jahre alt war, erzählte mir, wie teuer ein Ei damals war; Millionen oder Milliarden Mark, ich kann mich nicht mehr an die Ziffer erinnern. Er war aber noch 50 Jahre später nachhaltig beeindruckt davon, dass man dort im Stroh, nach dem Markt, Ferkel finden konnte, die man nicht hatte verkaufen können. Also- bei ehem. Elektro Jessen vor der Tür, wo heute der Stadtbus hält!
    Heute erkläre ich mir das so, dass niemand der üblichen Käufer das Geld für das Mastfutter aufbringen konnte…, was den Marktwert der Ferkel sinken liess; oder?
    Dann gabs da auch noch die Geschichte von der Mutter, die das Schulgeld in mitlerweile astronomischer Ziffer auf der Domschule im Schuhkarton persönlich abliefern wollte. Das Geld musste sie wieder mit nach Hause nehmen. Ich glaube, dass die Schuld in Naturalien bezahlt wurde; war es Brennholz oder geräucherter Speck?
    Opa überlegte sich dann, nach Argentinien auszuwanderne, genauso wie die Familie eines Gleichaltrigen, der füher auf Gut Winning gearbeitet hatte. Die zähe Überredungskraft seiner Mutter hielt ihn dann doch von diesem Schritt ab. Was folgte, ist Familiengeschichte mit Geschäftsgründung, Begeisterung über eine “Neue Zeit in Deutschland” mit Aufschwung, Aufrüstung, Olympiade, Schwägern, die irgendwo in fremden Ländern “hin”fielen, ohne wieder aufzustehen, und ein abruptes Aufwachen 1945.

    Gruss
    Jochen

    Antworten
  5. Es wäre schade, wenn der Peermarkt eingehen würde! Aber: Wer geht denn da noch hin?
    Bei nur wenig Buden und Fahrgeschäften bleibt logischerweise das Publikum weg.
    Wir habe das hier in Ecktown gesehen. Es war nicht mal der halbe Festplatz belegt. Die Anzahl des Publikums tendierte gegen Null. (Wie in dem Artikel erwähnt, ein Rattenschwanz)
    Dann wurde die Veranstaltung des Jahrmarkts einer sog. Eventagentur übergeben.
    Soweit mir bekannt ist, war das von Nutzen. Ich für meine Person habe aber die Lust an solchen Veranstaltungen verloren, weil mir es nicht gefiel von Besoffenen und Pampersrockern belästigt zu werden.
    Nun frage ich, wieso läuft der Brarupmarkt so gut? Alle (Ex-)Kollegen von mir, die in dem Bereich wohnen, schwärmen davon. Da scheint die Organisation etwas richtig zu machen und die Zeichen der Zeit richtig gedeutet zu haben. Die Schleswiger müßten da mal ein wenig Werksspionage treiben. :yes:

    Antworten
  6. Hallo Norbert-
    da brauch man doch eigentlich keine große “Werksspionage” zu betreiben.
    Der Brarup Markt hat etwas – was der Schleswiger Peermarkt früher auch hatte: Festzelte mit Livemusik – und die sind in Süder immer gerammelt voll. In SL kannst Du doch mittlerweile nur noch Bratwurst und Bier konsumieren – dafür muß ich persönlich nicht dorthin gehen.
    Allein die Anwohner des Stadtfeldes sind der Dreh- und Angelpunkt. Da sie es nicht dulden – dass Festzelte und die daraus resultierende “Lärmbelästigung” etwaiger Tanzmusik sich wieder dort etablieren – wo sie über viele Jahrzehnte gewesen ist.
    Der 411 Jahre alte Peermarkt wird sterben – wer will sich auch dort aufhalten, wo Du Dich wirklich fragen kannst, wo die Gestalten – die sich dort vorwiegend tummeln – herausgekrochen sind.

    Antworten
  7. Lärmbelästigung ist ein leidiges Thema. In Ecktown darf auf dem Rathausmarkt bei den Veranstaltungen im Sommer (Musik auf dem Rathausmarkt mit Jazz-,Rock- und Oldiebands, auch andere Richtungen, 14tgl. Donnerstag)auch nur bis 22 – 23 Uhr gespielt werden.Wenns gemütlich wird, isses zu Ende. :(
    Ein Schwager von mir wohnte dort in der Nähe und war nur am Schimpfen über den Schiet Rock´n Roll und Todifrodi.
    Ich glaube, wenn Heimatschmalz erklungen wäre, hätte er nix dagegen gehabt, wenn es bis in die frühen Morgenstunden gedauert hätte.
    In SL fallen mir nur die Königswiesen ein, wo Lärmbelästigung keine große Rolle spielen würde. (nur Bischof und Probst?Vielleicht noch Frau Schmidt-Sindram? ;D ) Aber dann würde das, was von der LGA übergeblieben ist, total kaputt gehen.
    Und die Schützenkoppel? Auch zu dicht an Wohngebieten! Gibt es noch irgendwo einen anderen Platz, der auch ein wenig zentral gelegen ist? Mir fällt nix ein, so´n Schiet aber auch!
    Wie war das noch mit´m “Münchner im Himmel”?
    Da wartet doch irgendwer (die bayerische Regierung) auf die göttliche Eingebung, weil Aloisius Hingerl sich net vom Hofbräuhaus trennen kann.
    So ähnlich ergeht es auch dem Schleswiger Magistrat. Schiet hoch 3!!!

    Antworten
  8. Auf oder neben der alten Kreisbahn und den Königswiesen werden doch jetzt auch Wohnungen für gehobene Ansprüche gebaut. Da wird es auch Vorbehalte gegen Lärm geben – wetten!

    Antworten
  9. Natürlich wird es Vorbehalte gegen Lärm geben!
    Aber wieso ging es früher. Waren die Leute schmerzfreier oder wagten sie nicht, gegenan zu gehen?
    Oder haben sie mitgefeiert, sich an ihre Jugend erinnert und waren deshalb toleranter? Oder, oder,oder…
    Um ehrlich zu sein: Ich habe auch keine Lust neben einem Jahrmarktsplatz zu wohnen, würde da aber auch nicht hinziehen. Die Stadtfeldanwohner wußten es ja vorher.
    Ach wat, sollen sich doch die hohen Herren ihre Birne anstrengen.(wenn sie es denn können. Da habe ich manchmal erhebliche Zweifel ;D )

    Antworten
  10. Der Unternehmer Uwe Hahn, der am Stadtfeld ein Nahversorgungszentrum bauen will, hat sich gestern in die aktuelle politische Debatte eingeschaltet. Er nahm Stellung zu der Frage, wer die Kosten für den Abriss und den Neubau des Kindergartens am Stadtfeld übernehmen solle, der dem Einkaufszentrum im Weg ist. Befürworter des Projekts hatten gegenüber unserer Zeitung erklärt, Hahn würde die gesamten Kosten der Kindergarten-Verlagerung übernehmen, Gegner hingegen behaupteten, Hahn würde nichts bezahlen. Der Unternehmer machte gestern deutlich, dass beide Varianten falsch seien. Er werde den Kindergarten “sehr hoch subventionieren”, aber nicht zur Gänze finanzieren. Hahn sagte weiter, dass er die exakten Zahlen erst nennen könne, wenn die Verhandlungen mit der Stadt Schleswig abgeschlossen seien. Voraussetzung für etwaige Verhandlungen sei eine Zustimmung der Gremien.
    (Aus der SN von heute)
    Soviel zum Kindergarten und dem Nahversorgungszentrum ;D

    Antworten
  11. Hallo, zu dem ersten Stadtfeld-Luftbild ist zu sagen, das in den Zelten eine Handels- und Gewerbemesse stattfand. Damals hatte ich einem Bekannten geholfen, seinen Messestand dort auf- und wieder abzubauen. Wer diese Messe durchführte, weiß ich nicht mehr….es präsentierten sich dort hauptsächlich regionale Unternehmen und auch Vereine. In dem Zelt vor der (damals noch dort stehenden) Bushalle war die Gastronomie untergebracht und meine auch, es fand an dem einen Abend dort eine Zeltdisco statt.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Per Klick lächeln: