Frühlingsrätsel Nr. 46 – gelöst

Hallo Gerd!
Ein Rätsel: Wie heisst der Ort an dem sich dieses Schild früher befunden hat? Der aufmerksame Leser des Klassentreffens wird uns sagen können, was auf dem Ortsschild steht.

Admin: Vielen Dank dem Einsender dieses Rätsels, dessen Identität erst nach der Lösung entschleiert wird. Wir haben schon eine Vorahnung vom kommenden Sommerloch – aber noch herrscht der kalendarische Frühling!

Lutz: …wie wär es denn mit Moldenit? Admin: Ich frachma den Einsender.

Torsten: Ich glaube, Lutz hat den Tusch verdient! Ist es nicht das große weiße Silo von Reimer Moldenit, das man weithin sehen kann? Admin: Wie schon gesagt, habe ich den Einsender gefragt, aber auf die Mail noch keine Antwort erhalten – wir müssen uns also etwas gedulden… :yes:

Jochen: Moldenit ist richtig; so halb… Auf dem Ortsschild steht Winning; also Haltepunkt Winning; Gerd hat schon ein prima Bild von 1937 in der Sammlung, auf dem man eben dieses Blechschild sieht! Das Silo war zum Schluss gelb und ist mittlerweile zu Strassenschotter und Beton-Beischlag zermahlen…. Wo es einst stand, drängeln sich jetzt Wohnhäuser.

Nochmal Jochen: Hallo Gerd, jawohl: Haltestelle Winning in Moldenit. Du hast erst vor kurzer Zeit ein Bild von 1937 in Deine Sammlung integriert “HaltepunktWinning1937” auf dem man genau dieses Schild, das ich auf dem Dachboden meiner Grosseltern gerettet habe, befestigt war! Mein Urgrossvater Christian Reimer, gebürtig aus St. Jürgen (heute Carsten Jessen), erwarb 1907 ca. 11 ha Land, als das Gut Winning einmal wieder verkauft wurde. Er verkaufte seinerseits eine kleine Parzelle an einen Meieristen aus Hostrup, der dort eine Meierei errichtete, die wenige Jahre betrieben wurde (ich schicke mögl. bald mal ein Bild). Christian Reimer erbaute ein Wohn- und Geschäftshaus mit einer angebauten Scheune, um Landwirtschaft zu betreiben. Seine Frau Christine sollte für den Laden verantwortlich sein, und man wollte gerne eine Gastwirtschaft eröffnen. Die beiden erhielten jedoch nur die Konzession für eine Milchbar, die aber nie eröffnet wurde. In der Wohnstube ist daher niemals offiziell ausgeschänkt worden.

Admin: Der langen Rede kurzer Sinn, Lutz: Hier hast Du Deinen halben ganzen Tusch!

Jochen: Hallo Gerd!

Wie angekündigt sende ich noch ein paar Bilder zur Illustration der Geschichte des Haltepunkt Winning. Dazu noch eine kleine Aufforderung an evtl. Mitleser mit Einblick in die Geschichte der Meierei…

Das Foto links zeigt meine Mutter mit ihrer Schwester im Garten wohl 1942; daneben ihre Schwester Marie-Louise (verh. Ross). Man erkennt im Hintergrund das Wartehäuschen der Kreisbahn.

Die Skyline von Moldenit/Haltepunkt Winning von Südwesten aus gesehen, aufgenommen von meinem Grossvater, etwa 1926-30. Man kann den Schornstein der Meierei erkennen. Als Kind habe ich irgendwo in Moldenit ein Gemälde der Meierei gesehen, das heute verschollen ist, und welches kein Anderer als ich jemals gesehen haben will…
Möchte mal wissen, wo das abgeblieben ist; hing das bei der Oma von Familie Clausen? Vielleicht liest hier ja jemand mit, der es weiss? Wo ist das Bild geblieben? War das eine Fotographie oder ein Gemälde? Wie ich mittlerweile nachgelesen habe, kaufte mein Urgrossvater das ehemalige Land des Gutes Winning 1906. Der Meierist Hostrup erbaute die Meierei 1906, verkaufte an einen Herrn Mass 1907, welcher den Betrieb bis 1927 aufrecht erhielt. In den 1980er Jahre gehörte das Gebäude der Familie Clausen. Heute gehört es dem SSF und wird als Forsamlingshus genutzt.
Ein Blick nach Norden, an der Meierei vorbei zum Dorf Moldenit, vielleicht 1943-44. Die Meierei war damals nicht mehr in Betrieb. Nach dem Krieg hat dort kurzzeitig ein Herr Wolff Holzwaren produziert. Der hat auch einen Film gedreht, über die ländliche Idylle in Moldenit; ein Dorf-Portrait aus der Sicht eines Dackels…
Die Handlung von Chr. Reimer, auf welche das Schild am Wartehäuschen verweist. Mein Urgrossvater steht in der Tür. Anfang der 1960er wurde der Laden in ein separates Geschäftsgebäude nordöstlich des Altbaus verlegt. Dort hat bis etwa 1972/73 noch ein Kaufmannsladen bestanden. Später war hier nur noch das Geschäftskontor des Getreidehandels (seit 1972 Getreide AG) untergebracht.
Das Haus der Familie Reimer, genau gegenüber dem Haltepunkt Winning, erbaut 1908, 1937 mit einer Abnahme nach Westen (links) erweitert. 1931 begann mein Grossvater mit Kunstdünger zu handeln. Das Unternehmen entwickelte sich und führte in den 1960er Jahren zum zweizügigen Bau des bekannte Getreidesilos, das vor einigen Jahren abgebrochen wurde. Heute ist vom Getreidehandelsbetrieb keine Spur mehr zu sehen, und auf der Stelle des Silos befinden sich Wohnhäuser.

Überraschung! Es sind weitere Fotos aufgetaucht!

…übrigens wurde dieses Schild (oben) von Jochen “Gefunden auf einem gepflügten Acker, einen Steinwurf neben der alten Trasse der Kreisbahn in Moldenit”.

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4 Gedanken zu „Frühlingsrätsel Nr. 46 – gelöst“

  1. Moldenit ist richtig; so halb… Auf dem Ortsschild steht Winning; also Haltepunkt Winning; Gerd hat schon ein prima Bild von 1937 in der Sammlung, auf dem man eben diese Blechschild sieht! Das Silo war zum Schluss gelb und ist mittlerweile zu Strassenschotter und Beton-Beischlag zermalen…. Wo es einst stand, drängeln sich jetzt Wohnhäuser.
    Jochen

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    • Hallo Jochen, auch wenn dies hier schon Jahre alt ist, antworte ich mal, da ich die Seite erst heute entdeckt habe! Natürlich gab es das Gemälde der Meierei und als letztes habe ich es in den Räumen gesehen, die damals schon als “Vereinsheim” dienten. Dies ist mittlerweile aber auch schon 13 Jahre her. Käthe Clausen war meine Oma und mit Herrn Mass muss dann wohl mein Uropa gewesen sein. Ganz schön spannend , so etwas hier zu entdecken! Liebe Grüße Merle Löbl

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