Brüning’sche Brauerei

Hinweis: Dieser Beitrag von 2007/2010 wurde reaktiviert, weil sich Waldemar Behn zum Thema “Oranka” geäußert hat:

Ein Beitrag zur Oranka-Forschung


Aber auch zum Thema “Bier” gab es schon einmal eine Wortmeldung

Der Edmund Ernst aus dem sehr sehr südlichen Schnaitsee hat in einem alten Brauereiverzeichnis geblättert und uns zu unserer sehr sehr nördlichen Stadt etwas mitgeteilt (bitte nach unten blättern):

Der gleichnamige Ur-Enkel des Inhabers des hier erwähnten “Schleswiger Brauhauses“, Waldemar Behn, schickt dem “Klassentreffen” einen Gruß und zwei Fotos! Klick!

Ist es nicht schön? Nun meldet sich auch noch eine Urenkelin – Christel Gerresheim:

Mein Urgroßvater war Friedrich Gottfried Nissen, Gallberg 39 in Schleswig. Geburtsort Kollund, 5.Mai 1860. Gestorben in Schleswig 27.04.1938.

Er war Bierverleger in diesem Haus mit Frau und Kindern, die in dem kalten Eiskeller tüchtig helfen mussten.

Er war der Großvater meiner Mutter Lottemarie Siemers und sie war mit OTSCH Siemers verheiratet.

Ihr Vater war Martin Winkelholz und spielte Fussball bei Schleswig 06.

Hier beginnt jetzt der “alte” Eintrag:

Die Mitwirkenden des “Virtuellen Klassentreffens” sind ja immer außerordentlich engagiert, wenn es um das Thema Bier geht.

Viele nationalen und internationalen Biersorten einschließlich der Stätten ihres Verzehrs wurden schon thematisiert, was auch sehr zu loben ist.

Aber was ist mit dem Bier aus der Brauerei Brüning, von der ich erstmalig von Sönke Hansen höre, der sich ebenfalls mit der alten Schleswiger Zeit beschäftigt.

Er schreibt mir in einer Mail:

“Ich bin eigentlich ständig auf der Suche nach “alten” Aufnahmen, es ist auch schade, daß solche Firmen wie z.B Brauerei Brüning, Walbohm oder Rasch nur noch eine Erinnerung der “Älteren” sind.”

Recht hat er!

Nehmen wir doch mal die “Brüningsche Brauerei“. Was sagt uns das Internet?

Da die Ansichtskarte vom “Rathskeller” in Schleswig auch aus dem Jahr 1899 stammt, nehme ich mal ganz kühn an, dass im Keller des Rathauses “Brüning’sches” Bier ausgeschenkt wurde.

(Rechts eine weitere Ansichtskarte aus dem Verlag der Brüning’schen Brauerei)


So, das ist es nun für den heutigen Abend. Es ist sehr sehr wenig finde ich. Schließlich geht es um ein Bier aus Schleswig!

So! Unser unumstrittener Fachmann für Bier, Norbert Neidebock, ist seiner Verantwortung gerecht geworden und hat schon mal dieses heraus gefunden:

Bei Theo Christiansen:
Schleswig 1836 – 1945 steht etwas über die Brüning´sche Brauerei!

Brünings Bierstuben waren im Lollfuß.

Zitat:

Ein Kuriosum bierseligen Widerstandes waren die “Brüder der Schlei”. Ein Kreis von vornehmlich Handwerkern und Kaufleuten wuchs ohne besondere Gründung zu dieser Gesellschaft zusammen. Jeden Sonntag um 17 Uhr trafen sich die Mitglieder in Brünings Bierstuben am Lollfuß.
Sie pflegten ihre deutsche Gesinnung bei politischen Diskussionen mit verklausulierten Redewendungen, tranken dabei Faßbier und entwickelten eigenartige Riten. Da der Spaß eine große Rolle spielte, wurden sie im Volksmund die “lustige Sonntagsgesellschaft bei Brüning” genannt.
Zitatende.

Neues Zitat:

Im September 1903 geriet die mit der Geschichte der Stadt eng verbundene Brüning´sche Brauerei in finanzielle Schwierigkeiten. Obwohl die Gläubiger zunächst stillhielten, kam es zum Konkurs, und die Schleswiger Gastwirte betrieben als Pächter die Bierherstellung auf eigene Rechnung und kauften das Gewese 1910 für 250000 Mark.
In ihrer Werbung sprachen sie den Lokalpatriotismus an: “Schleswiger trinkt Schleswiger Bier!” Die Schleswiger tranken übrigens 1902 pro Kopf 86 1/2 l Gerstensaft. Lange hielt die Genossenschaftsbrauerei sich nicht, die Konkurrenz auswärtiger Biere war zu groß.
Zitatende.

Sönke Hansen aus Schleswig erkennt, dass das “Klassentreffen” zum Thema “Brüning’sche Brauerei” (vor Norberts Infos) ahnungslos war. Seine gemailte milde Beurteilung der Lage lautet:

…ich habe beim Klassentreffen gesehen, daß Sie bisher noch keine Kenntnisse von der Brauerei Brüning hatten…

Und nun:

…Aber ich habe heute abend noch zwei Werbeanzeigen der Brauerei gefunden, die schicke ich Ihnen als Anhang.

Die erste Anzeige ist aus dem Jahr 1900, die zweite von 1921, da hatte Waldemar Behn die Brauerei von Brüning schon übernommen.

Weiter schreibt Sönke Hansen:

…Auf den alten Bauplänen ist zu sehen, welche Größe diese Firma gehabt haben muß, mehrfach fanden Umbauten statt, z.B. der Einbau eines Dampfkessels.

Für genauere Daten müßte ich noch einmal in den alten Bauunterlagen nachschauen…

Weiterhin gab es auf dem ehem. Brauerei-Gelände später eine Flüchtlingsunterkunft, Tankstelle, öffentl. Badehaus, eine Möbelfabrik,…
Leider ist die Recherche nach solchen Fakten sehr zeitaufwendig.

Gerade eben habe ich noch ein Foto im famosen “Bildarchiv Foto Marburg” gefunden! Siehe oben!

Aus einem Forum “lostplaces.de” zitiert:

In dem Buch von Stephan A. Lütgert “Eiskeller, Eiswerke und Kühlhäuser in Schleswig-Holstein und Hamburg”, Husum 2000, heißt es auf S. 213: “Ehem. “Schleswiger Brauhaus”:

Die ehemalige “Schleswiger Brauhaus GmbH” (gegr. 1904, vormals “Dampfbrauerei A. Brünning Ww. Schleswig”), Lollfuß 76, besaß nach Ausweis eines im Bauamt Schleswig aufbewahrten Lageplans aus dem Jahre 1914 zwei rechteckige Eishäuser. Während es sich bei dem einen Eishaus um ein freistehendes Gebäude gehandelt hat, war das andere von Gärkeller, Maschinenhaus und Spülraum eingerahmt. Über Baujahr und Konstruktion ist nichts näheres bekannt. 1923 scheint die Brauerei stillgelegt worden zu sein. Im einstigen Sudhaus wurde daraufhin eine Korkmöbelfabrik eingerichtet. Auf dem Gelände an der “Schützenkoppel” haben sich die unterirdischen Gewölbekeller, die in gelbem Backstein ausgeführt wurden, bis heute erhalten”.

Sönke Hansen schreibt:

Das Eiskellerbuch habe ich vorliegen, es ist leider nicht vollständig, da die Fa. Rasch in der Flensb. Str. ebenfalls einen Eiskeller zum Lagern des Fleisches hatte. Dieser Keller wird von Herrn Lütgert nicht genannt.
Gekühlt wurde mit Eisbrocken, die im Winter aus der Schlei geschlagen wurden. Dieser Keller ist den meisten Leuten nur als “Walbohm-Keller” bekannt.

Torsten Hansen: Handelt es sich bei dem “Walbohm-Keller” um die Gewölbe in der Flensburger Straße 76, wo Wein, Schnaps etc. von August Walbohm jun. produziert/gelagert wurden ?

Zudem schreibt Herr Lütgert, daß über Baujahr und Konstruktion des Eiskellers nichts bekannt sei. Hier irrt er sich leider. Da Herr Brüning den Keller ohne Genehmigung hat bauen lassen, gibt es einen Vorgang aus dem Jahr 1886 im Bauamt.

Sönke Hansen im Internet:

…In Schleswig wurden während des 2. Weltkrieges drei Luftschutzrettungsstellen (LSR) eingerichtet auf Veranlassung des Luftgaukommandos XI Hamburg.
Eine befindet sich im hinteren Bereich des Lollfuß 76 auf dem Grundstück der ehemaligen Brauerei Brüning. Die Brauerei existierte bis etwa 1925 und verfügte über zwei Eiskeller zur Lagerung von Vorräten…

Man kann es kaum glauben, aber im Internet gibt es so ziemlich alles! Auch KLAUS EHM!

Klaus Ehm zeigt sogar die Abbildung einer Bierflasche aus dem Schleswiger Brauhaus!

Aber es gab auch eine Brauerei Chr. Nissen in Schleswig!

Nationaler Bericht zum Fledermausschutz in Deutschland:
(Achtung, sehr großes PDF-Dokument)

Schleswig-Schützenkoppel wintering roost (No. 95 on the list of important underground bat habitats in Germany, protection priority very high, important, protection status assured):
A former brewery cellar in the Schützenkoppel facility in Schleswig, which was converted into an air-raid bunker during World War II. The former “Schleswiger Brauhaus GmbH” was closed in 1923. The underground, vaulted, yellow-brick cellars are still intact today (S.A. LÜTGERT 2000). The brewery cellar is a large, multi-room complex, with a number of rooms of hall-like proportions. The complex has hardly been used since the end of World War II, and this has made it possible for bats to occupy it. In addition, bats are drawn to the facility, in spite of its inner-city location, because of the park-like grounds above the facility, and because of the facility’s location within the old town centre of Schleswig, which has many structurally diverse gardens and open areas.

The site is one of the five most important winter roosts in Schleswig-Holstein. It is also the largest winter roost north of the North and Baltic Sea Canal.


Lollfuß 76, Foto aus dem Bauamt, 1969, Sönke Hansen (klick!)


Nanu, wo kommen denn diese Fotos von Bierflaschen aus Schleswig her? Lest weiter unten:


Email vom 21. August 2009:

Hallo Herr Tams,

durch Zufall bin ich auf der “Klassentreffenseite” auf die Diskussion und Beiträge zum Thema “Brüning’sche Brauerei / Schleswiger Brauhaus” gestoßen.

Da es sich bei dem dort genannten Waldemar Behn um unseren Ur-Großvater handelt und wir bekanntermaßen heute immer noch von Bier- und Schnapsflaschen umgeben sind, sende ich Ihnen Fotos von zwei Flaschen aus meiner Sammlung – wofür auch immer Sie sie benötigen können.

Vielleicht höre ich ja mal was dazu!?

Mit freundlichen Grüßen

Waldemar Behn

BEHN Getränke GmbH
Marienthaler Str. 21-25
D-24340 Eckernförde

Admin: Vielen Dank, Herr Behn! Das Andenken an in Schleswig gebrautes Bier wollen wir im “Klassentreffen” gerne aufrecht erhalten! :D

Edmund Ernst aus Schnaitsee:

Nach einem alten Brauereiverzeichnis gab es in Schleswig 8 Braustätten:

1. Brauerei Albers, bis 1875, Standort unbekannt.

2. In der Flensburgerstrasse 2 die Brauerei Chr. Blöcker, gegr. 1850, eingestellt 1909.

3. die genannte Brauerei Brüning in Lollfuß 76.

4. In der Süderholmstrasse 17 eine Brauerei Detlefsen, ab 1878 Brauerei Matthiessen, existierte bis 1912.

5. In der Kälberstrasse 34 eine Brauerei P. Hoffmann, die bis 1906 existierte.

6. In Fischbrücke 1 gab es die Brauerei Nissen, die bis 1917 braute und dann von der Sternbrauerei Kiel übernommen wurde.

7. In der Friedrichstrasse 82 gab es bis 1905 eine Brauerei W. Hansen.

8. In der Michaelisstrasse 51 war eine Brauerei Oehlert, später Lorenzen, die bis 1894 bestand.

Brauerei Nr. 2:
Hier sehen wir die “Bairische Bierbrauerei” von Chr. Blöcker in der Flensburger Straße, erwähnt bei Sönke.


Brauerei Nr. 8:
Lutz Clausen:

das mittlere Haus ist die Nummer 53. Links daneben (Admin: Nr. 51) war die Schmiede von Klinker. Seine Frau war Irma Klinker, die Nichte vom alten Timmermann, bei dem wir doch irgendwie fast alle den Tanz-und Anstandsunterricht “genossen” hatten.

(Edmund Ernst teilt uns mit, dass in dem Haus Nr. 51 die Brauerei Oehlert, später Lorenzen angesiedelt war!)



Brauerei Nr. 5:

Auf dem linken Foto links neben dem linken Haus (Nr. 32) muss die Brauerei von P. Hoffmann, Kälberstraße Nr. 34, gewesen sein. Auf dem rechten Foto, das von 1899 sein soll, ist neben dem Haus Nr. 32 allerdings eine Baulücke zu sehen. Bei Sönke sieht man es besser…
Auf diesem späteren Foto ist die Baulücke auch sehr schön zu sehen…(der ZOB ist im Bau)


Brauerei Nr. 7:
Rechts neben Gosch muss eine Brauerei W. Hansen gewesen sein.


Brauerei Nr. 6:
Edmund Ernst teilt mit:

In Fischbrücke 1 gab es die Brauerei Nissen, die bis 1917 braute und dann von der Sternbrauerei Kiel übernommen wurde.

und bei Theo Christiansen findet sich folgendes Zitat:

Stolz aber stellt der Artikelschreiber [in der Zeitung vom 16.9.1873] den neuen Aufschwung in der preußischen Ära fest. Er führte Betriebe auf, die nach seiner Meinung einen “respektablen Platz” in der Provinz hätten: …und die drei “Bayrisch Bierbrauereien” von Brüning, Blöcker und Nissen

Und nun? Da es meines Wissens keine Straße mit dem Namen “Fischbrücke” gibt oder gab, nehme ich einfach mal an :roll:, dass die Adresse “Fischbrückstraße Nr. 1” gemeint ist.

Dazu hätte ich nun gerne mal gewusst, ob das Haus “hinter” dem Laternenmast (also hinten rechts neben dem Rathaus) die Fischbrückstraße Nr. 1 ist? Diese Frage muss ziemlich kurzfristig aufgeklärt werden, denn es geht um eine Kernkompetenz des “Klassentreffens”, nemblich um Bier! :yes:

Aaaaaber, selbst wenn der Querbau neben dem Rathaus die Nr. 1 in der Fischbrückstraße sein sollte, kann es wohl doch nicht der Sitz einer Brauerei sein, die schon 1917 gebraut hat. Ein Klick auf das Rathausfoto mit der “gewissen” Fahne zeigt, dass der Querbau noch gar nicht existierte… |-| Ich denke, dass die Brauerei also woanders gewesen sein muss.

Und nun kommt Lutz Clausen:

laut Adreßbuch der Stadt Schleswig von 1908:

Fischbrückstraße 1 (Stadtbauamt)
Fischbrückstraße 2 (Flensburger Exportbrauerei – Wilhelm Reimers, Bierverleger)

Das haut rein! Da sind “wir” ja nun erstmal etwas verwirrt…:|



Brauerei Nr. 4:

“Auch die Brauerei Matthiesen in der Süderholmstraße steht nicht mehr…”

Admin: Ich habe das Haus ganz rechts (auf dem rechten Foto) als die Nr. 17 “ermittelt”!



2.928 Ansichten

19 Gedanken zu „Brüning’sche Brauerei“

  1. Hallo Gerd Tams, hallo Sönke Hansen,
    von Brüningsches Bier habe ich noch nie
    was gehört – bin mal gespannt, was da
    rauskommt.
    Aber was hat Sönke an Fotos über die
    Walbohm-Firmen gesammelt (J.C.Walbohm
    Söhne, August Walbohm jun. oder August
    Walbohm sen.) ?

    Antworten
  2. Zum Thema Bier bin ich auch gespannt. Ob Sönke Hansen Walbohm-Fotos hat, weiß ich nicht. Ich habe im “Klassentreffen” lediglich zwei Verweise zu “Walbohm”. Hier und hier.

    Antworten
  3. Bei Theo Christiansen:
    Schleswig 1836 – 1945 steht etwas über die Brüning´sche Brauerei!
    Brünings Bierstuben waren im Lollfuß.
    Zitat: Ein Kuriosum bierseligen Widerstandes waren die “Brüder der Schlei”. Ein Kreis von vornehmlich Handwerkern und Kaufleuten wuchs ohne besondere Gründung zu dieser Gesellschaft zusammen. Jeden Sonntag um 17 Uhr trafen sich die Mitglieder in Brünings Bierstuben am Lollfuß.
    Sie pflegten ihre deutsche Gesinnung bei politischen Diskussionen mit verklausulierten Redewendungen, tranken dabei Faßbier und entwickelten eigenartige Riten. Da der Spaß eine große Rolle spielte, wurden sie im Volksmund die “lustige Sonntagsgesellschaft bei Brüning” genannt. Zitatende.
    Neues Zitat:
    Im September 1903 geriet die mit der Geschichte der Stadt eng verbundene Brüning´sche Brauerei in finanzielle Schwierigkeiten. Obwohl die Gläubiger zunächst stillhielten, kam es zum Konkurs, und die Schleswiger Gastwirte betrieben als Pächter die Bierherstellung auf eigene Rechnung und kauften das Gewese 1910 für 250000 Mark.
    In ihrer Werbung sprachen sie den Lokalpatriotismus an: “Schleswiger trinkt Schleswiger Bier!” Die Schleswiger tranken übrigens 1902 pro Kopf 86 1/2 l Gerstensaft. Lange hielt die Genossenschaftsbrauerei sich nicht, die Konkurrenz auswärtiger Biere war zu groß. Zitatende.

    Antworten
  4. Handelt es sich bei dem “Walbohm-Keller”
    um die Gewölbe in der Flensburger Straße 76,
    wo Wein, Schnaps etc. von August Walbohm jun.
    produziert/gelagert wurden ?

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  5. Im Volkskunde-Museum Hesterberg befinden
    sich 2 (allerdings leere) Bierflaschen
    mit der Glasgravur “Schleswiger Brauhaus”
    und “Schleswiger Brauhaus Behn”.

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  6. Es sind zwei verschiedene Keller.
    Der eine ist der Keller der ehem. Brauerei Brüning im Lollfuß 76, der zweite Keller liegt unter dem Hesterberg hinter Neubau Flensburger 6-8.
    Der Keller an der Flensb. ist der ehem. Walbohm-Keller, bekannt als Weinkeller, oder Käsekeller.
    Dieser Keller geht aber vermutlich auf die Brauerei Blöcker zurück, habe aber noch keine Angaben dazu finden können.

    Die beiden Keller sollte man nicht verwechseln…

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  7. Hallo, ich hatte leider nur die Hausnummern
    verwechselt, meinte das Gewölbe bei
    August Walbohm jun. in der Flensburger
    Straße 6 (nicht 76), wo ich als Kind
    mal gewesen bin.

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  8. Nach einem alten Brauereiverzeichnis gab es in Schleswig 8 Braustätten: 1. Brauerei Albers, bis 1875, Standort unbekannt. 2. In der Flensburgerstrasse 2 die Brauerei Chr. Blöcker, gegr. 1850, eingestellt 1909. 3. die genannte Brauerei Brüning in Lollfuß 76. 4. In der Süderholmstrasse 17 eine Brauerei Detlefsen, ab 1878 Brauerei Matthiessen, existierte bis 1912. 5. In der Kälberstrasse 34 eine Brauerei P. Hoffmann, die bis 1906 existierte. 6. In Fischbrücke 1 gab es die Brauerei Nissen, die bis 1917 braute und dann von der Sternbrauerei Kiel übernommen wurde. 7. In der Friedrichstrasse 82 gab es bis 1905 eine Brauerei W. Hansen. 8. In der Michaelisstrasse 51 war eine Brauerei Oehlert, später Lorenzen, die bis 1894 bestand.

    Antworten
  9. Das Haus hinter dem Mast ist doch die schon mehrfach erwähnte Schlachterei Schäfer – die Fischbrückstraße beginnt m.W. erst nach der nächsten Kurve.

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  10. Wenn Du das Querhaus meinst hinten – das
    ist (bzw. war früher) das Ordnungsamt von Schleswig und gehört(e) zum Rathaus.
    Aber, ob das schon Fischbrückstraße ist oder noch “Rathausmarkt 1”, das müßten eigentlich die Schleswiger sagen können.

    Admin:
    “Indizien” sprechen dafür, dass es die Fischbrückstraße Nr. 1 ist…

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  11. laut Adreßbuch der Stadt Schleswig von 1908:
    Fischbrückstraße 1 (Stadtbauamt)
    Fischbrückstraße 2 (Flensburger Exportbrauerei – Wilhelm Reimers,Bierverleger

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  12. Hier wird ja gründlich recherchiert! Also, wir betreiben auch eine ganz kleine Brauerei, den Baderbräu Schnaitsee, die für Euch leider sehr sehr südlich liegt. Aber wer mal des Weges zu uns kommt, ist herzlich eingeladen.
    Brauereiforschung ist ja spannender wie jeder Krimi. Und es ist auch wichtig, diese Erinnerung an das Lebensgefühl der vorigen Generationen zu erkunden und dem Vergessen zu entreissen. Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts setzte in Deutschland eine Brauereigründungswelle ein. Bedingt durch die technisch verbesserten Braumethoden (untergärige Brauweise, Flaschenabfüllung, etc) und auch durch den zunehmenden Wohlstand (gewonnener 70er Krieg) entstanden viele kleinere Brauereien, die aber oft der ab der Jahrhundertwende einsetzenden Konzentrationsbewegung nicht standhalten konnten. So ist ab 1900 ein Brauereisterben zu beobachten. Zu der Blütezeit um 1900 gab es im Deutschen Reich wohl um die 20000 Braustätten – ein paradiesischer Zustand – eine Geschmacksvielfalt, die nie mehr erreicht werden wird – Biersorten, die ganz aus dem Bewußtsein gelöscht sind.
    Wir können nur mehr Quellen sammeln und Bilder, auf denen fröhliche Menschen im Sommer unter Bäumen im Biergarten hinterm Sudhaus ihr Bier trinken, an der Stelle, wo heute vielleicht ein Parkhaus oder ein Baumarkt steht.
    Also, wenn mir wieder was über Schleswiger Brauereien in die Finger kommt, hört Ihr von mir. Ansonsten ist dies das erste Klassentreffen, auf das ich gerne gehe. In diesem Sinne, bis bald, Edmund

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  13. Ein ganz dickes Lob!!!

    Ansonsten ist dies das erste Klassentreffen, auf das ich gerne gehe.

    Vielen Dank, Edmund! :D

    Übrigens hat Schleswig jetzt wieder eine schnuckelige kleine Brauerei.
    Und da, wo der Admin wohnt, gibt es die Kieler Brauerei

    Antworten
  14. Mein Urgroßvater war Friedrich Gottfried Nissen
    Gallberg 39 in Schleswig. Geburtsort Kollund, 5.Mai
    1860. Gestorben in SL 27.04.1938.
    Er war Bierverleger in diesem Haus mit Frau und
    Kindern, die in dem kalten Eiskeller tüchtig helfen
    mussten.
    Er war der Großvater meiner Mutter Lottemarie
    Siemers und sie war mit OTSCH Siemers verheirate.

    Ihr Vater war Martin Winkelholz und spielte Fussball bei Schleswig 06.

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  15. Schön, Frau Gerresheim, dass Sie sich hier im “Klassentreffen” gemeldet haben!

    Ich habe mir erlaubt, Ihren Kommentar in den Eintrag selbst zu übernehmen. Wenn der Leser auf die Links klickt (die musste ich ja auch unbedingt anbringen) hat er einiges zu tun! :-D

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  16. Hallo alle Mann
    Ich habe nun nur überflogen, was man bei Gerd und Sönke zu Brauereien lesen kann; nicht gründlich studiert. Aber mir scheint, das es 1945 in Schleswig keine Bier produzierende Brauerei gab. Brühning, Nissen und Walbohm/Flensburger Str. waren damals nicht in Betrieb. Kann das stimmen? In so einer durstigen Stadt? Der Sohn eines der ersten britischen Besatzungsoldaten erinnert sich heute noch daran, dass sein Vater berichten konnte, man habe in der Schleistadt 1945 erst einmal die örtliche Brauerei wieder in Schwung gebracht. (“He also told me that they got the local brewery going again in Schleswig?”) Wo kann das gewesen sein? 8O

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