Wolfgang Kather: Moin, Moin Gerd, ich habe gerade einen Anruf von Jens-Uwe Plath erhalten. Jens-Uwe teilte mir mit, dass Didi Wiercinski (Schlagzeuger der Monkeys) am Sonnabend (21.6.2014) in einem Heim in Kropp gestorben ist.
Vorbemerkung: Diese Begehung, die hier protokolliert ist, wird nachträglich als “Begehung I” bezeichnet. Drei Männer haben am 16.5.2008 eine “Begehung II” veranstaltet…
Nach dem Studium dieses Prospekts aus dem Jahr 1936 haben sich Wolfgang und Gerd an einem schönen Sommertag aufgemacht, um die Stadt ihrer Kindheit und Jugend mal wieder zu besuchen…Dieses wenig jüngere Papier fiel ihnen in Schleswig wenig später in die Hände (Ilse, ich schick es Dir bestimmt in Kürze wieder zurück, Schande über mein Haupt: ):
Wolfgang Kather: Didi Wiercinski ist für mich unvergessen. Ich kam mal dazu wie er sein Schlagzeug mit dem Schleswiger Stadtbus von und zu einer Probe oder einem Auftritt transportierte.
Bei schönster Sommer-Mittags-Hitze gerieten Wolfgang Kather und Gerd Tams in der Nähe dieses Denkmals auf die Terrasse eines Einfamilienhauses.Norbert Neidebock: Na sowas! ich dachte, daß ihr das Wickeltal wenigstens einmal hoch und runter lauft, das Dannewerk erklimmt und den Domturm dreimal hoch steigt
Stattdessen schlendert ihr den Lollfuß entlang, trinkt in der Strandhalle ein Bier (als Ausrede muß mal wieder das Wetter herhalten) und laßt euch von Ilsebilse bewirten!! Tztztzz.
Wenn ihr das nochmal macht, werde ich auf jeden Fall mitkommen :'(
Ab Mitte November habe ich die Absicht, mein Berufsleben einzustellen! Dann kann das Vagabundenleben beginnen (das mit dem Vagabunden darf nur mein Weib nicht erfahren!!!!)
Unsere Schleswig-Exkursion führte uns zunächst in den Wald. Bis zum Wickeltal sind wir aber nicht vorgedrungen.Die stechende Sonne forderte ihren Tribut und führte uns, auf ein Bier oder ein kühles Glas
Wein zum Marienbad. Aber, o Weh, diese Stätte liegt jetzt öd und leer an der schönen Schlei… Bei Anton Bischoff gabs auch noch nix (und auch nicht in der “neuen” Schleihalle), so dass die Strandhalle uns Wanderern eine Bleibe bot. Hier konnten wir uns erfrischen und dann den Weg durch die stillen Straßen der Stadt fortsetzen… Im Lollfuß war es wirklich still und heiß. Von der Stirne floss der Schweiß. Der noch offenen Frage, wie viele Stufen denn nun die Lollfußtreppe hat, kann ich jetzt hinzufügen:
Die Haupttreppe hat 90 Stufen rauf und 91 (?) Stufen runter. Oben geht es mit einer kleinen Extra-Treppe von 10 Stufen weiter in Richtung Schützenplatz.Hans-Jürgen Dischereit: …es sind 92.Es kommen 13 dazu, wenn Du von dem obersten Absatz noch die letzte Treppe, linksseitig dazuzählst und wenn ich mich recht erinnere sind es vom obersten Absatz rechtsseitig noch 7 Stufen.
Wolfgang …stand vor seiner früheren Stammkneipe, damals “Zur Lollfußtreppe”, heute ein Italiener und träumte von alten Zeiten!
(aus diesem Grund steht die Anzahl der Stufen noch nicht endgültig fest!)
Unvermeidlich gab es uns aber wieder einen Stich ins Herz, als uns brutal bewusst wurde, dass die Stumpfe Ecke unwideruflich verschwunden ist. Wolfgang rief sich ins Gedächtnis, dass nur wegen der abgestumpfte Ecke des Gebäudes die LKW’s seiner Lehrfirma Barkow um die Ecke in die enge Gutenbergstraße kamen.
Der Gewerbefleiß im Lollfuß ist zwar erkennbar, hat aber wohl nicht diese umsatzträchtige Intensität wie in der Ladenstraße, wo die Leute durch- und umeinander wuseln; wo aber andererseits der altstädtische Charakter zu Gunsten neumodischer Scheußlichkeiten weggefegt worden ist.
Stellvertretend für den Lollfuß soll hier das hochartifizielle Foto (rechts) stehen, das nicht nur das Schaufenster der Agentur eines Katalogversenders, sondern auch noch den Fotografen und die gegenüber liegende Straßenseite zeigt. Das städtebauliche Grauen, das im Stadtweg stattgefunden hat, zeigen überdeutlich Wolfgangs Fotos. Links ist das Betonmachwerk zu sehen, das gegen die alte Bücherei ausgetauscht wurde.Aus den SN vom 16.9.2009: Der Betonklotz zwischen Michaelisallee und Stadtweg hat schon bessere Zeiten gesehen – und war früher wesentlich stärker ausgelastet. Aldi hat seine dortige Filiale aufgegeben, das nur über einen Auto-Fahrstuhl zu erreichende Parkdeck auf dem Dach ist verwaist, die Büroräume sind weitgehend ungenutzt. Nur die Stadtbücherei im ersten Stock hält die Stellung – doch wie lange noch?
Fotos direkt aus der Ladenstraße habe ich nicht hergestellt, weil mein Zeigefinger nicht mitmachen wollte…
Aber Wolfgang hat noch ein letztes Foto von Juwelier Wendland gemacht (der macht jetzt dicht) und ein “faszinierendes” Foto von der Bismarckstraße.
Nach dem erholsamen Kaffeetrinken auf Ilses Terrasse wanderten wir den Gallberg hinunter bis zum Rathaus und dann über den Holm bis zum St. Johanniskloster. Hier jetzt wieder Vorher- Nachher-Fotos aus der Langen Strasse. Und? Ist es durch die Neugestaltungschöner geworden? Holm und Kloster waren schön wie schon immer. Da gibt es kein Vertun.
Das Gelände der Landesgartenschau ist ja noch im Werden. Da kann man noch nix sehen. Aber an der Verschönerung der unmittelbaren Umgebung der Schau muss noch gearbeitet werden. Oder ist das hier (rechts) das Ergebnis städtebaulicher Planung?
(Wolfgang hat sein St.-Johannis-Kloster-Foto durch ein raffiniertes Parallelenbegradigungsprogramm von den fliehenden Linien befreit!)
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Didi Wircinski ist für mich unvergessen. Ich kam mal dazu wie er sein Schlagzeug mit dem Schleswiger Stadtbus von und zu einer Probe oder einem Auftritt transportierte.
Hallo Wolfgang, der Tod von Didi haut mich um. Ich erinnere mich gerne an die Zeit mit den Monkeys in den 60igern. Mit Didi habe ich mich immer gut verstanden und ich war auch mit seiner Schwester (Lischen) befreundet. Leider haben wir uns aus den Augen verloren, da ich an die 40 Jahre in Berlin war und nun wieder zu meinen Wurzeln zurückgekehrt bin. Wenn du mit Jens-Uwe Plath Kontakt hast, grüße ihn bitte ganz herzlich von mir. Viele Grüße Anne (Lischen) Marxen
hallo lischen, freue mich von dir zu hören,
vielleicht kannst du mich mal kontakten, bis dann
jens-uwe plath
Hallo Lischen,
ich freue mich, hier von dir zu hören. Von deinem Unfall 1969 habe ich bisher nichts gewusst. Ich hatte mich nach 1965 komplett meiner beruflichen Entwicklung gewidmet.
Hartmut Domröse
Na sowas! ich dachte, daß ihr das Wickeltal wenigstens einmal hoch und runter lauft, das Dannewerk erklimmt und den Domturm dreimal hoch steigt Stattdessen schlendert ihr den Lollfuß entlang, trinkt in der Strandhalle ein Bier(als Ausrede muß mal wieder das Wetter herhalten) und laßt euch von Ilsebilse bewirten!! Tztztzz. Wenn ihr das nochmal macht, werde ich auf jeden Fall mitkommen ;-))Ab Mitte November habe ich die Absicht, mein Berufsleben einzustellen!Dann kann das Vagabundenleben beginnen (das mit dem Vagabunden darf nur mein Weib nicht erfahren!!!!) Bis denne, Norbert
Uff! Gestern habe ich es endlich geschafft, den Zeitungsausschnitt und die zwei Fotos an Ilse wieder zurück zu schicken!
Danke Wolfgang, danke Ilse!
Das “Klassentreffen” freut sich, dass “ausgeflogene” Schleswiger angeregt werden, die alte Stadt mal wieder zu besuchen
Vielleicht, Herr Dr. Lüben, haben Sie die Gelegenheit, nach der “Spurensuche” einige Zeilen an das “Klassentreffen” zu schicken, in denen Sie Ihre Eindrücke über das heutige Schleswig wiedergeben…
Diese Website führt mich ganz unvermittelt in meine frühe Kindheit zurück. Ich habe von 1937 bis Dezember 1950 in der Heinrich-Philippsen-Strasse 35 gewohnt, bin unter anderem in die damalige Gallbergschule gegangen, um dann am 18.12.1950 in die weite Welt hinauszufliegen. Diese Bilder regen mich dazu an, in diesem Jahr noch nach Schleswig zu kommen und auf Spurensuche zu gehen.
Aus den SN vom 16.9.2009:
So so, na ja,
bei unserem letzten SL-Besuch im Juli sah es dort schon trostlos aus. Was war das damals für eine verführerische Ecke für uns Kinder: Buchhändler/Schreibwaren Detleffsen, Stadtbücherei + die Bude mit den Süßwaren von Girschkowski ..
Es war in dem Aldi-Betonklotz doch auch die Apotheke des hier mehrfach erwähnten Gunther Dominke.