Rund um die Flensburger Straße

Der leider verstorbene Jürgen Brandt hatte festgestellt, dass die Bilder zur Flensburger Straße völlig durcheinander sind – womit er recht hatte. In meinen Beständen befinden sich Unterlagen von Jürgen, in denen er versuchte, für Ordnung zu sorgen. Diese Bemühungen kann ich nun leider nicht weiter verfolgen. Immerhin ist noch dieses Foto aufgetaucht. Das Haus soll sich entweder in der Alleestraße oder in der Flensburger Straße befinden…

Hier beginnt der alte Eintrag von 2007:











Zur Zeit des Tausendjährigen Reichs hatte die Flensburger Strasse wohl einen anderen Namen. Die Hirsche können das bezeugen.

Zum Oberförstereibild habe ich Folgendes gegoogelt:

…Das Zimmerchen, mitten im Schleswiger Wald, ist die Keimzelle der Verwaltungsmodernisierung in Schleswig-Holstein. Hier werkelt Projektmanager Michael Göhler, behütet von einer fetten Gans und dem Hundewollknäuel Leo, am “Modellprojekt Forstamt Schleswig”…

Zum Autobild hat Wolfgang Kather etwas gesagt

Und wenn ihr euch dieses mal anguckt, seht ihr, dass das kleine Mädchen eine Milchkanne bei sich hat. Ich behaupte mal, dass alle von uns auch “lose” Milch in der Kanne geholt haben, oder?

Wolfgang Kather: Von 1950 oder Ende 49, das weiß ich wirklich nicht mehr, wohnten wir in der Flensburger Str., ich glaube Nr. 24, das war das Haus, von dem man den weitesten Blick über den Süden Schleswigs hatte. Wir wohnten in der obersten Etage, von dem Blick träume ich heute noch, ungedämmte Holzwände mit Stroh als Putzhife, was dazu führte, daß unsere “Einkellerungskartoffeln”, die in einer Abseite lagen, im Winter Frost bekamen und wir über eine längere Zeit “Süße Kartoffeln” essen mußten.

Aus der Google-Wundertüte:
Doch das Lager darf auch nicht zu kühl sein, denn bei Temperaturen unter 4 °C verändert sich die Stärke und wird bei Frost in Zucker umgewandelt. Die Kartoffeln bekommen dann einen unangenehm süßlichen Geschmack.

Und wenn ich mir das Bild mit dem Hirschpark anschaue, ist es mir so, als wie wenn ich noch auf dem eingezäunten Grundstück unseres Hauses gegenüber als fünf- oder sechsjähriger dort irgendwelche Viecher gesehen habe.

Ob meine Erinnerung stimmt?
Es war schließlich um 1950, wer kann sich daran noch erinnern?
PS.: wenn das, was ich jetzt hier über die Kartoffeln geschrieben habe, ein heute relativ junger Mensch liest, kann er sich wahrscheinlich nicht vorstellen, daß man früher seinen Kartoffelbedarf des Jahres eingekellert hat.
Es wäre schön, wenn noch einige andere Ausagen zu dieser Zeit kämen, denke ich!

Norbert Neidebock: Wir hatten eine Waschküche mit einem beheizbaren Kessel. Am Wochenende war Badetag. Dann wurden die Gören der Reihe nach gewaschen, alle im selben Wasser. Wer die Reihenfolge bestimmte, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber ich schätze, daß der größte Dreckspatz zuletzt dran kam!
Ich kann mich auch noch dran erinnern, daß in der Waschküche bei abgedecktem Fenster Kartoffelmehl hergestellt wurde, aus Zuckerrüben Sirup gekocht wurde und, es soll mich nicht wundern, auch noch Schnaps gebrannt wurde. Wie das im einzelnen geschah, weiß ich natürlich nicht, da ich damals halt zu lütt war.
Apropos Schnaps, Anfang der 50er wurde die Spritfabrik eröffnet. Da lagen große Berge Datteln oder Feigen, von denen wir uns manchmal welche klauten. Wir mußten nur schneller als die Arbeiter sein, die uns immer verjagten. Diese Fabrik hat mit ihren ungeklärten Abwässern den Mühlenbach versaut, so daß die Frösche und Stichlinge und weiß der Deubel, was noch mehr, ausgerottet wurden. Aber das hat damals kaum ein Schwein gestört!

Die KVG (“Kartoffelverwertungsgesellschaft”) ist pleite. Es soll mit einer “BioEnergie Schleswig” weitergehen lt. SN vom 25.9.2008…


Hier noch vier Ansichten vom Hesterberg…


2.158 Ansichten

8 Gedanken zu „Rund um die Flensburger Straße“

  1. Von 1950 oder Ende 49, das weiß ich wirklich nicht mehr, wohnten wir in der Flensburger Str., ich glaube Nr. 24, das war das Haus, von dem man den weitesten Blick über den Süden Schleswigs hatte. Wir wohnten in der obersten Etage, von dem Blick träume ich heute noch, ungedämmte Holzwände mit Stroh als Putzhife, was dazu führte, daß unsere “Einkellerungskartoffeln”, die in einer Abseite lagen, im Winter Frost bekamen und wir über eine längere Zeit “Süße Kartoffeln” essen mußten.
    Und wenn ich mir das Bild mit dem Hirschpark anschaue, ist es mir so, als wie wenn ich noch auf dem eingezäunten Grundstück unseres Hauses gegenüber als fünf- oder sechsjähriger dort irgendwelche Viecher gesehen habe.
    Ob meine Erinnerung stimmt?
    Es war schließlich um 1950, wer kann sich daran noch erinnern?
    PS.: wenn das, was ich jetzt hier über die Kartoffeln geschrieben habe, ein heute relativ junger Mensch liest, kann er sich wahrscheinlich nicht vorstellen, daß man früher seinen Kartoffelbedarf des Jahres eingekellert hat.
    Es wäre schön, wenn noch einige andere Ausagen zu dieser Zeit kämen, denke ich!

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  2. Wir hatten eine Waschküche mit einem beheizbaren Kessel. Am Wochenende war Badetag. Dann wurden die Gören der Reihe nach gewaschen, alle im selben Wasser. Wer die Reihenfolge bestimmte, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber ich schätze, daß der größte Dreckspatz zuletzt dran kam!
    Ich kann mich auch noch dran erinnern, daß in der Waschküche bei abgedecktem Fenster Kartoffelmehl hergestellt wurde, aus Zuckerrüben Sirup gekocht wurde und, es soll mich nicht wundern, auch noch Schnaps gebrannt wurde. Wie das im einzelnen geschah, weiß ich natürlich nicht, da ich damals halt zu lütt war.
    Apropos Schnaps,Anfang der 50er wurde die Spritfabrik eröffnet. Da lagen große Berge Datteln oder Feigen, von denen wir uns manchmal welche klauten. Wir mußten nur schneller als die Arbeiter sein, die uns immer verjagten. Diese Fabrik hat mit ihren ungeklärten Abwässern den Mühlenbach versaut, so daß die Frösche und Stichlinge und weiß der Deubel, was noch mehr, ausgerottet wurden. Aber das hat damals kaum ein Schwein gestört!!

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  3. Hallo Wolfgang, auch ich kann mich noch gut daran erinnern mit einer Kanne frische Milch geholt zu haben, ich mußte immer zur Moltkestr. Auch war der Weg zum Schuhmacher immer recht weit, er war im Lollfuß. Lieben Gruß Karin Dibsi

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  4. Hallo Karin, wo war denn in der Moltkestraße ein Milchmann? Da habe ich eine Erinnerungslücke ich kann mich nur an zwei Milchgeschäfte in der Schbystraße erinnern, eins am Wasserturm und eins in etwa der Gegend von Blumen Klinker.
    Und zum Schuster sind wir in der Chemnitzstraße zu Schaldach gegangen. Dessen Sohn,Paul, der etwas jünger ist und ich glaube auch auf unserer Schule gewesen ist (aber diese Erinnerung ist sehr vage) spielte Schlagbass. Er spielte mit dem Maurer aus der Schubystraße, Hans … (Nachname vergessen) modernen Jazz.

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  5. Hallo, in der Moltkestraße gab es einen
    Lebensmittelladen Pribnow gegenüber vom Krankenhaus neben dem damaligen Arbeits-und Versorgungsamt – sonst vielleicht
    noch in der Moltkekaserne, wo die Vertriebenen wohnten, aber da durften
    wir nicht hin.
    In der Schubystr. war es Ida Silkenath,
    gegenüber der Feldstraße.

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  6. Hallo Evelyn, bei Tante Lehne soll ich auch im Kindergarten gewesen sein (bevor ich dann zum KG am Knochenpark gekommen bin) Aber die Erinnerung daran ist ganz ganz schwach. Ich glaube, es war irgendwie strenger, aber auch familiärer. Meine Eltern kannten Tante Lehne wohl auch von früher her irgendwie.

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  7. …und ich war bei Tante Hermine im Hornbrunnen im KG, oben wohnte noch Kantor Ehlers…
    …morgens der erste Weg vieler Jahre ging mit der Alu-Milchkanne ( anfangs 2, später nur noch 1 ltr.) zu Milchmann Nielsen im Erdbeerenberg, dort wurde die Milch aus der großen Meierei-Kanne mit der Kelle in meine umgefüllt. Zu Hause setzte sich eine brauchbare Menge Rahm ab. Im Sommer – besonders bei schwülem Wetter – wurde die Milch sehr schnell sauer und zu leckerer Dickmilch. Davon kann man schon lange nur noch träumen bei dem, was heute auch mit der Milch alles angestellt wird. Andererseits waren die Rinderbestände damals noch bös tuberkulosehaltig…
    In unserer fensterlosen Waschküche – ein kompletter Waschgang dauerte bei uns noch in den Fünfzigern zwei volle Tage – stand auch so ein großer Kessel, für Spezialitäten wie Sirupfabrikation extra einer aus Kupfer. Nur mit der Schnapsbrennerei, das kann man sich abschminken: Das ist meilenweit eindeutig zu schnuppern – keine Chance in bewohnten Gegenden !!!

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