Haddeby

Der Admin hat erst jetzt diesen Bericht in den SN vom 6.4.15 über das “Historische Gaststhaus Haddeby” entdeckt und wärmt das Thema gerne wieder auf. Haddeby war schon immer ein Nahziel für die Schleswiger und jetzt ist es als “Odins Haddeby” wieder auferstanden. Ganz oben sehen wir
den damaligen “Salon”, der in dem Bericht der SN leider auf die Seite gekippt ist. Voilà…

Vorbemerkung: dieser Eintrag schmort schon seit 2009 vor sich hin. Es wurde vorne, hinten und in der Mitte angeflickt, “neue” Fotos kamen hinzu, zeitliche Reihenfolge wurde ignoriert, naja, wie man das halt vom “Klassentreffen” kennt… :I Nun wurde (sensationell! :)) ) das “Geheimnis” des gotischen Tores aufgeklärt und das Interesse des Admins an der Sommerfrische gegenüber des Schleswiger Hafens neu geweckt! Als kleiner Leitfaden soll hier jetzt immerhin die Tams-Dynastie der Besitzer des Haddebyer Gasthofes der Reihe nach aufgeführt werden:

Jürgen Tams, Gründer der Ziegelei in Haddeby, war der erste in der Reihe.
Er wirbt in einem Prospekt von 1905 mit Altertümern, die aus dem Schloss stammen, stellt den Dampfer “v. Köller” heraus und offeriert Besichtigungen der Handstrich- und Dampfziegeleien
in Haddeby. Das Angebot umfasst u.a. auch einen “Grottenpark“!

Ernst Tams, Sohn von Jürgen Tams. Das Gasthaus wird “historisch“. Vermutlich hat Ernst Tams die Konzertmuschel im Garten errichten lassen. Er hat auch das “Gotische Tor” aus dem Dom geholt und in seine Scheune integriert.

Dann folgte wieder ein Jürgen Tams, der Sohn von Ernst Tams. Minna Tams war seine Schwester.

“Ode” Minna Tams hat dann übernommen.
Das war die Wirtin zu Admins schleswiger Zeiten. Höhepunkt ihre Ära war bestimmt der Besuch des Bundespräsidenten.Wolfgang nannte sie “Minna Haddeby“. Irgendwann wurde dann dicht
gemacht. Das Anwesen bot jahrelang einen traurigen Anblick. 2009 eröffnete ODINS HADDEBY und lässt eine erfreuliche Fortsetzung der alten Tradition als Gasthaus erwarten…

Jürgen Schimmer: Hallo Gerd,
ich weiß, es ist mühsam, aber in der Tat, Du hast Ernst Tams mit Jürgen Tams verwechselt. Ernst Tams war der Vater von Jürgen Tams und wie ich gerade gehört habe, hieß Minna Tams nicht Ode Minna Tams, sondern nur Minna Tams. Das war mir allerdings auch neu!

Sie hat den Namen aber für sich selber gewählt, weil ihre Nichte (die, die nicht genannt werden möchte) so getauft wurde. Heute würde man sagen, sie fand den Namen geil und hat den Namen “Ode” also nur angenommen. Sie war lesbisch – was ja weiter nicht schlimm ist oder war – aber dennoch gelangte sie immer an die falschen Frauen.

Denn diese wiederum verstanden es, sie auszunehmen, wie eine Weihnachtsgans. Das hatte sie schließlich auch nicht anders verdient, denn sie war in der Tat ein sehr schlechter Mensch. Sie war absolut egoistisch und die Wörter Menschlichkeit bzw. Humanität oder gar Mitmenschlichkeit waren ihr total fremd. Angestellte behandelte sie wie Leibeigene…Knechte waren keine Menschen…

Ihr Besitz wurde durch ihre damalige – letzte – Lebensgefährtin peu à peu verschachert, ohne dass sie es bemerkte. Schließlich war Haddeby „verkauft“.

Total verarmt gelangte sie irgendwann in das Altenheim in Fahrdorf, wo sie verstarb. Ihre Beerdigung soll in aller Stille, sozusagen heimlich vonstattengegangen sein. Niemand in und um Haddeby trauerte ihr nach!

Admin: Jürgen, ich bedanke mich für Deine Email, mit der Du die Person “Ode” M. Tams so darstellst, wie die Haddebyer sie sehen. Das erklärt wohl auch den Niedergang des alten Historischen Gasthofes für diejenigen, die es bisher nicht gewusst haben…

Die Schleswiger setzen nach Haddeby über… :)

Wer will (bei diesen Bildern!) bestreiten, dass eine starke emotionale Bindung des Schleswigers (und der Schleswigerin) zu Haddeby vorhanden
 
ist! :) Das Mädchen auf dem Poller blickt sehnsüchtig nach Haddeby…

Als Haithabu abbrannte, zogen die Wikinger um und siedelten sich in Schleswig an.

Später dann fuhren die Schleswiger mit Booten rüber nach Haddeby und tanzten im Konzertgarten von Tams’ Gasthof.


Vielleicht :roll: ist dieses Gefühl der Verbundenheit mit Haddeby aus dem Rathaus zu den Schleswiger Nachrichten gedrungen, die kürzlich behaupteten, dass Busdorf (also auch Haddeby) aus fiskalischen Gründen von Schleswig geschluckt werden sollte (das ist eine absolut private Interpretation des Admins 8-O ).

Der Bürgermeister nun weiß nichts von dieser angeblichen Invasion und kämpft auf seiner privaten Seite gegen das Gerücht. Damit eckt er wiederum gewaltig an…

Das “Klassentreffen” mischt sich da natürlich nicht ein – möchte aber doch (politisch völlig unkorrekt) erfahren, wie das “Volk” so darüber denkt. Im Übrigen ist es völlig Banane, ob hier nun abgestimmt wird – oder nicht. “Volkes Stimme” wird im Rathaus sowieso nicht gehört (dabei denke ich an den “Julius-Petersen-Platz”)… |-|

Haddeby gehört zu Schleswig!

Gucken

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Jochen: von wegen Haddeby zu Schleswig. Schleswig gehört zu Haddeby!

Heute (27. 4. 2011) herrscht lt. SN im Gasthaus Haddeby (ODINs) gedrückte Stimmung.
Die Camper von nebenan möchten den Lärm nicht aushalten, den “Conventional Sound” zur Biergarteneröffung am 1. Mai verursachen könnte. Die relevanten Stichworte sind: “Lärmschutzauflage”,
“Lärmschutzwand” und “Nachbarschaftsstreit”. Man wird dann wohl “live” und ohne Verstärker spielen (neudeutsch: “unplugged”).

Admins Meinung dazu ist, (erstens) dass man sich heutzutage wegen jedem Sch… vor Gericht wiederfindet und (zweitens), dass die (elektronisch verstärkte) Musik ruhig etwas leiser spielen sollte. Die Menschen sind doch nicht taub!

Na, wer kann das flüssig lesen? Falls nicht – hier der Text:

Historisches Gasthaus Haddeby b. Schleswig. Telefon 2230 Besitzer E. Tams

Hier noch mal zum Anklicken weitere Motive aus Haddeby und ein Link zu einer Story mit “Minna Haddeby” von unserem vortrefflichen Wolfgang Kather.

Auf diesen Postkarten geht es schon etwas moderner zu. Besitzerin ist lt. Rückseite der Karte jetzt Ode M. Tams. Die Rufnummer ist immer noch 2230 und es wird neben Camping
mit Wasserski geworben… Auf der Karte in der Mitte ist aus dem Gasthaus ein “Etablissement” geworden…

Auf dem Bild rechts haben wir ungefähr unsere Schulabgangszeit zu fassen…

Jürgen Brandt: …Der PKW auf der Strasse ist m.E. ein Opel Kadett, gebaut ab 1973.

Die Speisekarte vom “Odins” hat uns Torsten aus Haddeby mitgebracht. Sie befindet sich auf der Rückseite der neu aufgelegten Ansichtskarte.
(Ich bin meines Wissens mit den Haddebyer Tämsen nicht verwandt oder verschwägert…)

Auf der anderen Seite der Schlei durfte ich in den 60ern meinen “Klepper T8” in der Sommersaison im Bootsschuppen des Segelclubs Ahoi lagern. Von dort aus war mein bevorzugtes Paddelziel
das Haddebyer und Selker Noor.

Schön, nicht?

Quelle (der Link ist wech…), ein weiteres Foto hier

Die Auffrischung!

Im Schleswig-Führer von 1905 zieht der Wirt Jürgen Tams werbemäßig mächtig vom Leder!

Größtes Garten- und Vergnügungs-Etablissement bei Schleswig
Grottenpark
– Täglich Orchestrion-Konzert

Salon mit 400jähr. Altertümern und Gemälden
– Verbindung mit der Altstadt und nach Schloß Gottorp durch Dampfer “v. Köller”

usw. usw. und:

– Die Handstrich- und Dampfziegelwerke sind jederzeit gern zu besichtigen.

Admin: Auf Vorkriegskarten (hier z.B.) ist noch eine Ziegelei eingezeichnet. Gab es die auch noch nach dem Krieg?

…hatte ich noch vergessen: die “Erste Ansgar-Kirche der Nordmark“! :roll:

PS: Eines fehlt allerdings in der Anzeige: Welches Bier gibt es? :roll:



Der Bootssteg Haddeby war zeitweise in einem bedenklichen Zustand…

Endlich habe wir sie – eine Abbildung der Konzertmuschel in Haddeby! Kein gutes Foto – aber besser als nix! :wink: Rechts der dazu passende “Konzertgarten”…

(“Übersetzung”: Park des historischen Gasthofes Haddeby bei Schleswig a.d. Schlei)


3.350 Ansichten

7 Gedanken zu „Haddeby“

  1. Während meiner Bugenhagenschulzeit (1948-52) stand unter den Bäumen ein Holz-Musikpavillon…zum Schulfest sind wir auf dem Strandweg hingewandert…mit einem Segelboot sollte es über die Schlei zum Hafen gehen, mittendrin bremste eine Sandbank… Auch bei seiner letzten Grabungskampagne in Haithabu 1962 hatte Prof. Jankuhn im Historischen Gasthof Haddeby Quartier genommen, dorthin lud er uns letzte Tiefbauarbeiter als Abschluß zum Speckpfannkuchen ein…

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  2. Ein Gruß von Torsten:

    Moin Gerd,

    aus Minna Tams’ gammla Haddeby ist ODINs Historisches Gasthaus geworden – von der Straße siehts noch aus wie immer.

    Essen war lecker – das könnte vielleicht mal wieder was werden…

    Gruß von der Weser an die Förde
    Torsten

    Antworten
  3. Jo, ODIN hört sich gut an, hat sicher auch selber stets gespeist – oder speist er rabenumschwebt noch immer?
    Seit es das Haithabu-Museum gibt – ich besuche deutlich häufiger das dortige Restaurant mit seinen Möglichkeiten: Aus reichlich musealen Gründen dürfen die wohl keinerlei Reklame ausser Schild an Tür und wirken immer wie geschlossen. Man muss schon zugreifen.
    Und da lauern die Halben seit einem halbierten Tusch…

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  4. 1938/39 ist auch noch die Ziegelei eingezeichnet, auf den Plänen 1950 und später ist dort eine Polizeistation vermerkt.
    Der PKW auf der Strasse ist m.E. ein Opel Kadett, gebaut ab 1973.

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  5. Hallo Gerd,

    ich weiß, es ist mühsam, aber in der Tat, Du hast Ernst Tams mit Jürgen Tams verwechselt.
    Ernst Tams war der Vater von Jürgen Tams und wie ich gerade gehört habe, hieß Minna Tams nicht Ode Minna Tams, sondern nur Minna Tams. Das war mir allerdings auch neu!

    Sie hat den Namen aber für sich selber gewählt, weil ihre Nichte ( die, die nicht genannt werden möchte ) so getauft wurde. Heute würde man sagen, sie fand den Namen geil und hat den Namen “Ode” also nur angenommen. Sie war lesbisch – was ja weiter nicht schlimm ist oder war – aber dennoch gelangte sie immer an die falschen Frauen.

    Denn diese wiederum verstanden es, sie auszunehmen, wie eine Weihnachtsgans.
    Das hatte sie schließlich auch nicht anders verdient, denn sie war in der Tat ein sehr schlechter Mensch. Sie war absolut egoistisch und die Wörter Menschlichkeit bzw. Humanität oder gar Mitmenschlichkeit waren ihr total fremd.
    Angestellte behandelte sie wie Leibeigene . . . Knechte waren keine Menschen . . .

    Ihr Besitz wurde durch ihre damalige – letzte – Lebensgefährtin peu à peu verschachert, ohne dass sie es bemerkte. Schließlich war Haddeby „verkauft“.

    Total verarmt gelangte sie irgendwann in das Altenheim in Fahrdorf, wo sie verstarb. Ihre Beerdigung soll in aller Stille, sozusagen heimlich vonstattengegangen sein.
    Niemand in und um Haddeby trauerte ihr nach!

    Gruß
    Jürgen

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