Vitamin D

Es geht in diesem Eintrag eigentlich um Fisch, aber jetzt gerade um das Phänomen der Traditionsgeschäfte, die dichtmachen. Die SN berichteten am 5.11.2014, dass das alteingesessene Textilhaus Postel & Diercks schließt. Hierzu aus den Kommentaren die Stimme von Jürgen Jürgensen, gebürtig aus der Friedrichstraße:

Ja Gerd, das abgebildete Haus Friedrichstr. 87 (um nicht zu sagen: die Bruchbude – wann ist die Aufnahme wohl entstanden?) muss “irgendwo” neben Jaich und Fisch-Gosch stehen/gestanden haben.

In dem Bereich befand sich hinter der Bugenhagenschule stadteinwärts so eine Art Ladenzeile. Das fing mit dem Milchgeschäft Jürs an, danach kamen Geschäfte wie Schuh Jensen, Fisch-Gosch, Bäcker Jaich, Schreibwaren Wilkens, Gardinen Henningsen, Elektrogeschäft (Bannick?), Uhrmacher Mammitzsch, ein Ofensetzer (Name vergessen), Textilien Postel & Diercks (existiert noch heute) usw. usw.
Die Friedrichstraße endete ungefähr mit der Nummer 130 (in der Nr. 114 bin ich aufgewachsen, in der 126 geboren). Ich hörte mal, dass sich Anfang des vorigen Jahrhunderts 86 (!) Geschäfte allein in der Friedrichstraße befanden, also zwei Drittel der Häuser irgendwelche Geschäfte beherbergten. An viele kann ich mich aus den 1950/60er Jahren noch erinnern. Und heute? Handelsketten allenthalben, überall beklagt man Verödung und Leerstand in den Innenstädten (zB besonders in mittleren Städten wie Schleswig, Rendsburg, Heide, Husum, Itzehoe oder Elmshorn) und damit einen Verlust an individueller bürgerlicher Kultur. Verödung und Leerstand ist übrigens auch ein Hauptgrund dafür, dass vermeintlich erhaltenswerte und denkmalgeeignete Bausubstanz dem Verfall preisgegeben ist oder irgendwelchen Kaufhaus-Betonklötzen weichen muss.

Heute (12.1.2012) steht in der Zeitung, dass viele in dieser dunklen Jahreszeit an Vitamin-D-Mangel leiden. Zu wenig Sonne. Abgesehen von Vitamintabletten hilft Fisch – fetter Fisch, wie Aal, Hering oder Lachs. Nichts liegt also näher, als sich einmal mit Schleswiger Fischläden zu beschäftigen – von denen es heute keine mehr gibt…

Auszüge aus PETRI-PATRI-PARADIES von Marlies Jensen (Leier):

Johann Kröger sen. gründete im Jahre 1907 Fischgroßhandel und Fischversand auf dem Holm … Nach seinem Tod 1948 übernahm zunächst seine Frau Martha die Geschäfte.

Nach Rückkehr der drei Söhne aus dem Krieg übergab sie nach und nach die Geschäfte an sie – den Großhandel an Erwin und den Kolonialwarenladen an Franz (Sanne). Der jüngste Sohn, Johann jun. (Hannum), gründete einen Fischladen am Stadtweg … Erwin saß meistens im Büro … Auf dem Hof – über dem mehr oder weniger ständig ein Fischgeruch hing – war für die Holmer Kinder Platz zum Spielen … Der größte Tag im Jahr auf Krögers Hof war das Girlandenbinden beliebungssonnabendsnachmittags…

Auf dem linken Foto sieht man ganz rechts das Haus Lollfuß 37, in dem Erwin Kröger eine Filiale seines “Fisch-Imperiums” hatte (die Nr. 33 ist das frühere Hotel Kaiserhof – später Möbelhaus Heinz Rahn).

In der Nr. 24 war die Friedrichsberger Fisch-Filiale. Weiß jemand, welches Haus auf dem Foto die Nr. 24 sein könnte? Facebook: “Im Friedrichsberg gab es auch einen Fischladen, dort wo Aldi war und nun dieser 1€-Laden ist.”
Kai: Ich habe mal die Nr 24 markiert, Aldi bzw. Tedi (1€Laden) hat die Nr 22. Admin: danke, Kai!
Frank Raguse: Hallo, einen Fischladen gab es nach meiner Erinnerung dann aber auch in der Friedrichstraße 24. Da hat heute wohl die türkische Gemeinde ihren Sitz jedenfalls im Hinterhaus. ich erinnere mich eben auch an den gefliesten Laden und das große Becken (als Kind wirkte es jedenfalls so!) mit lebenden Fischen. So etwas gab es dann noch länger in der Passage Cafe Rausch im Stadtweg.


Facebook: “In der Ladenpassage Richtung Parkhaus am Stadtweg, da wo früher Café Rausch an der Ecke war, gab es hinten einen Fischladen (ja, auch in Schleswig gab es Fischläden) da haben wir als Kinder in den 70ern in den großen Wannen oft die lebenden Karpfen gestreichelt, uns gegruselt und davon geträumt, sie alle vor dem schrecklichen Küchentod zu retten.

…und gegenüber mitten in die Ladenstraße reinragend:
 
 
der Blumen-Bleifuß Pavillon”

Auszüge aus PETRI-PATRI-PARADIES: Fischhändler Johann Kröger jun. (Hannum) … führt in den fünfziger Jahren mit seiner Frau Hildegard – später auch mit Tochter Uta – ein gutgehendes Fisch-Delikatessengeschäft am Stadtweg. … Anfang der 60er Jahre fiel sein feiner, blitzblank-grün-blau-gekachelter Laden der Stadtweg-Sanierung zum Opfer. Zwischenzeitlich wurde dann auf dem Kornmarkt verkauft, neben der Apotheke … Nach abgeschlossener Sanierung bekam er einen der noblen Läden zu horrender Miete in der Passage zum “Schwarzen Weg”, der zwar großzügig aufgemacht war, jedoch wegen der unübersichtlichen Lage nie wieder so gut ging wie der alte…

Benny: Nicht zu vergessen – in der Langen Straße 30 – Fisch Jensen von Ellen und “Steppke” Jensen. Steppke war der Bruder von “Kuddel Dutt” – dem Wirt vom “Kiek In” auf dem Gallberg.

Norbert: Irgendwie habe ich im Hinterstübchen, daß in der Nähe der Löwendrogerie auch ein Fischladen war? Bis in die 50er hinein kam der Fischhändler noch mit Pferd und Wagen auch nach St. Jürgen. Dort bimmelte er und schrie mit sehr lauter Stimme: “Bütt, Dorsch….und Hering, dick un fett as Göring!”

Lutz: Norbert, das stimmt – rechts von der “Löwendrogerie” in dem kleinen Haus war ein Fischgeschäft. Jensen??? Lutz: Möller!

Admin: lt. Branchenverzeichnis 1959:

Möller, Conrad, Inh. Möller, Anneliese, Schubystraße 17

Jürgen Brandt: der Fischladen war im zweiten Haus rechts neben der Löwendrogerie.

Lutz: direkt neben der “Löwendrogerie” (Nr.15) erkennt man die Schubystraße Nr. 17 mit den beiden noch vorhandenen “großen Ladenfenstern”, hinter denen sich der Fischladen von Möller befand.

Jürgen Brandt: Das Haus direkt rechts neben der Drogerie weist kein Ladengeschäft aus, im Hof war allerdings irgendetwas “fischiges”. In dem Haus wohnte, nach meiner Erinnerung, die Großmutter von Jutta Ehlers, vielleicht kannst Du bei ihr genaueres erfahren, ist verdammt lange her.

Lutz: Hallo Jürgen, wenn Du Dir das von mir erwähnte Bild aus der Blickrichtung Wildemannsgang anschaust, entdeckst Du sehr wohl, dass die Nr. 17 – also direkt rechts neben der Löwendrogerie Nr. 15 – auf Grund der beiden großen Fenster sehr wohl ein ehemaliges Ladengeschäft aufweist.

Ich habe mich mit der Besitzerin des großen Eckhauses Wildemannsgang kurzgeschlossen, die meine Version bestätigt hat. Abgesehen davon weiß ich noch recht gut, wo ich als ca. zehnjähriger Knabe den Fisch geholt habe – hatte meine Großmutter doch seit 1946 einige Häuser weiter ein Milchgeschäft. Was jetzt Juttas Grossvater anbelangt, so hat dieser in der Tat schon 1908 in der Schubystraße Nr. 17 gewohnt. Dieses schließt jedoch nicht aus, dass sich dort in den fünfzigern und sechzigern ein Fischgeschäft befand. Das von Dir genannte zweite Haus neben der Drogerie gehört dem Schmied Theodor Schröder (Nr. 19) – hat aber nie ein Fischgeschäft beherbergt.

Admin: Zwischenstand: wir sind jetzt bei 6 Fischläden in Schleswig. Ob es dabei bleibt? Dabei fällt mir ein, dass mich meine Oma, wenn ich sie auf der Gallberghöhe besuchte, oft mit gebratenem Aal verwöhnte. Den wird sie dann wohl bei Fisch Jensen gekauft haben.

Peter Ohem: Ich erinnere mich noch gut an den Fischladen von Annemarie Dienesen, im Lollfuß gegenüber der Lollfußtreppe. Auf dem Hinterhof war unsere Werkstatt von Ofen Müntz. Besonders imponiert haben mich ihre großen und gut mit Fisch genährten Katzen. Ich glaube der fehlt hier noch. Das war im Jahr 1963.

Admin: könnte es sein, Peter, dass Annemarie Dienesen den Laden von Erwin Krüger führte (oder übernommen hat); denn die Nr. 37 war ja gegenüber der Lollfußtreppe? Links ein Foto aus “Beiträge zur Schleswiger Stadgeschichte”, Band 56. Die Nr. 37 sieht man ganz links. Zitat aus Band 56: “Die forsche Annemarie Dienesen unterhielt in ihrem Fischgeschäft eine witzige Nachrichtenzentrale. Sie war übrigens die erste Schleswigerin mit einer Vespa. Ihr Talent und ihre Komik beglückten jahrzehntelang das niederdeutsche Publikum”.


Jürgen Brandt: Noch ein Fischladen in der Schubystr. Im Hintergrund Fisch Jensen und der Laden von Marie Peuker.

Rainer: “Rieke Jensen” neben der Schubystr. 89c, Nachbarin von Frau Peuker, bitte nicht vergessen. Somit erhöht sich die Zahl der Fischgeschäfte um 1. Admin: nach Adam Riese sind wir also jetzt bei 7 Fischläden!

Elke Müller: Bevor Fisch-Rieke (Jensen) ihren Laden in der Schubystraße 89c hatte, verkaufte sie im Hof ihres Hauses in der Amselstraße Fisch. Die Menschenschlange wartete manchmal bis zum Hindenburgplatz. “Steppke Jensen” war ihr Sohn, ein anderer spielte Fußball bei 06. Das alles ist schon 65 Jahre her.


Ulrich Schenzel: Bei der Aufzählung der Fischgeschäfte darf Möller-Döös auch nicht fehlen, Lollfuß 85 (links neben Falke). Kann man aufgrund des Namens eine Verbindung zum Holm herstellen?
Admin: auf dem linken Foto dürfte sich das Fischgeschäft dann also im linken Haus befunden haben… Fischladenzähler: 8!


Jürgen Jürgensen: Moin Gerd, in Friedrichsberg gab es etwa bis in die 1960er Jahre Fisch-Gosch. Das war ein schönes Fischgeschäft und befand sich ungefähr in einem der Häuser der Friedrichstraße 91-97 (irgendwo neben der heute noch existierenden Bäckerei Jaich, Friedrichstr. 93 – Admin: das Haus links (Nr. 87) ist nicht das Fischgeschäft – liegt aber “irgendwo” links daneben ).

Dieses Fischgeschäft war ebenfalls sauber gefliest, und im vorderen Bereich befand sich auch ein schönes, grün gefliestes Becken, in dem Fische schwammen. Da hat sich meine Mutter ab und zu mal einen ausgesucht, der dann mit dem Kescher rausgeholt wurde. Dann ging es rustikal zur Sache. Der Fisch (möglicherweise ein Karpfen) kriegte einen auf den Dötz und wurde ausgenommen und gewaschen. Das ging ruckzuck. Mich hat das mit 4-5 Jahren, soweit ich entsinne, schon geschockt. Die Erwachsenen ließ das aber völlig ungerührt, ob ich dabei war oder nicht. Meine Mutter hat an solche “Grausamkeiten” keinen Gedanken verschwendet. So war das eben damals.

Aber zugleich waren die Handgriffe von Frau Gosch für mich durchaus lehrreich. Mit den Fischen, die wir später als Jungs (selten genug) aus dem Busdorfer Teich geangelt haben, wurde es von uns dann auch so gemacht. Frau Gosch trug übrigens eine schwere, bis zum Boden reichende, ehemals weiße Gummischürze und schwere Gummistiefel. In der Ladentheke befand sich reichlich gehacktes Eis, auf dem das übrigens knackfrische Fischangebot ausgebreitet war.

Mit Feinkostsalaten und solchem Gedöns hatte man es damals noch nicht so. Der einzige Salat, an den ich mich bei Gosch erinnere, war roter Heringssalat. Den kaufte meine Mutter auch mal. Und der schmeckte köstlich.

Ob Fisch-Gosch irgendwas mit der schräg gegenüber liegenden, uralten Gaststätte Gosch`s Gasthof, Friedrichstr. 86 zu tun hatte, weiß ich nicht.

Nachtrag: lt. Branchenverzeichnis 1959 befand sich der Laden von Dora Gosch in der Friedrichstraße 97 – also links neben der Nr. 99 (früher Fa. Johannes Diercks)!


Franny Hof: In der Bahnhofstrasse, Ecke Magnussenstrasse wurde (anfangs der 50er?) ein Pavillon gebaut: Fisch-Möller. Die reichlichen Fischabfälle verfütterte eine Melkstedtdiekerin an ihre Schweine – heutzutage Domizil der Biker (s. rechts)…


Admin: Fischladenzähler: 10!

So! Ich habe hier das Branchenverzeichnis 1959 (in “Der Kreis Schleswig”) – Rubrik “Fischindustrie, Konserven, Handel a) Handel” und danach noch folgende Ergänzungen:

Graf, Johann, Süderholmstr. 22
Jensen, Karl, Süderholmstr. 56
Nanz, Johann, Süderholmstr. 3
Rieger, Otto, Süderholmstr. 32
(Die obigen “Süderholmer” sind ja wohl Fischer und zugleich Fischhändler ohne Ladengeschäfte – nehme ich an )

Büll, Johannes, Lollfuß 9

In dem kleinen Haus links neben dem Fachwerkhaus (“Hölterhoff”) könnte sich der Fischladen befunden haben (Foto li.)…


Hattig, Auguste, Witwe, Gallberg 20

Die Nr. 20 ist das Haus rechts neben dem “Ollen Kotten” (li., oberes Bild)


Marxen, Marie, Husumerbaum 11

Auf dem Foto l. geht vor dem letzten (weißen) Haus der Bötelstieg ab. Die Nr. 11 ist wohl das letzte oder vorletzte Haus davor…


Möller-Leus, Franz, Süderholm 20 und Bahnhofstr. 14
Die Nr. 14 ist an der Ecke Bahnhofstraße/Magnussenstraße. In Ermangelung eines genau passenden Fotos sage ich jetzt einfach mal, dass es auf dem Foto l. das ganz rechts abgebildete Haus ist…



Zum Schluss
das, was im “Lexikon der Küche” von 1963 zum Hering steht (es sind 34 Einträge):

Unter “gebraten” steht (sehr knapp): Eingekerbt, gewürzt, gebraten; belegt mit Hofmeisterbutter.

Dann noch Brathering A: Frischer oder gesalzener, ausgewässerter Hering in geschmolzener Butter oder Mehl gerollt, am Rost oder in der Pfanne gebraten: übergossen mit Essigspritzern, aufgekocht mit Schalotten, Gewürznelken, Lorbeerblatt und Pfefferkörnern.

Und Brathering B: Salzheringe gewässert, ausgenommen, ohne Fett am Rost gebraten: in irdenen Topf geschichtet mit Lagen Rosmarin, Lorbeerblatt, gestoßenem Pfeffer und Zitronenscheiben; mit Öl und Essig übergossen, den Topf verschlossen und aufbewahrt; mit Sauerkraut aufgetragen.

4.145 Ansichten

37 Gedanken zu „Vitamin D“

  1. Nicht zu vergessen – in der Langen Straße 30 – Fisch Jensen von Ellen und “Steppke” Jensen. Steppke war der Bruder von “Kuddel Dutt ” dem Wirt vom Kiek In auf dem Gallberg.

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  2. Irgendwie habe ich im Hinterstübchen, daß in der Nähe der Löwendrogerie auch ein Fischladen war????
    Bis in die 50er hinein kam der Fischhändler noch mit Pferd und Wagen auch nach St. Jürgen. Dort bimmelte er und schrie mit sehr lauter Stimme:”Bütt, Dorsch….und Hering, dick un fett as Göring!”

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  3. Ich erinnere mich noch gut an den Fischladen von Annemarie Dienesen, im Lollfuß gegenüber der Lollfußtreppe. Auf dem Hinterhof war unsere Werkstatt von Ofen Müntz. Besonders imponiert haben mich ihre großen und gut mit Fisch genährten Katzen. Ich glaube der fehlt hier noch. Das war im Jahr 1963.

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    • Ich gehe jetzt mal davon aus, dass das Fischgeschäft rechts neben der Löwen-Drogerie “Möller” hieß. Die Frage, ob es direkt neben der Drogerie lag, oder ein Haus weiter, scheint mir im Moment “strittig” zu sein. Vielleicht finden wir noch “Beweise”…

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  4. “Rieke Jensen” neben der Schubystr. 89c, Nachbarin von Frau Peukert bitte nicht vergessen. Somit erhöht sich die Zahl der Fischgeschäfte um 1.

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  5. Bei der Aufzählung der Fischgeschäfte darf Möller-Döös auch nicht fehlen, Lollfuß 85 (links neben Falke). Kann man aufgrund des Namens eine Verbindung zum Holm herstellen?

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  6. Wenn man “Wildemannsgang” eingibt,erkennt man in der Bilddatei direkt neben der “Löwendrogerie” (Nr.15) die Schubystraße Nr.17 mit den noch beiden vorhandenen
    “großen Ladenfenstern”….hinter denen sich der Fischladen von Möller befand.

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  7. @Lutz Clausen
    Das Haus direkt rechts neben der Drogerie weist kein Ladengeschäft aus,
    im Hof war allerding irgendetwas “fischiges”. In dem Haus wohnte, nach meiner Erinnerung die Großmutter von Jutta Ehlers, vielleicht kannst Du bei ihr genaueres erfahren, ist verdammt lange her.

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  8. Hallo Jürgen,
    wenn Du Dir das von mir erwähnte Bild aus der Blickrichtung Wildemannsgang anschaust,entdeckst Du sehr wohl,dass die Nr.17 -also direkt rechts neben der Löwendrogerie Nr.15 – auf Grund der beiden großen Fenster sehr wohl ein ehemaliges Ladengeschäft aufweist.
    Ich habe mich mit der Besitzerin des großen Eckhauses Wildemannsgang kurzgeschlossen,die meine Version bestätigt hat.
    Abgesehen davon weiß ich noch recht gut,wo ich als ca. zehnjähriger Knabe den Fisch geholt habe – hatte meine Großmutter doch seit 1946 einige Häuser weiter ein Milchgeschäft.
    Was jetzt Jutta`Grossvater anbelangt,so hat dieser in der Tat schon 1908 in der Schubystraße Nr.17 gewohnt.Dieses schließt jedoch nicht aus,dass sich dort in den fünfzigern und sechzigern ein Fischgeschäft befand.
    Das von Dir genannte zweite Haus neben der Drogerie,gehört dem Schmied Theodor Schröder (Nr.19) hat aber nie ein Fischgeschäft beherbergt.

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  9. Bevor Fisch-Rieke (Jensen) ihren Laden in der Schubystraße 89c hatte,verkaufte sie im Hof ihres Hauses inder Amselstraße Fisch.Die Menschenschlange wartete manchmal bis zum Hindenburgplatz.”Steppke Jensen” war ihr Sohn,ein anderer spielte Fußball bei 06.Das Alles ist schon 65 Jahre her.Mit Gruß Elke Müller

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  10. @Lutz Clausen
    Die Lage des Fischladens ist somit geklärt, ich hatte mir das von Dir erwähnte Bild noch nicht angesehen.
    ———————————————–
    Mal zwei Fragen zur Chemnitzstrasse:
    Ecke Chemnitzsstr./ Klaus-Groth-Str. gab es einen kleinen Lebensmittelladen, kannst Du dich an den Namen erinnern?

    Gegenüber, links neben der Litfaßsäule, wohnte Peter Carstens(en), mit Peter war ich zusammen auf der Wilhelminenschule, Peter hatte noch zwei Brüder. Der Vater hatte eine Werkstatt auf dem Innenhof der Kaserne Moltkestrasse, ich meine mich erinnern zu können, daß sie nach Augsburg verzogen waren. Lt. Google gibt oder gab es in der Chemnitzstraße ein Ingenieurbüro gleichen Namens. Hast Du irgendwelche Kenntnisse?

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    • Hab’ bei facebook spioniert und gefunden:

      Der Eintrag dort beginnt mit der Frage:
      “Kann sich jemand von Euch an den kleinen EDEKA-Laden von Otto Kubisch in der Bellmannstraße erinnern? Da haben wir unser Taschengeld damals in Naschies und Sammelbilder umgesetzt. Heute ist die Hausecke dicht gemauert wo der Laden war.”

      dann

      “Kubisch in der Bellmannstr. und Kutzewitz ? Ecke Chemnitz/Klaus-Groth Str.”.

      dann

      “Und Kutze hatte auch die Milchbar in der Schwimmhalle… Waffeln und Milchshakes nach dem Schwimmen ein Muss! ;-)”

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  11. Also,der Lebensmittelladen gehörte in den fünfziger Jahren “Opa Lange”.
    Anschließend wurde er von Frieda Kutzewitz übernommen-und über viele Jahre betrieben.
    An die Carstensen`kann ich mich sehr gut erinnern…und ja,es gab im gleichen Haus unter gleichem Namen ein Ing.Büro,dass auch noch im Stadtverzeichnis 1989 genannt wird.:”Andresen und Carstensen”
    Zur gleichen Zeit war dort noch eine Ilse Carstensen gemeldet-wobei ich meine,dass sowohl sie als auch der Ing. nicht mit den von Dir genannten Personen identisch waren.
    M.W. handelte es sich um einen Ingenieur für Maschinenbau.
    Es war übrigens die Chemnitzstraße Nr.30……..und,die Litfaßsäule steht immer noch und wird nach wie vor plakatiert……………………..

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  12. Hallo Elke……………
    Du erwähnst die beiden Jungs von Jensen.
    Es gab aber noch eine Tochter… Elke?
    Diese heiratete den Schlachter Köhn,der seinen Betrieb Ecke Schubystraße/Chenitzstraße hatte.
    So ein Fachgeschäft mußt Du heute leider lange suchen……ohne eines zu finden.

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  13. Wieviele Fischläden gibt es denn noch heute in Schleswig? Wirklich keine? Wie sieht es bei “real” aus? Da war doch auch einer. In Eckernförde kann man noch am Hafen Fisch vom Kutter oder auch von einem Kiosk kaufen. Zusätzlich gibt es noch einen Laden: Rehbehn & Kruse,der ausgezeichnet worden ist und die Noorfischerei.

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  14. Tja Norbert—
    Fischläden?Definitiv keinen einzigen.
    Der bei Real hat auch vor geraumer Zeit dichtgemacht-statt dessen steht da ein Verkaufswagen gegenüber einer Bratwurstschwemme,wo man die “Dicke” für einen Euro bekommen kann.
    Was meinst Du-wo ständiges Gedränge und wo gähnende Leere ist.
    Von daher kann ich den Niedergang der Fischläden schon verstehen.
    Was allerdings tierisch gut läuft sind Fischstäbchen-nun ja ist halt Formfleisch und billig.
    Allerdings besteht die Gefahr,dass die nächste Generation gar keinen Fisch mehr kennt.
    Ansonsten ist die Firma Rieger auf dem Wochenmarkt einmal Stadtfeld und einmal Capitolplatz vertreten.

    Antworten
  15. Ich sah mir ein paarmal die Sendung “Das perfekte Dinner” bei Vox an.
    Die sog. Feinschmecker meckerten über jeden Pups: “Da war noch ´ne Gräte im Fisch. Das schmeckte zu sehr nach Fisch….u.s.w.”
    Was heißt das?:arrow: Die hatten Null Ahnung!!!
    Fischstäbchen sind der Maßstab, an dem gemessen wird. Aber alle reden von “Zurück zur Natur”!

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  16. Moin Gerd,

    in Friedrichsberg gab es etwa bis in die 1960er Jahre Fisch-Gosch. Das war ein schönes Fischgeschäft und befand sich ungefähr in einem der Häuser der Friedrichstraße 90-97 (irgendwo neben der heute noch existierenden Bäckerei Jaich, Friedrichstr. 93).

    Dieses Fischgeschäft war ebenfalls sauber gefliest, und im vorderen Bereich befand sich auch ein schönes, grün gefliestes Becken, in dem Fische schwammen.
    Da hat sich meine Mutter ab und zu mal einen ausgesucht, der dann mit dem Kescher rausgeholt wurde. Dann ging es rustikal zur Sache. Der Fisch (möglicherweise ein Karpfen) kriegte einen auf den Dötz und wurde ausgenommen und gewaschen. Das ging ruckzuck.
    Mich hat das mit 4-5 Jahren, soweit ich entsinne, schon geschockt. Die Erwachsenen ließ das aber völlig ungerührt, ob ich dabei war oder nicht. Meine Mutter hat an solche “Grausamkeiten” keinen Gedanken verschwendet. So war das eben damals.
    Aber zugleich waren die Handgriffe von Frau Gosch für mich durchaus lehrreich. Mit den Fischen, die wir später als Jungs (selten genug) aus dem Busdorfer Teich geangelt haben, wurde es von uns dann auch so gemacht. Frau Gosch trug übrigens eine schwere, bis zum Boden reichende, ehemals weiße Gummischürze und schwere Gummistiefel. In der Ladentheke befand sich reichlich gehacktes Eis, auf dem das übrigens knackfrische Fischangebot ausgebreitet war.
    Mit Feinkostsalaten und solchem Gedöns hatte man es damals noch nicht so. Der einzige Salat, an den ich mich bei Gosch erinnere, war roter Heringssalat. Den kaufte meine Mutter auch mal. Und der schmeckte köstlich.
    Ob Fisch-Gosch irgendwas mit der schräg gegenüber liegenden, uralten Gaststätte Gosch`s Gasthof, Friedrichstr. 86 zu tun hatte, weiß ich nicht.

    Antworten
  17. Ja Gerd, das abgebildete Haus Friedrichstr. 87 (um nicht zu sagen: die Bruchbude – wann ist die Aufnahme wohl entstanden?) muss “irgendwo” neben Jaich und Fisch-Gosch stehen/gestanden haben.
    In dem Bereich befand sich hinter der Bugenhagenschule stadteinwärts so eine Art Ladenzeile. Das fing mit dem Milchgeschäft Jürs an, danach kamen Geschäfte wie Schuh Jensen, Fisch-Gosch, Bäcker Jaich, Schreibwaren Wilkens, Gardinen Henningsen, Elektrogeschäft (Bannick?), Uhrmacher Mammitzsch, ein Ofensetzer (Name vergessen), Textilien Postel & Diercks (existiert noch heute) usw. usw.
    Die Friedrichstraße endete ungefähr mit der Nummer 130 (in der Nr. 114 bin ich aufgewachsen, in der 126 geboren). Ich hörte mal, dass sich Anfang des vorigen Jahrhunderts 86 (!) Geschäfte allein in der Friedrichstraße befanden, also zwei Drittel der Häuser irgendwelche Geschäfte beherbergten. An viele kann ich mich aus den 1950/60er Jahren noch erinnern. Und heute? Handelsketten allenthalben, überall beklagt man Verödung und Leerstand in den Innenstädten (zB besonders in mittleren Städten wie Schleswig, Rendsburg, Heide, Husum, Itzehoe oder Elmshorn) und damit einen Verlust an individueller bürgerlicher Kultur. Verödung und Leerstand ist übrigens auch ein Hauptgrund dafür, dass vermeintlich erhaltenswerte und denkmalgeeignete Bausubstanz dem Verfall preisgegeben ist oder irgendwelchen Kaufhaus-Betonklötzen weichen muss.

    Antworten
  18. Hallo,
    einen Fischladen gab es nach meiner Erinnerung dann aber auch in der Friedrichstraße 24(?). Da hat heute wohl die türkische Gemeinde ihren Sitz jedenfalls im Hinterhaus. ich erinnere mich eben auch an den gefliesten Laden und das große Becken (als Kind wirkte es jedenfalls so!) mit lebenden Fischen.
    So etwas gab es dann noch länger in der Passage Cafe Rausch im Stadtweg.

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  19. @ Jürgen Brand
    das Ingenieurbüro in der Chemnitzstr. gehörte Rolf Carstensen, dem Bruder von Peter.
    Ilse Carstensen war die Mutter. Rolf wohnte in HH, hatte aber auch ein Büro in SL

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  20. Hallo Jürgen-
    wenn Du mir schon Fragen stellst,wäre es vielleicht auch sinnvoll,wenn Du Dir die Antwort auch durchliest,die ich Dir immerhin schon am 13. Januar gegeben habe.

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  21. @Lutz
    Selbstverständlich habe ich Deine Antwort vom 13. Januar damals gewissenhaft durchgelesen, die Antwort von Wiebcke Siemen betrachte ich als zusätzliche Info. Nun stehen mir zwei unterschiedliche Aussagen zur Verfügung, eine Bewertung der beiden Informationen kann ich mangels eigener Kenntnisse nicht abgeben. Der Dank an Wiebke Siemen erfolgte auf Grund der Aufmerksamkeit ihrerseits auf meine Frage und nicht als Bestätigung irgendwelcher Daten, eventuell kam das mißverständlich rüber.

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    • Bin gestern nur durch Zufall über facebook auf diese Seite gekommen. Ilse C. ist/war die Schwester meiner Oma, deshalb hoffte ich Ihnen etwas weiterhelfen zu können als ich die Frage nach Peter las. Es waren übrigens insgesamt 6 Kinder. Viele Grüße Wiebke Siemen

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  22. Stimmt Jürgen-mir ging es auch bloß darum,ob meine damalige Antwort von Dir gelesen wurde.
    Denn-oft kommen neue Themen-und Antworten verschwinden im Nirvana-oder tauchen irgendwann mal wieder auf.
    Gruß nach Kiel

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  23. Chemnitzstraße 30! dort wohnte anfang der 50er Albert Carstensen, der den Maschinenbaubetrieb in der Moltkekaserne hatte. Ein Sohn hieß Holger?, er war mit mir in der Wilhelminenschule bei Peter Ganz in der Klasse, auf dem Klassenfoto, daß hier im Klassentreffen zu finden ist sitzt er rechts neben mir.
    Albert Carstensen verkaufte seinen Betrieb an Werner Barkow und zog mit Familie weg, wohin weiß ich nicht mehr. Dann zog in das Haus in der Chemnitz Straße Barkows Meister Gronkowski,, Spitzname Monky, ein. Irgendwann mußten Gronkowskys das Haus verlassen weil es wieder von der Familie Carstensen genutzt wurde, wer das in Person war weiß ich nicht.
    Der Maschinenbaubetrieb wurde von der Moktekaserne in den Magaretenwall verlegt, ob da noch unter Albert Carstensen war oder schon unter Werner Barkow weiß ich nicht mit Gewissheit, ich glaube aber unter W.B..Die Firma Barkow ist hier imj Klassentreffen schon mehrfach Thema gewesen.

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  24. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass “Panitsch” ein Fischgeschäft hatten. Neben dem Restaurant auf dem Holm, gab es bei real,- in der Shopzeile das Fischgeschäft. Das muß in den 1980ern gewesen sein.

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  25. In der Bahnhofstrasse, Ecke Magnussenstrasse wurde (anfangs der 50er?) ein Pavillon gebaut: Fisch-Möller.
    Die reichlichen Fischabfälle verfütterte eine Melkstedterin an ihre Schweine…
    Im Klassentreffen tauchte dieser Pavillon schon auf – als heutzutage Domizil der Biker.

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