Dienstwohnung Oberaufseher Friedrich Töwe

Aktualisierter Eintrag!

Sönke hat einen sensationellen Plan der Anstalt von 1909/10 veröffentlicht (Achtung, riesige PDF, lange Ladezeit). Aus diesem Plan habe ich einen Ausschnitt kopiert, auf dem das Haus mit der Beschriftung “Oberaufseher Wohnhaus” (daneben die “Alte Leichenhalle”) abgebildet ist. Das Haus befand sich ganz im Norden des Geländes der Anstalt neben dem Neufelder Weg und ist m.E. heute nicht mehr vorhanden. Auf der Karte des Reichsamts von 1933 ist das Haus z.B. nicht mehr eingezeichnet – wohl aber das “Arzthaus”.

Hartwig Töwe:
Hallo Herr Tams,
das ist ein sensationeller Fund. Vielen Dank an alle, die daran beteiligt waren. Alle Fakten sprechen dafür, daß es das richtige Gebäude ist. Viele Grüße aus Verden an die Kieler Förde, Schleswig und wohin auch immer.

Hartwig Töwe am 25. Oktober 2010:

Hallo Herr Tams,
zur möglichen Klärung des Standortes der Dienstwohnung meines Großvaters Friedrich Töwe erhalten Sie beiliegend noch ein Foto von diesem Haus. Aufgenommen vor dem 1. Weltkrieg, also vor 1914. Das bereits bei Ihnen vorhandene Foto (Aufnahme ca. 1923) ist definitiv die Rückseite, also müßte das beiliegende Foto (s. oben) demnach wohl die Vorderseite sein. Bewohnt wurde dieses Haus von meinen Großeltern in der Zeit von 1901 – 1925. Dieses Haus soll sich auch nicht auf dem Stadtfeld befunden haben, sondern möglicherweise an der Neufelder Str. oder St.-Jürgener Str.

Vielleicht hilft dies zur Ortsbestimmung etwas weiter

Admin: Sehr interessant! Packen wir’s an!

Hartwig Töwe am 4. Mai 2009:

…es ist die Dienstwohnung meiner Großeltern, Friedrich (links auf dem Foto) Hermine Töwe (rechts) und meinem Vater Helgo-Fritz Töwe (in der Mitte) auf dem Stadtfeld. Die Aufnahme ist etwa aus dem Jahr 1925. Die Hausnummer ist unbekannt.

Im Adressbuch von 1921 ist Friedrich Töwe als “Oberaufseher” unter der Adresse Stadtfeld 28 aufgeführt.
Diese Adresse scheint die “zentrale” Anschrift der damaligen “Provinzial-Pflegeanstalt” gewesen zu sein. Nach dem Adressbuch gehörten wohl auch noch die Häuser Nr. 26 und Nr. 30 dazu, sowie die Nr. 28 mit der Bezeichnung “Block T, Notwohnungen” (die heutige Adresse des “Schlei-Klinikums” ist übrigens “Am

Damm 1″; dabei handelt es sich um das repräsentative frühere “Männerhaus”).

Mein Opa Christian Seier ist ebenfalls im obigen Adressbuch unter Stadtfeld 28 aufgeführt. Er hat
aber mit Sicherheit im Jahr 1919 schon im Haus St.-Jürgener-Str. 21 gewohnt (damals noch “St. Jürgen 5”), weil das in der Geburtsurkunde seines Sohnes Hans Seier so bescheinigt wird.

Ich gehe mal davon aus (so als Mensch, nicht als “Heimatforscher”), dass das oben abgebildete Haus nichts mit der Adresse “Stadtweg 28” zu tun hat.

Es würde mich sehr interessieren, wo das Haus, in dem Friedrich Töwe wohnte, gestanden hat. Vielleicht steht es ja immer noch?

Also, Herrschaften!
Da stelln wir uns doch mal janz dumm – und zwar auf das Stadtfeld – und gucken nach Norden!
Fräulein Dr. Ilse Schneider hat da 1931 vermutlich auch gestanden und für ihre “Stadtgeographie von Schleswig” janz jewissenhaft alles auf einen Plan gemalt (oben!):

Das Frl. hat eine Legende zu dem Plan (links), so dass wir im Norden fünf zweistöckige villenähnliche nach 1870 gebaute Häuser aus massivem Backstein auf Heilanstaltsgelände
“erblicken” (Die ersten drei Häuser v.l. haben lt. Lutz Clausen wahrscheinlich die Nummern 38, 36 und 34).

Rechts neben der Villa ganz rechts ist die Durchfahrt zur Anstalt (da war mal eine Schranke). Dann geht es mit folgenden Häusern (v.l.n.r.) weiter:

Ein vor 1870 gebautes einstöckiges Traufenhaus mit Mansarde aus massivem Backstein, alsdann

zwei vor 1870 gebaute einstöckige Fachwerk-Traufenhäuser, alsdann

ein vor 1870 gebautes einstöckiges Fachwerk-Traufenhaus mit Mansarde, alsdann

zwei vor 1870 gebaute einstöckige Traufenhäuser aus massivem Backstein, alsdann

ein vor 1870 gebautes einstöckiges Traufenhaus aus massivem Backstein mit gewerblichem Betrieb (wahrscheinlich der Kohlenhändler), alsdann

usw. usw. usw.

Gucken wir uns jetzt mal diesen Ausschnitt aus der Karte von 1933 des Reichsamts für Landesaufnahme an:

Man sieht rechts neben den 3 Häusern mit den Nummern 38, 36 und 34 die beiden Häuser, die auch Ilse Schneider gezeichnet hat (nehmen wir mal an, das sind die Nummern 32 und 30) und ein weiteres Haus, das auf dem Plan von 1931 fehlt – also die Nummer 28 – das Pförtnerhaus!

Was meint ihr dazu?

(Auf Sönkes Karte von 1950 ist das “Pförtnerhaus” auch sehr schön zu sehen). Hier haben wir jetzt ein richtiges Foto vom Pförtnerhaus…

1.369 Ansichten

16 Gedanken zu „Dienstwohnung Oberaufseher Friedrich Töwe“

  1. Schwache Erinnerung:
    Das Haus stand oder steht m.E. auf der Nordseite des Stadtfelds, an dem Weg von der Sanitätsmeierei zur Anstalt.

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  2. Kiek an
    da habe ich sogar die Adresse meines Onkels Willi Rehm, Wagenführer, Stadtfeld 22, gefunden. Er war Straßenbahnfahrer.Mein Opa und ich als lütter Buttje haben ihn oft besucht.
    Und es könnte noch Fiete Böttchers Opa August Böttcher (ich weiß, daß er August hieß),Pförtner,Stadtfeld 28, dabei sein.

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  3. Das Haus von F.Töwe-Stadtfeld 28 -steht definitiv nicht mehr.
    An der Nordseite des Stadtfeldes stehen -im gelben Klinker-(Pulverholzer Ziegel?) das Dreierhaus 38-34;dann folgt in der gleichen Bauweise die Nummer 32.
    Es beginnt die Ostseite-mit einer Baulücke,aber einer Zufahrt zu einem großen Parkplatz,wo sich die Gebäude 30 bis 26 befunden haben-wenigstens trägt das sich daran anschließende Haus die Nummer 24 und endet bei Thea Sohrbeck mit Nr.2a.

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  4. …..und kurz bevor man aufs Anstaltsgelände kam, war auf der linken Seite in einem Haus ein Kiosk, so ähnlich wie ein Wintergarten.

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  5. Ich hab so leise Zweifel, daß das Haus von der Straße aus fotographiert worden ist.
    Grund:
    Rechts steht der Baum (der kann an der Straße stehen) und die Gartenlaube.Die wird ja normalerweise nicht an der Straße aufgebaut.
    Na gut, an der Klapse wäre auch das möglich

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  6. Ich glaub auch nicht, dass das Haus am Stadtfeld steht. Wie gesagt, die Nr. 28 ist eine Sammeladresse, die mit der Wohnung nichts zu tun hat. Man müsste nur Herr über die Adressbücher aller Jahre sein, dann wäre alles leichter…:oops:

    (Ich hab nochmal nachgeguckt. Hartwig Töwe schreibt, dass die Dienstwohnung auf dem Stadtfeld war, Nummer unbekannt…)

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  7. also-ich gehe jetzt mal etwas in den spekulativen Bereich.
    Das,was wir auf dem Bild sehen-scheint die Straßenfront zu sein-mit seitlich nicht zu sehenden Hauseingang.
    Dafür spricht m.E.die vor dieser Front verlaufende plane Fläche (Straße,Bürgersteig)-die nicht geringe Tiefe des Grundstückes (Vorgarten)-und das Vorliegen der drei in schräger Linie verlaufenden Fenster,wobei das mittlere wahrscheinlich zum Treppenhaus gehört-zumal es mir ansonsten nicht erklärlich ist,dass es sich um ein zweigeschossiges Haus handeln soll-abgesehen davon-stehen die drei Fenster nicht in Bezug zu eventueller Geschoßhöhe.
    Der Dachüberstand mit dem “Holzkreuz” spricht fernerhin für die Straßenansicht
    hat man sich doch nicht diese Mühe der Verziehrung zur Gartenansicht hin gemacht.

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  8. Sehr spekulativ ;)
    Das Treppenhaus ischa wohl meistens dort, wo der Eingang ist.Auf der linken Seite sieht das Dachgiebelholz auch gekreuzt aus.
    Was macht die Gartenlaube auf dem Bürgersteig und was ist das weiße Gebilde links neben dem Baum? Ein Stuhl oder ´ne Bank? Es sieht m.E. vor der Hecke mehr nach Rasen aus.
    HmHmmHmmm…….wir brauchen ´nen alten Knacker, der schon an die 90 ist und dessen Langzeitgedächtnis noch funktioniert

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  9. ….stimmt Norbert-das Treppenhaus ist dort wo der Eingang ist.Aber es führt meistens inwändig an einer Außenwand eine Treppe in die obere Etage-wobei diese Außenwand im rechten Wiunkel zur Hauseingangswand steht.
    Abgesehen davon-versuche doch einmal gedanklich die drei unterschiedlich hohen Fenster so zu verschieben,dass sie alle übereinanderstehen.Das ergibt keine Geschoßhöhen.Also kann das mittlere Fenster nur zum Treppenhaus gehören
    Mit dem alten Knacker gebe ich Dir recht- bloß wo finden wir den?

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  10. Unser Sönke (schleim) müsste den Namen Friedrich Töwe in einem Adressbuch nach 1921 finden. Mein Oppa “Krischan” Seier steht im Adressbuch von 1929 ja auch nicht mehr unter der Nr. 28 sondern da, wo er tatsächlich wohnte… Aber Sönke hat ja schon so viel getan für das Klassentreffen (nochmalschleim) und er muss ja auch an seine alte Schleihalle denken…

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  11. Der Giebel mit dem Holzkreuz und der Bewuchs mit Wein kommen mir so verdammt bekannt vor!
    Ich gehe mal davon aus, daß es sich auf jeden Fall um ein Haus handelt, das zur Anstalt gehört(e). Aber wo da……?

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  12. Genauauau, Lutz
    Deswegen glaube ich ja, daß der Hauseingang auf der anderen Seite in der Mitte sich befindet und links und rechts jeweils eine Wohnung ist mit der Treppe dazwischen zum Dachgeschoß.

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  13. In den Kommentaren wird von einer Gartenlaube rechts neben dem Baum gesprochen. Diese Gartenlaube ist ein Bienenschuppen. Insofern ist es unwahrscheinlich, daß dies die Straßenseite ist.

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  14. Das Haus ” Stadtfeld 28 ” gibt es nicht mehr. Es ist heute ein Parkplatz am Ende des Stadtfeldes. Ich bin mir deshalb sicher, weil ich dort geboren bin und bis 1955 dort gelebt habe. Es gehörte jedoch zum LKH, da nur Bedienstete und Ehemalige dort wohnten. Folgende Familien wohnten zu meiner Zeit dort: Familie Schlüter, Knuth, Kohrt, Schmidt und Fau Jensen.
    Das Haus am Eingang des Landeskrankenhauses bewohnte eine Familie Jansen. Die haben dort in den 50`und 60` Jahren ein Kiosk betrieben. Die Tochter, Inge Jansen war damals die Freundin meiner Schwester.
    Der Name “Otto Rehm ” ist mir auch ein Begriff. Ich glaube er hat mit einer Familie Philippsen ( unten ) in einem Haus gewohnt.
    Ich erinnere mich gerne an diese Zeit zurück.

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