Meine Mutter

Meine Mutter hockt in der ersten Reihe ganz links. Der Lehrer ist Herr Steert, den wir 60er von der Bruno-Lorenzen-Schule auch noch kennen…

Auf dem Foto rechts sehen wir den Domziegelhof. In einem Gebäude war die Lollfußer Mädchenschule. Ich hatte zunächst angenommen, dass meine Mutter die ersten beiden Schuljahre hier verbracht hat. Es scheint aber die “Grundschule Altstadt” bzw. (richtiger) “Altstädter Mädchenschule” in der Norderdomstraße 15 (“Bischofshof”) gewesen zu sein (mit “Plumpsklos”), die auch ihr Bruder Hans zusammen mit meinem Vater besucht hat (s.u.). Die Mädchenschule ist 1929 in die erste Hälfte der neuen Gallbergschule umgezogen.

Bei Heinrich Philippsen (“Alt-Schleswig“) steht zu dem Foto (links), dass es sich um die Norderdomstraße 15 handelt, den “Bischofshof”. …Im Jahre 1828 kaufte die Stadt den Hof, die die geräumigen Gebäude zu Schulzwecken einrichtete, denen sie heute noch, nach
Vornahme eines Erweiterungsbaues zu Anfang der achtziger Jahre, dienen…”

Auf diesem Foto soll mein Vater in der “Grundschule Altstadt” mit dabei sein. Auf jeden Fall steht sein späterer Schwager, Hans Seier (Jahrgang 1919), als größter Knabe in der oberen Reihe in der Mitte…

Die zweite Hälfte der Gallbergschule für die Knaben (mit der Turnhalle) wurde erst am 15. November 1938 eingeweiht. Da war mein Vater (Jahrgang 1918) aber schon Malergeselle.

Hier hat jemand die Kinder von Drei Kronen fotografiert. Meine Mutter steht ganz rechts, ihr Bruder Hans ganz links.

Auf diesem Foto ist nicht nur wenig zu erkennen, es ist auch nichts bekannt. Meine Mutter kann man trotzdem erkennen, sie ist die zweite von links.

Es wird wohl ein besonderer Tag gewesen sein, weil fast alle Jungs einen Matrosenanzug tragen… (Irgendwie erinnert mich das Foto an den Brautsee).

Hier sehen wir wieder Herrn Steert im Kreise seiner Mädchen. Meine Mutter meint, dass es noch ein Bild aus der alten Schule ist, bevor es in die neu gebaute Gallbergschule ging.
Ilse steht in der oberen Reihe als sechste von links bzw. fünfte von rechts.

Auf dem linken Foto sehen wir jetzt Schülerinnen der zur Hälfte fertigen Gallbergschule (rechtes Foto). Die Gallbergschule wurde am 26. Oktober 1929 eingeweiht (zunächst nur eine Hälfte für Mädchen).

Meine Mutter ist in der zweiten Reihe von vorne die fünfte von links. Das Foto war im “Klassentreffen” bereits Gegenstand einer lustigen Diskussion.

Die Konfirmandinnen stehen hier vor einem Fenster des Schwahls. Es wird wahrscheinlich das Jahr 1935 oder 1936 sein, in der tausendjährigen Zeit. Auch bei genauerem Hinsehen kann ich keine Anzeichen der neuen, “großen” Zeit
entdecken, oder sind vielleicht die Zöpfe Indizien?

Meine Mutter steht in der oberen Reihe als siebte von links bzw. achte von rechts vor dem schwarzen Hintergrund des Fensters.

Dieses Foto hat Norbert Neidebock geschickt. Er schreibt:

ca. 1929. Meine Mutter erzählte mir, daß sie so böse guckte, weil sie (lks) neben dem Lehrer sitzen mußte. Es wird die Schule im Bischofshof gewesen sein.

Admin: Ich habe das Foto hier untergebracht, weil es so gut zu den anderen Fotos passt. Und schließlich ist ja auch eine Mutter abgebildet. :oops: Meine Mutter erzählte immer von einem Lehrer “Osewald”. Vielleicht ist es derselbige auf dem Foto…? Das Jahr 1929 kann sein, weil im gleichen Jahr – aber erst im Herbst (am 26. Oktober) – die neue Gallbergschule bezogen wurde.

…und hier bei Gebr. Ewoldsen in der Michaelisstraße hat meine Mutter im Büro gelernt…


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11 Gedanken zu „Meine Mutter“

  1. Unter dem Bild steht in “Die Stadt Schleswig Ein Spaziergang durch die Straßen der Stadt vor und um 1900” von Helgo Klatt (1966) folgendes:

    Die Südseite des Domziegelhofs (Aufnahme vor 1900) ist vor Jahren abgebrochen worden. Das noch sichtbare Gebäude (links) ist im Jahr 1848 als Mädchenschule für den Lollfuß erbaut worden, später als Berufsschule verwendet, daneben die Vorschule von Frieda Jebsen, die bis Ostern 1913 ihre Schüler für die Septima der Domschule vorbereitete. Das letzte Gebäude ist die im Jahr 1874 erbauter Lollfußer Mädchenschule, anstelle der 1868 abgebrannten Zwangsarbeitsanstalt.

    Bei Theo Christiansen “Schleswig 1836-1945” steht unter dem gleichen Foto:

    Die 1873/74 erbaute Lollfußer Mädchenschule. Das Gebäude nahm später die Berufsschule auf und wurde nach dem Bau der neuen Berufsschule an der Flensburger Straße an der Flensburger Straße 1960 abgebrochen.

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  2. Das Bild vom Domziegelhof ist auch nicht schlecht. Das zweitletzte Haus beherbergte lange den Löschzug 2 der Freiwilligen Feuerwehr Schleswig. Ich kann mich noch ganz vage daran erinnern. War in dem letzten Haus nicht die Herberge zur Heimat?

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  3. Ich lade hier jetzt mal “Fundstellen” ab (möglicherweise ist meine Mutter in die “Altstädter Mädchenschule” im “Bischofshof” in der Norderdomstraße 15 gegangen). Dafür spricht, dass sie in St. Jürgen wohnte. Die Schule am Domziegelhof war doch ziemlich weit weg…

    …1868…Der erste Schulbezirk mit zwei vierklassigen Knabenschulen und einer vierklassigen Mädchenschule umfaßte die Altstadt, der Lollfuß bildete den zweiten und der Friedrichsberg den dritten Schulbezirk, jeder mit einer vierklassigen Knabenschule und einer gleichstarken Mädchenschule. Die Altstädter Volksschulen waren untergebracht im Bischofshof, im Jägerhospital (dem heutigen Stadtbauamt) und in der Schubystraße, die Lollfußer in der Wilhelminenschule und auf dem Domziegelhof und die Friedrichsberger im sog. alten und neuen Schulhause dieses Stadtteiles…

    …Schon im Jahr 1888 wurde der Bau eines neuen Schulgebäudes auf dem „Bischofshof“ fertiggestellt, der zwei ältere Schulen, die sog. Waisenhausschule und die Schule im alten Jägerhospital, entbehrlich machte, deren Gebäude damit für andere Zwecke verwendet werden konnten…

    …Anläßlich der “Metallwoche” erschien in den SN am 3. 3. 1915 folgender Artikel: …Hauptsammelstelle ist wieder bei Herrn Rektor Schau, Norderdomstr. 15 (Schule am Bischofshof)

    Da war schon mal was, zur Norderdomstraße 15…

    Wo, krutzitürken, war denn nun diese Schule, grummel grummel grummel :(

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  4. auf Benny Gutman: im letzten, auf dem Foto sichtbaren, Haus war zu unserer Schulzeit, wie Theo Christiansen es geschrieben hat, die Berufsschule. Mein Bruder ist dort noch zur Berufsschule gegangen, ich natürlich schon in der Flensburgerstr.
    Mir ist aber noch so ganz vage in Erinnerung, das in Richtung Schleihalle hinter diesem Haus noch ein kleineres, da die Straße dort eine Biegung zur Schlei macht, aus der, auf dem Foto sichtbaren Flucht, zurückgesprungenes stand. Ich glaube da hat der Benny Recht, darin war irgend so ein Beherbergungsunternehmen.

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  5. M.W. war diese Schule am Bischofshof auch bekannt, als “Rumohrenhof” – aber das bekomme ich noch heraus. Einer ihrer Lehrer war “Spiddel Sieden“.

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  6. Aus Schleswig von 1711 – 1836 unter dem Kapitel “Freihäuser und ihre Besitzer” Seite 102-103:

    Königsteins Hof, Bischofshof (Zollamt) Norderdomstr.15
    Petersen, Bürgermeister/ v. Rumohr-Hof Stadtweg 72

    Weiter:

    An der Stelle von Bürgermeister Petersens Haus war die alte Stadtbücherei untergebracht.

    Seite 83:

    Bemerkenswerte Gebäude und ihre Bewohner:
    Im II. Quartier liegt Kielmanns oder Geltingshof (Stadtweg 21), ferner ist dort das Präsidentenkloster im Stadtweg neben der Poststraße.
    Der alte Rumohrsche Patriziersitz, später 1848-64 Realschule, zeitweise im 20. Jh. Stadtbücherei, wurde 1973 abgerissen. An dieser Stelle Stadtweg 72 wurde ein Neubau für die Bücherei errichtet….

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