Update: Der SPIEGEL hat einen Artikel über Schensky geschrieben. Er schreibt u.a.: “Bis 1952 blieb die Insel [Helgoland] unter britischer Hoheit. Schensky starb, wo er nie leben wollte – im Exil in Schleswig.”.
Hier beginnt der ältere Eintrag:
Aus dem Duett ist ein Trio geworden (nun ein Quartett). Jetzt hat das “Klassentreffen” drei vier “Schenskys” mit Schleswiger Motiven beisammen. Das Schloss war auf einer Ansichtskarte drauf, die aus einem antiquarischen Kunstheft (1 Euro!) aus dem Jahr 1954 herauspurzelte. Auch ein “echter” Schensky. Das Hafenbild wurde mir sehr freundlicherweise von Claudia (über Facebook) mit folgenden Worten übersandt:
“Hallo Gerd, ich bin mir nicht sicher, ob wir uns kennen, aber ich bin in Schleswig groß geworden und habe bis 1997 dort gelebt. Nach einer Reise mal hier mal dort hin, wieder in den Norden zurück aber in der Nähe Hamburgs. Vor ca 3-4 Jahren habe ich mit meiner Tochter eine Radtour gemacht und an einer Wiese pausiert. Wir entdeckten dort mehrere Plastiktüten voll mit Fotos, achtlos weggeworfen. Ein paar habe ich mitgenommen, denn sie zeigen Schleswig, meine Heimat. Sie sind in den Tiefen meines Kellers verbuddelt, aber ich würde sie dir gerne zukommen lassen, vielleicht ist für die tolle Seite etwas dabei. Interesse? Gerne per Post… Herzliche Grüsse Claudia A.”.
Vielen Dank nochmal, Claudia!
Update: Weiter unten sind weitere Schleswig- und Schlei-Fotos von Schensky zu sehen!
Der Fotograf Franz Schensky ist untrennbar mit der Insel Helgoland verbandelt. Wenn überhaupt, wird auf Internetseiten nur ganz am Rande erwähnt, dass er nach der Bombardierung der Insel in Schleswig gelebt hat und dort auch 1957 gestorben ist. Für Motive aus Schleswig hat er aber auch auf den Auslöser gedrückt – wie man sieht.
(Schensky soll lt. SN vom 19.12.2005 in einem Mehrfamilienhaus auf dem Gallberg 2 gewohnt haben.)
Zitat aus den SN: …Einige [Erinnerungssplitter] liefert Reimer Pohl (73). Als Kind habe er ihn kennen gelernt, erzählt der Vorsitzende der Gesellschaft für Schleswiger Stadtgeschichte, hat gleich ein Foto zur Hand, das Schensky vom Balkon des Elternhauses in der Klosterhofer Straße machte – St. Petri im Fokus. “Ein vornehmer, gediegener Herr”, sagte Pohl, “der meinte: Von Ihrem Balkon, da hat man wohl den schönsten Blick auf den Dom”. Der Kontakt zur Familie musste wohl bei einem Spaziergang geknüpft worden sein, vermutet Pohl, oder beim Besuch bei Tante Frieda im Gallberg 2 – auch Schensky wohnte in diesem Mehrfamilienhaus…Lutz Clausen:
Schensky hatte eine Schwester, die mit einem Schleswiger Juristen – Jessen – verheiratet war. Aus dieser Ehe ging der Amtsrichter Harro Jessen hervor, den man bis vor wenigen Jahren mit seiner Mutter täglich im Stadtbild sehen konnte. Harro selber starb unverheiratet vor ca. 5 Jahren und war Mitte siebenzig.
Gewohnt hat er am Thingplatz – wenn Du die Fehrsstraße auf der Seite von R. Repkewitz heruntergehst, im letzten Haus. Als er starb, hat er seinen gesamten Besitz u.a. auf Helgoland und Dithmarschen – dem Land Schleswig-Holstein vererbt.
Dieses wirklich millionenschwere Erbe “ging damals durch die Presse”.
Heute (am 9. Juni 2009) ist ein Film über Franz Schensky angekündigt, der am 16. Juni im Capitol-Kino um 20 Uhr vorgeführt werden soll. Ein Auszug aus dem Text in der SN:
…Drehort im Gallberg 4 (nicht 2?). Franz Schensky hatte eine Kammer unterm Dach, kein fließend Wasser, aber viele Ideen, wenn er seine Bilder entwickelte. Unterhalb seiner Dunkelkammer lebte er mit seiner Familie.
Regisseur Rösing und Kameramann Lars Barthel wollten Geschichte schnuppern. Plötzlich tauchte Hans-Dieter Brodersen aus Kiel auf. Seine Frau sollte erfahren, wo Brodersen als Kind gelebt hat: Im Gallberg 4, als Schenskys Nachbar, über den er sogar eine Schularbeit verfasste.
Eine Zufallsbegegnung zwischen Rösing und Brodersen. Er wurde gleich für den Dokufilm engagiert – wie Daisy Ritter, die dort als Kleinkind lebte, wie Gesche Meyer, die einst im Parterre wohnte und Rösings Team jetzt durch vertraute Räume führt…
Lustig!
Ein Beispiel aus den Kommentaren (Lutz Clausen):
Von den Moldenhauers gab es zwei – einen Meister (Weißkittel) – ist zwischenzeitlich verstorben – und der andere war als “Normalo” in der Produktion tätig.Ja, Süttmeyer muß irgendwo in den “oberen Etage” gewesen sein. Kennen tue ich diese, weil ich dort viele Wochen Schweineköppe “zerlegt” habe, die dann vollständig in die Sülze gingen. Später habe ich dann noch bei Redlefsen Schweinehälften geschleppt – war ‘ne gute Zeit. “Vom Hölzken auf dat Stöckchen” sagt Norberts “Ruhrpottweib” (Originalton Norbert
(vermutlich) die Fabrik von Redlefsen, die andere eine “Höhere Privatschule”, auch in Satrup. Ich gehe einfach davon aus, dass eine Schule auf jeden Fall (!) mit einer Wurstfabrik in Verbindung gebracht werden kann! Das dritte Foto (links) habe ich dem Buch “Schiene Straße Schiff” von Matthias Schartl (Hrsg.) entnommen.
Es ist mir ein Anliegen, in diesem Eintrag – trotz der thematischen Abschweifung von Schensky zur Wurstfabrik – alle bisher gefundenen Schensky-Fotos mal zu versammeln. Ganz oben sind die ersten drei, hier jetzt die anderen:
(Die meisten Fotos können Schensky in den jeweiligen Veröffentlichungen eindeutig zugeschrieben werden; in einigen wenigen Fällen bin ich nicht ganz sicher. In dem Büchlein “Die Schlei, eine Tochter der Ostsee”, 1965, wird der Fotograf “F. Schwensky, Schleswig” genannt – unverzeihlich!!! Die (vorerst) letzten beiden Fotos stammen aus dem ABK Reise- u. Städteführer “Flensburg”, 1950er)
2.447 Ansichten
Der Blick vom Balkon des Hauses auf den Dom – gehörte das Haus nicht Dr. Cuntze, mit dessen Sohn Thomas ich früher gespielt habe?
Da bin ich auch ganz sicher: das war/ist das Haus, auf das wir Kinder auf unseren Fahrrädern mit Karacho den Möwenweg runter gefahren sind – wenn dann die Bremsen nicht funktioniert hätten, wären wir glatt im Vorgarten gelandet.
Hatte der Thomas nicht auch noch einen Bruder, Michael ?
Guten Morgen Torsten,
Michael Cuntze hat 1965 an der Domschule sein Abitur gemacht.
Der Vater war als Kinderarzt in der Moltkestraße niedergelassen.
Hallo Lutz, einen von beiden habe ich bei meiner Ausbildung bei der “Böklunder” kennengelernt.
……..war das noch zu Zeiten von Moldenhauer und Süttmeyer?
Ich kann Dir noch einen Link von der Schensky-Seite “liefern”, Torsten. Vielleicht kannst Du ja etwas zu einer evtl. DVD rauskriegen…
Ja, aber an die beiden habe ich nur noch ganz schwache Erinnerung (waren glaub ich in der Produktion) – Südmeyer war so zwischen Produktion und Verwaltung – woher kennst Du sie ?
Von den Moldenhauers gab es zwei-einen Meister (Weißkittel) -ist zwischenzeitlich verstorben – und der andere war als “Normalo” in der Pruduktion tätig.
Ja,Süttmeyer muß irgendwo in den “oberen Etage” gewesen sein.
Kennen tue ich diese,weil ich dort viele Wochen Schweineköppe “zerlegt” habe,die dann vollständig in die Sülze gingen.
Später habe ich dann noch bei Redlefsen Schweinehälften geschleppt-war ne`gute Zeit.
Ischa amüsant!
Es hat natürlich wenig, oder besser gesagt, fast gar nix mit Schensky zu tun.Außer vielleicht, daß Reimer Pohl (ich nehme an: Der Sohn von Ede Pohl)der Nachbar der Cuntzes war.
So kommt man vom Hölzken auf dat Stöckchen, wie mein Ruhrpottweib immer sagt;D, wenn die Diskussion ins Uferlose abgleitet!:))
Ja Norbert, so isset, wenn die Erinnerungen sprudeln – aber jetzt doch
noch mal zurück zu Schensky: Der Film würde mich schon interessieren, da mir einige der genannten Personen sehr bekannt vorkommen – ob s davon DVD oder Video gibt? oder mal im Fernsehen gezeigt wird ?
Übrigens, das ist die Redlefsen-Fabrik oben rechts im menschenleeren Satrup.
Tja, das ist auch der heutige Trend – von links nach rechts…
Danke Gerd !
Aber witzig in Satrup: alle, die auf der linken Karte vor dem Fotograf geflüchtet sind, stehen dann vor der “Höheren Privatschule”, tja ..
Zum Schensky-Film: Ich habe ein Exemplar davon, weil darin auch meine Frau und meine Schwiegermutter (Evelyn Naumann) vorkommen, die mit ihm im selben Hause wohnten. Darin erzählen noch andere alte Schleswiger vor der Kamera über ihre Begegnung mit Schensky nach dem Kriege.
Noch was zu Schensky: Zwei seiner drei Töchter (Lotty und Maria) wohnten und lebten bis in die 90er Jahre in der Christian-Albrecht-Strasse 18.