Email v. 13.6.2017: Hallo und guten Abend Herr Tams,
bereits seit einigen Jahren besuche Ihre tolle Homepage, mal aktiv, mal zufällig, und jetzt muss ich Sie einfach anschreiben.
Ich bin in Schleswig aufgewachsen und habe wie Sie [Anm. Admin: Mittelschule 1960] mein Abi (1988) an der Domschule gemacht. Mittlerweile bin ich häufig mit Recherchen zu meinen Familienstammbäumen beschäftigt. Meine väterliche Familie kommt komplett aus Angeln, und so stoße ich immer wieder auf Ihre Homepage (wie heute Abend) und bin fasziniert von den Bildern, die Sie zeigen. Aus diesem Grunde komme ich auch auf Sie zu.
Sie sind im Besitz mehrerer Ansichtskarten, die Häuser zeigen, die in “unseren” frühen Besitz gehörten.
Dieses Anwesen, Dorfstr. 14, gehörte meinem Ur-Ur-Großvater Jacob Jessen. Ein Stein, mit eingemeisselten Initialen
“JJ” zu seiner Hochzeit liegt heute noch vor der Haustür In diese Gastwirtschaft (links) hat 2 Generationen später die Enkeltochter eingeheiratet. Eine noch ältere Ansichtskarte von der Wirtschaft füge ich bei (rechts).
Am Ende der Tage ist die Familie Jessen verarmt über Wellspang, Schleswig, Hesterberg 22, nach Hamburg verzogen.
Meine drei Fragen sind :
1) Ist die oberste AK evtl. an einen Namen “Jessen” adressiert oder von einem “Jessen” versandt worden ?
2) Würden Sie mir die AK mit der Gastwirtschaft hochauflösend (z.B. 600dpi) zumailen können ? Vielleicht entdecke ich noch Vorfahren auf dem Bild?! Ich revanchiere mich gern mit großen Scans meinen Ansichtskarten, falls Sie interessiert sind.
3) Und wie Sie aus der einen mitgeschickten Postkarte entnehmen können, wohnte die Familie Jessen zwischendurch im Hesterberg 22. Ich war natürlich schon vorort, in der Hoffnung, das Haus noch erahnen zu können. Meines Erachtens ist das Haus aber abgerissen worden. Heute stehen dort Reihenhäuser, untypischerweise auch noch giebelständig zur Straße. Haben Sie in Ihrem Fundus ein Foto mit diesem Haus Nr. 22 oder kennen jemanden, der dort früher wohnte?
Ich hoffe, ich habe Sie nicht all zu sehr genervt mit all meinen Fragen, Herr Tams. Über eine Antwort würde ich mich natürlich sehr freuen.
Beste Grüße nach Schleswig [Anm. Admin: Der Admin wohnt in Kiel] aus Hamburg,
D. Jessen
Admin: Frau Jessen, ich antworte gerne auf Ihre drei Fragen und bedanke mich im übrigen für Ihr Email (und bin überhaupt nicht “genervt”):
1) Bei den Ansichtskarten handelt es sich fast ausnahmslos um Kopien aus dem Internet. Da diese Ansichtskarten im Internet nicht mehr auffindbar sind, kann ich auch nicht mit weiteren Informationen dienen.
2) Siehe 1)
3)Zum Hesterberg 22 habe ich keine Unterlagen – außer der Adressliste (rechts), die Ihnen vielleicht hilft (die Adressliste kann man vergrößern)…Hier geht der alte Eintrag weiter:
Gerhard Poel: Mein Beitrag zu Böel – der Notgeldschein von 1920 beidseitig, der Kirche und Volkshochschule zeigt.
Pastor Jensen in “Angeln”, 1922: Böel. Das Kirchspiel hat im Süden seine natürliche Grenze in der Loiter Au, wodurch es von Süderbrarup, Loit und Tolk getrennt wird, im Norden, wo es an die Kirchspiele Sterup und Sörup stößt, in dem Bach, der den Anfang
der Bondenau und damit den einen Quellarm der Treene bildet. Auch im Westen und Osten, hier an der Grenze gegen das Kirchspiel Norderbrarup, dort gegen die Kirchspiele Thumby und Struxdorf, finden sich verschiedene Wasserläufe, die jetzt unscheinbar sind, früher aber ohne Zweifel wahrnehmbare natürliche Grenzen gebildet haben. … Die in dem Dorfe Böel, in der südöstlichen Ecke des Kirchspiels belegene Kirche, [ist] aus Ziegelsteinen erbaut… Der gewöhnliche Eingang in die Kirche ist an der Südseite durch einen Vorbau… Das Dorf, in welchem die Kirche liegt, ist jedenfalls ein sehr alter Ort. Es ist recht ansehnlich, ziemlich geschlossen gebaut. Die alte Landstraße von Norderbrarup nach Struxdorf, die an der Nordseite der Loiter Au entlang führt, geht durch das
Dorf; von dieser zweigt sich hier die Landstraße nach Satrup ab. Nahe der Kirche, südwestlich davon, liegt das Pastorat, etwas von der Straße zurück in einem recht großen Garten. … Südöstlich von der Kirche liegt die zweiklassige Schule mit zwei Klassenzimmern und der Wohnung des Küsters und des ersten Lehrers. Die Wohnung des zweiten Lehrers liegt ein wenig südlich davon. …
In dem Dorfe Böel sind drei Kaufmannsgeschäfte, zwei Wirtshäuser, Schmiede, Meierei, mehrere Handwerker, außerdem Landbesitzungen und Wohnstellen. Von den 10 Hufenstellen haben die beiden größten, die von K. Lausen und Fr. Friedrichsen jede nahe an 50 ha Land. … Das Dorf Böel ist ehemals bedeutend größer gewesen. In alten Zeiten hat jedenfalls alles dazu gehört, was jetzt der Name Böelschuby unter sich begreift… Die Landgemeinde Böelschuby liegt westlich von Böel; sie besteht aus dem gleichnamigen Dorfe und dem adligen Gut Böelschubyhof das bis 1895 seinen eigenen Gutsbezirk gebildet hat. … Im 18. Jahrhundert hat die Gemeinde
Böelschuby sich bedeutend vergrößert, indem die von Böel nach dem Westerfeld und nach Thiesholz ausgebauten Stellen zu Böelschuby gekommen sind. … In dem Dorfe Böelschuby liegt ferner die einklassige Schule. Etwas südlich vom Dorfe, zwischen diesem und Böelwesterfeld liegt die Mühle an der Landstraße von Böel nach Struxdorf, desgleichen eine Zementsteinfabrik.
Zur Gemeinde Böelschuby gehört endlich noch die zwischen Böel und dem Dorfe Böelschuby belegen, aus einer Anzahl von Katen bestehende Ortschaft Böelulegraff.
Die rechte Ansichtskarte ist mit “Boel-Süderhöft” beschriftet. Ich glaube nicht, dass “Süderhöft” zu Böel oder Böelschuby gehört. Wer hilft?
Die linke Ansichtskarte ist aber garantiert aus Böelschuby…
Karl Pusch: Moin, die rechte Ansichtskarte stammt nicht aus der Gemeinde Böel in Angeln. In der Chronik der Gemeinde Böel wird kein Boel-Süderhöft erwähnt. Deiche, wie auf der Ansichtskarte zu sehen, sind mir in Böel auch noch nicht aufgefallen. Auch die flache Landschaft spricht für Boel (Böhl) bei St. Peter- Ording.
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Moin,
die rechte Ansichtskarte stammt nicht aus der Gemeinde Böel in Angeln. In der Chronik der Gemeinde Böel wird kein Boel-Süderhöft erwähnt. Deiche , wie auf der Ansichtskarte zu sehen, sind mir in Böel auch noch nicht aufgefallen. Auch die flache Landschaft spricht für Boel (Böhl) bei St. Peter- Ording.
M.f.G.
K.P.
als Beitrag sende ich einen Notgeldschein von 1920, der Kirche und Volkshochschule zeigt.
Moin Frau Jessen,
zwei Fragen zu Ihrem Beitrag Böelschuby habe ich.
War Ihr Ur-Ur-Großvater dann auch der Besitzer des Hauses Dorfstraße 16?
Lt. Chronik soll auf dem Stein auch die Zahl 1769 eingemeißelt sein ( 1769 J.J.).
Was soll uns die Zahl sagen?
Mit freundlichen Grüßen
Karl Pusch