Prof. Dr. Rainer Winkler ist überraschend im Alter von 76 Jahren verstorben.
…Fällt heutigen Architekten nichts anderes ein als Kubus mit Staffelgeschoss? Wichtigstes Kriterium ist allemal die Einhaltung des Maßstabs. Was Maßstabssprengungen bewirken, ist in der Fischbrückstraße zu besichtigen. Daran vor allem wird man das Projekt auf dem “Schmid-Areal” messen. Wenn hier 5(!) Stockwerke in der Planung sind, ist dies absolut indiskutabel, erfreulich, dass der Vorsitzende des Bauausschusses, Klaus Bosholm, bereits signalisiert hat, dass dies mit ihm nicht ginge…
Ich habe einige Fragen:
- Die Ratsversammlung der Stadt soll ja mal beschlossen haben, dass die Maximalhöhe für Bauten im Hafengebiet “um den ehrwürdigen Schleswiger Dom herum” rund 8,50 Meter betragen soll.
Meine Frage ist jetzt, inwieweit die Ratsversammlung an ihre eigenen Beschlüsse gebunden ist? - Gibt es diesen Beschluss (die “Zeit” behauptet dieses) überhaupt?
- Ist denn das Grundstück der Schmid-Villa im Hafengebiet?
- Darf ich als Kieler diese Fragen stellen?
- Falls nicht – wer stellt diese Fragen?
- Wer beantwortet diese Fragen?
Ach ja, die Abstimmung…
PS: Ein Mitschüler von damals, der schon lange woanders wohnt, hat mir heute Abend eine Email geschickt, in der er u.a. sagt: “Man ist als alter Schleswiger erschüttert über den Umgang der politischen Entscheidungsträger mit der Bausubstanz dieser alten, schönen Stadt. Der Wikingturm ist immer noch ein beschämendes Beispiel für Gewinnstreben mit nachfolgender Verschandelung einer Stadtansicht. Und das soll sich nun wiederholen. Man schämt sich.” Das war für mich der Anlass, die o.g. Fragen zu stellen…
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Die Ratsversammlung ist so lange an den Beschluß gebunden bis ein erneuter Beschluß den alten aufhebt oder ändert.
Schon Adenauer sagte das ihn kein Mensch hindern könnte etwas klüger geworden zu sein!
Naja Wolfgang, Adenauer meinte “klüger” geworden zu sein. Für den Rat der Stadt Schleswig gilt das m.E. nicht…
Gleichwohl bleibt festzuhalten, dass Wolfgang Kather recht hat. Und im übrigen, ein jeder hält sich mittlerweile offenbar für “klüger”, als die gewählten Mitglieder der Ratsversammlung.
Es gibt jedenfalls Leute, die glauben, dass der Rat mehrheitlich eine städtebauliche Fehlentscheidung treffen könnte. Das Misstrauen geht sogar so weit, dass Kommunalpolitikern Vorteilsnahme unterstellt wird…
Lieber Admin, grundsätzlich halte ich so ein Mißtrauen für gerechtfertigt, zumal ich mich flüchtig daran erinnere das in meiner Wohngemeinde ein Ratsherr, von Beruf Landwirt, mal die Partei gewechselt hat weil seine Äcker nicht Bauland geworden waren.
Wenn man sich die neuere Geschichte der Bauvorhaben und der entsprechenden Bauherren anschaut, dazu noch einige Grundstückskäufe und Verkäufe sowie dokumente aus der Ratsversammlung, darf man, ohne sich klüger halten zu wollen, ein gesundes Maß an Mißtrauen aufbringen. So gibt es es beispielweise aus dem Jahre 2012 (man erinnere sich: In dem Jahr wurde das Gelände Plessenstraße 1b gekauft) eine “Veränderungssperre”, welche aber komischerweise genau an der Grundstücksgrenze Plessenstraße 1b einen Bogen macht. Das ganze in Zusammenhang mit dem Jahre 1999 betrachtet, als der Bau der Villa an strenge Auflagen gebunden war, lässt einen zumindest nachdenken.
Natürlich kann man das Ganze auch nicht nachlesen und einfach nur motzen, oder man kann es auch nicht nachlesen und diejenigen anmotzen, die Bedenken äußern, aber Gefühle sind selten fundiert, man kann sie aber mit Fakten zumindest ein wenig untermauern. Und wenn dann seitens der Verantwortungsträger rumgeeiert wird, eine Kommunikation nach außen sehr verhalten stattfindet, oder besorgte Personen gar noch “beschimpft” werden, dann halte ich es sehr mit Hamlet: Es ist was faul im Staate Dänemark!