Martin Neujahr: Ich, Martin Neujahr, Sohn des Pastors Horst Neujahr, der von Ende der 50-er Jahre bis in die 70-er Jahren an der Michaeliskirche seinen Dienst versah, habe zu Beginn der 1960-er Jahre bis Ende der 1960-er Jahre im Wechsel mit meinem Bruder und unserem Freund Werner Pretzel die Glocke in der Michaeliskirche geläutet. Per Hand natürlich. Es dauerte sehr lange bis man sie in Schwung bekam. Ebenso lange dauerte es, bis sie wieder still stand und man wurde etliche Meter in die Höhe gerrissen. Geläutet warde am Samstag um 18 Uhr, Sonntags um 09:30 Uhr und kurz vor bis zum Gottesdienstbeginn. Selbst am heiligen Abend oder zu Trauungen, die besonders bezahlt wurden. Allerdings waren die nächtlichen Einsätze schon sehr abenteuerlich weil es in der Kirche so dunkel war.
Wir sind mitunter ganz in die Kirchturmspitze geklettert, in der die Zimmerleute, die den Turm 1904 umbauten, eine Metallröhre in die Turmspitze eingelassen hatten, in der sie sich namentlich verewigten. Beim Abriss der Kirche 1971 war ich im Urlaub auf Amrum. Als ich wiederkam, war der Turm weg. Schade, man hätte diese “Bulle” retten sollen, oder sogar müssen. So hätten wir sie gleich nach unserer Entdeckung konfiszieren sollen. Aber das macht ein Pfaffensohn ja nicht.
Hier geht der alte Eintrag weiter:
Michaeliskirche 1822Dieses ist ein “wiederbelebter” und renovierter Eintrag aus dem Jahr 2007
Das Foto der Michaeliskirche (links) hat Friedrich Brandt in den 1860ern fotografiert.Der Kartenausschnitt von 1871 (links) zeigt, dass die Kirche damals einsam auf dem Berg stand. Die Kirche wurde 1871 abgebrochen nachdem sie 1870 wegen Baufälligkeit eingestürzt war.
Der erste Turm der 1877 eingeweihten “neuen” Michaeliskirche
Der 1904 umgebaute zweite Turm der MichaeliskircheDie Michaeliskirche wurde 1971 wegen “Baufälligkeit” abgerissen. Die belebte Alleestraße
1901 wurde die Alleehalle auf einer Postkarte angepriesen. Von dort ging der Blick zum Bezirkskommando in der Alleestraße…
Blick von der Gallbergschule
Blick von der Michaeliskirche
Weiteres zur Michaeliskirche hier!
Aus der Festschrift zum 1200-Jährigen: …Die an ihrer Stelle von 1874 – 77 erbaute neue Michaelis-Kirche hatte nicht einmal 100 Jahre Bestand. Da sie aus schlechten Materialien gefertigt war und nur mit großen Kosten hätte renoviert werden können, wurde sie – was bis heute viele Schleswiger bedauern – 1971 abgerissen und an ihrer Stelle ein großes Gemeindehaus mit angeschlossener Familienbildungsstätte gebaut…
Rainer Pose: Aber ich hatte das Glück hier von Pastor Iversen konfirmiert zu werden.
Wir mußten in den 50-Jahren alle 14 Tage Sonntags zur Kirche.
Eins weiß ich aber noch genau, das hübscheste Mädchen in unserer Gruppe war Brigitte Falkenau, ein Traum.
Wolfgang Kather: Bei Pastor Iversen fällt mir natürlich sein Sohn ein, der vielen von uns noch bekannt sein dürfte. Seinen Vornamen weiß ich nicht mehr, sein Spitzname war Bühlein. Er war wohl nicht ganz so geraten, wie man es von einem Pastorensohn erwartete.
Dazu Norbert Neidebock:
Aufm Dorf sagt man:
Den Paster, den Kröger und den Schoolmeister sien Söhn, dat sünd de grötsten Bagaluten!!!!
Bekannt dürfte er auch dadurch gewesen sein, daß er Torwart bei 06 in den Jugendmannschaften war. Ich weiß von Werner Tellkamp, daß er sein Konkurrent in der Kreisauswahl war.
…auf den Fotos ist Bühlein mit Ingrid und Dagmar Schulz zu sehen. Die Fotos wurden auf einer spontan veranstalteten kleinen Fete im Pastorat in der Suadicanistr, Ecke Hesterberg aufgenommen. Bühleins Eltern waren nicht zu Hause und er bekam anschließend fix Ärger mit Ihnen, weil wir beim Schwoofen schwarze
Striche ins Parkett gezogen haben, die sich nicht wegputzen ließen.
Nachtrag vom Admin: Das vierte Foto wurde von Wolfgang Kather nachgereicht, weil er beim Thema “Schlei” an die traurige Begebenheit mit “Pupa” Becker erinnert wurde.
Aus der Chronik “Schleswig 1945-1968” von Rüdel: Ein Fahrgast der „Schleistadt Schleswig“ fällt gegen Mitternacht über Bord und ertrinkt (14. Aug. 1968)
Fotos rund um die Michaeliskirche:
Die Michaelisstraße hatte damals wohl so manche Kneipe…
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Aber ich hatte das Glück hier von Pastor Iversen konfirmiert zu werden.
Wir mußten in den 50-Jahren alle 14 Tage Sonntags zur Kirche.
…und davon das Konfirmationsfoto, das wär doch was…
(Das ist jetzt ein Wink mit dem Zaunpfahl :-)))
Bei Pastor Iversen fällt mir natürlich sein Sohn ein, der vielen von uns noch bekannt sein dürfte. Seinen Vornamen weiß ich nicht mehr, sein Spitzname war Bühlein. Er war wohl nicht ganz so geraten, wie man es von einem Pastorensohn erwartete. Bekannt dürfte er auch dadurch gewesen sein, daß er Torwart bei 06 in den Jugendmannschaften war. Ich weiß von Werner Tellkamp, daß er sein Konkurrent in der Kreisauswahl war.
Da hilft der dickste Zaunpfahl nichts, aber an ein Konfirmationsgruppenfoto kann ich mich nicht erinnern. Sonst wäre es mir in den letzten Monaten untergekommen. Eins weiß ich aber noch genau, das hübscheste Mädchen in unserer Gruppe war Brigitte Falkenau, ein Traum.
sein Spitzname war Bühlein. Er war wohl nicht ganz so geraten, wie man es von einem Pastorensohn erwartete.
;-)) Aufm Dorf sagt man:
Den Paster, den Kröger und den Schoolmeister sien Söhn, dat sünd de grötsten Bagaluten!!!!
Bühlein war wohl ein ausgemachtes Schlitzohr. Sein älterer Bruder Heinz-Erik war Klassenkamerad in der Domschule bis zum Abi 1961 und lebt wohl jetzt nach einem Pastorenleben nördlich Schleimünde – mit ihm konnten wir auf dem Teich beim Pastorat in der Flensburgerstrasse Schlittschuh laufen, danach auf dem Burgsee, die Schlei ist in den Jahren 1952-1961 nur ein einziges Mal zugefroren, was meinen Schulweg ungemein verkürzte.
Bühlein Iwersen heißt m.W. Hartwig. Während seiner Domschulzeit erzählte er, der Lehrer “Nille” Hartmann soll zu ihm gesagt haben: “Iversen” ich kann Dir auch ohne Leiter eine kleben. Iversen war groß gewachsen, Hartmann nicht gerade.
“Nille” konnte nur noch auf einem Ohr hören, so fehlte ihm natürlich die Richtung und deshalb trafen uns Lob und/oder Tadel manchmal doch etwas überraschend. Notfalls ging er die Reihe entlang und beide Seiten bekamen seine jeweilige Hand ab – insgesamt hat es sich wohl wieder ausgeglichen. Seinen Spitznamen soll er bekommen haben, nachdem er einen Knille-Witz erzählt hatte. Als ein Neuer in unsere Klasse kam und sich bei ihm vorstellte, meinte er im Gegenzug: “Meinen anderen Namen werden Ihnen Ihre Klassenkameraden ja schon verraten haben.”
Hallo Hanns-
und, kennst Du denn auch noch den anderen Strategen, der mit “Nille” Tür an Tür am Hermann-Heiberg-Platz wohnte?
Es war OStr.Lüdtke-genannt “Lumpi”.
Ihn im Englischunterricht zu haben-ersparte die morgendliche Wäsche.
Wenn er das “th”von sich gab, konntest Du einen Regenschirm aufspannen-und auch sonst bewegte sich so einiges in seiner Mundhöhle.
Lutz
Moin, Lutz Clausen!…nicht vom Unterricht, aber Klaus-Peter L. war in unserer Klasse: In einem Jahr bekamen wir neu Herrn Dr. N., der stellte sich vor mit: “Mein Name ist N.” und schrieb gleichzeitig an die Tafel “Dr.N.” . Klaus-Peter (als Sohn seines Kollegen) meldete sich und sprach ihn mit “Herr N.” an, da hatte er schon eine eingefangen. Danach klappte die Anrede mit “Herr Dr.” …
Die Achtung vor dem Titel paßte gut in die Beamten-Stadt Schleswig: In unseren ersten Jahren (ab 1942) wurden Frauen in Geschäften noch mit dem Titel ihres Mannes angeredet und entsprechend bedient, auch wenn sie später gekommen waren!
Als ich 1963 bei Finanzamt Schleswig anfing, sagte man noch “Guten Morgen Herr Oberregierungsrat”! Ich weiß nicht mehr genau, wann das abgeschafft wurde.
Ich kann mich noch erinnern, dass ein Steuerpflichtiger mich jungen Mann mal beiseite nahm und fragte: “Wie muss ich den Herrn ansprechen, mit ‘Steuersekretär’ …”.
Bei der Bundeswehr ist es noch gang und gäbe. Dafür gibt´s sogar ´ne Dienstvorschrift. Da ich nur manchmal Soldat war,kann das wohl nur ein Soldat erschöpfend beantworten. Hier gibt es sicher genug Ehemalige oder Aktive, oder?
“Pupa” Becker ist wahrscheinlich am 14. Aug. 68 von Bord der “Schleistadt Schleswig” gefallen und ertrunken….
Ich, Martin Neujahr, Sohn des Pastors Horst Neujahr, der von Ende der 50-er Jahre bis in die 70-er Jahren an der Michaeliskirche seinen Dienst versah, habe zu Beginn der 1960-er Jahre bis Ende der 1960-er Jahre im Wechsel mit meinem Bruder und unserem Freund Werner Pretzel die Glocke in der Michaeliskirche geläutet. Per Hand natürlich. Es dauerte sehr lange bis man sie in Schwung bekam. Ebenso lange dauerte es, bis sie wieder still stand und man wurde etliche Meter in die Höhe gerrissen. Geläutet warde am Samstag um 18 Uhr, Sonntags um 09:30 Uhr und kurz vor bis zum Gottesdienstbeginn. Selbst am heiligen Abend oder zu Trauungen, die besonders bezahlt wurden. Allerdings waren die nächtlichen Einsätze schon sehr abenteuerlich weil es in der Kirche so dunkel war.
Wir sind mitunter ganz in die Kirchturmspitze geklettert, in der die Zimmerleute, die den Turm 1904 umbauten, eine Metallröhre in die Turmspitze eingelassen hatten, in der sie sich namentlich verewigten. Beim Abriss der Kirche 1971 war ich im Urlaub auf Amrum. Als ich wiederkam, war der Turm weg. Schade, man hätte diese “Bulle” retten sollen, oder sogar müssen. So hätten wir sie gleich nach unserer Entdeckung konfiszieren sollen. Aber das macht ein Pfaffensohn ja nicht.