Zur Bugenhagenschule im Winter fiel mir beispielsweise plötzlich folgendes ein:
Zu meiner Zeit Mitte der Fünfziger hieß der BHS-Pedell Nagel. Der gab im Winter in der großen Pause im Erdgeschoss oder im Keller (weiß nicht mehr genau) mit seiner Frau und der Tochter 1/4 l-Flaschen (die mit dem großen Flaschenhals) Milch und Kakao für je 10 Pfennig aus. Die Flaschen wurden auf einem großen runden, glühend heißen Kanonenofen erhitzt. Wenn man dann bei Minustemperaturen damit rausging, machte es manchmal plopp, der Flaschenboden platzte sauber ab und klirrte mitsamt dem Inhalt platschend zu Boden. War ärgerlich, ging auch mal auf Klamotten und Stiefel.
Einen großen Auflauf gab es damals in der Pause einmal, als ein/e Schüler/in bei Frost mit der Zunge schreiend an dem Eisengeländer kleben blieb, das den Schulhof umzäunte. Offenbar war es nicht so einfach zu helfen. Uns Knirpse hat’s geschaudert.
Jedenfalls klebte die Zunge beim Pausenende noch immer dran, während wir nach dem Klingeln in die Klassen liefen. Es hieß, der Pedell habe die Zunge mit warmem Wasser später retten können. In der nächsten Pause war die Stelle am Geländer dann wieder umringt, weil jeder sensationslüstern mal gucken wollte, ob noch Fleisch dran hängt.
Vielleicht erinnern sich einige daran. Das wollte ich mal eben los werden.
Admin: danke, Jürgen! Zufällig hab’ ich grade gelesen, dass auch die Therapie mit warmem Wasser falsch ist, weil die Zunge dann noch mehr festfrieren kann. Warme Luft soll gut sein…
PS: hier wurde in den Kommentaren viel über die Bugenhagenschule und ihre Lehrerschaft geschrieben. Es war recht heftig. Wer sich die Ruhe des Winterabends hinter dem warmen Ofen erhalten will, muss sich dort nicht aufhalten…
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