Nach fast vier Jahren kann man ja mal aufzählen, was (aus Kieler Sicht) inzwischen in Schleswig passiert bzw. nicht passiert ist:
- Schleswig hat einen neuen Bürgermeister
- Das Theater wurde abgerissen – dafür wird die ehemalige Mannschaftskantine auf der Freiheit als Theater hergerichtet
- Das ehemalige Hotel “Stadt Hamburg” wurde abgerissen
- Die Therme (und das Hotel) auf der Freiheit wird nicht gebaut – dafür wurde die Schwimmhalle modernisiert (“Fjordarium”)
- Der Binnenhafen auf der Freiheit wird nicht gebaut
- Die Hertie-Ruine ist von der Stadt gekauft worden
- Das Volkskundemuseum an der Suadicanistraße wurde geschlossen (Verlegung nach Molfsee)
- Durch private Initiative “swingt” Schleswig wieder und der Friedrichsberger Flohmarkt wurde wiederbelebt.
- Die große Facebook-Gruppe “Du kommst aus Schleswig wenn…” wurde durch die Husumer Administratorin gelöscht. Ungefähr zeitgleich wurde die Gruppe “Du kommst WIRKLICH aus Schleswig wenn…” gegründet. Diese Gruppe war von Anfang an eine geschlossenen Gruppe, so dass Nicht-Mitglieder nicht lesen können, was dort passiert. Der Admin ist in den Schleswig-Gruppen nicht oder nicht mehr vertreten, obwohl er WIRKLICH aus Schleswig kommt. Wahrscheinlich ist das gut so.
- Ein monströses Gebäude wird anstelle der Schmid-Villa nicht gebaut. Die Bürger haben es verhindert.
Ein aktuelles – nicht repräsentatives – Posting bei Facebook: “Schleswig hat sich verschlechtert, leider. Als ich im November dort war, habe ich mich erschrocken über die vielen leeren Wohnungen und die kaputten Häuser. Es war mal eine sehr schöne Stadt”.
Hier beginnt der Eintrag vom August 2012:
Friedrichsgebirger: Sehr geehrter Herr Tams, leider muß ich dem jungen Mann Recht geben, ich fürchte nur Schleswig ist schon gestorben. Was im ganzen nördlichen Schleswig-Holstein fehlt, sind wohl in erster Linie Arbeitsplätze, denn ohne Arbeitsplätze keine neuen Einwohner unter Renteneintrittsalter. Ohne neue Einwohner in Kombination mit sinkenden Geburtenraten aber wird die Stadt Schleswig weiter vergreisen und die Innenstadt weiter veröden. Ich empfehle einmal durch Hohenwestedt zu fahren, ein Blick in die Zukunft von Schleswig, denke ich, jedes zweite Haus zu verkaufen.
Es wird ja nicht mal die Nähe zu Kiel genutzt um sich als Schlafstadt zu positionieren, wenn man es schon nicht auf die Reihe bekommt Arbeitsplätze zu schaffen. Die Positionierung als Schlafstadt könnte man z. B. schaffen, indem man die Betreuung der unter 3-jährigen ausbaut usw. Ich war neulich auf der Freiheit und bin erstmal erschrocken wie wenig aus dem gigantischen Potenzial dieses Fleckens geworden ist. Das dänische Gymnasium ist wohl ein Leuchtturm, aber der Rest? Gemütlich wie ein Discounterparkplatz. Alles nicht so optimistisch, aber realistisch, oder? Beste Grüße aus Baden-Württemberg
Ich werde hier im “Klassentreffen” (als “Ausgewanderter”) nicht den “Tod” meiner Geburtsstadt herbei reden. Das möchte ich nicht und das kann ich nicht. Was ich als ständiger Einwohner der Stadt Schleswig dazu sagen würde, kann ich nicht wissen.
Nachstehend gebe ich beispielhaft einen Dialog aus der Facebook-Gruppe “Du kommst aus Schleswig wenn…” wieder. Bis auf Personen des öffentlichen Lebens und Einrichtungen, die sich schon immer in der Diskussion befanden, habe ich die Namen der Kommentatoren weggelassen und nur wenig Text gekürzt…
überkommt euch nicht auch Wehmut, wenn man bedenkt was alles mal war und weg ist?
naja, man soll ja mit der Zeit gehen, aber in dem Fall vermisst man die schöne alte Zeit!!!
seht euch doch den stadweg jetzt an, wie langweilig er geworden ist……oder wie kommerziell die wikingertage nun sind……heute muss man tief in die tasche greifen dafür, früher war es ein fest für alle
leider……….es machen soviele geschäfte zu, alteingesessene wie ibbeken zb……und das schleicenter war der flop des jahrzehnts
und es wird sicherlich noch schlimmer…ich bin froh ,dass ich rechtzeitig weggezogen bin, werde als Rentnerin wieder zurück kommen, denn bis dahin wird scheinbar nichts positives in SL passieren, leider leider…vielleicht kommt ja noch einmal ein Bürgermeister der etwas für SL und seine Bürger macht außer Gartenschau, die kein Schleswiger braucht
Ach Kinners, der BM ist nur der Verwaltungschef, der führt aus, was die Ratsversammlung beschließt. Der hat nur Entscheidungsbefugnis, was die Verwaltung der Stadt angeht. Ansonsten bekommt er Aufträge vom Parlament, das ihm ja bekanntlich in herzlicher Freundschaft zugetan ist…
solange wir als bürger der stadt nicht lauthals unseren unmut ausdrücken, wird sich auch nichts ändern……….gründen wir eine gruppe……. “was in schleswig besser werden muss”
wer auch immer dafür die verantwortung trägt, es ist mehr als sichtbar, wie sl immer mehr zerfällt…….und, du hast recht mit Swinging City, dieses jahr war es der negativ brüller überhaupt…..aber eines muss mal positiv erwähnen: “sl hat nen kleinen Weihnachtsmarkt”
ich sehe das alles mit großer wehmut, man was war das früher alles schön
es wurde schon in den 60ern verpasst etwas vernüftiges zum Beispiel aus der Schleistraße zu machen – dort gehören Cafes und Lokale hin und der Verkehr hätte anders gelenkt werden müssen. Schade, viele Chancen wurden vertan. Und die Freiheit hätte niemals an private Investtoren verkauft werden dürfen….
Ja,vor allem wenn man durch die “Stadt” fährt,die mal eine war…
Der Admin:ich war vor 2 wochen am hafen, da bin ich schnell wieder weggefahren
Hier noch einige mehr oder weniger passende Stimmen des “Klassentreffens” unter der Überschrift “Bilder zum Abgewöhnen”…
Torsten: Also, wenn die Kommentare von Schleswigern kommen, kann ich nur sagen: Leute, engagiert Euch – und zwar positiv. Schleswig ist ein tolle Stadt – auf viele negative Entwicklungen hat/hatte die Stadt keinen Einfluß (Abzug der Bundeswehr, Abbau von Zuckerfabrik etc.). Dennoch muß man aktiv werden – Trübsal blasen und Negativ-Reden gilt nicht – bringt positive Ideen ein zum Beispiel in der Kommunalpolitik, in Vereinen und Bürgerinitiative(n).
Karl-Heinz Philipp: Nicht nur die Stadt Schleswig leidet unter den Rückgang der Bevölkerung und Arbeitsplätze. Der Landesteil Schleswig leidet darunter. Die Zahl der Rentner und Pensionäre steigt. Die Kinder dieser Bevölkerungsgruppe sind überwiegend in andere Bundesländer, bzw in den Speckgürtel des Landes Schleswig-Holstein gezogen. Im Westen des Kreises SL-FL gibt es Orte mit einem Angebot von Häusern in der Grössenordung von 6 – 8 % des Hausbestandes.
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Sehr geehrter Herr Tams, leider muß ich dem jungen Mann Recht geben, ich fürchte nur Schleswig ist schon gestorben. Was im ganzen nördlichen Schleswig-Holstein fehlt sind wohl in erster Linie Arbeitsplätze, denn ohne Arbeitsplätze keine neuen Einwohner unter Renteneintrittsalter. Ohne neue Einwohner in Kombination mit sinkenden Geburtenraten aber wird die Stadt Schleswig weiter vergreisen und die Innenstadt weiter veröden. Ich empfehle einmal durch Hohenwestedt zu fahren, ein Blick in die Zukunft von Schleswig, denke ich, jedes zweite Haus zu verkaufen.
Es wird ja nicht mal die Nähe zu Kiel genutzt um sich als Schlafstadt zu positionieren, wenn man es schon nicht auf die Reihe bekommt Arbeitsplätze zu schaffen. Die Positionierung als Schlafstadt könnte man z. B. schaffen indem man die Betreuung der unter 3-jährigen ausbaut usw. Ich war neulich auf der Freiheit und bin erstmal erschrocken wie wenig aus dem gigantischen Potenzial dieses Fleckens geworden ist. Das dänische Gymnasium ist wohl ein Leuchtturm, aber der Rest? Gemütlich wie ein Discounterparkplatz. Alles nicht so optimistisch, aber realistisch, oder? Beste Grüße aus Baden-Württemberg
Also,
wenn die Kommentare von Schleswigern kommen, kann ich nur sagen: Leute, engagiert Euch – und zwar positiv.
Schleswig ist ein tolle Stadt – auf viele negative Entwicklungen hat/hatte die Stadt keinen Einfluß (Abzug der Bundeswehr, Abbau von Zuckerfabrik etc.).
Dennoch muß man aktiv werden – Trübsal blasen und Negativ-Reden gilt nicht – bringt positive Ideen ein zum Beispiel in der Kommunalpolitik, in Vereinen und Bürgerinitiative(n).
Nicht nur die Stadt Schleswig leidet unter den Rückgang der Bevölkerung und Arbeitsplätze. Der Landesteil Schleswig leidet darunter. Die Zahl der Rentner und Pensionäre steigt. Die Kinder dieser Bevölkerungsgruppe sind überwiegend in andere Bundesländer, bzw in den Speckgürtel des Landes Schleswig-Holstein gezogen.
Im Westen des Kreises SL-FL gibt des Orte mit einem Angbot von Häusern in der Grössenordung von 6 – 8 % des Hausbestandes.