In der Sommerfrische

Klein Westerland, 1965, links Tante Olga, rechts meine Oma… :yes:

Torsten: Ja ja, die Goldenen 60er-Jahre – Füsing, Klein-Westerland, Reesholm …

“Reesholm” weckt bei Uwe C. Christiansen Erinnerungen…
Sachma Torsten, ist das da (links) wirklich Füsing?

Lutz: Es ist Füsing.
Obere Dorfstraße = rechte Seite Richtung Brodersby
Untere Dorfstraße = linke Seite Richtung Brodersby


Diese vier schnuckeligen Ansichtkarten von Brodersby hatte ich noch “liegen”…

Admin: Haben die da (oben) einen Bahnhof raufgeschummelt? Ich sehe Schienen vor der Kneipe – oder etwa nicht?

Lutz: Hochverehrter Admin – die von Dir abgebildete Karte zeigt das Brodersby bei Kappeln. Dieses hat jedoch nichts mit “unserem” Brodersby/Missunde zu tun.

Admin: Oha! Da schäm’ ich mich doch mal kurz! :oops: (Aber die Kirche, die steht doch im “richtigen” Brodersby – mir war doch so…)

Hanns Mieschendahl: …Von Füsing hatte ich nur Kontakt mit der Au, deren Wasser mir bei einem nächtlichen “Ausflug” oben in die Stiefel lief: Der untere der beiden Tampen zum Rüberhangeln mit voller Ausrüstung war von den Kameraden – natürlich unbeabsichtigt – so tief gehängt…
Die Jungs im Rettungsschlauchboot lauerten schon, einer aus dem Osttor fiel tatsächlich gleich rein, durfte aber trotz verlorener Brille nass bis auf die
Knochen in der Kälte weiter. Sonst wäre er sicher krank geworden.

Für solche Spässe mit der Stabskompanie suchten sie sich gerne mondlose Nächte aus. Die Kampfkompanien erledigten derartiges am Tage auf dem Kasernengelände. Wir marschierten dafür jede Woche zum Haarholm. Unser Marsch-Pensum war so bemessen, dass wir pünktlich zum Frühstück wieder auf der Freiheit ankamen. So konnte der Tagesdienst gleich weitergehen.

“Der jüngste männliche Hoferbe blieb auf dem Felde der Ehre” – eine Formulierung aus “Der Kreis Schleswig” von 1959. Gibt es diesen Hof noch?

Noch’n Hof

Erinnerungen an Missunde… unsortiert…






1.989 Ansichten

32 Gedanken zu „In der Sommerfrische“

  1. Sicher Gerd, dürfte das Füsing sein – vermute,die Dorfstraße ist heute die Schleidörferstraße – die damaligen Wochenendhäuser (mit schönem Blick nach Schleswig und in den Sonnenuntergang) lagen an der Schlei ca. 1 km
    außerhalb von Füsing …

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  2. Hochverehrter Admin-
    die von Dir abgebildete Kartezeigt das Brodersby bei Kappeln.
    Dieses hat jedoch nichts mit”unserem” Brodersby/Missunde zu tun.

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  3. Wirklich ansehenswert, was es damals gab!!! Ob es Vergleichbares heute zu sehen gäbe? Wenn die Augen besser wären?

    Von Füsing hatte ich nur Kontakt mit der Au, deren Wasser mir bei einem nächtlichen “Ausflug” oben in die Stiefel lief: Der untere der beiden Tampen zum Rüberhangeln mit voller Ausrüstung war von den Kameraden – natürlich unbeabsichtigt – so tief gehängt…
    Die Jungs im Rettungsschlauchboot lauerten schon, einer aus dem Osttor fiel tatsächlich gleich rein, durfte aber trotz verlorener Brille nass bis auf die Knochen in der Kälte weiter. Sonst wäre er sicher krank geworden.
    Für solche Spässe mit der Stabskompanie suchten sie sich gerne mondlose Nächte aus. Die Kampfkompanien erledigten derartiges am Tage auf dem Kasernengelände. Wir marschierten dafür jede Woche zum Haarholm. Unser Marsch-Pensum war so bemessen, dass wir pünktlich zum Frühstück wieder auf der Freiheit ankamen. So konnte der Tagesdienst gleich weitergehen.

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  4. Das Foto mit Olga und Omma sieht mir verdammt nach Amerika aus.
    Nur das Auto ist mir ein büschen zu lütt. Es könnte ein Ford 12 oder 15 M mit Weltkugel vorne in der Mitte sein.
    Da ich kein echter Autofreak bin, kann ich aber nicht sagen, ob es von der Fabrik so geliefert worden ist oder ob eine Tuningfirma oder ein Bastler ihre Finger dazwischen hatten.
    Das aufgesetzte Reserverad hinten gibt zu denken.
    Aber vielleicht kann Wolfgang als Fahrzeugspezialist oder -experte noch seinen Senf dazugeben? ;D

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  5. Moin, Herr Tams, das war es in der Tat.
    Nach unserer Zeit auf der Freiheit lief der Nagold-Prozess: Vieles von dem, was dort aufgerollt wurde, war auch bei uns schlicht und ergreifend Alltag gewesen.

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  6. d.h.
    Wilhelm Voigt, der Hauptmann von Köpenick, hätte bei unserem Admin keine Chance gehabt und Carl Zuckmayer ein Stück weniger geschrieben.
    Wie gut, daß du damals nicht gelebt hast! ;D

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  7. Tja, damals wäre auch niemand gefragt worden, ob er oder lieber nicht wollte.
    Und die Erfahrungen und Erlebnisse, so man bei speziell bei dieser Fiiirma sammeln kann / muss, sind naturgemäss einzigartig und anderswo so nicht möglich. Und weit entfernt von jedem Theater.
    Alleine schon zu unserer Zeit die Bitte des damaligen “Verteidigungs”ministers, uns zur “Materialerprobung” in Vietnam einsetzen zu dürfen.
    Wir Ungefragten waren nicht traurig, dass sie uns dort nicht wollten.

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  8. Mensch Norbert, da stehe auch ich im Dunkeln. Einige Dinge an dem Auto machen micht stutzig! Einmal,daß die Auschnitte der Radhäuser bis zur Radmitte herunter gezogen sind, an so etwas kann ich mich an Fahrzeugen in Deutschland, zumindest an der Vorderachse, nicht erinnern. Es bedeutet ja, daß die Karosse um den Bewegungsspielraum der Räder bei den Lenkbewegungen breiter sein muß, dies erinnert an DDR-Technik!

    Das Zweite was auffällig ist, ist die Sicke in der Tür unterhalb der Scheibe.

    Also entweder es hat dort ein Bastler seine Hände im Spiel, worauf die Karosseriebreite schließen lassen könnte, oder es ist ein amerikanisches Auto.
    Vielleicht wollte der Admin uns aber nur ein bißchen veralbern, hat eine amerikanische Postkarte mit zwei Pinupgirls vor einem Stück Blech genommen und behauptet es wären Oma und Tante! Wer weiß?

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  9. Ich erinner nur, daß “Studebaker” das Reserverad bei einigen Modellen außen hatte.Aber die Autos waren größer.
    Tja, wo könnte es denn noch her sein?
    England??? Die bauten damals sogar noch dreirädrige PKW´s.

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  10. Die Autos aus Amerika, die das Reserverad am Steven, um in Deiner Sprache, Norbert, zu bleiben, hatten, hatten imposante Reserveräder bzw Reserveradbehälter, dafür sieht dies Reserverad ein büschen mikerig aus, also doch Bastler?

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  11. :)) um in meiner Sprache zu bleiben:
    Der Steven,wenn nix dazu kommt,ist meist vorne. Das hat sich so eingebürgert.
    Man kann aber Vor- und Achtersteven sagen oder ganz einfach: Bug und Heck ;D

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  12. Auffällig ist die Sicke in der Tür unterhalb der Scheibe

    diesen Satz finde ich geradezu phänomenal – um nicht zu sagen – mystisch, Wolfgang!

    Schade, dass es nicht unendlich so weiter gehen kann. Leider muss ich jetzt das Autobild entzaubern – es stammt aus den USA – und die Damen sind mir gänzlich unbekannt. Um das Foto für das “Klassentreffen” anzupassen, hab’ ich sogar die Bonbon- und Türkisfarben entfernt… :oops:

    Dieser Satz ist aber noch schöner:

    Ein gedachter Schnitt durch ein versicktes Blech muss immer mindestens eine Sicke schneiden

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  13. Also einmal fällt auf, daß ich nicht über ein Paddelboot hinausgekommen bin, hätte ich sonst Norberts Fachwissen beleidigt. Bei der nächsten Stadtbegehung gebe ich Dir, Norbert, als Entschuldigung einen aus.

    Ja und das mit der Sicke ist so`ne Sache,

    der gedachte Schnitt durch ein gesicktes Blech kann nur dann mindestens eine Sicke schneiden, wenn mindestens zwei sich kreuzende Sicken vorhanden sind!

    Und, was mich kränkt ist, daß der Admin mich nicht als den Entzauberer seines Bildes feiert, wie gesagt, das kränkt!!!

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  14. Wolfgang, Du gehörst doch zum Uradel des “Klassentreffens”! Bist Du da auf einen Tusch mehr oder weniger angewiesen?

    Gleichwohl bin ich bereit, bei nächster Gelegenheit einen auszugeben…:-/

    (Übrigens, beim wiederholten lesen der Sicken-Sätze wird mir ganz sick zumute!)

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  15. Stimmt denn wenigstens der Jahrgang an der amerikanischen Mogelpackung?
    Nachher sinds doch Oma und Tante – bloss der Admin möchte sie nun, nachdem er mit den Modellen soviel Aufsehen erregt hat, doch lieber für sich ganz alleine behalten??? Schon wegen all der Sicken…

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  16. Bei “Reesholm” erinnert sich Uwe C. Christiansen:

    Hallo Gerd,
    beim Betrachten dieses Bildes fällt mir eine kleine Geschichte ein.

    Mit dem zu Weihnachten geschenkten ersten Fahrrad erweiterte sich natürlich der Aktionsradius von uns Brautseeindianern. Irgendwann entdeckten wir, dass wir mit der Fähre über die Winninger Au übersetzen konnten. Kostete 10 Pfg. einfach. So konnten wir, im Sommer wenn Badezeit war, an der Spitze von Stexwig Enge, baden. Das war erheblich spannender als am Brautsee.

    Hier war nicht nur ein feiner Badestrand, sondern die Sache war auch deshalb so interessant, weil ja an Stexwiger Enge immer Betrieb war. Da kamen Segler, Dampfer und Paddelboote durch. Es gab nie Langeweile.

    Die Sache mit der Enge hatte allerdings einen entscheidenden Haken, jedenfalls für Segler ohne genaue Kenntnis von vor Ort, sozusagen. Herrschte der bei uns übliche Westwind gab es keine Probleme. Die stellten sich erst bei Ostwind ein.

    Dann mussten die Segelboote, die aus Richtung Schleswig kamen, durch die Enge kreuzen. Die gewieften kreuzten so, dass sie nach dem Passieren der Enge südwärts in die Große Breite einfuhren. Dann ging alles glatt. An einem solchen Tage wurden mein Cousin und ich Zeuge
    was so passiert wenn man die Enge scharf in Richtung Norden kreuzt und dann noch zu eng unter Land segelt. Dann nämlich fuhr sich der Segler im Schlick fest, der Wind drückte das Boot so schnell um das er den Kiel nicht mehr ziehen konnte und die Fahrt war zu Ende weil die Kiste umkippte.

    Da die beiden, ein Mann und eine Frau, sehr eng auf der Rückseite der Halbinsel umkippten, konnten sie zu Fuß, das Boot hinter sich herziehend, an Land stiefeln. Besonders der Mann imponierte uns, weil er eine Reihe von Flüchen ausrief die wir bis dahin noch nicht kannten. Natürlich halfen wir bei bergen der ins Wasser gefallenen Sachen. Ich erinnere mich, dass einer von uns Buben einen quatschnassen Personalausweis aus der Schlei zog. Die nassen Klamotten wurden dann sorgfältig an Land ausgebreitet, das Boot aufgerichtet und leergeschöpft. Nach zwei Stunden ging die Fahrt weiter.

    Wir, mein Cousin und ich, erinnerten uns gern an diesen spannenden Tag und fuhren in diesem Sommer noch häufig zum Baden an die besagte Stelle. Segler kippten allerdings nicht mehr um, obwohl wir ihnen immer freundlich zuwinkten, in der Hoffnung ein mit den Tücken des Küstenverlaufes von Stexwig Enge nicht Vertrauter könne so die falschen Richtung einschlagen.

    Wie gesagt, es war ein spannender Sommer.
    Bild anbei.
    Grüße
    Uwe C.

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  17. Wenn es einem gelingt die beiden hochbeinigen Fahrgestelle auszublenden, erkennt man dahinter einen Nash Metropolitan Bj. um 1955.

    en.wikipedia.org/wiki/Nash_Metropolitan

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