Eine Kreuzung

Diese Zeichnung ist von 1864. Im Hintergrund der Dom – einen Turm hat er da noch nicht…

Ein “neues” Foto von 1914 – die Kreuzung hat schon einiges mitgemacht…

Das hier ist der “alte” Eintrag von 2009:
Der Admin muss sich ja beschäftigen und hat deshalb alle Bilder in und um die Kreuzung Stadtweg / Bismarckstraße / Plessenstraße herum hier versammelt und versucht, sie jetzt chronologisch zu sortieren.

Es geht also nicht um den Capitolplatz, der ja gleich “nebenan” ist. Den Capitolplatz gibt es ja auch erst seit das Kino 1938 gebaut wurde (behaupte ich jetzt mal). Sönke Hansen hat sich in seiner gewohnt gründlichen Art um diesen Platz gekümmert…

(Hier ist übrigens der “sortierte” Kornmarkt!)

In der SN vom 22.6.2009 sind wieder Infos von Karl Rathjen zu finden, die sich um eine Ansichtskarte von 1900 “ranken”. Vielen Dank auch! Übrigens ist Herrn Rathjen (78) lt. SN vom 24.6.2009 gerade das Bundesverdienstkreuz verliehen worden. Glückwunsch!

Anfang 19. Jahrhundert
Norbert geht an die geschichtlichen Wurzeln der Kreuzung und sendet uns die Dokumente links und rechts sowie hier und hier. Jawoll!

Das Gebäude von Hans Nissen war bis ca. 1904 nur zweigeschossig, die Ecke mit dem Turm an der Bismarckstrasse gab es noch nicht. Ravens-Hotel wurde erst 1908, in der Form wie wir es kennen, gebaut.

1904(?) Lutz Clausen:
Das Bild von 1904 zeigt rechts unten das “Hotel Müsch” an der Ecke Stadtweg/Bismarckstraße, aus dem 1917 die Kreissparkasse wurde. Darüber befindet sich auf der anderen Straßenecke das Textilhaus von Hans
Nissen – das später dem häßlichen Betonbau von “Eklö”(?) weichen musste. Etwas weiter erkennt man auf dem oberen linken Bildausschnitt die “Glasdachveranda” des Schuhhauses Forck.

1840 erwarben die Firjahns und Wiengreens den südlichen Teil des Geltinger Hofes, 1880 auch den nördlichen Teil davon. 1935 eröffnete Bernd Forck – ehemaliger Verkaufsleiter von Firjahn – im nördlichen Teil ein Schuhgeschäft und installierte Schaufenster. Nach dem Tode von Curt Firjahn erwarb Gerd Forck 1984 den Geltinger Hof (Falk Ritter)

Torsten Hansen:
Hallo Lutz, das Hans-Nissen-Haus wurde zu Hettlage & Lampe “Hela” und dann weggebeamt in den 80ern. Eklöh, das erste Selbstbedienungs-Lebensmittelgeschäft Schleswigs, war nebenan – vorher war ein Kollege von Dir in dem Haus, mir fällt der Name nicht mehr ein. Gegenüber der Wintergarten gehört zum Tabakgeschäft Gust. Geber. Lutz Clausen: Das von Dir angesprochene Tabakgeschäft Geber ist aber baulicher Bestandteil des “Geltinger Hofes” – und somit auch der “gläserne Wintergarten“. Der Geltinger Hof ist im Besitz der Familie Forck


Hans Nissen ist noch zweigeschossig, Karte ist von 1900. Ravens Hotel wurde erst 1908 in der bekannten Form gebaut
(Die Pferdebahn gibt es seit 1890)

1900(?) Diese Ansichtskarte entspricht so ziemlich der Ansichtskarte in der SN vom 22.6.2009. Karl Rathjen teilt mit:

…Das spätere Hotel „Müsch“ war ursprünglich nach dem Kriege 1870/71 von August Ahrendsen als Mietshaus für hohe Regierungsbeamte gebaut worden. Der in dem Hause sich befindende
“Börsenkeller” erfreute sich bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts großer Beliebtheit, insbesondere die Soldaten der Schleswiger Garnison kehrten hier oft ein.

Folgt man der Häuserzeile so schließt sich das Feinkostgeschäft von Julius Hansen an, das heute zusammen mit dem Eckgrundstück das neue Geschäftsgebäude der Nord-Ostsee-Sparkasse umfasst. Es folgt die alte Grützmühle von Conrad Clausen und das Geschäftshaus von Ferdinand Stolley, vielen alten Schleswigern noch ein Begriff.

Admin: Rathjen benutzt in den SN die Schreibweise “Konrad Claussen“. Das ist falsch, denn: …mein Großonkel – Conrad Clausen – der letzte Müller aus dem Hause Stadtweg 14 – schrieb sich mit “C” und nicht mit “K” und nur mit einem “s”. Gruß Lutz Clausen

…Auf dem Kornmarkt ist ein Gebäude mit einer feingegliederten Fassade zu erkennen, in dem später die Drogerie Haulsen ihre Kunden bediente…[links neben “Einfeldts Gasthof”]

ca. 1903

Hans Nissen ist noch zweigeschossig, ohne Turm


1904


1908 oder später, Stadtweg Nr 24-26
Die “Brücke” wurde 1903 gebaut, Ravens Hotel ist fertig (1908)




1908(?)


1908(?)

Ravens Hotel gibt es in dieser Bauweise ab 1908


1908(?)


1908(?)


1909


1910 – Hans Nissen, Kolonialwaren, links neben Ravens Hotel, ganz links (bzw. auf der Karte rechts) das Geschäftshaus des Kaufmanns Carl Jenter


1910(?)
(Die elektrische Straßenbahn – und den Uniformknopf :D – gibt es seit 1910)

(Vielen Dank für den Uniformknopf an Jörg M. Brandt , der eine noch nicht ganz fertige Seite über die Bugenhagenschule “in der Mache” hat.)


1911


1911(?)


1914


1916


ca. 1917


?


1925


um 1925
(Foto aus “125 Jahre Schleswig-Flensburg” von Matthias Schartl, 1993)


1926


1927


1936


1937(?)
(Die elektrische Straßenbahn wurde 1936 abgeschafft)


1937(?)


1938(?)


1941


1946


1950


1950


1950(?)


1950(?)


um 1955


1956


1958


1959


1959


1960(?)


1960


1961




1966(?)
Ravens Hotel wurde 1967 abgerissen (danke Torsten Hansen!)
Nach dem von Norbert kopierten Textausschnitt wurde allerdings erst 1973 abgebrochen |-|

1967


1967(?)


1967(?)

(Die Fußgängerzone gibt es seit 1970)


1970(?)


>1973(?)

Da stand mal Ravens Hotel, abgebrochen 1973 (Na Torsten?)


1980 (?)


1982
Abbruch “Hela-Haus” (ehemals Hans Nissen), danke Sönke!


1985


2007



3.046 Ansichten

9 Gedanken zu „Eine Kreuzung“

  1. Sorry für die Fehlinformation! Wir hatten 1967 eine große Familienfeier im Ravens Hotel, und mir ist noch in Erinnerung, daß dies die letzte große Veranstaltung dort war. In der Fotodokumentation “Schleswig 1945-1968” heißt es dann auch am 4. Januar 1968: “Ravens Hotel öffnet zum letzten Mal seine Pforten: Das Inventar wird versteigert.” So muß das Haus wohl noch anderweitig genutzt worden sein vor dem Abriß.

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  2. In dem Gebäude Ravens Hotel war meines Wissens bis zum Schluß die Commerzbank untergebracht Der Eingang war auf der Seite zum Capitol.

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  3. Nanu, ich dachte der Stadtweg ist ne Fußgängerzone, aber die Schleswiger Nachrichten berichten am 31/03/2009
    wie folgt:
    “Am frühen Sonntagmorgen kam es um 5.51 Uhr zu einem folgenreichen Unfall auf dem Fußgängerüberweg vom Stadtweg über die Bismarckstraße: Ein Mitarbeiter eines Wachdienstes fuhr in seinem Pkw den Stadtweg vom Gallberg kommend in Richtung Capitolplatz hinab. Als er die Bismarckstraße auf dem Fußgängerüberweg überqueren wollte, übersah er ein von links kommendes Taxi. Beide Fahrzeuge stießen zusammen, das Taxi wurde über die Straße in die Umzäunung eines Cafés geschleudert, rutschte durch ein Blumenbeet und kam erst an einer Straßenlaterne auf dem Capitolplatz zum Stehen….”
    Und dann fährt der Unfallverursacher auch noch in der falschen Richtung, siehe die Fotos von 1938 und 1967 ….

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  4. Das Bild von 1889 zeigt rechts unten das “Hotel Müsch” an der Ecke Stadtweg/Bismarckstraße,aus dem 1917 die Kreissparkasse wurde.
    Darüber befindet sich auf der anderen Straßeneck,das Textilhaus von Hans Nissen-das später dem häßlichen Betonbau von “Eklö” (?) weichen mußte.
    Etwas weiter erkennt man auf dem oberen linken Bildausschnitt die “Glasdachveranda” des Schuhhauses Forck.

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  5. Hallo Lutz, das Hans-Nissen-Haus wurde zu Hettlage & Lampe “Hela” und dann weggebeamt in den 80ern. Eklöh, das erste Selbstbedienungs-Lebensmittelgeschäft Schleswigs, war nebenan – vorher war ein Kollege von Dir in dem Haus, mir fällt der Name nicht mehr ein. Gegenüber der Wintergarten gehört zum Tabakgeschäft Gust.Geber.

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  6. Hallo Torsten-
    mit der Position der Eklöh -Bebauung bin ich mit Dir einverstanden.
    Dort stand ursprünglich ein gelbes Klinkerhaus,in dem Dr.W.Buchholz praktizierte.
    Das von Dir angesprochene Tabakgeschäft Geber,ist aber baulicher Bestandteil des “Geltinger Hofes” – und somit auch der “gläserne Wintergarten”.
    Der Geltinger Hof ist im Besitz der Familie Forck

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  7. Hallo Lutz,
    genau Dr. Buchholz ! und seine Sprechstundenhilfe hieß Inge Irmischer.
    Mag sein, daß der Wintergarten der Familie Forck gehört. Ist schon so lange her, daß ich dort die ersten 1 1/2 Jahre meines Lebens verbrachte …

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  8. Hallo Torsten…
    ja,mit Inge Irmischer-das stimmt-sie lebt heute in der Fehrsstraße.Aufgewachsen ist sie auch im Stadtweg-ungefähr dort,wo heute der Neubau der Schleswiger Volksbank steht,Stadtweg 10-wenn Du also vor Wilhelm Clausen stehst-ungefähr zwei Häuser nach rechts fällt.
    Ihr Bruder hatte dort im Vorgängerbau eine Farben-und Tapetenhandlung-und darüber wohnte ein Fräulein Krause,eine stadtbekannte Persönlichkeit,die durch ihren etwas gediegenen Kleidungsstil auffiel.

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