Man hat der kleinen Stadt Schleswig nach dem Krieg auch das Landesarchiv gelassen. Irgendwann ist das Archiv vom Schloss in das Prinzenpalais umgezogen. Das Prinzenpalais war davor ein etwas eingestaubtes Hotel und beherbergte zeitweise einen “Jazzkeller”…
Schloss und Landesarchiv sind Landesbehörden, die sich dem Zugriff der Landeshauptstadt Kiel nachhaltig entzogen haben. Das Rathaus in Schleswig kann in diese Behörden nicht “hineinregieren”…
Die Ratsversammlung im Rathaus (links) mischt überall mit. Da sie auf dem Geld sitzt, werden sie, oder die Vorsitzenden der Ausschüsse zu den “Events” eingeladen. Auf das Schleswiger “Käseblatt” wird viel geschimpft. Die Redakteure müssen ja jeden Tag (außer Sonntags) zwei (oder sind es drei?) Seiten mit Schleswiger Neuigkeiten vollschreiben. Dafür sind sie nicht zu beneiden. Gelegentlich bringen sie sogar den Bürgermeister gegen sich auf. Der hochbezahlte Geschäftsführer der “Stadtwerke” macht sowieso was er will…
Aus dem “Altertumsmuseum” am Gallberg ist das “Stadtmuseum” in der Friedrichstraße geworden. Das Museum ist eine teure Angelegenheit. Es hockt auf riesigen Archivalien (u.a. Fotos!), die dem Steuerzahler nach Gutdünken des Museums gezeigt werden. Aber das Kulturvolk der Stadt findet das wohl in Ordnung. Wie ich sehe, ist die “Gesellschaft für Schleswiger Stadtgeschichte” auch im Hause des Stadtmuseums ansässig. In den neuesten “Beiträgen” wird betont, dass die Zeitschrift eine wissenschaftliche Zeitschrift mit hohem Anspruch ist. Dass der Redaktionsleiter ein Mediziner und kein Historiker ist, wird wohl so in Ordnung sein. Die schon oft postulierte Öffnung zum Internet, ist mehr als kümmerlich. Aber das hängt wohl mit dem Vorstandspersonal zusammen…Die Kirche ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Neuerdings gibt es nur noch eine Gemeinde in Schleswig (die Domgemeinde) – aber immerhin noch einen Bischof, der in Schleswig wohnt…
Die “Anstalt” war in der Jugend des Admins eine Welt für sich. Fast jeder Schleswiger hatte irgendeine Verbindung zur Anstalt. Heute bestimmen gewinnorientierte Unternehmen das Geschehen…
Links die Domschule und die Lornsenschule. Beide Schulen waren jahrelang die Brutstätte junger Akademiker. Die Lehrer stellten in Schleswiger Kreisen auch etwas dar…
Und sonst? Alle Fabriken gibt es nicht mehr. Kein Zuckerwerk, Butterwerk, Spritfabrik, Lederfabrik und keine Schlachterei. Keine Soldaten mehr auf der Freiheit. Kein Theater mehr. Etwas vergessen?
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