Nanu?

Nanu?

Wo befindet sich der Betrachter des Doms denn hier? Bei mir hat es noch nicht “klick!” gemacht. Eigentlich müsste sich die Dame doch westlich des Turms befinden.

Oder?

Rechts sind drei Turmansichten nebeneinander. Der linke Turm ist von Norden gesehen und der mittlere von Westen. Rechts ist nochmal der Turm aus der neuen Postkarte…Ja, und hier ist nochmal der Dom von Süden!

Falk Ritter: …ist ja irre, was für Bilder Sie so ausgraben…
Gerd Tams: Frisch auf den Tisch aus einer Internet-Auktion… :D
Ich vermute Domziegelhof, und zwar die südliche Seite und Wasserseite gegenüber dem Deutschen Hof. Diese Häuser wurden alle abgerissen. Dort stehen jetzt diese hohen Neubauten. Wahrscheinlich hat der Photograph den Dom mit einem Tele etwas näher rangeholt…

…anbei noch eine Karte, die die Situation 1871 zeigt. Der Dom hatte da noch keinen Turm.
Gerd Tams: Ich habe die Karte noch mit einem Blick-Strich angereichert…

Lieber Wolfgang, lieber Torsten, in diesem Fall überzeugt mich die Beweisführung von Falk Ritter auf Anhieb! Deshalb, …schulligung, werde ich Eure Standort-Theorien in den Kommentaren mal links liegen lassen. Wobei ich die Meinung von Torsten, dass der Blick von der Kälberstraße aus sein könnte, definitiv und hoch emotional zurück weise :no: In der Kälberstraße, wie sie früher war, bin ich oft genug gewesen. Da hat es nie und nimmer nicht so ausgesehen!

Norbert Neidebock: Wenn ich von Westen auf den Dom schaue, dann stehen die Häuser, links, im Norden des Domziegelhofs (Außer das Foto wurde seitenverkehrt gedruckt)!
Mich stört diese verdammte Mauer. |-|
Der Turm kann von allen Hauptrichtungen aus aufgenommen worden sein. Da hat Torsten recht! :yes:

Grummelgrummel… der Turm sah damals (es war ja vor der Fassadenvereinfachung) nicht von allen Seiten gleich aus. Die Nordseite hatte so eine dickere Mittelsäule, die, glaube ich, auch auf dem neuen Foto zu erahnen ist…Torsten, nun kommst Du wieder ins Spiel… :oops:

Jochen Meyer: Tolle Ausgrabung!
Schliesse mich der Meinung an, die Aufnahme stammt aus dem Bereich nördlich des Doms. Einen Treppenturm vor der Fassade gibts nämlich nicht auf der West- oder Südseite.

Das bedeutet ein Standort recht direkt nördlich vom Turm, zwischen Amalienplatz, Kornmarkt und westlichem Teil der Kälberstrasse. Sieht man auf alte Stadtpläne, scheint mir ein Standort an der Kälberstrasse unmittelbar nördlich von der Firma Rasch wahrscheinlich.

Zudem ist auf dem Foto ja auch ein verhältnismäßig grosser Schornstein zu sehen. Der dürfte dann die Firma Rasch repräsentieren und ist vielleicht auch auf anderen Bildern zu sehen… auf wessen webpage waren noch die tollen Bilder von Rasch und Firjahn?

(Ich habe schon mal zwei Ansichtskarten aus dem “Bestand” in den Text von Jochen Meyer hinein kopiert. Viel Spaß beim Schornsteinsuchen :D )
Käptn Neidebock hat sein Navigationsbesteck heraus geholt und per Seitenpeilung zwei Punkte auf der Erdoberfläche fixiert und dann eine chronometrische Ortsbestimmung mit dem Sextanten durchgeführt. Das ist dabei herausgekommen:

Norbert Neidebock: Nach eingehender Betrachtung der zusätzlichen Fotos ist Nord wohl richtig!!! :yes:
Da der Domturm nicht so groß zu sehen ist, wird die Aufnahme weiter weg gemacht worden sein. Der Dom steht nicht genau in Ost-West-Richtung, mehr ONO-WSW. d.h. die Straße ist weiter weg im Norden bis zu Nordwest. Sie führt ungefähr nach Süden mit Blick auf den Turm. An der Ostseite sind die Hauseingänge über eine Treppe zu erreichen. M.E. war der Standort des Fotographen irgendwo am Stadtfeld, Polierteich oben, Michaelisstraße, max. Bismarckstraße.
Weiter nach links oder rechts glaube ich nicht, denn dann würde man entweder die Ost- oder die Westseite mit sehen können. Die Preisfrage ist nur: Was ist mit der Mauer??? :-/

Torsten Hansen: “Schnitzeljagd” ist nichts dagegen:
Kälberstraße ist zu nah am Dom – daher glaube ich (Erinnerung an tiefste Jugendzeiten):

Der Fotograf steht in dem kleinen Gang, der vom Stadtweg Richtung Lornsenplatz führt. Links ist Nootbaar (die hatten doch Textilien etc., auch fürs Bad) und die Reklameschrift am Haus könnte dafür passen. Und in diesem Gang war auch ein Treppeneingang ins Geschäft. Und rechts die Mauer begrenzt das Gelände von C. Jenter – da war doch zu meiner
Jugend auch Cafe “Jessen” (??). Dann würde auch die Perspektive/Distanz zum Dom ungefähr passen, zumal bei Stadtfeld und Michaelisstr./Bismarckstr. eine Neigung sein müßte.

So, Falk Ritter heizt die Schnitzeljagd weiter an und steuert eine weitere 1871er-Karte bei (s. bei Torstens letzter Entdeckung), die das fragliche Gebiet abgrenzt. Um die Sache noch weiter auf die Spitze zu treiben, habe ich in diese Karte vier Striche gezeichnet und bezeichnet (1-4) die durchaus zur allgemeinen Verwirrung beitragen sollen… :>>

(Das Foto hier gleich rechts darf bei dieser Diskussion keineswegs vergessen werden, enthält es doch viele Details, die schon Sönke Hansen sehr nachdenklich gemacht haben… übrigens ist mein derzeitiger Favorit die Baulücke bei “Nootbar” neben “Strich 4“.)

Norbert Neidebock: ;D Torsten könnte recht mit dem “Lornsengang” haben. Ich hatte betreffs der Mauer noch die Gasse “Reiferbahn” hinter dem Friedhof am Stadtfeld in Verdacht. Aber da bin ich seit ewigunddreitagen nicht mehr gewesen. Nebenbei: Das Café Jessen ist etwas weiter Richtung Capitolplatz.

Gerd Tams: Nun haben wir’s. Der Standort auf dem Foto ist hiermit “offiziell” (Der Rechtsweg ist nicht ausgeschlossen).

Was soll jetzt plötzlich diese Werbeanzeige aus dem Jahr 1908?

Richtig! Hinter dem Bretterzaun links auf dem Foto oben, befindet sich das Dianabad von H. Ehrich, Stadtweg 5A. Der Schornstein gehört mit dazu.

Wer hat jetzt diesen “Fall” mit kriminalistischem Spürsinn zu einem Ende geführt? Richtig! Sönke Hansen.

Sönke schreibt: …mit großem Interesse habe ich die Diskussion um die Dom-Postkarte verfolgt. Torsten hat ja die Aufschrift am Gebäude links bei der Dame erwähnt (… A Bau…??).

Ich habe eine Werbe-Anzeige aus dem Jahr 1908 gefunden, es gab unter der Adresse Stadtweg 5A eine Firma H. Ehrich, Diana-Bad. Anstatt Bau könnte es ja auch Bad heißen…

Nootbaar befindet sich unter der Anschrift Stadtweg 5. Somit ergibt das alles einen Sinn, sofern sich die Hausnummern nicht geändert haben im Lauf der Jahrzehnte.

Zur Erholung und nur für Wolfgang :D :

Wolfgang, nur für Dich: Wo befinden wir uns denn hier?
(Die anderen sind jetzt bitte mal still)

Jetzt haben wir es:

Benny Gutmann: Hallo, anbei die neueste Aufnahme von Nootbaar Blickrichtung Kälberteich (früher Lornsenplatz). So ist der Standort des Domes gut zu sehen.

Nootbaar hört auf…
 
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13 Gedanken zu „Nanu?“

  1. Hallo Herr Tams,

    ist ja irre, was für Bilder Sie so ausgraben.
    Ich vermute Domziegelhof, und zwar die südliche Seite und Wasserseite gegenüber dem Deutschen Hof. Diese Häuser wurden alle abgerissen. Dort stehen jetzt diese hohen Neubauten. Wahrscheinlich hat der Photograph den Dom mit einem Tele etwas näher rangeholt.

    MfG

    Falk Ritter

    Antworten
  2. Da der Domturm von allen Seiten aus gleich aussieht und das Kirchenschiff nicht zu erkennen ist, gibt es viele
    Möglichkeiten. Ich vermute, daß die Aufnahme aus dem Bereich Kälberstraße gemacht wurde. Rechts die Mauer zur Fleischwarenfabrik Rasch. Der Blick geht über die verlängerte Königstraße und über die Häuser um die Bau-Firma Landsmann zum Domturm.
    Das wäre dann aus Nord-Nord-West ..?

    Antworten
  3. Tolle Ausgrabung!
    Schliesse mich der Meinung an, die Aufnahme stammt aus dem Bereich nördlich des Doms. Ein Treppemnturm vor der Fassade gibts nämlich nicht auf der West- oder Südseite. Das bedeutet ein Standort recht direkte nördlich vom Turm, zwischen Amalienplatz, Kornmarkt und westlichem Teil der Kälberstrasse. Sieht man auf alte Stadtpläne, scheint mir ein Standort an der Kälberstrasse unmittelbar nördlich von der Firma Rasch wahrscheinlich. Zudem ist auf dem Foto ja auch ein verhältnis grosser Schornstein zu sehen. Der dürfte dann die Firma Rasch repräsentieren und ist vielleicht auch auf anderen Bildern zu sehen… auf wessen webpage waren noch die tollen Bilder von Rasch und Firjahn?
    Gruss
    Jochen Meyer

    Antworten
  4. Wenn ich von Westen auf den Dom schaue, dann stehen die Häuser, links, im Norden des Domziegelhofs!(Außer das Foto wurde seitenverkehrt gedruckt)
    Mich stört diese verdammte Mauer.|-|
    Der Turm kann von allen Hauptrichtungen aus aufgenommen worden sein.
    Da hat Torsten recht!:yes:

    Antworten
  5. Also, seitenverkehrt ist das Foto nicht.
    Es gibt eine Beschriftung auf dem Haus
    über dem Hut der Dame (” .. A BAU”).
    Kann man das Foto noch größer darstellen ? Mich würden die Gegebenheiten vor dem Domturm interessieren.

    Antworten
  6. Nach eingehender Betrachtung der zusätzlichen Fotos ist Nord wohl richtig!!!:yes:
    Da der Domturm nicht so groß zu sehen ist, wird die Aufnahme weiter weg gemacht worden sein. Der Dom steht nicht genau in Ost-West-Richtung, mehr ONO-WSW.
    d.h. die Straße ist weiter weg im Norden bis zu Nordwest. Sie führt ungefähr nach Süden mit Blick auf den Turm.An der Ostseite sind die Hauseingänge über eine Treppe zu erreichen. M.E. war der Standort des Fotographen irgendwo am Stadtfeld, Polierteich oben, Michaelisstraße, max. Bismarckstraße.
    Weiter nach links oder rechts glaube ich nicht, denn dann würde man entweder die Ost- oder die Westseite mit sehen können.Die Preisfrage ist nur : Was ist mit der Mauer???:-/

    Antworten
  7. “Schnitzeljagd” ist nichts dagegen:
    Kälberstraße ist zu nah am Dom – daher
    glaube ich (Erinnerung an tiefste Jugendzeiten):
    Der Fotograf steht in dem kleinen Gang,
    der vom Stadtweg Richtung Lornsenplatz
    führt. Links ist Nootbaar (die hatten
    doch Textilien etc (auch fürs Bad)und die Reklameschrift am Haus könnte dafür passen. Und in diesem Gang war auch ein
    Treppeneingang ins Geschäft.
    Und rechts die Mauer begrenzt das Gelände von C.Jenter – da war doch zu
    meiner Jugend auch Cafe “Jessen” (??).
    Dann würde auch die Perspektive/Distanz zum Dom ungefähr passen, zumal bei Stadtfeld und Michaelisstr. /Bismarckstr. eine Neigung sein müßte ..

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  8. Oh je, oh je – schade, daß all unsere
    Großeltern schon verschieden sind – was
    hätten wir Enkel da für ein Gesprächsthema!
    Die Panoramakarte ist von 1899, der Stadtplanauszug von 1871 – die Postkarte ist, wenn ich die Dame mir so ansehe,kurz vor oder um 1914 gemacht worden. Gerade in der Zeit von Kaiser Wilhelm II hat es einen Gründer- und Bauboom gegeben (Nootbaar wurde 1884
    gegründet), so daß es dauernd bauliche Veränderungen in der Stadt gegeben hat.

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  9. ;D Torsten könnte recht mit dem “Lornsengang” haben. Ich hatte betreffs der Mauer noch die Gasse “Reiferbahn” hinter dem Friedhof am Stadtfeld in Verdacht. Aber da bin ich seit ewigunddreitagen nicht mehr gewesen.
    Nebenbei: Das Café Jessen ist etwas weiter Richtung Capitolplatz.

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