Die einen sagen: “Nun ist der Wikingturm schon mal da – und ich möchte ihn nicht mehr missen”.
Die anderen sagen: “Der ist hässlich und bleibt hässlich!”
Und dann gibt es noch diejenigen, denen egal ist, ob der Turm nun da ist – oder nicht.
Mich würde interessieren, wie so die Meinungen verteilt sind. Ändern wird sich natürlich nichts.
Ein Zitat aus dem Buch “Wann wird es endlich wieder so wie es nie war” von Joachim Meyerhoff, 2013:
Anna-Luise Köhn, Flensburger Str. 36, schreibt am 30.6.74 mit der obigen Ansichtskarte:Der Gipfel der Wikingerbegeisterung schlug sich in einem aberwitzig hässlichen Bauwerk nieder. An einem der idyllischsten Plätze der Stadt, direkt am Wasser gelegen, wurde der sogenannte Wikingturm gebaut. Wohl selten hat eine Kleinstadt ihren Aufbruch in die architektonische Moderne so gnadenlos vergeigt wie meine Heimatstadt. Jahrelang konnten keine Eigentümer für die kuchenstückförmigen Wohnungen gefunden werden. Es gab Gerüchte, dass sich dort Prostituierte einquartiert hätten, die einzig die herrliche Aussicht über das Ausbleiben der knauserigen Kundschaft hinwegtröstete.
“…Der weiße Koloss hinter dem Dom ist der “Wikingturm”, der seit einem Jahr nicht fertiggebaut werden kann, weil die Firma konkurs ist. Er verschandelt die ganze Landschaft…“. Rechts: Auf diesem Foto herrscht noch eitel Freude. Im nächsten Jahr hat sich der Schleswiger Bürgermeister das Leben genommen.
Im Firmenhandbuch von 1973 findet man: “Wiking Schleswig Dr. Hisam KG. Bau- u. Siedlungsgesellschaften Callisenstraße 24″.
1.505 Ansichten