Es ist wieder Mittwoch…

…und Falk Ritter freut sich:

…komme gerade wieder aus dem Stadtarchiv und wurde sehr fündig:

1. Eine Unterschrift des ersten Realschulleiters F. Fischer, der 1848 hier seine Stelle antrat:

2. Ein (Auszug aus einem) Rechenschaftsbericht Fischers aus dem Jahre 1852, in dem er Vorwürfe, die gegen die Realschule erhoben wurden, entkräftete:

3. Im Jahre 2002 hatte der Abschlußjahrgang 1952 der Schleswiger Mittelschule eine „Klassenfibel“ mit ausführlichen Berichten und Bildern aus ihrer Schulzeit herausgebracht. Ich werde mit dem Autor Herrn Otto Ehlert Kontakt aufnehmen.

Gerd Tams: Hier jetzt die passende Hintergrundinformation aus diesem Buch von Theo Christiansen:

Ein Direktor Fischer aus Altona übernahm nach einer Ausschreibung im “Altonaer Mercur” aus 14 Bewerbern die Leitung. Die Schule hatte schwierige Zeiten zu durchstehen. Sie erhielt das Gebäude Stadtweg 72 (im Januar 1973 abgebrochen). Mit nur geringer Sachunterstützung der Stadt hielt die Schule sich nur mit Mitteln der Bürger getragen unabhängig von Stadt und Staat. Mit 52 Schülern wurde sie 1848 zu Michaelis eröffnet. 1859 hatte sie 83 Schüler. Die finanzielle Lage war oft sehr mißlich, und das Direktorium erwog wiederholt, Mittel von der Stadt und vom Staat zu erbitten. Es blieb aber bei den Zuschüssen von Bürgern, Schützengilden und anderen Vereinen. Der tüchtige Direktor Fischer konnte bei den spärlichen Bezügen nicht bleiben und verließ Schleswig 1853 wieder. Bewerber um die Stelle zogen sich zurück, als sie die kümmerliche Finanzlage erfuhren.

Gerd Tams: In dem Rechenschaftsbericht Fischers ist von “mehr als 170 gesunden und munteren Knaben” die Rede.

Gerd Tams: In diesem Buch von Heinrich Philippsen (1923) kann man “schwierige Zeiten” höchstens hinter den Zeilen erahnen:

Die Tätigkeit des Bürgervereins war aber, wie uns anderweitig bezeugt ist, eine rege und vielseitige. Seiner Anregung ist in erster Linie die Errichtung einer “Lehranstalt für Realwissenschaften” zuzuschreiben, die bereits am 23. Mai eröffnet werden konnte und in dem geräumigen Benicke’schen Hause im Lollfuß (Lollfuß Nr. 72) untergebracht wurde, wo sie bis zum Jahre 1864 verblieben ist. Sie war freilich ein Konkurrenzunternehmen gegenüber der Domschule, die vorwiegend ihren alten Charakter als Gelehrtenschule beibehielt, sie hat aber während der dreizehnjährigen Bedrückungszeit
das Deutschtum der Stadt wesentlich gestärkt und ihren Schülern eine für das praktische Leben vorzügliche Bildung gegeben.
 
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