Weltreise

Lutz Clausen:

Hallo Gerd,
als wir vor zwei Jahren aus Sölden vom Skilaufen zurückkamen, warteten wir auf unseren Anschlußzug nach Hamburg in München.

Mit einem Freund – der sich für alte Postkarten interessiert – ging ich auf dem Hbf in eine entsprechende Verkaufsstelle – und blätterte ebenso interessiert – in den entsprechenden Alben. Plötzlich entdeckte ich die Postkarte (li.) – und dachte mir: das Motiv kennst Du doch.

Schon hielt ich die Karte in Händen, die das Haus meines Urgroßvaters im Stadtweg 14 zeigt.

Wie Du ersehen kannst, wurde diese von seinem Sohn – meinem Großvater – 1911 von Hamburg aus nach Los Angeles geschickt – und gelangte fast 97 Jahre später wieder nach Deutschland zurück, wo sie von mir entdeckt wurde.

Wie man mir erzählte, gibt es Aufkäufer für derlei Dinge, die die Staaten in den Staaten abklappern und dann nach Deutschland zurück verkaufen.

Auch so kann sich ein Kreis schließen.

Das Vorgängerhaus, das mein Ur-Urgroßvater abreißen ließ – maile ich Dir als Zeitungsnotiz von 1941.

Das Haus hatten wir schon mal… :D

Admin: diese Karte war noch im Internet zu finden. Nach dem Poststempel ist die Karte 10 Tage vor der obigen Karte über den großen Teich gegangen…


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9 Gedanken zu „Weltreise“

  1. Wie der Zufall so spielt :D
    Dort habe ich als Kind noch Hühnerfutter geholt. Ich kann mich erinnern, daß im Futter viele Granatschalen waren. Ich nehme an, daß die als tierisches Eiweiß gut fürs Eierlegen waren.

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  2. Auch ich habe dort als Kind Hühnerfutter holen müssen. Im Volksmund hieß das Geschäft nur “Grützmüller Clausen”. Ich weiß noch, wie der Angestellte “Lille” Polzin den Laden übernommen hat (Anfang der 60ziger)

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  3. Das stimmt mit Polzin-aber er hat den Laden von seiner ehemaligen Chefin Marianne Walter-eine Verwandten von Julius Hansen übernommen.
    Ich meine der Betrieb wurde in den dreißiger Jahren an die Familie Walter verkauft.

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  4. Sieht nach einem Fall für Peter Voss aus: Granat(en)-Puhlen auf dem zeitungspapierbedeckten Küchentisch?
    Im Lunden / Dithmarschen noch der siebziger Jahre verdienten Frauen damit ein Zubrot.
    Und am Schleiufer suchten wir Muschelschalen und gaben die zermeisselt ins Hühnerfutter gegen Windeier.

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  5. Muschelschalen am Schleiufer?
    Das interessiert mich sehr. Was für Muscheln, und wo genau? Waren das nur “tote” Schalen oder auch lebende Muscheln? Und wann/in welchen Jahren?
    Jochen meyer

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  6. Moin, Jochen!
    “Tote” Muschelschalen findet man wohl an den Ufern der Schlei überall.
    Ich gehe oft in Fleckeby am Strand spazieren und sehe viele davon.
    M.E. sind es Muscheln aus der Ostsee, die hereingespült wurden.Man findet sie auch zuhauf am Ostseestrand. Ob in der Schlei auch lebende zu finden sind, entzieht sich meiner Kenntnis.Das müßten die Holmer eigentlich wissen.
    In den 50er Jahren war ich oft im Brautsee am Baden. Dort haben wir damals handtellergroße, gelbe Muscheln aus dem Wasser geholt. Ich kann mir aber vorstellen, daß es dort keine mehr gibt, da der Brautsee, wann genau weiß ich nicht mehr, vergiftet worden war und die Fische an der Oberfläche trieben.
    NN

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  7. Die Muschelschalen fürs selbst gemischte Hühnerfutter suchten wir, soweit ein Fussweg am Schleiufer für einen Friedrichsberger reichte: Ab Marienbad bis zum Historischen Gasthof Haddeby.
    Hauptsächlich Herzmuscheln, die schon so lange tot waren, dass alles Eiweiss längst “gegessen” war – nix mehr mit Müffeln.
    Und den Süsswassermuscheln wurde neben anderem wohl zum Verhängnis, dass sie seeehr selten Perlen bilden und es Leute gibt, die danach suchen,wozu die Muscheln auf Verdacht in Unmengen geöffnet werden müssen, was alle das Leben kostet. Das gehörte früher zu den Grundherrlichkeiten und wurde anderenfalls mit der Todesstrafe geahndet.
    In der Kirche in Kirchnüchel steht in einer Wandnische eine winzige Elfenbein-Madonna. Ihr Mäntelchen ist mit solchen Flussperlmuschelperlen bestickt.

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  8. Sehr interessant! Also Süsswassermuscheln im Brautsee ok. Ich habe die niemals in der inneren Schlei beachtet und glaubte, das Wasser sei da zu brackig- und damit auch zu süss für gewöhnliche Herzmuscheln. Grosse Breite kenne ich nicht so gut, habe aber auch da nie Muscheln beachtet… Die einzigen Muscheln die ich in der Inneren Schlei bewusst wahrgenommen habe, waren Miesmuscheln, die bei Flachwasser an einer bestimmten Stelle auf dem Holm zu finden waren, dort wo Netze ausgespült wurden, die wohl weiter schleiaufwärts gestanden hatten oder benutzt worden waren.
    Herzmuscheln zwischen Marienbad und Haddeby- da muss ich denn wohl mal hin. Also nicht zum Perlensammeln zum Brautsee(bin nicht so oft in der Kirche)sondern eher zum Tortenessen im Marienbad und zum Dazulernen. Danke für die Infos.
    Jochen

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