Die Rampen

In seinem “Spaziergang durch die Straßen der Stadt vor und um 1900“, 1966, zeigt Helgo Klatt einige alte Abbildungen aus dem Lollfuß und bezeichnet die erhöhten Vorbauten als “Rampen”. Man nannte sie “von alters her Anberge“, schreibt Klatt.
Gleich hinter dem Michaelispastorat sieht man einen Mann die “erste” Rampe hinauf steigen. An der Stelle beginnt der Lollfuß mit dem Haus Nr. 2.
Helgo Klatt (1972): “…Die Treppe zum Hauseingang des Pastorats wird erst errichtet worden sein, als die Verlängerung der noch vorhandenen Rampe (Lollfuß 2 bis 18) abgegraben wurde, die
immerhin bis zum Haus Stadtweg 64 ursprünglich gereicht hat.”

(Admin: Wer es sich antun möchte, kann hier sehen, wie es heute aussieht…)


Hier haben wir das Haus Stadtweg 64 über der “Rampe”. An dieser Stelle und links daneben erfreut sich heute ein Kaufhaus trauriger Berühmtheit…:(


Und noch ein Stück “Rampe” gegenüber der kaiserlichen Post


Helgo Klatt: “Ein Blick in den Lollfuß … die Rampe hat … eine zweimalige Veränderung erfahren. …die Rampen zogen sich auch vom Michaelispastorat bis Stadtweg 62 hin.”
(Foto: Von Sönke)

Hier (und auf dem nächsten Foto) sieht man, dass die Rampe “zweiteilig” ist. Zwischendurch gehen Treppen einmal runter und wieder rauf (und umgekehrt)! |-|

Helgo Klatt (1972): “Ein ähnlicher Treppenaufgang [Admin: wie vor dem Michaelispastorat] befand sich bis vor einigen Jahren vor dem Haus Lollfuß 22, nachdem die andersseitige Verlängerung dieser Rampe entfernt worden war.”

Theo Christiansen untertitelt in “Gruss aus Schleswig“, 1976: “Die Nordseite des unteren Lollfußes ist seit 1924 nicht entscheidend verändert worden. Nur die Stützmauer aus Ziegelsteinen wurde durch eine aus Natursteinen ersetzt.”


Auf diesem Foto ist die Rampe ein “Steinwall”. Schön, dass ich noch ein Foto mit der Treppauf-Treppab-Stelle gefunden habe! :D
(Das Foto könnte Dr. Ilse Schneider für ihre “Stadtgeographie von Schleswig”, 1934, geknipst haben.)


Dieses Foto aus dem Buch “Die Schleistadt in Bildern“, 1977, hat Theo Christiansen von der “Rampe Nr. 1” aus selbst geschossen. Ich meine, dass im Moment dort eine Baulücke klafft…


Das stattliche Haus des Hofphotographen Koch ist die Nr. 24 im Lollfuß. Klatt schreibt: “Wir stellen an der Abbildung fest, daß die Rampe sich noch bis zu diesen Häusern hinstreckte.”


Die Leute vor dem Stadttheater sehen auf der rechten Seite weiter hinten die “Rampe Nr. 2”, die sich bis zur Brüningschen Brauerei hinzieht…


Theo Christiansen in “Gruss aus Schleswig”: “1908 bot sich der Lollfuß vom Theater aus nach Westen so dar. Die Stützmauern rechts sind verändert worden… das links vorspringende Haus, in dem sich das Restaurant “Zur stumpfen Ecke” befand, wurde abgebrochen, um die Verbreiterung der Gutenbergstraße möglich zu machen.”

Hier betreten wir jetzt die “Rampe Nr. 2” im Jahr 1900… oder?


Diese lustige Gesellschaft treibt im Jahr 1954 vor der Rampe (Nr. 1 oder Nr. 2?) ihren Schabernack… :D


Helgo Klatt: “…rechts die Rampe, die sich noch bis zur Brauerei Brüning hingezogen hat … links ein hellgestrichenes Haus, das 1903 einem Durchbruch für die neu angelegte Gutenbergstraße hat weichen müssen…”
(Foto: Von Sönke)

Das hier dürfte wohl die westliche Treppe sein, die von der “Rampe Nr. 2” herab führt…


Ein Foto von Eva Nagel aus den SN



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3 Gedanken zu „Die Rampen“

  1. Wenn mich nicht alles täuscht, ist das Fachwerkgebäude auf dem braunen Foto das Haus, in dem früher Dr. Hertel gewohnt hat (= gegenüber vom Theater). Insofern hat unser Rampen-Administrator es richtig zugeordnet.

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  2. Ich denke, Lollfuß 19,
    da hab ich mit meiner Familie als Schüler (21 J. u. Frau 18 J.u. Sohn) gelebt, ich muß nochmal in den Ver/erinnerungen aller mich be/vertreiben…, jedenfalls betrug die Monatsmiete,zahlbar bei Jügensen, Berlinerstr. 20,00 DM ,jedoch unter der Option auf die Großtante aufzupassen. Hierzu habe ich mir aber vorgenommen später noch einiges in der Schleihalle beizuverpflichten.
    Gute Nacht.

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