Grenzfragen

Hier mal wieder ein “aufgewärmter” Eintrag, weil sich eine Ansichtskarte angefunden hat (s.o.).

Wir sehen von der Freiheit aus die damals neue Lederfabrik von Knecht & Wördemann (oder etwa nicht?). Da, wo die Schafe stehen, könnte die Therme stehen und etwas weiter links befindet sich das neue Dänische Gymnasium. Das Gebiet links neben der Fabrik ist jetzt bodenverseucht und versiegelt. Also! Wenn das keine “aktuelle” Ansichtskarte ist! :|

Christian Jensen, Lehrer (1900): “…Malerisch grüsst jenseits des Holmer Noores auf Klosterfeld die Leder-Fabrik herüber…”

Norbert, Sönke, der Admin und auch noch andere Aktive haben erkundschaftet, wie denn die “Grenzen” zwischen dem Dorf St. Jürgen (Norbert wohnte dort und Sönke wohnt dort immer noch!) bis 1936 verlaufen sind.

Der Admin hat im Verlaufe dieser “Forschungen” erfahren, dass er ein Ururur…usw-Schleswiger ist, weil die “Drei Kronen“, wie auch Klappschau, schon immer zu Schleswig gehörten.

Und jetzt, Sönke verzeih mit bitte, noch ein Zitat aus einer Email an mich, die eigentlich nicht direkt für das “Klassentreffen” bestimmt war:

…Übrigens, von den 114 Bewohnern des Dorfes St.-Jürgen im Jahr 1933 waren 65 Insassen der Privatirrenanstalt Sophienhöh, die eigentliche Bewohnerzahl lag somit bei 49.
Darunter 9 Landwirte, darunter 3 Erbhofbauern. Ist doch erschreckend, daß wir aus einem Dorf kommen, in dem 57 % der Bevölkerung “bekloppt” war :-))))))

Aber “wir” lassen uns nicht entmutigen, durch diese schnöde Anwendung der Prozentrechnung! Norbert stellt in der Gestalt seines Großvaters Hermann Rehm den letzten Bürgermeister von St. Jürgen! Das wollen wir doch mal festhalten! Prost!

Die Bemerkungen hier sind, die Leserinnen und Leser werden jetzt gebeten, nicht einzuschlafen, nur eine Einleitung!

Der Admin hat für 5 Euronen bei seinem Antiquar um die Ecke das Buch “Angeln. Geschichtlich und topographisch beschrieben von H.N.A. Jensen” aus dem Jahr 1922 erstanden. Dort wird nicht nur die “Landgemeinde” St. Jürgen als östlich an die Stadt Schleswig angrenzend beschrieben, sondern auch “Klosterhof“!

Diese Gemeinde wurde – es ist unverzeihlich – noch nicht erwähnt (berechtigter Einspruch von Norbert!)! Um dieses Versäumis so schnell wie möglich ungeschehen zu machen, ein fast vollständiges Zitat aus dem oben erwähnten Buch:

Klosterhof. Hart an der Schlei liegt das St. Johanniskloster, das außer der Kirche eine größere Anzahl von Wohnungen für die Priörin und 9 Konventualinnen , den Klosterpropsten, Klostersyndikus, Klosterprediger und sonstige Angestellten des Klosters enthält…

Die Gemeinde hat keine eigene Schule. Die Kinder gehen nach der Stadt zum Unterricht. Eben östlich der Stadt, unmittelbar an der Kreisbahn, liegt eine vor einigen Jahrzehnten erbaute Lederfabrik, die ungefähr 200 Arbeiter beschäftigt. In der Nähe davon liegen einige Landhäuser, ferner auf dem
Weg nach Klensby 2 Privatirrenanstalten für weibliche Kranke, Johannistal und Margaretenhöh, letztere vor einigen Jahren erbaut. Im Osten des Landgebietes der Gemeinde liegt nahe an der Schlei die Einzelstelle

Johannishof (Klosterfeld), früher Warnstedtshof genannt. Die dazu gehörigen Ländereien, reichlich 50 ha, sind ehemalige Hoffelder des St. Johannisklosters. Der Besitz ist schon seit fünf Generationen im Besitz der Familie Paulsen.

In der Nähe zweigt von der Kreisbahn nach Kappeln die nach Satrup führende Linie ab. Eine andere Landstelle von 25 ha auf der “Freiheit” liegt unmittelbar östlich vom Kloster an der Schlei. Daran stößt, auf städtischem Grunde liegend, eine erst kürzlich nach dem Kriege erbaute große Konservenfabrik. Ebenso liegt auf städtischen Grunde, also nicht
mehr zur Gemeinde Klosterhof gehörend, am Ende der “Freiheit”, Wirtshaus mit Fähre, die den Verkehr nach der gegenüberliegenden Seite der Schlei vermittelt.

Ach ja, wer 1953 ein Zimmer brauchte, konnte bei Frau Janzen in der Pension Berger unterkommen…

1946/47 sah es vom Dach der Lederfabrik so aus.

…und hier noch einige Motive zu Knecht & Wördemann… (sind hier schon mal erwähnt).

…jaja, ich weiß schon, es ist alles ein bisschen durcheinander…

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1 Gedanke zu „Grenzfragen“

  1. Klosterhof hatte ich schon in den Kommentaren zu dem “Besuch beim Bürgermeister von St. Jürgen” am Rande erwähnt und auch den Hinweis zu T.C.s “Schleswig von 1836 – 1945”.
    Du kannst dir also verzeihen, Gerd;D

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