O la la!


…Ich kann mich auch an gute Zeiten erinnern, wo wir nachts aus den Fenstern gegangen sind um im Barackenlager Minerva unsere Freundinnen aufzusuchen. Das Heim war natürlich ohne Gitter. Wir konnten rein und raus, nur Nachts wurde die Haustür abgeschlossen…

Das (und anderes) schreibt uns Adolf, der ab 1954 “Zögling” in Paulihof war. Er war mit dem Landesjugendheim wohl recht zufrieden…

(Vielen Dank, Sönke Hansen, für das Minerva-Foto. Wir werden in Deiner Alten Schleihalle wohl bald etwas mehr aus dem Lager erfahren. Einen kleinen Beitrag hat Adolf nun ja schon geleistet :wink: )

Angelika P.: Da erinnere ich mich gut – mein Vater war als “Erzieher” im LJH Schleswig, Haus Mecklenburg … das war eines der drei Backsteinbauten oberhalb der “Ziegelei”. Wir wohnten am Königswillerweg, wo der Träger des Heims 5 Reihenhäuser erbaute. Von den Schlafzimmern im Dachgeschoss hatten wir einen
herrlichen Blick auf die lange Baracke von Minerva – das war besser als TV, den wir eh noch nicht hatten 🙂 Da wurde schon mal ordentlich gestritten und man kletterte aufs Dach und goss sich gegenseitig eimerweise Wasser in den Schornstein…

Sommerlochrätsel Nr. 39 – zweiteilig

Meine Mutter hatte dann irgendwann so einen kleinen Haustürladen mit Getränken, Zigaretten, haltbaren Lebensmitteln, Naschkram und ein paar Haushaltsartikeln. Aus Minerva kamen da viele Kunden, zumal meine Mutter auch anschrieb und nie wurde sie enttäuscht – so kannte ich viele der Leute und fand deren Geschichten immer sehr spannend.

Zu den Jungs aus dem Heim – also irgendwie waren das immer große Brüder, oft habe ich die Sonntage dort verbracht im Haus Mecklenburg und weder ich (damals 9 bis zum 12. Lebensjahr) noch meine 6 Jahre ältere Schwester je verbal oder körperlich belästigt worden. Als sich im Wald ein Exhibitionist herumtrieb und auch mal eine Frau überfallen wurde, haben die Jungs von sich aus einen “Begleitdienst” für uns Mädchen organisiert … brachten uns zum Bus in Hühnerhäuser und holten uns wieder ab…

Wie gerne bin ich – oft ganz alleine oder mit meinem Bruder – durch die Wälder gestreift, am liebsten abseits der Wege, immer einem Bach folgend, der beim Königswiller Weg begann und hinter Schloss Gottorf irgendwann in die Schlei floss…

Eigentlich waren das meine schönsten Kinderjahre.

Admin: Die Bilder und den anderen Beitrag habe ich eingefügt…

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1 Gedanke zu „O la la!“

  1. Da erinnere ich mich gut – mein Vater war als “Erzieher” im LJH Scleswig, Haus Mecklenburg … das war eines der drei Backsteinbauten oberhalb der “Ziegelei”. Wir wohnten am Königswillerweg, wo der Träges des Heims 5 Reihenhäuser erbaute. Von den Schlafzimmern im Dachgeschoss hatten wir einen herrlichen Blick auf die lange Baracke von Minerva – das war besser als TV, den wir eh noch nicht hatten :-) Da wurde schon mal ordentlich gestritten und man kletterte aufs Dach und goss sich gegenseitig eimerweise Wasser in den Schornstein …
    Meine Mutter hatte dann irgendwann so einen kleinen Haustürladen mit Getränken, Zigaretten, haltbaren Lebensmitteln, Naschkram und ein paar Haushaltsartikeln. Aus Minerva kamen da viele Kunden, zumal meine Mutter auch anschrieb und nie wurde sie enttäuscht – so kannte ich viele der Leute und fand deren Geschichten immer sehr spannend.
    Zu den Jungs aus dem Heim – also irgendwie waren das immer große Brüder, oft habe ich die Sonntage dort verbracht im Haus Mecklenburg und weder ich (damals 9 bis zum 12. Lebensjahr) noch meine 6 Jahre ältere Schwester je verbal oder körperlich belästigt worden.
    Als sich im WSald ein Exhibitionist herumtrieb und auch mal eine Frau überfallen wurde, haben die Jungs von sich aus einen “Begleitdienst” für uns Mädchen organisiert … brachten uns zum Bus in Hühnerhäuser und holten uns wieder ab ..
    Wie gerne bin ich – oft ganz alleine oder mit meinem Bruder – durch die Wäder gestreicht, am liebsten abseits der Wege, immer einem Bach folgend, der beim Königswiller Weg begann und hinter Schloss Gottorf irgendwann in die Schlei floss ..
    Eigentlic waren das meine schönsten Kinderjahre.

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