“In diesem Haus wohnte lange Jahre und zwar bis zu ihrem am 19. Mai 1837 erfolgten Tode die Frau Generalin von Moltke, Mutter des Generalfeldmarschalls Grafen von Moltke.”
Die Marktstrasse, wo 1135 auf den Treppenstufen der nachmaligen Seringhausen’schen Buchdruckerei König Niels von rächenden Mitgliedern der Knutsgilde erschlagen wurde, und Hunnenstrasse führen zum grossen Markt,Rathausmarkt, den demnächst ein Bismarckbrunnen zieren wird.
Wir verfolgen weiter die Langestrasse, biegen in die Norderdomstrasse ein und sehen den
St. Petri Dom vor uns. Auf einem Rundgange um denselben empfangen wir zunächst den Totaleindruck des stattlich-schönen Bauwerks. Der hohe schlanke Turm in Verbindung mit den Treppentürmen des Chors und der neuen Giebel des Querhauses bilden seit 1894 eine Zierde des herrlichen Gottelhauses mit seinen 33 farbig verglasten Fenstern, deren drei östliche Ihre Majestät Kaiserin Auguste Victoria stiftete.
An der Südseite betrachten wir das figurenreiche aus Lunder Sandstein gefertigte Bogenfeld über der Petrithür, die Löwenfigur neben dem Portale, die Sakristei mit dem herzoglichen Begräbnis an der Nordostecke, an der Nordseite das schräge Viereck des Schwahls. Dem Hauptportel gegenüber, im Westen, liegt der Bischofshof, jetzt Schulgebäude. Wir treten durch das Hauptportal, über dem ein Mosaikbild den verherrlichten Christus zeigt, in die Turmhalle ein.
Von hier wird der Turm bestiegen, wozu man Karten zu 20 Pf. beim Küster (Süderdomstrasse) lösen muss, der auch die Führung und Erklärung im Dom besorgt.
Die Besichtigung des Domes kann an jedem Wochentag von 11 bis 12 Uhr, Mittwochs von 2 bis 4 Uhr und Sonntags nach dem Hauptgottesdienst von 11 1/2 bis 1 1/2 Uhr und im Sommer von 3 bis 5 Uhr unentgeltlich stattfinden, sonst gegen Karten zu 50 Pf. Wir treten ein.
…hier folgt jetzt eine ausführliche Beschreibung des Dom-Inneren…
Aus der Süderdomstrasse mit dem Staatsarchiv im Gebäude der alten Domschule gehen wir im Westen durch den Philosphengang zur Mündung des alten Stadtgrabens hinunter. Hier in der Nähe kann man bei anhaltendem Westwinde Reihen von Pfählen verfolgen, die zur Möweninsel weisen. Es sind Reste einer Brücke, die Altstadt und Insel verband. Seit Anfang des XII. Jahrhunderts stand nämlich auf der letzteren die Juliansburg……an der Schiffbrücke herrscht buntes Leben und Treiben. Eben ist ein großer Frachtdampfer angekommen, deren die hiesige Rhederei H. C. Horn 10 besitzt. Gewaltige Speicher dieser Firma liegen in der Schiffbrückstraße, die vom Hafen zur Süderdomstrasse führt. Wir gelangen durch den Hafengang rechts zur Fischbrückstrasse und an eine Brücke, an deren Seite Fischerboote liegen.
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