Jazz in Schleswig

Eckhard (Menne) Buchenau (am 27.7.16): Toll, dass sich noch einige an die Schnirpels (und an mich) erinnern. Ich mucke immer noch. Schaut doch mal unter Roman Street Paraders nach. Tolle Band. Durchschnittsalter 75. Übrigens: ich liebe immer noch Kino. Angelika who are you? Hättest du damals doch nur was gesagt.
Angelika Kürschner-Overdiek: An Menne Buchenau kann ich mich gut erinnern, wir waren eine kurze Zeit befreundet. er konnte sich zwischen Kino und mir nicht entscheiden…????

Jürgen Drews

Hallo Wolfgang!

Udo Schulz, Posaune, ist in der ersten Märzwoche 2015 verstorben.

Dieser abgestaubte Eintrag soll die Brücke zu “Swinging City” schlagen. Immerhin gab es Zeiten in Schleswig, wo viel Musik gemacht wurde. “Swinging City” kriselt aber gaaanz stark. Die Zeitung berichtet und bei facebook kämpft man gegen das langsame Sterben dieser Schleswiger Institution…

Mecki Hannberg: 20 Jahre haben wir jedes Jahr ein Stadtfest mit Niveau auf die Beine gestellt. Klein haben wir angefangen, wir wurden damals belächelt. Im dritten Jahr waren die Kinderkrankheiten fast durch, das Fest war etabliert. Viele Betreiber, die uns am Anfang ausgelacht haben, wollten nun dabei sein.
Viele Schleswiger, die inzwischen weggezogen waren, legten ihren Urlaub so, dass sie zum Fest dabeisein konnten. Laut Polizeiberichten war es immer ein ruhiges Familienfest.
Nach dem 20-jährigem Jubiläum 2009 begann der Untergang.
Die IGL wollte das Risiko nicht mehr übernehmen.
Großspurig (wir machen alles besser und auch Gewinne) übernahmen zwei Unternehmer aus Schleswig die Organisation. Der Eine keine Ahnung, der Andere keine Lust. Das Niveau des Festes fiel in den Keller. Nach zweimaliger Durchführung merkte das Duo, daß keine Gewinne gemacht werden konnten und gaben auf.
Im letzten Jahr kam ein Organisator aus Flensburg, der das schlechte Niveau zumindest halten konnte.
Für mich ist es ein Trauerspiel, was aus diesem einst schönen und weit über unsere Stadtgrenzen positiv bekanntem Fest geworden ist.

Ingo Harder (bei Facebook): Hallo Gerd. Swinging City 2015 findet statt. Nach fast 3 Jahren Pause unseres beliebten Stadtfestes werden Helmut Kruse (Discothek Vineta) und ich die Veranstaltung organisieren. Allerdings “Back to the Roots”- Swinging City findet vom Capitolplatz bis zum Kornmarkt statt. Auf 2 Haupt – und 2 Straßenbühnen werden ca. 15 Bands auftreten. Auch das Nachmittagsprogramm wird kinderfreundlich mit unterschiedlichsten Aktivitäten. An dieser Stelle weise ich darauf hin, dass der kommerzielle Gedanke komplett im Hintergrund steht. Mit Swinging City kann man nicht reich werden. Mir ist wichtig, dass unser beliebtes Stadtfest nicht stirbt.

Email an das “Klassentreffen” vom 8.10.2010:

Gisela Gräning (http://www.berlin.de/):

Suche nach Fritz Conrau, in den 70er Jahren in Hamburg bei der Magnolia Jazzband. Wer weiss, wo ich ihn finden kann?

Falk Ritter:
Der erste Auftritt einer Jazzband fand 1924 zum Peermarkt im Stadttheater statt. Es handelte sich um das Georg-Hamburger Trio aus Hamburg. Es kam 1925, 1926 und 1929 wieder und spielte 1926 auch in der Waldmühle.


1926 hatte das Jazz-Trio des Schleswiger Stadtorchesters einen Auftritt in Klensby. Innen sah es im “Etablissement C. Gundlach” 1928 übrigens so aus…

Falk Ritter:

Die Nazis mochten überhaupt keinen Jazz, wie die folgenden Zeilen beweisen. Da veröffentlichte der Schleswiger Zahnarzt Dr. Adolf Herting (der alte Herting) am 2.4.1932 in den Schleswiger Nachrichten den 3. Teil seiner “Nationalsozialistischen Gedanken”:

„Was brachten uns die Fremdrassigen? Niggermusik, Jazz. „Wer hat denn den Käse zum Bahnhof gerollt?“ oder „Was machst du mit dem Knie, lieber Hans?“ Das ist Rassengift, das appelliert an niederste Instinkte!“

Dr. Herting war Kreisleiter der NSDAP und wurde 1933 Bürgermeister von Schleswig.

Falk Ritter:

1955 und 1956 hielt Georg Heinrich Sieveking in der Volkshochschule Vorträge über Jazz. Sein Vater war der ehem. Schleswiger Pastor Sieveking und seine Mutter eine geborene Firjahn.

Es geht hier zwar um Jazz in Schleswig. Aber trotzdem machen wir mit diesem Foto der Klassenfahrt nach Büsum weiter. Dieses Foto nämlich (und alle anderen Fotos und Unterlagen) hat Gerd Meyer vom Holm an Wolfgang Kather geschickt. Der hat alles sofortestens gescannt und an das “Klassentreffen” geschickt. Auf dem Foto sehen wir:

Gerd Porstmann, Axel Zager, Ede Dewitz, Gerd Meyer, Herbert Heyde, Peter Kioschus und Holger Schäfer

Rainy City Stompers:

Helmut Reincke aus Schleswig am Schlagzeug


OLD VIKINGTOWN JAZZMEN:


Wolfgang Kather: Gerd Meyer weiß die Namen der Spieler nicht mehr außer Justus Jankowski und Uwe Hoppmann am Banjo (der bei einem Segelunfall vor Jahren gestorben ist), Hoppy war Sohn vom Reformhaus Hoppmann im Lollfuß. Der Tubist hieß Hans mit Vornamen und wurde Hans Tuba genannt.

Benny Gutmann: Bei “Hans Tuba” handelt es sich 100pro um meinen ehemaligen Erzieherkollegen Hans Bromberg.

Hans Bromberg (Tuba): Der Schlagzeuger auf besagtem Foto heisst: ? Anker, Vorname entfallen

Hier steht der Jürgen Porsch hinten rechts im Hintergrund und scheint ein Becken mit einem Besen (natürlich Schlagzeugbesen) zu bearbeiten…



Einladungen:



Internationale Kritiken und Leserbriefe:


Zitate:

…Der Klarinettist dieser Band, Uwe Jankowski, wurde zum besten Solisten des Abends ernannt. In Schleswig ist er unter dem Namen “Justus” bekannt…

…Aber auch Gerd Meyer, der Trompeter der OVTJ, war auf seinem Instument besser als erwartet. Er hatte gute Einfälle und prägte das Zusammenspiel der einzelnen Instrumente…

…Fremdhæves bør især den fremragende klarinettist Uwe “Justus” Jankowski, der fyldte salen med sin modne, afrundete tone og sine improvisatoriske intuitioner…

…Die herausragenden Mitglieder der Band sind Gerd Meyer, Trompete, locker und leicht blasend, sowie Uwe Jankowski, der seine Klarinette gern trällern läßt und besonders im Kollektivspiel angenehm auffällt…

Flyer:



Gerd Meyer and friends:


Wolfgang Kather: So, es geht weiter mit Fotos von Gerd bei Musik oder mit seinen Freunden (Musikern), auffallend ist, dass Gerd auf (ich glaube) zwei Fotos eine Konzerttrompete spielt. Ich meine mich zu erinnern, dass er das Spielen auf der Konzerttrompete erlernt hat, die er wohl aus Verwandschaft oder Bekanntschaft bekommen hatte, eine neue Trompete kostete für einen Schüler viel Geld!

Gerd Meyer aus einer Email an Wolfgang Kather: Du hast recht: Ich hatte eine Konzerttrompete. Ich habe sie bei einem Trödler in Flensburg gekauft. Ich fand die Drehventile so geil.

Norbert Neidebock: Kann es sein, daß ich bei den Wikingern in der 2. Reihe, 1. Bild von links und bei Gerd Meyer & friends das letzte Bild an der Posaune Udo Schulz entdeckt habe?

Rainer Pose: In diesem Posaunisten sehe ich auch Udo Schulz!

Gerd Meyer: Es ist Udo Schulz. Konnte erst nicht auf seinen Namen kommen, weil mein Namensgedächtnis schauderhaft ist. Er spielte eine klasse Posaune und wir hatten eine super Zeit mit ihm.

(Klicken auf das Foto zeigt einen Bericht in den SN vom 5.1.1990)
Hartmut Petersen:

…ich kann noch ein Foto aus der alten Schleswiger Jazzszene beisteuern. Das Foto ist von 1961 und zeigt das Jo Budig Quintett mit Michael Kuntze – Altsax, Carlo Gloy – Tenorsax , Jo Budig – Klavier, Hartmut Petersen – Schlagzeug. Es fehlt Eckhardt Buchenau – Bass.

Wir spielten damals vorwiegend Swingtitel.

Gerd Tams: Ist das in der Schleihalle?

Ulrich Schenzel in einer Email am 29.8.2009:

Hallo Gerd,
mir fällt auf, dass in keinem Kommentar zu diesem Thema der Name Fritz Conrau auftaucht.

Er ist der Sohn des Waagenbauers vom Hesterberg. Er lernte mit einer kleinen Trommel bei dem fabelhaften Helmut Reinke das “Trommeln”. Nachdem Reinke nach meiner Erinnerung zu den Rainy City Stompers wechselte, spielte Fritz Conrau
mehrere Jahre bei den Old Vikingtown Jazzmen. Er übte emsig in einer kleinen Dachkammer am Hesterberg bei seinen Eltern.
Wenn ich ihm beim tragen seines Schlagzeugs z.B. ins Hohenzollern half, bescherte es mir einen freien Eintritt.

In dieser “Kritik” erscheint der Name Fritz Conrau (Auszug):

…Immerhin sind die Namen von Theo “Fuzzi” Böhner (Trompete), Bandleader Frederik Becker (Banjo), Wilfried Wendt (Baß), Erich Iller Schulz (Posaune), Holger Billing (Klarinette) und Fritz Conrau (Schlagzeug) zum Teil sehr bekannt. Der überwiegende Teil dieser Musiker setzt sich aus den Mitgliedern der aufgelösten Jazzband “Rainy City Stompers” zusammen…



Ist der Schlagzeuger auf dem Foto besagter Fritz Conrau?

Der Schlagzeuger heißt mit dem Nachnamen Anker.


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13 Gedanken zu „Jazz in Schleswig“

  1. Kann es sein, daß ich bei den Wikingern in der 2. Reihe, 1. Bild von links und bei Gerd Meyer & friends das letzte Bild an der Posaune Udo Schulz entdeckt habe?

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  2. Es ist Udo Schulz. Konnte erst nicht auf seinen Namen kommen,weil mein Namensgedächtnis schauderhaft ist. Er spielte eine klasse Posaune und wir hatten eine super Zeit mit ihm.

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  3. Bin zufällig auf diese tolle Seite gekommen. Würde gerne mal wissen, was aus Gerd Meyer geworden ist. Zwei der Band sind ja nicht mehr auf der Welt, soviel ich weiss.

    Noch eine Frage hätte ich in bezug auf U. Hoppmann. Gibt es seine Frau Greta? noch und wo lebt sie. Bin doch damals Trauzeuge bei der Heirat in Eckernförde gewesen.
    Würde mich freuen, mal etwas von Euch zu hören
    Gruss Hans ” Tuba”

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  4. 20 Jahre haben wir jedes Jahr ein Stadtfest mit Niveau auf die Beine gestellt. Klein haben wir angefangen, wir wurden damals belächelt. Im dritten Jahr waren die Kinderkrankheiten fast durch, das Fest war etabliert. Viele Betreiber, die uns am Anfang ausgelacht haben, wollten nun dabei sein.
    Viele Schleswiger, die inzwischen weggezogen waren, legten ihren Urlaub so, dass sie zum Fest dabeisein konnten. Laut Polizeiberichten war es immer ein ruhiges Familienfest.
    Nach dem 20-jährigem Jubiläum 2009 begann der Untergang.
    Die IGL wollte das Risiko nicht mehr übernehmen.
    Großspurig ( Wir machen alles besser und auch Gewinne ) übernahmen zwei Unternehmer aus Schleswig die Organisation. Der Eine keine Ahnung, der Andere keine Lust. Das Niveau des Festes fiel in den Keller. Nach zweimaliger Durchführung merkte das Duo, daß keine Gewinne gemacht werden konnten und gaben auf.
    Im letzten Jahr kam ein Organisator aus Flensburg, der das schlechte Niveau zumindest halten konnte.
    Für mich ist es ein Trauerspiel was aus diesem einst schönen und weit über unsere Stadtgrenzen positiv bekanntem Fest geworden ist.

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  5. Das haut mich ja fast vom Hocker, Eckhard Buchenau hat sich gemeldet. Ich erinnere mich das ich ihm mehrfach beim Bass tragen geholfen habe. Grüße nach Hildesheim
    PS. Eckhard, am 17.September ist das Schleswig-Holsteinische Amateurjazzfestival in Pinnerberg. Näheres findest Du unter http://www.stormtown-jazz.de/
    in der Bernd Volkers das Kornett spielt, er war der Nachfolger von Gerd Meyer, der damals zum Bund mußte, bei der Old Vikingtown, die haben sich dann aber umgetauft, da versagt meine Erinnerung.

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  6. Bin gerührt, wenn sich jemand an “Menne” Buchenau erinnert, dessen Bass so gern getragen wurde, da man so den Eintritt sparte. Ich habe inzwischen noch Tuba gelernt und spiele in Hildesheim bei den Roman Street Paraders, einer Band, die es schon seit über 50 Jahren gibt. Man kann uns im Internet finden. Übrigens: keiner nennt mich mehr “Menne”! Schluchz!

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  7. Lieber Eckhard, zu unserer frühen gemeinsamen Domschulzeit, Du warst musikalisch noch nicht aktiv, war “Menne” noch unbekannt. Soweit ich mich erinnere, war Eike Söth einer Deiner Deiner Kumpels. Ich hoffe recht zu haben.
    Menne, Gruß aus Köln
    Rainer Pose

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