Das Rätsel zum Nikolaus


Das Foto (l.) ist heute (im Frühling 2012) reingeschneit. Es ist das Logenhaus “I.O.G.T.”.

Das Haus ist gerade neu gebaut worden. Die Ansichtskarte ist 1911 “gelaufen”. Nach Lutz’ Ermittlungen handelt es sich um das Haus in der Schleistraße Nr. 38.

Wir haben ja schon dasselbe Haus auf einem anderen Foto (darunter, links). Ich kann das Haus “gefühlsmäßig” nicht in der Schleistraße verorten – daher bin ich auf der Suche nach weiteren “Beweisen”…

Jürgen Brandt: Hanns Mieschendahl hat bereits im August 2010 dieses Haus auf dem Luftbild mit dem Buchstaben “G” gekennzeichnet, das Nachbargebäude auf dem Bild links steht an der Bahnhofstrasse.

Admin: Ahhhhhh! Jetzt kann ich ruhig schlafen!!! :)

Neuapostolische Kirche:
…In der Zeit des Zweiten Weltkrieges schrumpfte die Gemeinde wieder auf 20 Mitglieder und als neue Räumlichkeiten diente ein Raum im Guttemplerhaus im Hornbrunnen 20 in Schleswig-Friedrichsberg. Da die Guttempler-Loge es nicht mehr benötigte, konnte dieses Gebäude angemietet und als Kirchensaal hergerichtet werden…. …Der angemietete Saal im Guttempler-Haus wurde vom Eigentümer daraufhin zu weiteren Wohnungen umgebaut.

Dieser Eintrag ist schon etwas eigenartig. Er wurde mal zum Nikolaus 2007 erstellt und zum Sommeranfang 2010 wieder “aufgewärmt” – und jetzt wieder zum Frühlinganfang 2012!

Nun stehen wir kurz vor dem Nikolaus 2010 und schon wieder kommt etwas “Neues” zum Thema “Loge”. Dabei geht es hier munter durcheinander, weil es einerseits um die Guttempler geht (I.O.G.T.) und andererseits um die Loge “Carl zur Treue”. Die beiden haben aber nichts miteinander zu tun… :roll:

Das hier ist jetzt das “neue” Foto frisch aus dem Internet. Der Anbieter schreibt: “AK Schleswig – J.O.G.T. Logenhaus, Kleinformat, ungelaufen um 1915” – sonst nichts. Der Admin hat ja schon einige Übung, alte Häuser in Schleswig zu lokalisieren, hier fehlt ihm aber jeder blasse Schimmer. Hilfe ist also angesagt. Ist das Haus tatsächlich in Schleswig?

Kurz nach dem Sommeranfang 2010, mitten in der Fußball-WM und der Kieler Woche, hier etwas zum Nikolaus?

Aber nein!

Es ist nur ein Versuch, die Aufmerksamkeit der geschätzten Leserinnen und Leser des “Klassentreffens” zu erregen. Der Admin hat aus dem “J” (in Worten: Jott) ein “I” gemacht und schon lässt sich vielleicht das “Geheimnis” dieses Hauses (links und weiter unten) lüften?

Update: Es ist gelüftet!

Das Klassentreffen hatte ein Paar Schuhe (Nikolaus 2007) vor die Tür gestellt. In jedem Schuh steckte heute Morgen ein Rätsel:

Neben dem Foto befand sich ein Brief von Sönke Hansen:

…Soooo, aber nun zu meiner Frage. Seit gestern gibt es die Bushalle Stadtfeld nicht mehr, der letzte Gebäude-Teil wurde gestern platt gemacht.

Ich habe mir nun noch einmal die ersten Fotos angeschaut und bin ratlos bei einem Schriftzug, der sich auf der Rückseite des Gebäudes befunden hat.

Vielleicht weiß ja jemand, welche Bedeutung die Wortfragmente haben, viel kann man leider nicht mehr erkennen.

Noch am Nikolaustag kommt die Lösung von Benny Gutmann:

Diesen Schriftzug konnte man von der Reiferbahn aus sehen (schräg gegenüber von Sohrbeck).
M.W. hieß es “Luftsportverein“.
So viel wie ich weiß, durften die Deutschen nach dem Krieg keine Flugzeuge besitzen – der AERO-Club Schleswig sollte damals dort Segelflugzeuge untergestellt haben, Vorsitzender war m.W. Herr Voigt (Papier-Voigt).

Update von Benny:

der gesamte Schriftzug lautete

“Luftsportverein Nordmark”.

Zu “Adolfs” Zeiten soll dort eine SA oder NS Motorradstaffel (oder wie auch immer diese Gruppierungen hießen) gewesen sein

In dem anderen Schuh stand hochkant diese kleine Ansichtskarte, die der Nikolaus wohl in einer ganz alten Kiste noch liegen gehabt hat. Die Karte riecht etwas muffig. Man kann so etwas wie

Logenhaus J.O.G.T. 1914

entziffern. Ziemlich mysteriös, das. Ich mach mich auch mal auf die Suche. Die Loge in der Flensburger Straße ist es schon mal nicht…

Norbert Neidebock kennt einen Freimaurer: B)

Ich habe bei einem Eckerförder Freimaurer nachgefragt, der sich dann in Schleswig erkundigte.

Das alte Logenhaus stand oder steht zwischen der Gutenbergstraße und dem Theater (neben dem Eckhaus Gutenbergstr. oder noch eins weiter???). Das wurde während der Nazizeit konfisziert. Nach dem Weltkrieg II bekam die Loge dieses Haus nicht zurück, dafür als Ersatz das Haus in der Flensburger Straße. Mit der Postkarte und der Beschriftung konnte der Schleswiger allerdings auch nichts anfangen!

Admin: Da streunt man so im WWW herum und findet ganz zufällig, dass “I.O.G.T” (nicht Jott!) die Abkürzung für die Guttempler ist.

Heute sind die Guttempler in Schleswig unter dem Namen “Haithabu” lt. Gugel im “Mehrgenerationenhaus” “Leuchtturmhaus” im Lollfuß 68 (neben der Lollfußtreppe) untergebracht. Dieses Haus (mittig der Admin :roll:) kann aber m.E. nicht das geheimnisvolle Logenhaus sein.

Zum Stichwort “Guttempler” schweigen sich sowohl Heinrich Philippsen als auch Theo Christiansen aus. Sollten die das Alkoholproblem mit Schweigen übergehen? :D

Auf der Seite der Guttemplergemeinschaft Haithabu findet sich noch diese Seite, die vielleicht von Interesse ist. Georg Asmussen aus Angeln besuchte die Domschule und war Leiter des deutschen Ordens der Guttempler. Na sowas! Hier noch eine Fundstelle.

Lutz Clausen:

…das alte Logenhaus – was auf der Postkarte abgebildet ist – befindet sich in der Schleistraße 38. Es ist das vorletzte Haus vor der ehemaligen “Schleihalle” – und es steht rechts von der Maß’schen Villa.
Dieses Logenhaus war nie das Domizil der Freimaurer – vielmehr beherbergte es neben den Guttemplern auch die Odd Fellow Loge – die Brüder der Schlei. Aufnahme in ihm fand auch die Rebekka Loge.

Torsten Hansen:

Moin, es müßte das Haus neben dem Stenoverein sein (auf dem Foto durch den Mast verdeckt). Lt. Theo Christiansen “Schleswig 1836-1945”: Für die Geschichte der Freimaurerloge “Carl zur Treue” war im September 1867 der Kauf des dem Herzog Carl zu Glücksburg gehörenden Hauses Lollfuß 53 ein entscheidendes Ereignis.

Aus den SN vom 5.1.2005:

Herzog Carl von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg – wie sein Großvater Carl von Hessen ein überzeugter Freimaurer – war Namensgeber einer neuen Schleswiger Loge, die 1867 aus der Taufe gehoben wurde: die Johannis-Loge „Carl zur Treue“. Er stellte den Freimaurerbrüdern das Grundstück Lollfuß 53 für den
Bau eines Logenhauses zur Verfügung. Heute wird das Gebäude von der Verwaltung des Landestheaters genutzt. Die nach wie vor aktive Loge verfügt seit 1952 im Hause Flensburger Straße 5 wieder über ein eigenes Domizil.

(Das Foto ist aus dem Band 41 (1996) der Beiträge zur Schleswiger Stadtgeschichte entnommen. Der Text zum Foto lautet: “Altes Logenhaus bis 1955 im Lollfuß”)

Aus der Festschrift “100 Jahre Johannisloge “Carl zur Treue” Schleswig” von 1967 (die für meinen Geschmack ziemlich öde zu lesen ist) habe ich drei Sachen herauskopiert – nämlich diese:

Wir sehen den Garten zum Grundstück Lollfuß 53 (großes Foto). Auf dem kleinen Foto li. handelt es sich wahrscheinlich um denselben Garten…

“Die Schwestern hielten unter der Leitung von Schwester Terno und später Schwester Backe ihre Kränzchen-Nachmittage ab”

Brüder der Loge am Tage der Zwangsauflösung am 8. Januar 1934 (links).

Diese Herrschaften aus dem gleichen “Stall” waren schon mal Gegenstand eines Herbsträtsels…

Noch drei Logenhäuser der Guttempler…

Jürgen Brandt: Hans Mieschendahl hat bereits im August 2010 dieses Haus auf dem Luftbilbild mit dem Buchstaben “G” gekennzeichnet, das Nachbargebäude auf dem Bild LogenhausJOGT1914.jpg steht an der Bahnhofstrasse.


2.183 Ansichten

16 Gedanken zu „Das Rätsel zum Nikolaus“

  1. Ja, Luftsportverein könnte passen.
    Aber es muß ein längeres Wort sein, da sich der Schriftzug über die nachträglich eingebaute Tür hinzieht…Vielleicht Luftsportverein-______??

    mfg

    Sönke

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  2. Betr.: Schriftzug alte Bushalle: der gesamte Schriftzug lautete Luftsportverein Nordmark. Zu “Adolf`s”
    Zeiten soll dort eine SA oder NS Motoorradstaffel (oder wie auch immer diese Gruppierungen hießen) gewesen sein

    Antworten
  3. Betr.: Logenhaus
    Ich habe bei einem Eckerförder Freimaurer nachgefragt, der sich dann in Schleswig erkundigte.
    Das alte Logenhaus stand oder steht zwischen der Gutenbergstraße und dem Theater (neben dem Eckhaus Gutenbergstr.oder noch eins weiter???). Das wurde während der Nazizeit konfisziert. Nach dem Weltkrieg II bekam die Loge dieses Haus nicht zurück , dafür als Ersatz das Haus in der Flensburger Straße.
    Mit der Postkarte und der Beschriftung konnte der Schleswiger allerdings auch nichts anfangen!

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  4. Wenn dem so ist, müßte das Logenhaus
    auf dem Foto von Sönke Hansen “Lollfuß 76”
    mit drauf sein (oder verdeckt). Vielleicht
    das Eckhaus.Im danebenstehenden Gebäude
    habe ich mal beim Stenografenverein einen
    Schreibmaschinenkurs gemacht (beim Berufs-
    schullehrer Mahnke) – aber das kann
    eigentlich nicht das Logenhaus sein.

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  5. Und warum kann das nicht das Logenhaus gewesen sein? Das Eckhaus war es jedenfalls nicht, wurde mir gesagt.
    Die Schleswiger Freimaurer müßten das doch wissen, oder? Schade, daß an der Geschichte noch gearbeitet wird.
    Nur zur Info:
    Die Nazis haben die Freimaurerlogen gehaßt und verboten und deren Vermögen eingezogen (so ähnlich, wie bei den Juden). Da hatten sich etliche Parteigenossen gesund gestoßen, auch in Schleswig wie überall im tausendjährigen Reich. Weswegen das Gebäude nicht zurückgegeben werden konnte, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.

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  6. Moin, es müßte das Haus neben dem Steno-
    verein sein (auf dem Foto durch den
    Mast verdeckt). lt. Theo Christiansen
    “Schleswig 1836-1945”: Für die Geschichte
    der Freimaurerloge “Carl zur Treue” war
    im September 1867 der Kauf des dem Herzog
    Carl zu Glücksburg gehörenden Hauses
    Lollfuß 53 ein entscheidendes Ereignis.

    Antworten
  7. Moin Torsten…
    da unterliegst Du aber einem Irrtum.
    Ein Namenszug ist nicht mehr sichtbar, zumal das Haus vor Jahren abgerissen wurde-und die NOSPA sich die freie Fläche einverleibt hat.
    Lediglich das Haus meines Urgroßvaters – Grützmüller Clausen – steht noch als Begrenzung

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  8. …das alte Logenhaus stand – resp. steht immer noch – in der Schleistraße im Bereich der ehemaligen Spedition Dehn.
    (in etwa Maß`sche Haus)

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  9. Na nun wissen wir ja auch, wie Julius Hansen aussah –
    Schleswigs erste Delikatessen-Adresse im Stadtweg (neben der Kreissparkasse und gegenüber von Salamander-Küster und Naschwaren Tästensen) – wenn ich mich recht erinnere, kann man heute noch am Geschäftshaus den Namenszug ganz schwach erkennen.

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  10. Ehrlich ?
    Dann bin ich wohl vor zwei Wochen einer Halluz….. aufgesessen – sorry.
    Aber heute sieht das dort ja auch nicht mehr so schön aus wie früher, als es in diesem Bereich noch inhabergeführte Fachgeschäfte gab (und keine Filialen, Telefonläden, billig-Cafes, Backfactories + Leerstände)

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  11. Hallo Gerd,
    das alte Logenhaus -was auf Deiner Postkarte abgebildet ist – befindet sich in der Schleistraße 38.(Es ist das vorletzte Haus vor der ehemaligen “Schleihalle”-und es steht rechts von der Maß `schen Villa.
    Dieses Logenhaus war nie das Domizil der Freimaurer-vielmehr beherbergte es neben den Guttemplern auch die Odd Fellow Loge-die Brüder der Schlei.
    Aufnahme in ihm fand auch die Rebekka Loge.
    Die Odd Fellow`s sind neben den “Druiden” heute als Gäste im Haus der Freimaurerloge Carl zur Treue – in der Flensburger Straße

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  12. Hans Mieschendahl hat bereits im August 2010 dieses Haus auf dem Luftbilbild ../../972/ mit dem Buchstaben “G” gekennzeichnet,
    Das Nachbargebäude auf dem Bild LogenhausJOGT1914.jpg steht an der Bahnhofstrasse.

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