Bürgermeister Dr. Kugler

Beim Anblick dieser Fotos kann man noch erkennen, dass die Würdenträger (und Geschäftsleute) der Stadt eine bedeutungsvolle Aura umgab.
Vor dem Herrn Bürgermeister Dr. Kugler habe ich 1959/60 als Fünfzehnjähriger gesessen (ich glaube es war im Ständesaal), als ich mich um eine Lehrstelle im Rathaus bewarb.
Horst Stockfleth aus meiner Klasse hatte die besseren Karten…

Hier sitzt man bei der Premiere im Stadttheater in der ersten Reihe. Die beiden furchteinflößenden Damen links waren (glaub’ ich) Lehrerinnen von der Lornsenschule. Vier Plätze weiter sitzt dann der silberhaarige Bürgermeister mit seiner Gattin. Bürgervorsteher Dr.
Wehn war auch mit von der Partie. Links eine Spiegel-Meldung von 1956 – der Bürgermeister hatte überregional Aufmerksamkeit erregt (rechts das Storchennest über der “Höheren Mädchenschule”)…

Diese beiden Fotos (links und rechts) sind Fotografien von Adolf Dohse aus der für das Stadtmuseum erworbenen Sammlung (u.a. veröffentlicht in “Schleswig zur Wirtschaftswunderzeit” von Holger Rüdel). Es wäre schön, wenn Leserinnen und Leser
Namen der abgebildeten Personen nennen könnten. Dr. Kugler ist natürlich zu erkennen…

PS: Dr. Kugler ist ja 1973 während seiner 2. Amtszeit verstorben (bei Facebook wurde von “Freitod” gesprochen). In Schleswig war es damals wohl ein “Tabu-Thema”. Darf man heute darüber sprechen?

In “Bildergeschichten Schleswig” von Holger Rüdel findet sich der Satz: “Als Bürgermeister der Stadt Schleswig hatte sich Dr. Werner Kugler vollständig mit dem geplanten Sport- und Freizeitzentrum “Port Wiking” identifiziert…”. 1973 wurden die Bauarbeiten am Wiking-Projekt erstmal abgebrochen, weil der Bauherr Dr. Hisam pleite war. Dr. Kugler: “Die Stadt wird alles Mögliche tun, um keine Bauruine entstehen zu lassen.”. Der Tod von Dr. Kugler wird in dem genannten Buch nicht erwähnt…

Jürgen Brandt: Die Dienstwagen, Mercedes, des Bürgermeisters hatten damals das Kennzeichen SL-200, ohne Buchstabenkennung. Ist das heute auch noch so?

Ingo Greggers: An das Kennzeichen erinnere ich mich auch noch; wir, die Anwohner der unteren Chemnitzstraße, zogen Nutzen daraus, dass Kugler die Dienstwohnung in der Fehrsstraße (mit Blick über die Schlei) wohnte: Die Chemnitzstraße war lange eine Schotterstraße mit tiefen Schlaglöchern. Da Kugler täglich
hier entlang musste, wurde dieses Straßenstück als eines der ersten asphaltiert (Foto links: das “Bürgermeisterhaus” Nr. 69 ist etwas weiter rechts, nicht im Bild).

Hier “Kugler-City”, wie der Bürgermeister es wohlwollend von Wolke 7 betrachtet…

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4 Gedanken zu „Bürgermeister Dr. Kugler“

    • An das Kennzeichen erinnere ich mich auch noch; wir, die Anwohner der unteren Chemnitzstraße, zogen nutzen daraus, dass Kugler die Dienstwohnung in der Fehrsstraße (mit Blick über die Schlei) bewohnte: Die Chemnitzstraße war lange eine Schotterstraße mit tiefenSchlaglöchern. Da Kugler täglich hier entlang musste, wurde dieses Straßenstück als eines der ersten asphaltiert.

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  1. 1973 wurde der Bau des Wikingturms gestoppt und die Baufirmen zogen ab – außerdem legte m.W. der “Baulöwe” Hisam eine Insolvenz hin (Westerland).

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