Das ist doch mal was…

Aufgemöbelter Eintrag…

… weil sich noch zwei Fotos angefunden haben (oben und links – das rechte Foto ist schon gaaaaanz lange “dabei”).

Der Admin ist weder dort geboren, noch hat er die Herberge jemals betreten. Sie stand nur neben der BLS und fiel nicht weiter auf…

…aus der Klasse 10a, Abschluss 1961, kommt ja nicht gerade allzuviel an Beiträgen für das “Klassentreffen” (Wolfgang Kather verzeih mir!).

Aber immerhin meldet sich jetzt die Schwester von Rainer Radeck mit den folgenden Worten:

Karin Dibsi geb. Radeck:

Hallo Gerd, Deine Homepage ist einfach toll. Vielen Dank für die alten Bilder aus meiner Geburtstadt Schleswig. Gerne und oft sehe ich mir alles an. Ich bin zwar nicht in Deiner Klasse gewesen, aber ich glaube mein Bruder Rainer. Seit über 40 Jahren lebe ich schon im Rheinland, bin aber einmal im Jahr in Schleswig.

Danke und noch viel Erfolg liebe Grüße Karin D.
(Gerd Tams: Ein nettes Foto von Dir treibt sich da im Internet herum!)


Hallo Karin, das “Klassentreffen” bedankt sich. Verbindungen zur Wilhelminenschule haben wir übrigens auch schon geknüpft…

Karin:

Hallo Gerd zu den Bildern ein kurzer Kommentar, also in der Jugendherberge bin ich geboren und im Heisterweg habe ich gewohnt, heute lebt mein Bruder Rainer dort. Liebe Grüße aus Mönchengladbach Karin Dibsi.

Geboren in der Jugendherberge??? Gibt’s dazu eine kleine Geschichte, Karin?

Karin:

…ich kann leider nur soviel dazu sagen was mir von meiner Mutter darüber erzählt worden ist. Also ich bin am 10.Dezember 1945 geboren und wie Du weisst war es die Nachkriegszeit, die Jugendherberge ist ein Lazarett gewesen und wurde danach als Krankenhaus genutzt. Da meine Eltern in der Klaus-Groth Straße wohnten, mußte meine Mutter zu Fuß dort hin laufen. Unser Hausarzt war über viele Jahre Dr. Drews, also ich kenne Jürgen schon aus Kindertagen.

Torsten Hansen:

Nicht nur Karin Dibsi ist in der Jugendherberge geboren worden …

Benny Gutmann:

Auch ich bin in der Jugendherberge geboren (1946)

Aus “Der Aufbau der Demokratie in der Stadt Schleswig nach den zwei Weltkriegen” von Hermann Clausen, 1966:

Wir konnten den kleinen, kommenden Erdenbürgern nicht zumuten, in diesen überfüllten Wohnungen das Licht der schlechten Welt zu erblicken. Wir nahmen das von den Nazis gebaute Jugendheim [Admin: Planungsbeginn 1936] auf der Spielkoppel und machten daraus ein Entbindungsheim. Unter Leitung der Schwester Ursula gedieh dies Institut ausgezeichnet. Am 9. Februar 1946 fand im Heim anläßlich der 100. Geburt eine Tauffeier statt…

Hier noch das Foto eines Neubaus im Heisterweg – nur für Dich, Karin! :-P

In den 50ern hatte die Jugendherberge noch eine “Dependance” im Lollfuß:
Links sehen wir die “Brüning’sche Brauerei”, Lollfuß 76. Heute ist in dem Gebäude eine Kanzlei. Jm rückwärtigen Teil des Grundstücks befindet sich die Nr. 76a – früher war es das “Sudhaus” der Brauerei.

Ein Zitat von hier:
Zwei Jahre später, ab Oktober 1950, wurde das ehem. Sudhaus zur städtischen Jugendherberge umgewandelt. Im Erdgeschoß befanden sich die Wirtschaftsräume, der Tagesraum und ein Wärterraum im I. Obergeschoß. Im II.Obergeschoß wurde ein Schlafraum für 32 Knaben, im Dachgeschoß ein Schlafraum für 32 Mädchen eingerichtet.

1961 wird auf dem städtischen Grundstück Lollfuß 76a ein neues Feuerwehrgerätehaus (Lollfuß 76b) zwischen der ehem. Luftzschutzrettungsstelle und dem Sudhaus errichtet. Dieser Neubau diente als Ersatz für das abgebrochene Feuerwehrgebäude am Domziegelhof. Für den Neubau wird ein Teil des alten Brüning´schen Gärkellers abgebrochen, in dem sich seit Oktober 1948 die städtische Warmbadeanstalt bestand.

Im Oktober 1968 erfolgte der Umbau der ehemaligen Jugendherberge für die freiwillige Feuerwehr. Diese nutzte das Gebäude für Versammlungen und als Magazin.

Nun wissen wir Bescheid!
 
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15 Gedanken zu „Das ist doch mal was…“

  1. Hallo Gerd,ich kann leider nur soviel dazu sagen was mir von meiner Mutter darüber erzählt worden ist.Also ich bin am 10.Dezember 1945 geboren und wie Du weisst war es die Nachkriegszeit,die Jugendherberge ist ein lazarett gewesen und wurde danach als Krankenhaus genutzt.Da meine Eltern in der Klaus-Groth Straße wohnten mußte meine Mutter zu Fuß dort hin laufen.Unser Hausarzt war über viele Jahre Dr.Drews,also ich kenne Jürgen schon aus Kindertagen. Liebe Grüße Karin

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  2. Den Rainer kannte ich natürlich sehr gut und nach unserem Klassentreffen im letzen Jahr (so lange ist das schon wieder her!) kenne ich ihn auch noch heute gut, – nur, daß er eine Schwester hat, daran kann ich mich nicht erinnern! Karin, wo bist Du versteckt gewesen?

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  3. Hallo Wolfgang, ich habe mich nicht versteckt, sondern lebe schon über 40 Jahre im Rheinland in der Nähe von Düsseldorf. Einmal im Jahr bin ich immer in Schleswig. Nach dem mein Mann vor 2 Jahren verstorben ist, sind meine 4 Kinder und meine 4 Enkel mein Lebensinhalt. Durch sie bin ich auch an Stay Friends gekommen. Liebe Grüße aus M.Gladbach. Karin

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  4. kann ich leider nicht beantworten obwohl ich einmal mit meinem Bruder auf einer Party war die von einem seiner Schulkameraden ausgerichtet worden ist, oder ich passte nicht in seine Eroberungsklasse, wer weiß

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  5. Wie gesagt, daß Rainer eine Schwester hatte, daran kann ich mich nicht mehr erinnern, daß Ihr neben Chuntzeleit`s gewohnt habt, daran kann ich mich sehrwohl noch erinnern und wenn Du auf einer Klassenparty von uns warst, davon gab es meiner Erinnerung nach zwei, dann warst Du also mit im Haus des Handwerks im Lollfuß und dann müßten wir uns ja auch persönlich kennen! Es alzheimert folglich bei mir!

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  6. Hallo miteinander,
    die Sache mit der Geburt in der Schleswiger Jugendherberge hat mich beschäftigt. Meines Wissens nach müßte bis Kriegsende die Jugendherberge in einem Gebäude direkt vor dem Dom gewesen sein. Die Herbergseltern hießen Kessler und wohnten in einem kleinen Haus genau gegenüber, dort wo heute noch der Fußweg entlang den Wiesen in Richtung “Schleihalle” beginnt. Jedenfalls wird in unserer Famile gesagt, dass meine Mutter, wenn sie aus Rödekro kommend, meinen späteren Vater in Schleswig besuchte in dieser Jugendherberge unterkam. Gegenüber dem Dom.
    Wer hilft mit genaueren Angaben?
    GRüße
    Uwe C.

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  7. Hallo, daran kann ich mich als etwas
    Spätgeborener nicht erinnern.
    Aber lt. Theo Christiansen (Schleswig
    1836-1945) war am 17. Oktober 1937 die
    Jugendherberge an der Spielkoppel durch
    Reichsjugendführer von Schirach eingeweiht worden.
    Die Gebäude vor dem Dom kenne ich nur
    als Zollamt, aber was da vorher war …
    Schönen Gruß
    Torsten

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  8. Im Buch: “Schleswig in der Statthalterzeit 1711 – 1836” von Joachim Skierka steht auf Seite 102 unter der Rubrik Freihäuser und ihre Besitzer um 1733:
    Königsteins Hof, Bischofshof (Zollamt) Norderdomstr. 15
    Nun müßte man nur noch wissen, ab wann dieses Gebäude Zollamt wurde oder ob zwischenzeitlich da mal eine Jugendherberge war?

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  9. Na Norbert, so langsam outest Du Dich als Hobbyhistoriker:p

    Zu “Heimatschutz” findet man ja so allerhand. Dies hier und jenes hier finde ich ganz einleuchtend. “Heimatschutz-Karten” habe ich so um 1910 gefunden, aber auch später. guggsdugugel…

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  10. Ich habe hier im Web eine alte Postkarte gefunden mit dem Bild des weißen Gebäudes (Zollamt). Es war eine Heimatschutz- Karte!
    Beschreibung: Bischofschule!
    Wann gab es die Heimatschutz-Karten?

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  11. Hobbyhistoriker ist sehr hoch gegriffen :) Gaaanz weit in meinem Hinterkopf kommt eine Erinnerung, daß meine Mutter mir erzählt hatte, daß sie da auch zur Schule gegangen war.
    Wenn ich so sehe, was du in deinem Tagebuch eines Ruheständlers schreibst, dann müßte ich das eines Unruheständlers eröffnen. Grund: Ich bin bei der GEMA angestellt! Das ist nämlich das, was mein Weib mir immer so sagt :D

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  12. Die Spuren der Jugendherberge in der Nachkriegszeit führen nicht zum Dom, sondern zuerst in die Moltkekaserne und dann zum “Sudhaus”! |-|

    In den “Zeitzeugenberichten 1” heißt es auf Seite 107:

    Weiß überhaupt noch jemand, daß in Block IV (die Zeit weiß ich nicht mehr) die erste Jugendherberge nach dem Krieg eingerichtet wurde, und zwar auf dem Boden? Herbergseltern waren Alfred und Hertha Schulz. Sie wurden später ins Sudhaus (Zuchthaus haben wir immer gesagt) im Lollfuß verlegt. Danach kam das erste Jugendaufbauwerk auf den Boden.

    Norbert, irgendwie landen wir immer beim Thema “Bier” :D

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  13. Ich hab’ in einem interessanten Buch gerade etwas zum Entbindungsheim, der späteren Jugendherberge, gelesen und eingetippt – da lese ich, dass Norbert etwas über die Norderdomstraße 15 gefunden hatte. Diese Adresse beschäftigt mich im Moment…

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