Wer weiß was?

Rudolf Kirchberg hatte offenbar ein Verkehrsunternehmen in Schleswig, wie die beiden Fahrscheine beweisen.

Wer weiß etwas zu diesem Thema?

Widolf Wichmann: es gab vor der Währungsreform 1948 eine Reihe Busuntenehmer, die die Strecke Flensburg – Schleswig – Eckernförde – Kiel betrieben… Rudolf Kirchberg gehörte m.W. dazu!

Sönke: Adressbuch 1950: Rudolf Kirchberg, Fuhrunternehmer, Lollfuß 11

Widolf Wichmann: Toll die Recherche, Sönke! Ich habe weiter in meiner Erinnerung gekramt mit folgendem Ergebnis:

Ich bin mit Kirchberger mal von Schleswig zu meinen Großeltern nach Kiel gefahren. Dazu folgende Geschichte: Meine Mutter musste mit “Beziehungen” vorher den Fahrschein kaufen. Meine Fahrt sollte am Sonnabendvormittag starten. Die Abfahrtstelle war in der Poststrasse vor der damaligen Staatsbank. Unter einem Krankheitsvorwand “schwänzte” ich die Schule. Aus der Erinnerung hatte Kirchberger zwei Busse … der neuere, auf den ich mich freute, sollte die Vormittagstour fahren … er fuhr vor … und war defekt. Die Fahrt fiel aus! Ich verdrückte mich in den Warteraum der Bank und wartete mit den anderen Fahrgästen auf die Nachmittagstour. Es fuhr der ältere Bus vor – mit einem fensterlosen Anhänger. In diesen wurden die Vormittagsfahrgäste verstaut. Mit Kopfweh von der lichtlosen Fahrt kam ich in Kiel an! Soweit die Story aus dem Jahr 1947 oder 48!
Kirchberg fuhr Flensburg – Schleswig – Kiel wohl auch noch zur DM-Zeit nach 1948. Später in den 50iger Jahren wurde die Linie nur noch von der Bundespost betrieben. Mitte der 50iger Jahre kamen die Bundesbahnbusse im Gemeinschaftsverkehr hinzu. Anbei Fahrplan und Fahrscheine aus der Zeit!

Es gab um 1950 auch einen Linienverkehr Schleswig – Hamburg durch die Fa. Wriedt, morgens hin, nachmittags zurück – und im Gegenlauf durch die Hamburger Fa. Jaspers. Abfahrt in Schleswig war vor Stadt Flensburg im
Lollfuss! Die Reise ging über die kopfsteinrumpelige B77 über die alte Rendsburger Kanalbrücke am Conventgarten. Pause war auf der Hinfahrt in Bad Bramstedt, auf der Rückfahrt in Nortorf. Auch hier anbei eigenhändig von Johannes Wriedt ausgestellte Fahrscheine (meine Mutter hatte eine gute Beziehung zu ihm). Wriedt hatte zu der Zeit drei Reisebusse, die auch nach Hamburg eingesetzt wurden – u.a. die elegante Schleimöwe und die klobigere Schleiperle.

Zum Schluss von mir noch ein Fahrschein der Kreisbahn von 1955!

Admin: …und noch ein Fahrschein nach Satrup…


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4 Gedanken zu „Wer weiß was?“

  1. Es gab vor der Währungsreform 1948 eine Reihe Busuntenehmer, die die Strecke Flensburg- Schleswig- Eckernförde- Kiel betrieben.. Rudolf Kirchberg gehörte m.W. dazu!

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    • Toll die Recherche, Sönke!
      Ich habe weiter in meiner Erinnerung gekramt mit folgendem Ergebnis:
      Ich bin mit Kirchberger mal von Schleswig zu meinen Großeltern nach Kiel gefahren.. Dazu folgende Geschichte: Meine Mutter musste mit “Beziehungen” vorher den Fahrschein kaufen. Meine Fahrt sollte am Sonnabendvormittag starten. Die Abfahrtstelle war in der Poststr. vor der damal. Staatsbank. Unter einem Krankheitsvorwand “schwänzte” ich die Schule. Aus der Erinnerung hatte Kirchberger zwei Busse .. Der neuere, auf den ich mich freute, sollte die Vormittagstour fahren.. Er fuhr vor.. und war defekt.. die Fahrt fiel aus! Ich verdrückte mich in den Warteraum der Bank und wartete mit den anderen Fahrgästen auf die Nachmittagstour. Es fuhr der ältere Bus vor – mit einem fensterlosen Anhänger.. In diesen wurden die Vormittagsfahrgäste verstaut. Mit Kopfweh von der lichtlosen Fahrt kam ich in Kiel an!
      soweit die Story aus dem Jahr 1947 oder 48!

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