Bausünde

Aus der Geschichte des OV-Schleswig des DARC:

…Besonders zu erwähnen ist jedoch hier die Ausstellung im April 1967 im damaligen “Kaufhaus Grimme”, heute “Karstadt”, die unter hohem Einsatz der Mitglieder vorbereitet und durchgeführt wurde…

Hier jetzt die bauliche “Entwicklung” bis zum Kaufhaus “Karstadt”:

(Karstadt ist da ganz hinten links, aus der Nähe sieht es zu grausam aus :)))

Die Kommentatoren:

Norbert Neidebock:

Zwischen dem Fotohaus Hansen und der Buchhandlung Detlefsen war doch auch noch ein Laden? Wenn ich mich nicht irre, einer, in dem man Pütt und Pannen bekam, oder?
Über den Abriß haben sich damals die wenigsten Gedanken gemacht. Nur der sogenannte “Fortschritt” zählte und man war stolz darauf, ein Kaufhaus mit einer Rolltreppe in Schleswig zu haben!! SHIT! Vielleicht sind wir zu nostalgisch! Aber der Charme eines alten Stadtzentrums ist flöten gegangen :-))

Passende Werbung gefällig? :D

Hans-Peter Klinker:

Kleiner Hinweis zum alten Laden “Pütt und Pann” im Stadtweg:
Der hieß Wilhelm Siemsen und handelte mit Porzellan, Haushalts- und Spielwaren. Doch zwischen Foto Hansen und diesem Geschäft gab es auch noch ein etwas moderneres Geschäft
“Textilkaufhaus Heino Siemsen”. So hat sich im Laufe der Jahre Vieles im Stadtweg verändert. Wer denkt denn noch an “Schund-Voigt” oder die Kneipe “Zur Deutschen Eiche“,…von der Kneipe ist doch auf dem großen Foto oben ein Stück zu sehen, oder? “Cafe Haß” (haben wir oft nach der Schule besucht), Betten-Holm, Heinrich Maas (Stempel und Schreibwaren, s. Foto) neben der ehem. Stadtsparkasse u.s.w.

Norbert Neidebock: Apropos Café Haß. Die Hilfschule wurde von uns auch Café-Haß-Gymnasium genannt und ein Lehrer von uns sagte, wenn wir uns zu sehr aufm Stuhl flegelten: “Du sitzt hier nicht im Clubsessel vom Café Haß!”

Wolfgang Kather:
Zu Schund-Voigt fällt mir ein, dass eines Tages eine Anzeige in den Schleswiger Nachrichten stand, in der der Inhaber von Schund-Voigt, er hieß wahrscheinlich Voigt, demjenigen rechtliche Konsequenzen androhte, der weiterhin den Namen Schund-Voigt benutzte, bzw. den Laden so nannte. Das Lustige war eigentlich, dass es ein seriöser Laden war, in dem man keinen Schund bekam.

Zur “Deutschen Eiche” fällt mir der letzte Wirt ein, der auch nicht viel älter als wir war. Wir nannten ihn nur beim Vornamen, den ich natürlich auch vergessen habe. Er war der Wirt bei dem der Laden, wahrscheinlich wegen einer Zigarettenkippe, ausbrannte.

Ganz in der Nähe war noch der Juwelier Wendlandt, ein Bruder von dem Schlagersänger Gerhard Wendlandt, dem er zum verwechseln ähnlich sah.

Heiner Kröger: Es ist schon zwei Jahre her, dass es eine heftige Debatte um den Namen “Schund-Voigt” gab (als Unterscheidung zu “Radio-Voigt”), da hat Wolfgang Kather behauptet, der Sänger Gerhard Wendland sei ein Bruder des Juweliers Wendland. Das ist mit Sicherheit nicht so! Ich weiß es aus verwandtschaftlicher Quelle.

Norbert Neidebock:

Der Wirt hieß Olaf Petersen. Er war Steward bei der Horn-Linie gewesen und hat in der Südamerikafahrt soviel zusammengeschmuggelt, daß er die Kneipe kaufen konnte. Zuerst war sie neben Schund-Voigt (“Zur Hoffnung”?) jetzt ist da ein Schuhgeschäft drin, brannte dann aus und ist dann neben Sport Renz gezogen.
(Hoffentlich bringe ich nix durcheinander, da er nachher mehrere Kneipen hatte :-D ). Irgendwann verkaufte er die Kneipen und übernahm dann Ruhekrug. In der Schleswiger Ralleygeschichte müßte er auch noch verzeichnet sein.

Wolfgang Kather: Ich martere mir das Hirn! Wo war das Cafe Haß? War das das Cafe in der Passage im Stadtweg wo die (weibliche!) Bedienung leere Colaflaschen vor uns aufstellte, wenn wir kein Geld hatten (was häufiger vorkam) um keinen Ärger mit ihrem Chef zu bekommen?

Norbert Neidebock: Nönönöö, noch westlich vom Betten-Holm. Wo der Stadtweg so langsam in den Lollfuß überging! Fast neben dem Tapetenladen (verdammt, wie hieß der Laden denn noch? Boockhoff?). In der Passage war das Café Rausch, das früher gegenüber der “Stumpfen Ecke” war. Dann gab oder gibt es noch das Stadtcafé, so auf halbem Weg zwischen Kornmarkt und dem Capitol-Platz.
(Foto: Café u. Conditorei von M. Rausch, Lollfuß 74a, 1929)

In den Kommentaren ging es auch um die Frage: “Wo war das Café Jessen?”

Waltraut hatte dort nach der Berufschule immer Pflichttermin und meinte, es wäre gegenüber der Lollfußtreppe

Wolfgang Kather, der Unvergleichliche, hat sich die ganze Topologie des Lollfußes von damals vorgenommen, noch Schleswiger Originale (dicke und dünne) in Erinnerung gerufen und Waltraut damit ordentlich eingeheizt…

Helmut aus Bärlin hat sich aber für Waltraut in die Bresche geschmissen und überzeugend dargelegt, dass das Café Jessen sich neben dem heutigen Patio befunden haben muss. Waltraut war erleichtert

Hallo Waltraud, ich habe am WE (ich war endlich mal wieder in SL) noch mal nachgesehen:
Das Cafe Jessen befand sich im Lollfuß Nr. 5.
Gruß Helmut


2.860 Ansichten

29 Gedanken zu „Bausünde“

  1. Zwischen dem Fotohaus Hansen und der Buchhandlung Detlefsen war doch auch noch ein Laden? Wenn ich mich nicht irre, einer, in dem man Pütt und Pannen bekam, oder?
    Über den Abriß haben sich damals die wenigsten Gedanken gemacht. Nur der sogenannte “Fortschritt” zählte und man war stolz darauf, ein Kaufhaus mit einer Rolltreppe in Schleswig zu haben!! SHIT! Vielleicht sind wir zu nostalgisch! Aber der Charme eines alten Stadtzentrums ist flöten gegangen :-))

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  2. Kleiner Hinweis zum alten Laden “Pütt und Pann” im Stadtweg:
    der hieß Wilhelm Siemsen und handelte mit Porzelan, Haushalts- und Spielwaren.
    Doch zwischen Foto Hansen und diesem Geschäft gab es auch noch ein etwas moderneres Geschäft “Textilkaufhaus Heino Siemsen”.
    So hat sich im Laufe der Jahre Vieles im Stadtweg verändert.
    Wer denkt denn noch an “Schund-Voigt” oder die Kneipe “Zur Deutschen Eiche”, Cafe Haß”, (haben wir oft nach der Schule besucht)Betten-Holm, Heinrich Maas (Stempel und Schreibwaren)neben der ehem.Stadtsparkasse u.s.w.

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  3. Zu Schund-Voigt fällt mir ein das eines Tages eine Anzeige in den Schleswiger Nachrichten stand, in der der Inhaber von Schund-Voigt, er hieß wahrscheinlich Voigt, demjenigen rechtliche Konsequenzen androhte, der weiterhin den Namen Schund-Voigt benutzte, bzw. den Laden so nannte. Das lustige war eigentlich, daß es ein seriöser Laden war in dem man keinen Schund bekam.
    Zur Deutschen Eiche fällt mir der letzte Wirt ein, der auch nicht viel älter als wir war. Wir nannten ihn nur beim Vornamen, den ich natürlich auch vergessen habe. Er war der Wirt bei dem der Laden, wahrscheinlich wegen einer Zigarettenkippe, ausbrannte. Ganz in der Nähe war noch der Juwelier Wendlandt, ein Bruder von dem Schlagersänger Gerhard Wendlandt, dem er zum verwechseln ähnlich sah.

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  4. Der Wirt hieß Olaf Petersen.Er war Steward bei der Horn-Linie gewesen und hat in der Südamerikafahrt soviel zusammengeschmuggelt, daß er die Kneipe kaufen konnte. Zuerst war sie neben Schund-Voigt (Zur Hoffnung”?) jetzt ist da ein Schuhgeschäft drin, brannte dann aus und ist dann neben Sport Renz gezogen. (Hoffentlich bringe ich nix durcheinander, da er nachher mehrere Kneipen hatte :-D). Irgendwann verkaufte er die Kneipen und übernahm dann Ruhekrug.
    In der Schleswiger Ralleygeschichte müßte er auch noch verzeichnet sein.

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  5. Apropos Café Haß. Die Hilfschule wurde von uns auch Café-Haß-Gymnasium genannt und ein Lehrer von uns sagte, wenn wir uns zu sehr aufm Stuhl flegelten: ” Du sitzt hier nicht im Clubsesel vom Café Haß!”

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  6. Ich martere mir das Hirn! Wo war das Cafe Haß? War das das Cafe in der Passage im Stadtweg wo die (weibliche!) Bedienung leere Colaflaschen vor uns aufstellte, wenn wir kein Geld hatten (was häufiger vorkam) um keinen Ärger mit ihrem Chef zu bekommen?

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  7. Nönönöö, noch westlich vom Betten-Holm. Wo der Stadtweg so langsam in den Lollfuß überging!Fast neben dem Tapetenladen (verdammt, wie hieß der Laden denn noch?)
    In der Passage war das Café Rausch,das früher gegenüber der “Stumpfen Ecke” war. Dann gab oder gibt es noch das Stadtcafé, so auf halbem Weg zwischen Kornmarkt und dem Capitol-Platz.

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  8. Der Laden war “Tapeten Brockhoff”, wobei ich den Namen phonetisch schreibe und keine Gewähr für die Richtigkeit der Scheibweise übernehme.

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  9. Hallo Waltraut,
    das mit dem Cafe Jessen kommt mir spanisch vor. Gegenüber von der Lollfußtreppe war das Lokal zur Lollfußtreppe mit dem Wirt Wiliam (Billy) Jaques und seiner Frau Thea. Nach links schloß sich ein Ofensetzerbetrieb an, dann kam der Domziegelhof und irgendwann Bäcker Dircks. (Der alte Bäcker Dircks war so fett, daß er zum Sitzen zwei Stühle brauchte, und sein Sohn spielte Mittelläufer bei 06, weil er so lang und dünn war nannte man ihn Spaddel oder Paddel.) Nach rechts von dem Lokal Lollfußtreppe war ein Milchladen, dann kam das Theater und dann das Theatercafe, wenn ich mich recht erinnere. Kann es sein dass das Cafe Jessen weiter zur Stadtmitte hin war, kurz vor der Buchhandlung Bernhards und der Druckerei Weber war doch auch noch ein Cafe, glaube ich jedenfalls.

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  10. Hallo Wolfgang,
    Spanien ist ja nicht schlecht ;-)) aber…also ich habe es so in Erinnerung, okay nach 40Jahren….aber vielleicht hieß es ja anders, nur es war im Lollfuß und nicht sehr weit von der Lollfußtreppe….vielleicht bekommen wir es ja noch heraus…
    wünsche einen schönen Tag

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  11. Hallo,
    das Cafe Jessen war im Lollfuß, in der Nähe des heutigen Patio, ich glaube, rechts neben dem Eingang.
    Grüße aus Bärlin

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  12. Hallo Helmut,
    danke für diesen Hinweis (puuh bin also noch nicht senil)…ich glaube es hat 1968 oder 1969 zu gemacht ….
    einen schönen Abend

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  13. “DA” war nicht zum “Verscheißern” da sondern zum Draufklicken (das hatte Waltraut zuerst auch nicht gemerkt) :-)).
    Manchmal liegt in der Kürze offenbar nicht die Würze. Ich werde mich bessern.

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  14. Gerd, zu “DA”, verscheißern kann ich mich alleine(nicht böse gemeint!). Wenn ich mich recht erinnere gab es vor 43 Jahren kein Patio. Damals habe ich aber Schleswig verlassen und nur noch, solange meine Mutter noch nicht demenz war, Kurzbesuche in der Stadt gemacht.
    Ich denke es geht mehreren von uns so, oder?

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  15. Hallo Waltraud, ich habe am WE (ich war endlich mal wieder in SL) noch mal nachgesehen: Das Cafe Jessen befand sich im Lollfuß Nr. 5. Gruß Helmut

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  16. Hallo zusammen und einen schönen Vatertag/Herrentag….

    das, das Cafe Jessen gleich neben dem heutigem patio war….nee hätte ich nicht gedacht….aber nach 40Jahren…okay soweit entfernt war ich ja auch nicht ;-)

    Gruß Waltraut

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  17. Es ist schon zwei Jahre her, dass es eine heftige Debatte um den Namen “Schund-Voigt” gab (als Unterscheidung zu “Radio-Voigt”), da hat Wolfgang Kather behauptet, der Sänger Gerhard Wendland sei ein Bruder des Juweliers Wendland. Das ist mit Sicherheit nicht so! Ich weiß es aus verwandtschaftlicher Quelle.

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  18. Dann muß der Juwelier Wendland ein clon des Sängers Wendland gewesen sein!
    Auch clone sollen sich ab und zu besucht haben u.a. in der Begleitung von “Kuli” Kulenkampff mittels eines Segelboots.
    Trotzdem ist es eine Freude dass der Heiner Kröger lebt und sich mal gemeldet hat.

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  19. Den Friedrichsberg habe ich auch viel attraktiver in Erinnerung – aber wenn ich bei seltenen Besuchen von Fahrdorf aus Schleswig ins Blickfeld bekomme, versuche ich immer, diese absolute Scheußlichkeit Wikingturm zu übersehen: Als das Ding geplant wurde, hatten einige Stadtverordnete wohl Bauchschmerzen. Dagegen sollte ein Hubschrauber dann eine entsprechende Folie hochziehen. Zum Termin war es aber so stürmisch, daß der Hubschrabschrab nur alleine die Höhe markierte…

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