Theater

Aus der Versenkung von 2007 geholt:

Der Schleswiger Zahnarzt Dr. Falk Ritter beschäftigt sich auf seiner Homepage u.a. auch mit Schleswiger Geschichte.

Zur “Stumpfen Ecke” findet sich folgendes Zitat in einer Veröffentlichung zur Geschichte des Schleswiger Theaters:

…Auf der westlichen Ecke Lollfuß / Gutenbergstraße stand früher das Stammlokal der Theaterleute und Tennisspieler, die “Stumpfe Ecke“. Wenn er (Dr. Horst Gnekow, Foto) sich von seinem Tisch erhob und “nur mal kurz” wegging, dann überließ er seinen Kumpanen die Zeche, denn unter drei Stunden blieb er nicht weg. Er hielt dann Hof auf der Straße: Schleswiger Bürger sprachen ihn dort an, um ihm ihre Referenz zu erweisen…

Dr. Gnekow war homosexuell. Die Schleswiger wussten es:

…Im Nachhinein betrachtet ist die Toleranz der Schleswiger zu bewundern. Woher sie diese nahmen, ist ungeklärt. Vielleicht weil er offiziell als noch verheiratet galt? Befragte ältere Schleswiger erklärten dem Autor: “Wir waren damals so mit unseren eigenen Problemen beschäftigt, dass wir gar keine Zeit hatten, uns noch um den Lebenswandel des Intendanten zu kümmern. Außerdem ist es weiß Gott nichts Neues, daß sich gerade am Theater warme Brüder tummeln.”

Evelyn Leitterstorf:

Hallo! Wir wohnten Tür an Tür mit Gnekow. Meine Mutter hat sehr oft Spargel für ihn gekocht, ob er den bezahlt hat? Aber er hat mich auf die Bretter die die Welt bedeuten gebracht, siehe Foto von Peterchens Mondfahrt mit Fiete Kugel Hartwig.

Eva Bleifuß-Pax:

In der Rezension der Zeitschrift “Theater heute” zum “Urfaust” mit Uli Hülls wurde die “Stumpfe Ecke” wörtlich als Schleswigs “Auerbach´s Keller” betitelt. Ich weiß noch, dass Jonny Reinke sehr stolz darauf war.

Im Jahr 1915 hatten die Schleswiger übrigens mit der Kultur nicht viel am Hut. Das Stadttheater wurde ganz schnöde zum Reservelazarett umfunktioniert!

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4 Gedanken zu „Theater“

  1. Bei Peterchens Mondfahrt hatte mein Vater, Heinz Wieherdt, die musikalische Leitung, so kam ich auch in den Genuß, das Märchen zu sehen.

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  2. In der Rezension der Zeitschrift “Theater heute” zum “Urfaust” mit Uli Hülls wurde die “Stumpfe Ecke” wörtlich als Schleswigs “Auerbach´s Keller” betitelt. Ich weiß noch, dass Jonny Reinke sehr stolz darauf war.

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  3. Das Weihnachtsmärchen gehörte in meinen 4 elementaren Volksschuljahren dazu wie die Kindergilde und der Eltern-Vorführabend. Immer habe ich verstohlen zur Decke geschaut, wo sich eine riesige hölzerne Platte mit aneinander gereihten Lampen befand und gedacht, wenn die auf uns runterfällt, sind wir alle platt. Nach der Aufführung dachte ich stets, ob die Prinzessin wohl in Wirklichkeit den Prinzen heiratet, wo die doch so gut zusammenpassen.
    Da meine Eltern ein Abo besaßen, bin ich als Jugendlicher noch mal zu einem Krimi mitgewesen. Aber, kein Vergleich zu den Weihnachtsmärchen!

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