Hier ist ein Bild aus der Klasse:
Ich hab mal mit Jürgen Drews in Paulihof Eishockey gespielt, jawoll! Er wohnte in der Bellmannstraße, die zu meinem Schulweg gehörte.
Wie findet Ihr meine Frisur?
Links:
“Wuestenfloh” (ist mein privates “Weblog”)
Ein orientalisches Intermezzo
Intimitäten
Debeka statt Wetteramt
Die Anstalt
“Dänische” Verwandtschaft…
Mit Kat(h)er in Schleswig…
ein zugeteiltes Tanzobjekt. Die Dame hat es ihrerseits auch so gesehen. Nach dem formellen Teil habe ich vermutlich einige Biere und Jägermeister zu viel getrunken. Das hier sind nun zwei Bilder von einem Betriebsausflug im Jahr 1961 mit der Belegschaft der Debeka, die ihre Geschäftstelle im ZOB-Gebäude hatte. Der Dame ganz rechts auf dem rechten Bild habe ich mal eine tote
Maus in den Typenkorb ihrer Schreibmaschine gelegt. Als das Fräulein die Maus entdeckte, lief sie flugs zum Chef, was eine Untersuchung des Falles auslöste. Ich wurde enttarnt und habe die Tat dann auf meine Kappe genommen und jede Mittäterschaft anderer Kollegen abgestritten. Der Chef war nicht richtig streng mit mir. Während der Debeka-Zeit musste ich einmal die Woche die Berufsschule besuchen. An die Namen der Mitschüler kann ich mich kaum erinnern. Unser Klassenlehrer hieß Mensing. Eines Tages teilte er uns ganz stolz
mit, dass sein Berufsstand in die Kategorie der höheren Beamten erhoben worden war. Für die gesellschaftliche Stellung in Schleswig war das damals bestimmt eine dolle Angelegenheit. Nach der Debeka kam das Finanzamt dran. Der Herr, der auf dem Bild rechts herbeieilt, ist übrigens der Vater von Gerd Drömer. Zu der damaligen Zeit wurde auch im beruflichen Bereich gern, gut und zahlreich gefeiert.
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Grüß Dich Gerd,
im letzten Absatz zu meiner Ergänzung über den Hexameter ist mir ein Tipfehler unterlaufen. Es muß natürlich richtig heißen:
Die beiden Zitate…. Ich komm da nicht mehr rein, deshalb meine Bitte an Dich, korrigiere Du bitte den Fehler.
Grüße aus der Pfalz
Uwe C.
Schon erledigt!
Schönen Dank auch noch für die Informationen zur platonischen Affäre “Götting“!
Lebenslauf
Ich bin am 23.2.1944 in der Sankt-Jürgener-Strasse Nr. 21 geboren. Meine Mutter Ilse Tams, geb. Seier wohnte dort unter einem Dach mit meiner drei Jahre älteren Schwester Karin und den Eltern meiner Mutter, Christian Seier und Wilhelmine Seier.
Mein Vater Henry Tams, Jahrgang 1918, gebürtig aus der Kälberstrasse, war gleich bei Kriegsbeginn als Soldat eingezogen worden. Er war, wie sein Vater, Malergeselle. Die Eheschließung mit meiner Mutter wurde in einem Schnellverfahren kurz vor dem Abmarsch vollzogen.
Mein Vater hat den ganzen Krieg mitgemacht, wurde sogar Feldwebel und geriet bei Kriegsende in französische Gefangenschaft. Von dort kam er wahrscheinlich 1946 nach Hause. Fragen kann ich nicht mehr, weil er im Alter von 83 Jahren verstorben ist. Meine Mutter kann sich leider nicht mehr so genau erinnern.
Mein Vater hat nach dem Krieg gleich wieder als Maler bei einem Malermeister in der Moltkestrasse gearbeitet. Er hat sich redlich für die Familie abgerackert, auch nach der Arbeitszeit (nicht weitersagen, bitte). Die Arbeit für einen Malermeister hat ihm aber auf Dauer nicht behagt. Irgendwann (ca. 1960) wurde er bei dem allgegenwärtigen Schleswiger Arbeitgeber, dem Landeskrankenhaus, als Krankenpfleger eingestellt. Von den Ereignissen an diesem Arbeitsplatz hatte er zu Hause viele lustige und auch nicht so lustige Sachen zu berichten.
Über den Krieg hat mein Vater fast nichts erzählt. Es war eine ‘schreckliche Zeit’, wie er immer wieder betonte. Aus Anlass der Diskussion über die Verbrechen der Wehrmacht, habe ich ihn einmal gefragt, ob er etwas davon mitbekommen hat. Die Frage hat ihn sehr erregt. Ihm lag sehr daran, dass ich ihm glaubte, dass er ‘nichts gewusst’ hätte. Er war gesundheitlich schon sehr angegriffen, als ich die Frage stellte, so dass ich nicht weiter nachfragen mochte.
Erst in französischer Gefangenschaft, die, wie er gerne erzählte, anfänglich mit großer Not und Hunger begann, kam wieder Lebensfreude auf, weil seine Fähigkeiten als Maler im Lager gefragt waren.
Wenn man nachrechnet, sind meine Schwester und ich also das Ergebnis von Fronturlauben.
In Sankt-Jürgen wohnten wir, bis wir 1953 in die Angelner Strasse Nr. 11 umzogen. Für mich waren diese ersten neun Jahre in Sankt-Jürgen eine schöne Zeit.
Man lebte dort wie auf dem Lande. Mein Opa war ‘Futtermeister’ beim Landeskrankenhaus (‘bei der Anstalt’), das neben den ‘Anstalten’ damals auch einen landwirtschaftlichen Betrieb unterhielt. Mein Opa war nicht nur ‘Chef’ der Pferde, Rinder und Schweine sondern befehligte auch ein Schar von Insassen des Landeskrankenhauses, die auf Dauer für die landwirtschaftliche Arbeit eingesetzt wurden. Diese ‘Leute’ waren urige Typen, die nach meiner Einschätzung gerne dort arbeiteten.
Da mein Opa der ‘Boss’ war (der eigentliche Boss, der ‘Inspektor’, trat kaum in Erscheinung) hatte ich freien Zutritt zu den Ställen und zum Heuboden, der aus meiner kindlichen Sicht enorm groß war. Speziell der Heuboden wird mir mit seinem spezifischen Geruch und seinen geheimnisvollen dunklen Winkeln lebenslang im Gedächtnis bleiben.
Mir wurde immer von meiner Oma eingeredet, ich wäre ein besonders kräftiger Junge (die Körpergröße war nicht so bedeutend), weil ich die Milch immer frisch von der Kuh getrunken hätte. Ich erinnere mich gut an den Blechbecher voll Milch, den ich an Ort und Stelle nach der Papierfilterung in die Hand gedrückt bekam.
Ich war überhaupt für meine Großeltern ‘der Held in der Boddermelk’. Meine Schwester hatte, glaube ich, nicht diesen Knaben-Bonus. Der Grund für diese Bevorzugung war sehr wahrscheinlich, dass ich als ‘Ersatz’ für den im Krieg gefallenen Sohn meiner Großeltern betrachtet wurde. Dieser ‘Onkel Hans’ hatte einen Kultstatus. Für ihn war eine altarähnliche Ecke des Wohnzimmers reserviert, in der sein schwarzgerahmtes, vergrößertes Foto hing. Hinzu kam ein ebenfalls schwarz gerahmter Spruch, der liebevoll in gotischen Buchstaben und mit Girlanden verziert wie folgt lautete:
Mit 6 Jahren besuchte ich dann die Gallbergschule. An die Mitstreiter in der Klasse kann ich mich nicht erinnern. Ist das normal? In meinen Zeugnissen stand immer ‘Gerd ist sehr verspielt’. Vielleicht ist das der Grund für mein Nicht-Erinnern. Der Klassenlehrer hieß ‘Herr Rehder’. Das weiß ich durchaus noch. Damals hatten die Lehrer noch die Lizenz zur körperlichen Strafe. Herr Rehder strafte, in dem er mit einem Rohrstock auf die Handfläche schlug, die man ihm schuldbewusst hinhalten musste.
Mein Vater, dem ich bis zum Beginn der Pubertät alles geglaubt habe, sagte immer, der Herr Rehder wäre ein ‘guter Lehrer’. Warum, ist mir nie klar geworden. Ich habe es aber auch nicht hinterfragt.
In der Sankt-Jürgener Zeit habe ich mit den Kindern aus dem Haus und aus den benachbarten Häusern (‘Drei Kronen‘) gespielt. Die Familie, die auch in dem Haus wohnte hieß Stegemann, die Söhne Uwe und Holger, die Tochter Elke (glaube ich, auf dem Foto links zu sehen).
In Drei Kronen war da noch Horst Stockfleth, der dann ja auch in der Mittelschule mit dabei war und Peter Sperling, der etwas jünger war und Domschüler wurde. Dann war da noch Friedel (‘Fiete’) Böttcher aus der Nachbarschaft. Sein Vater hatte eine Tischlerei. Seine und meine Eltern kannten sich, ebenso die Eltern von Horst Stockfleth. Auch Norbert Neidebock spielte noch eine Rolle, der in der Nähe von Fiete wohnte. Norbert war irgendwie ‘größer’ als wir. Er wurde auch ein Domschüler und später, glaube ich, Kapitän. Später, zu Mittelschulzeiten, war auch ‘Kalli’ Fahs mit dabei. Gerhard Tank aus der Berliner Strasse fällt mir auch noch ein. Seine ältere Schwester Gerda wiederum war im Turnverein.
Ansonsten gab es viele Kinder in Sankt Jürgen, an die ich mich aber nicht mehr deutlich erinnern kann.
Für meine Eltern war die Zeit in Sankt-Jürgen wohl nicht so schön, weil die eigene Wohnung fehlte.
Meine Oma war sehr dominant. Sie war der Boss im Haus. Meinem Vater wurde mehr oder weniger deutlich von den Schwiegereltern gezeigt, dass wohl der Falsche aus dem Krieg zurückgekommen wäre.
Erschwerend für den Hausfrieden war auch, dass die Schwägerin ‘Tante Olga’ auch noch mit hineinregierte. Tante Olga war sowas wie eine Haushälterin. Sie ‘diente’ (und wohnte) zuerst bei einem Drogisten in der Schubystraße (in der Nähe der Bismarckstraße) und dann, nach einer unfriedlichen Trennung bei Propst Grabow am Dom.
Immer wenn ‘Tante Olga’ auftauchte, wurde es laut im Haus. Sie hatte eine sehr laute Stimme und stritt sich mit Leidenschaft über die geringste Kleinigkeit, und das ganz besonders mit meinem Vater. Sie hatte eine Lache, bei der die Wände anfingen zu wackeln. Für uns Kinder, sie hatte ja keine eigenen, war sie trotzdem eine nette Tante.
Als wir dann 1953 in die Angelner Strasse 11 umzogen, war die Erleichterung für meine Eltern groß. Anfangs war es zwar sehr beengt, weil die ‘Tante Tine’, eine echte Tante meines Vaters, noch ein Wohnrecht im ersten Stock des Hauses wahrnahm.
Die Tante war ein wahrer Drachen, der die Nähe von uns Kindern nur feuerschnaubend duldete. Das Ducken vor den Autoritäten war aber damals noch systemimmanent, wie ich glaube. Wir erlitten diesen Zustand also noch geschätzte vier bis fünf Jahre, bis die Tante starb.
Die Familie meines Vater kam in diesem ‘Lebenslauf’ kaum vor, weil sie für uns Kinder ziemlich weit entfernt, in der Kälberstraße, angesiedelt war. Kontakte nach dorthin fanden zwar statt, waren aber immer ‘Besuche’, die mit irgendwelchen Anlässen verbunden waren.
Das Haus in der Kälberstraße ist längst wegsaniert, wie die Schleswiger ja alle wissen. Es war winzig, mit einem Dach, das man mit der “Hand anfassen konnte”, einer guten Stube und einem ganz kleinen Innenhof. Als kleiner Junge habe ich da noch die Mutter meines Vaters gesehen, die aber für mich nie den Status ‘Oma’ bekommen hat. Sie war irgendwie schon immer krank und permanent missgelaut.
Später wohnte dann dort ihre Tochter, meine ‘Tante Irma’, mit ihrem Mann, ‘Onkel Erich’. Zwei Kinder und zwei Stiefkinder gehörten dort auch noch zur Familie. Erich und Irma Baykowski leben heute noch hochbetagt in Schleswig. In Schleswiger Seglerkreisen sind sie bekannt (Anm. vom 6.1.2017: Onkel und Tante sind 2009 und 2016 verstorben).
Während das Schicksal ‘Tante Irma’ ganz gut bedacht hat, lief es bei den beiden anderen Geschwistern meines Vaters nicht so gut. Der Bruder Artur brachte es bis zur ‘Roten Mütze’, wie meine Vater immer sagte, also einer Amtsperson die auf dem Bahnsteig auch die Pfeife betätigte; leider starb er aber als Soldat. Die Familie, die er noch gründen konnte und aus der ein Junge und ein Mädchen (Werner und Gisela) entstammten, zerbrach, weil die Mutter sich nicht um die Kinder gekümmert hat. Die beiden Kinder wurden in die Familie Baykowski aufgenommen.
Die andere Schwester meines Vaters, ‘Tante Anne’, heiratete einen ‘Onkel Harry’, der zuerst mit einem Zeitschriften- und Tabakladen in der Schubystrasse (beim Wasserturm) wohl ganz erfolgreich war. Dieser Onkel war ein fröhlicher und charmanter Mensch, ein ‘Bonvivant’ könnte man sagen, der den Zugang zum Schleswiger Geldadel suchte und fand und daran zugrunde ging (aus Andeutungen meines Vaters reimte ich mir das so zusammen).
Im Hause Feldmann wuselten drei Kinder herum, zwei Cousins und eine Cousine, und die Kasse im gut florierenden Laden war für alle eine scheinbar unerschöpfliche Geldquelle (so mein Vater). Das ging auf Dauer nicht gut. ‘Onkel Harry’ starb eines Tages beim Angeln auf der Ostsee. Nach offizieller Lesart war es wohl ein Unfall. Die Familie Feldmann musste dann in eine Wohnung umziehen, die sich in einem Mietshaus an der Schleistrasse befand. Ich bin nie dort gewesen.
Einer der Söhne hatte wohl die großzügige, aber ökonomisch leichtsinnige Art seines Vaters geerbt. Er glaubte in Schleswig mit einem Waschsalon reich werden zu können. Das klappte aber nicht. Er lebt nicht mehr.
Nun ja, so ist das eben mit der Familie. Vorhang!
Von der Angelner Strasse aus ging ich dann nur noch wenige Wochen in die Gallbergschule, um die vierte Klasse noch zu Ende zu bringen.
Dann kamen die nächsten sechs Jahre in der Bruno-Lorenzen-Schule dran.
Eine Sache war da noch, nämlich der Schulwechsel. Ich wurde an einem festgelegten Tag aufgrund einer Entscheidung von Lehrer Rehder zur Domschule geschickt. Dort sollte noch ein Test stattfinden, der letzlich über den endgültigen Verbleib in der Schule entscheiden sollte.
In all dem Gewusel, das weiß ich noch, stand ich mutterseelenallein. Alle Kinder wurden aufgerufen, sich der einen oder anderen Klasse für den Test anzuschliessen. Nur ich nicht.
Ich stand da, mit meinen zehn Jahren, ein übrig Gebliebener. Man hat mich dann doch nach einigem, mir undurchsichtigen Hin und Her, einer Klasse zugeteilt.
Die Prozeduren, die man (glaub ich) an zwei Tagen durchlief, führten bei mir zu einer direkten ‘Überweisung’ an die Mittelschule. Meine Eltern waren ‘stolz’, dass ihr Sohn jetzt auf eine weiterführende Schule kam und damit war die Sache gut. Was auch sonst. Der Lehrer, der uns damals beim Test aufs Korn nahm, und dessen Arroganz heute noch ein diffuses Unbehagen in mir hervorruft, hieß Dominke.
Dieses ganze Gedöns, dieser Stress, mit dem heutigen Tages die Schicksalsfrage nach dem künftigen Lebensweg durchlitten wird, spielte damals bei mir und meinen Eltern keine Rolle.
In der Angelner Strasse wohnte ich zwar. Aber bis zum Beginn der schwierigen Phase (Pubertät, Vater-Sohn-Konflikt) blieb Sankt-Jürgen mein Spielrevier. Und Oma und Opa blieben für mich fast gleichrangige Bezugspersonen, zumal ich ja als ‘Mann’ besonders privilegiert war.
In der Angelner Strasse hatte ich so gut wie keine Spielkameraden. Mit Egon Eggert, der auch in der Angelner Strasse wohnte, ging ich zwar gemeinsam zur Schule, wenn es sich zufällig so ergab. Aber eigentlich gingen wir nicht, sondern bewegten uns nur balgend vorwärts.
Wenn ich jetzt den alten Zeiten nachhänge, ist das nicht der Tatsache zu verdanken, dass wir eine besonders nette Klasse in der Mittelschule waren. So war es keineswegs. Nach meiner Wahrnehmung gingen wir ziemlich ruppig miteinander um.
Wir sprachen uns überwiegend nicht mit dem Vornamen an, sondern laut bellend mit dem Nachnamen (irre ich mich?) oder mit einem Spitznamen. Zu den Lehrern und Lehrerinnen, die es sich gefallen liessen, waren wir unbarmherzig.
Wir hatte Cliquen in der Klasse, die sich von den anderen abgrenzten. Es herrschte das Gesetz des Stärkeren. Aber wir haben niemand verachtet, oder gemobbt, wie man heute sagen würde.
Zu Beginn des ‘Virtuellen Klassenzimmers’ habe ich ja mit etlichen von Euch telefoniert, um die Sache bekannt zu machen. Dabei habe ich ehrliches Interesse gespürt und keine kalte Ablehnung.
So, nun noch kurz einige Bemerkungen und Namen zu der Zeit, die ich bis 1967 noch in Schleswig zugebracht habe.
Ich hatte freundschaftlichen Kontakt mit Jürgen Frahm, der Jahre später in Hamburg ermordet wurde. Wir haben viele Stunden beim Bier in einer Kneipe am Gallberg zugebracht (der Name fällt mir jetzt nicht ein).
Es gab auch mal eine Party mit Mädchen(!) im Elternhaus Frahm in der Carstensstrasse (In dieser Straße wohnten übrigens auch ‘Tante Irma’ und ‘Onkel Erich’). Mit zu den Freunden von Jürgen Frahm gehörte der Nachbarjunge Rolf Matthiessen, der zu der Zeit noch die Domschule besuchte (was macht der übrigens, er hatte es mit der französische Sprache, kann ich mich erinnern).
Dann war da noch Meinhard Pagel, den ich gerade erst nach all den Jahren wiedergesehen habe.
Die Freizeitgestaltung in Schleswig war für mich nicht zufriedenstellend. Schwof war in Hansens Gasthof in Silberstedt. Das Nachtleben in Schleswig selbst, habe ich als trostlos empfunden. Die Schleihalle mit der Bar zu später Stunde war für mich auch nicht die erste Wahl. Ich hatte einen Hang zur Unzufriedenheit. Gewissermassen einen vorweggenommenen ‘Existentialismus’, der später in Mode kam (Stichwort: Sartre).
Die Bundeswehr blieb mir auch erspart, weil ich zum richtigen Zeitpunkt etwas mit dem Knie hatte. Die Berichte derjenigen, die beim Bund waren, habe ich natürlich gehört. Alle haben sich nach der Grundausbildung gelangweilt.
Die beruflichen Jahre bis zu meinem Wegzug nach Elmshorn habe ich zuerst als Lehrling bei der Debeka am ZOB zugebracht. Das war nix. Zwischendurch war ich drauf und dran alles hinzuschmeissen, um den vermeintlichen ‘Traum’ als Rundfunk- und Fernsehtechniker zu beschreiten.
Ich habe dann die Sache, wie es sich für einen ‘ordentlichen’ Menschen gehört, durchgestanden. Dann bin ich, mein Vater hat mich da bestärkt, zum Finanzamt gegangen. Dort hat übrigens der Vater von Gerd Drömer das Einstellungsgespräch geführt.
Die Sache mit dem Finanzamt war insofern ganz gut, weil sie mich letztlich 1973 zur EDV (heute sagt man IT) gebracht hat.
Die Nach-Schleswig-Zeit ist bei diesem Lebenslauf aber nebensächlich.
Doch noch außer der Reihe: Ich war dreieinviertel Jahre in der Türkei tätig. Davon werde ich meinen Enkeln mal was erzählen, die ich aber noch nicht habe…
Aus meiner Lehrzeit bei der Debeka am ZOB kann ich mich an folgende Namen erinnern:
Herr Kliesch, Herr Ley, Frau Gosch, Frau Kruse, Adolf Schladale (damals schon uralt), Mit-Lehrling Greve, Frau Tams aus Fahrdorf (meines Wissens nicht verwandt), Fräulein Wienke(?) aus dem Schreibbüro (jung und doch uralt). Der Chef, der mich einstellte, war Herr Hansen, ein altmodisch wirkender Herr mit randloser Brille. Er ging noch während meiner Lehrzeit in ‘Pension’.
Da war noch ein älteres Fräulein Klein(?) aus der Beitragsabteilung, die aus Stettin stammte. Sie wollte auf mich erzieherisch einwirken. Einmal kritisierte sie die Art, wie ich einen Apfel aufaß. Meine freche Antwort (“Mir ist doch egal, wie man bei Ihnen in der Pollackei die Äpfel isst!”) beschädigte nachhaltig das kollegiale Klima zwischen uns.
Update:
Hier ein Foto von Horst Damm, damals auch Lehrling bei der Debeka. Er war ein Jahr vor mir eingetreten und hat, glaube ich, nach der Lehrzeit bei einer Krankenkasse weitergemacht. Google weist ihn als Tänzer und SPD-Mann aus.
Da war noch ein Mädchen, das ich als aufblühender Knabe verehrte und doch nie kennen lernte. Sie tummelte sich ausgelassen mit anderen, sie verfolgenden Jungs im Luisenbad. Ein hübsches, fröhliches Mädchen mit deutlich sichtbaren Reizen. Auch wenn ich ihren Namen nie erfuhr, wusste ich doch, dass sie in der Schubystrasse, noch hinter dem Wasserturm, wohnte.
Viel viel später, da war ich schon das erste Mal Vater, hatte ich bei einem Besuch in Schleswig den Auftrag, ein Grippemittel in der Apotheke am Wasserturm in der Schubystrasse zu kaufen. Da stand eine junge Frau hinter dem Verkaufstresen und strahlte mich an. Es durchzuckte mich wie ein Blitz. Wir erkannten uns. Erstmalig sprachen wir miteinander. Möglicherweise sagte sie: “Die Packung Paracetamol kostet Zweimarkfünfzig”. Es ging mir sehr nahe.
In den Turnverein TSV Schleswig trat ich schon als Schüler ein. Gernot Rudolph und Uwe Christiansen (das zusätzliche “C” in seinem Namen kannte ich damals nicht) waren auch in diesem Verein. Beide waren gute Turner, aber nach der Schulzeit, glaube ich, nicht mehr aktiv.
Es gab im Verein einen sehr guten Turnlehrer, Herrn Groborsch. Er war sehr klein, bebrillt, dunkellockig, ungeheuer drahtig und turnbegeistert. Er pflegte die ‘Riegenordnung’ und das turnerische Brauchtum. Später, als er nicht mehr dabei war, übernahm Herwig Petersen, der vielleicht 7 – 10 Jahre älter als ich war, die ehrenamtliche Leitung unserer turnerischen Bemühungen.
Sein Bruder Hartmut Petersen, auch ein sehr guter Turner, war mit dabei. Er wurde Dekorateur in einem Laden in der Nähe der Post im Stadtweg. Noch viel später wurde er hauptamtlicher Turnlehrer beim TSV. Ein weiterer Bruder (Holger) war auch noch da, der aber mit der Turnerei nicht so viel ‘am Hut’ hatte; er war, glaub ich, gärtnerisch tätig.
Die Mitturnerinnen und Mitturner, soweit ich mich jetzt erinnern kann, hießen:
Gerda Tank, etwas älter, blond, hübsch, Bruder Gerhard Tank aus der Berliner Strasse, Gerhard war später bei der Zuckerfabrik ‘etwas geworden’ (glaube ich).
Horst Gohr, etwas älter, sehr sportlich, damals Drucker, später nach einem Studium an der Sporthochschule in Frankfurt Trainer der weiblichen Turnerinnen auf nationalem Niveau (so ungefähr stimmt das, glaube ich); lt. Internet jetzt im Ruhestand.
‘Zimbo’ Zimmermann(?), etwas älter, ein eleganter Turner, ein lustiger Vogel.
Bodo Minnerop, später beim Arbeitsamt, auch ‘etwas geworden’, immer von seiner Arbeit etwas erzählend, ich weiß aber nicht mehr was.
Ein Mädchen(*) mit dem Nachnamen Wittenberg, äußerst attraktiv, vielleicht 1,5 cm größer als ich; ich habe sie einmal geküsst; leider fällt mir Trottel im Moment nicht der Name (*) ein. Ihre Mutter wohnt in Schleswig, Tür an Tür neben meiner Mutter (!). Ihre Tochter, also jetzt von Sigrid, auch groß, auch attraktiv, war vor ca. zwei Jahren mit zum Skilaufen in Südtirol. Plötzlich stellte sich beim gemeinsamen Abendessen heraus (meine Tochter war auch dabei), dass sie nicht nur aus Schleswig war, sondern auch die Tochter dieser Turnerin (*), die ich damals sehr gerne besser kennen gelernt hätte…
(*) Das Mädchen heißt Sigrid! Sigrid heißt Sie! Jawohl Sigrid!
Nachtrag:
Sigrid habe ich nun gestern (am 22.8.06) zufällig im Treppenhaus des Hauses wieder getroffen, in dem sich die aufgelöste schleswiger Wohnung meiner Mutter befindet.
Die Erinnerungen an die Party vor mehr als 40 Jahren sind bei Sigrid verschwunden. So konnte sie auch nicht mehr wissen, dass mein Vater damals den weiteren Ablauf des Geschehens in den unteren Räumlichkeiten verhinderte.
Immerhin haben wir uns zum Abschied noch einmal umarmt.
Als Elf- oder Zwölfjähriger war ich einmal mit dem Kreisjugendverband(?) in den Sommerferien im Zeltlager in Rantum. Das Zeltlager lag mitten in den Dünen. Das war aufregend. An die Kolonie der Nackten am Strand haben wir uns mit Herzklopfen herangeschlichen, um einen Blick auf dieses sündige Tun zu erhaschen.
Zu den Ordnungskräften gehörten neben richtigen Amtspersonen ältere, beinahe erwachsene Schüler. Einer davon war ein ‘berühmter’ Fußballer bei Schleswig 06. Er war groß, blond und ungeheuer eindrucksvoll. Möglicherweise hieß er Kähler mit dem Nachnamen.
Kuschi Köhler?
Nö, Kähler. Klaus “Kuschi” Kähler. Hier!
Aus einer Email von Norbert Neidebock:
Den Lehrer Dominke kenne ich. Wir hatten ihn in Religion, Turnen und Erdkunde. Er war ganz in Ordnung und brachte uns bei, daß wir nicht alles glauben sollten, was in der Bibel so geschrieben steht. Das wirkt noch bis heute bei mir nach.
Tja, dann muss ich wohl mein Vorurteil etwas korrigieren.
Habe deinen Lebenslauf durch Zufall gefunden. Danke. Jeder Hinweis und Satz fügt ein neues Teil zu meiner ungenauen Kenntnis meiner Herkunft.
Sehr geehrter Herr Tams,
im Internet (Cache von Google) fand ich unter der Adresse
folgenden Kommentar über mich
„2007-02-02T10:34:11Z
Wüstenfloh Von Cy Der schleswiger Zahnarzt
Dr. Falk Ritter veröffentlicht kurz und knackig seine Einsichten im Internet. … Was für ein Scheiß“
Stammt dieser Kommentar von Ihnen?
Mit freundlichem Gruß, Ihr
Falk Ritter
Sehr geehrter Herr Dr. Ritter:
Ich hatte in meinem Blog am 2.2.07 einen Eintrag mit der Überschrift: “Was ist der Sinn es Lebens?” verfasst. In dem Eintrag habe ich mit zwei Zitaten auf Ihre Homepage verlinkt. Im Google-Cache habe ich noch den Eintrag gefunden und davon hier (bitte klicken) eine Kopie hergestellt.
Der Eintrag ist unkommentiert geblieben. Aufgrund eines Versehens habe ich dann den Eintrag später wieder gelöscht.
Der dem o.g. vorangegangene Eintrag vom 1.2.07 trug den Titel “Was für ein Scheiß” und ist im Weblog noch vorhanden (bitte klicken). Es besteht absolut kein Zusammenhang zu dem Eintrag, der sich auf Ihre Homepage bezog.
Ihre Interpretation des Google-Cache, sehr geehrter Herr Dr. Ritter, ist auf jeden Fall falsch. Ich denke doch, dass ich das hier jetzt glaubhaft gemacht habe.
Im Übrigen finde ich Ihre Homepage aus Schleswig sehr interessant. Wie Sie vielleicht wissen, betreibe ich noch das “Virtuelle Klassentreffen”, das von den alten Schleswiger Zeiten handelt.
Mit freundlichen Grüßen
Gerd Tams
Sehr geehrter Herr Tams,
danke für die Aufklärung. Da bin doch erleichtert.
Als ich den Cache von Google vor ein paar Tagen öffnete, war er nämlich noch unformatiert und gab zu großen Irritationen Anlaß.
Leider weist Ihre Website diese unformatierten Texte zurück, weshalb ich sie hier nicht präsentieren kann.
Da stehen dann Ausdrücke wie link21 und wÌ*stenfloh, und es fehlten Absätze, die eine Trennung der Themen deutlich machen sollten.
Mit freundlichem Gruß, Ihr
Falk Ritter
Dann ist ja alles wieder in Ordnung!
Moin Gerd,
ich habe deine Schimpfe über Florian Silbereisen und Herbert Knebel gelesen. Du sprichst
mir aus der Seele.
Da das Klassentreffen auch mehr oder weniger Nostalgie ist, muß ich an den Werbespruch
denken: “Aber wer wird denn gleich in die Luft gehen? Greife lieber zur HB !” :-))
Hmhmm, wie ich deinem Kommentar hoffentlich richtig entnehme, gehörst du auch zur
Fraktion der Tabaksteuerverweigerer. Dann mach es lieber so, wie Kurt Tucholsky (ich hoffe,
mich nicht zu irren). Der sagte mal :” Solche Menschen strafe ich nicht mal mit
Nichtbeachtung!”
Aber das Prekariat ist es nicht, was ihnen zujubelt. Gem. meinem alten Lateinwörterbuch hat
das was mit “betteln” zu tun.
Bettler sitzen nicht dabei, sondern der ganz normale teutsche Spießbürger mit seinem
Muttchen. Die sitzen vor der Glotze und schunkeln und lachen zu den Witzen der sog.
“Comedians”, wie z.B. Knebel. ( Wer hat die Bezeichnung überhaupt aufgebracht, denn
lachen????)
Und Flori?
Im Spiegel stand im letzten Jahr mal ein Artikel über ihn. Da hat er in Cottbus zwei Hunde
auf der Bühne verheiratet. Da mußte selbst sein Manager oder Produzent sich erstmal einen
Schluck Alkohol genehmigen, weil er es sonst nicht aushielt. Schade, daß ich das nicht sehen
konnte!!!!!!
Da kommen dann auch so herzige Liedchen auf die Bühne mit folgendem Refrain: “Wenn die
Heidschnucken sich zärtlich in die Äuglein gucken.”
Ich kann mich darüber nur amüsieren! Es ist halt die Kultur der schweigenden Mehrheit!
Wie heißt es auf gut Deutsch? TAKE IT EASY !
Ganz toll finde ich auch die heutigen Werbesprüche in Denglisch, bei denen auch ich
Schwierigkeiten habe, sie zu verstehen. Was ist z.B. ein Backshop? Doch frei übersetzt ein
Arschladen! Oder was ist “coffee to go”? “Kaffee zum Weglaufen”? :-))
Was soll´s? Um mit einem alten Werbespruch aufzuhören:
Nimm´s leicht! Nimm Scharlachberg!
Norbert
Du hast ja recht, Norbert. Man sollte ganz easy einen Scharlachberg trinken und eine HB rauchen, wenn man Raucher wäre. Aber manchmal platzt eben die Hutschnur und das Fass läuft über oder so ähnlich…
zu den beiden Abtanzball-Fotos:
Diese Fotos hat meine in England lebende Schwester gefunden!!!! Ich bin das süße Mädchen ganz links auf dem 1. Foto (Annegret Burkhard). Weiß jemand den Namen meines “Zwangs-Partners”? Das 2.Foto zeigt im “Gestreiften” Brigitte Nebrich. Wir beide waren auf der Bruno-Lorenzen-Schule, Abgangsklasse 1963. Gibt es Leute im Netz aus unserer Klasse, bzw. Parallelklasse?
Gerd Tams, der link ist super!!! Ich schwelge in Erinnerungen und werde die Seite ab sofort täglich besuchen.
Viele Grüße aus Kiel
Annegret Pöppe
Hallo Annegret Pöppe,
ich bin immer total begeistert, wenn sich aus unvermuteter Ecke plötzlich Menschen aus der alten Zeit hier melden. Deshalb habe ich aus Deinem Kommentar gleich einen Eintrag gemacht.
Schlimm?
Kein Kommentar:
Ich weiß leider nicht, wie ich meine wenigen Photos
aus der Marthaheim-Zeit (1959-62) auf diese Seiten bekomme. Mailen könnte ich.
Gruß Pony
Hallo Pony, ich habe Dir eine Mail geschickt! Wir freuen uns auf Deine Fotos!
Auch ich war in dem zeltlager in Rantum in den Dünen fanden wir es einfach toll und an die nackiedeis kann ich mich gut erinnern.Wenn wir am Strand entlang gingen sollten wir ins Meer schauen,aber sie kamen auch aus dem Wasser.Gruß Karin Dibsi
Hallo Gerd!
Hier meldet sich nach all den Jahren deine
“Zwangspartnerin” Brigitte.
Habe durch Annegret Pöppe von deiner
Website erfahren und mit großer Freude
unsern Stechschritt bewundert!
Ich wohne jetzt in Barßel in der Nähe von
Bad Zwischenahn.
Vielleicht mailst Du mal zurück, würde
mich freuen!
Danke für die Blumen!
Hoffentlich liest Wolfgang diese Zeilen…
Hallo Herr Tams,
bin als Gast zufällig auf die Webseite gestoßen. Habe auf den Bildern meinen ehemaligen Arbeitskollegen Wolfgang Clausen (Westbank) wieder gesehen. Er sieht immer noch so gut aus wie zwischen 1968 und 1971.
Euer virtuelles Klasentreffen ist phantastisch. Macht weiter so!