Admin: Sönke, könntest Du mal schnell die Anschrift von Goldschmied Kluge rausfinden?
Sönke: Na klar, mit den Fotos kommt ja wieder Leben in die Bude Kluge, Otto, Goldschmiedemeister und Graveur, Lollfuß 20, Tel. 2810. Der Goldschmied hatte wohl nur sein Geschäft im Lollfuß, denn weiter heißt es im Adressbuch von 1950: Kluge, Otto, Goldschmied, Moltkestraße 9. Die beiden werden wohl identisch sein?
Silke: Herr Kluge in seiner Goldschmiedewerkstatt.
Admin: später folgte dann ja wohl die “Kunstklause” nach. Rechts Heike am Motor…
Heute sieht die Nr. 20 so aus (li.)… Hans Otto am Werktisch
Der Lehrvertrag:
Ein Aufsatz 1955: “Was hat mich bewogen, Goldschmied zu werden?”
Wir erfahren von Hans Otto, dass er aufgrund einer “langjährigen Krankheit körperlich nicht stark ist”. 1952 und 1953 war er im Jugendaufbauwerk in Schleswig und bekam von dort aus mit Hilfe des Arbeitsamtes und des Leiters des Jugendaufbauwerks die Lehrstelle
als Goldschmiedegeselle – zunächst versuchsweise für zwei Jahre – bei Goldschmied Kluge. Hans Otto möchte nach erfolgreicher Gesellenprüfung (möglichst in der Heimat) und den vorgeschriebenen Gesellenjahren seine Meisterprüfung machen und danach noch eine Fachschule besuchen, um seine Kenntnissse im Gravieren usw. zu vervollständigen.
Die Kreisberufsschule bescheinigt Hans Otto für das Winterhalbjahr 1952/53 gute Leistungen. Es wird bemerkt, dass Hans Otto “ab 24. 2. nach Osterbargum beurlaubt” ist.
Der Lebenslauf
Der Wortlaut:
Ich, Hans Otto Ehlert, wurde als Sohn des Arbeiters Hans Ehlert und dessen Ehefrau Lieschen geb. Schäfer am
12. September 1934 in Schleswig geboren. Von meinem 6. Lebensjahr an besuchte ich 4 Jahre die Dorfschule in Moldenit. Im November 1945 wechselte ich zur Mittelschule in Schleswig, die ich im Frühjahr 1951 nach bestandener Prüfung verließ. Im Herbst 1952 ging ich in das Jugendaufbauwerk in Schleswig, wo ich als Hilfszeichner im Museum Schloss-Gottorp tätig war. Im Mai 1953 trat ich in die Lehre bei dem Goldschmiedemeister Herrn Otto Kluge in Schleswig. Im Herbst 1956 soll ich nach 3 1/2 jähriger Lehrzeit die Gesellenprüfung ablegen.
Schleswig, den 11. 6. 1956
Hans Otto Ehlert
Hans Ottos Zeichnungen:
Die Zeugnisse der Handwerker- und Industrie-Berufsschule der Landeshauptstadt Kiel und das Lehrzeugnis
Was fehlte noch? Ach ja! Das Abschlusszeugnis der Berufsschule…
Das Gesellenstück
Wir sehen Hans Ottos Gesellenstück als Kette auf dem Hochzeitsbild mit seiner ersten Frau Ingeborg, die schon 1962, ein halbes Jahr nach der Geburt der Tochter Heike, verstarb. Die Anfertigung des “Anhängers in Gold mit einer Zuchtperle und vier kleinen Steinen” wird im Arbeitsbericht genau beschrieben. Hans Otto kalkuliert dafür einen Verkaufspreis im Laden von 100 Mark.
In der Werkstatt – Kollegen
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Na klar, mit den Fotos kommt ja wieder Leben in die Bude
Kluge, Otto, Goldschmiedemeister und Graveur, Lollfuß 20, Tel. 2810
Der Goldschmied hatte wohl nur sein Geschäft im Lollfuß, den weiter heißt es im Adressbuch von 1950 :
Kluge, Otto, Goldschmied, Moltkestraße 9
Die beiden werden wohl identisch sein ?
Noch zwei Fotos aus der Werkstatt. Erkennt jemand die Kollegen?