Weihnachtsfeier 1951

Diese Weihnachtsfeier fand am 26.12.1951 im “Hohenzollern” statt. Es handelte sich um eine Veranstaltung der “Liederfreunde Ostland”, die vom Mittelschullehrer Eitel Greulich geleitet wurde – s. hier.

Auf der Rückseite ist noch vermerkt: “…Wolfgang als Hirte…”. Gemeint ist unser Mitstreiter Wolfgang Kather, der dieses Foto eingeschickt hat.

Admin: Da die Feier nach Weihnachten stattgefunden hat, dachte ich, dass dieses Foto auch schon vor Weihnachten veröffentlicht werden kann. Ich wünsche also einen schönen Verlauf des 3. Advent!

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1 Gedanke zu „Weihnachtsfeier 1951“

  1. Oldenburg [Oldb}. 5. Januar 1953

    Sie begannen Weihnachten 1946
    Eitel Greulich über die Liederfreunde Ostland

    Das Unglücksjahr 1945 brachte nach Westdeutschland Millionen von Menschen, die aus ihrer ostdeutschen Heimat vertrieben waren. Nach Schleswig strömten Tausende ein. Sehr bald fanden sich diese Entwurzelten in Landsmannschalten zusammen — in dem Bedürfnis. an Heimatabenden Gedanken auszutauschen und von der Heimat zu hören.

    Während eines solchen Heimatabends der Memelländer und Ostpreußen im Oktober 1946 in der Aula der Mädchenoberschule. der Lornsenschule, forderte der Vorsitzende Konrad Schwach nach Rücksprache mit mir sangesfreudige Frauen und Männer auf, sich zu melden, um einen Chor zu bilden. Bereits vier Wochen nach Gründung dieses Chores sangen 40 Sänger und Sängerinnen unter meiner Leitung zur Weihnachtsfeier der Ostpreußen im Ballhaus Hohenzollern.

    Von allen Seiten wurde nun der Wunsch ausgesprochen. den Chor auch an Heimatabenden zu hören. Um diesem Wunsche nachzukommen. mußte fleißig geübt werden. Gleichzeitig traten aber auch große Schwierigkeiten, insbesondere bei der Beschaffung des Notenmaterials auf. Der Chor. der bis dahin eine lose Gemeinschaft ohne Satzungen und Beiträge gewesen war, konnte an eine ernste Chorarbeit ohne Noten nicht denken, wenn ihm die Pflege des deutschen Volks— und Heimatliedes wirklich am Herzen lag. Es ist daher mein und meines Sangesbruders Küssner uneingeschränktes Verdienst, dadurch den Fortbestand des Chores gesichert zu haben, daß wir unter Zurückstellung anderer Interessen und unter Aufwendung persönlicher Opfer Chorsätze abschrieben, vervielfältigten und selbst das Papier dafür — seinerzeit das schwierigste Problem — zur Verfügung stellten.

    Das Jahr 1948 zeigte den Chef in größter Aktivität. Allmählich bildete sich so etwas wie ein Vorstand. Es wurde als selbstverständlich hingenommen, daß Konrad Schwoch die Geschäfte des Vereins erledigte. Als im Herbst von der Militärregierung das Verbot, Flüchtlingsvereine zu gründen, aufgehoben wurde, nahmen wir die Gelegenheit sofort wahr. Der Chor, dessen Mitgliederzahl auf ?0 gestiegen war, trat am 5. Januar 1949 zusammen und gründete den Verein “Liederfreunde Ostland”.

    Am 8. Juni 1949 erfolgte der Beitritt zum Deutschen Sängerbund. Durch die Mitgliederbeiträge trat in der Notenbeschaffung eine wesentliche Besserung ein. Eine finanzielle Hilfe ergab sich, als der Verein für seine Teilnahme an Kulturveranstaltungcn neben freier Reise Beträge für seinen Notenfonds erhielt.
    Am Schluß des ersten Vereinajahres zählten die Liederfreunde 80 aktive Mitglieder.

    Das erste Stiftungsfest fand am l4. Januar 1950 im Großen Baumhofsaal statt, zu dem wohl sämtliche im Musikleben stehenden Persönlichkeiten Schleswigs nicht nur als Gäste, sondern auch als Kritiker teilnahmen. Die Anerkennung, die das volle Haus dem ausgeglichenen. beweglichen Chor bezeugte. war berechtigt.

    Das Jahr l950 brachte einen Wandel in der Vereinsführung. Franz Kather wurde l. Vorsitzender. Der enge Anschluß an den Bdti(?) wurde als sichtbares Zeichen des Aufwärtsstrebens gewertet. Neben den bereits zur Tradition gewordenen internen Vereinsveranstaltungen schritten wir zu öffentlichen Konzerten, von denen das erste ein Frühkonzert am ersten Pfingstfeiertag in der Stampfmühle, einem ähnlichen Gartenlokal wie Königswäldchen war. Die Veranstaltung vor über 1000 Gästen war ein voller Erfolg. 1950 nahm der Verein an 25 Veranstaltungen teil. Auch das zweite und dritte Stiftungsfest brachten eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung des Vereins. der nicht nur zahlenmäßig, sondern auch gesanglich, wie es die Kritik verzeichnet, auf einem außerordentlich beachtlichen Niveau steht. Er wurde in den letzten Monaten für acht Konzerte von der Kulturkammer der Landesregierung für die Betreuung der Heimatvertriebenen eingesetzt, die außerhalb Schleswigs stattfanden und überall freudig und dankbar aufgenommen wurden. Heute zählt der Verein 122 aktive Mitglieder, 18 singende Gäste unter 18 Jahren und 51 passive Mitglieder. In den verflossenen sechs Jahren ist aus dem kleinen Häuflein sangesfroher Männer und Frauen. die in schicksalscbwerer Zeit den Mut zum Leben nicht verlieren wollten, ein Verein geworden. der sich in echter Aufwärtsentwicklung befindet und der sich seiner selbst gewählten Aufgabe treu geblieben ist: Pflege des deutschen Liedes und Pflege des Heimatgedankens unter den Heimatvertriebenen. Wir können stolz sein auf unseren Gesangverein

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