Herbsträtsel Nr. 11 – gelöst

Wen haben wir denn da?

Lutz: ….und, wie wäre es mit Georg Abel?

Und das war es wieder mal!

Gelöst von LutzTusch!

Jürgen Jürgensen:

Moin zusammen,

dazu kann ich mir ein paar Schlauheiten natürlich auch nicht verkneifen, obwohl das hier schon mal Thema war.

Aber macht ja nix.

Ich habe Abel gekannt. Er war jahrzehntelang der Nikotin-Dealer und einer der 06-Spezis meines fußballbekloppten Alten (an mich vererbt).

Abel war von 1959-1977 06-Vorsitzender. So lange hat das vor und nach ihm nur einer ausgehalten (Dr. Alslev 1930-1954). Zu Abels Zeiten besaß auch der kleine Fußball noch Stellenwert. 06 erlebte unter ihm erfolgreiche Zeiten. Wer Vorsitzender eines Clubs wie 06 war, genoss Ansehen. Lange vorbei. Heute laufen vor solchen Jobs die meisten weg.

Abel war clever. Über das Amt kam die Schreiberei, und damit ließ sich damals richtig Kohle machen. Außerdem bastelte er auch überregional fleißig an einer Karriere als Funktionär. So brachte er es bis hin zum Vorsitzenden des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (1974-1976). Sein Vorgänger war übrigens kein geringerer als der spätere DSB-Chef Hans Hansen. Unter ihm war Abel von 1963-74 (!) auch Vize. So mischte Abel jahrelang auch in der DFB-Spitze mit, was bei den damals üblichen Aufwandspauschalen übrigens finanziell garantiert interessant war. Der DFB, reichster Fußballverband der Welt, ließ seine Führungsriege nicht hungern und darben. Heute wird das etwas restriktiver gehandelt.

Jedenfalls war Abel sehr umtriebig. Seine Rollen beim SHFV und DFB verschafften ihm Macht und Einfluss, was für 06 gewiss kein Nachteil war. Allerdings gab es in der Szene auch kritische Stimmen, die ihm zunehmende Arroganz nachsagten.

Alten 06ern war er als Flüchtling ohnehin stets suspekt, was aus entsprechenden Konflikten bei 06 in den Nachkriegsjahren herrührte.

Abel starb, glaube ich, 1979. Er liegt auf dem Michaelisfriedhof begraben.

(Fotos aus “Schleswiger Monatshefte”)
Nachtrag: SN vom 9.10.2018

643 Ansichten

11 Gedanken zu „Herbsträtsel Nr. 11 – gelöst“

  1. Es war ein bodenständiger Schleswiger Bürger, der schon länger nicht mehr unter uns weilt. In Schleswig ist etwas nach ihm benannt.

    Die Augenfarbe kann ich leider nicht erkennen.

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  2. Mensch Lutz, hast Du Georg Abel persönlich gekannt? Vielleicht Dein Patenonkel? Dieser Treffer war für mich ein Knaller!
    Ich erinnere noch gut seine Kommentare in den SN über die Spiele von 06. “Der zu hoch angesetzte Schuß ging über das Tor”. Lebensweisheiten, die den Gesetzen der Physik entsprechen. Seinen Zigarrenladen habe ich zwar nie betreten, aber ich weiß, wo er war. In roten Buchstaben thronte der Name über dem Schaufenster.

    Gruß aus Köln

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  3. Hallo Rainer-
    vielen Dank für die Blumen,aber da muß ich leider passen.Weder war er mir bekannt,noch gab es sonst eine Verbindung zu ihm.
    Abgesehen von der Stiege-die links neben seinem Haus zu “Onkel Timmermann” führte,wie er bei uns Lütten hieß.
    Dir einen schönen Gruß aus Deiner alten Heimat.

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  4. Hallo Lutz, hallo Rainer,
    ich habe Georg Abel noch gut in Erinnerung als Mitglied damals bei 06.
    Ab und an tauchte er auch bei uns Knaben auf, aber der Ligamannschaft galt sein ganzes Interesse. Bei jedem Heimspiel saß er hinter dem Tor der Gegner auf einem Gartenstuhl und notierte die Höhepunkte, und montag morgens las man es in der SN unter “GA” …

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  5. Moin zusammen,

    dazu kann ich mir ein paar Schlauheiten natürlich auch nicht verkneifen, obwohl das hier schon mal Thema war. Aber macht ja nix.

    Ich habe Abel gekannt. Er war jahrzehntelang der Nikotin-Dealer und einer der 06-Spezis meines fußballbekloppten Alten (an mich vererbt).

    Abel war von 1959-1977 06-Vorsitzender. So lange hat das vor und nach ihm nur einer ausgehalten (Dr. Alslev 1930-1954). Zu Abels Zeiten besaß auch der kleine Fußball noch Stellenwert. 06 erlebte unter ihm erfolgreiche Zeiten. Wer Vorsitzender eines Clubs wie 06 war, genoss Ansehen. Lange vorbei. Heute laufen vor solchen Jobs die meisten weg.

    Abel war clever. Über das Amt kam die Schreiberei, und damit ließ sich damals richtig Kohle machen. Außerdem bastelte er auch überregional fleißig an einer Karriere als Funktionär. So brachte er es bis hin zum Vorsitzenden des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (1974-1976). Sein Vorgänger war übrigens kein geringerer als der spätere DSB-Chef Hans Hansen. Unter ihm war Abel von 1963-74 (!) auch Vize. So mischte Abel jahrelang auch in der DFB-Spitze mit, was bei den damals üblichen Aufwandspauschalen übrigens finanziell garantiert interessant war. Der DFB, reichster Fußballverband der Welt, ließ seine Führungsriege nicht hungern und darben. Heute wird das etwas restriktiver gehandelt.

    Jedenfalls war Abel sehr umtriebig. Seine Rollen beim SHFV und DFB verschafften ihm Macht und Einfluss, was für 06 gewiss kein Nachteil war. Allerdings gab es in der Szene auch kritische Stimmen, die ihm zunehmende Arroganz nachsagten.

    Alten 06ern war er als Flüchtling ohnehin stets suspekt, was aus entsprechenden Konflikten bei 06 in den Nachkriegsjahren herrührte.

    Abel starb, glaube ich, 1979. Er liegt auf dem Michaelisfriedhof begraben.

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