Die Geschichte eines Hauses

1940

 
 
 

1955

 
 
 

1966

1976 und 1987

Rüdiger Schmedemann: Die letzten Hausbesitzer, die drei ledigen Schwestern Johanna, Sophie und Elsa Mersebach führten dort im Hause ein Schokoladen- und Konfitürengeschäft, welches bis 1975 existierte.

Das Konfitürengeschäft wurde 1923 eröffnet, dies ist das einzige Bild aus dem Laden, welches offenbar damals fotografiert wurde.


Aus alter Zeit: königlich priviligiertes Intelligenzblatt, 33. Stück, Mittwochen den 13. August 1828: Michaelis d. Js. sind bei Unterzeichneten neben der Hofapotheke im Lollfuß vier gegipste und tapezierte Zimmer, welche die schönsten Aussichten nach der Straße und der Schlei haben, nebst Küche in der ersten Etage, sowie ein Domestikenzimmer darüber nebst einer geräumigen Waschkammer und Holzraum im Stalle, sowohl für eine Familie, als auch einzenden Personen ohne eigenen Haushalt zu vermieten. Schleswig, 29. July 1828 – Peter Jöns

Eigentümer des VII. Quartiers Nr. 228 waren

1712 Chr. Lupholtz
1735 Claus Kühl
1773 Joh. Chr. Hoffmann
1815 J. P. W. Hoffmann
1828 Peter Jöns
1878 Klempner Th. v. d. Lieth
1939 Geschwister Mersebach

Das Nachbarhaus Lollfuß 45 gehörte Martha Franzen. Was die Damen nicht wussten, die Großmutter von Martha Franzen war auch eine geborene Mersebach!

Rüdiger Schmedemann: Im Lollfuß 43 wohnte unsere Familie bis 1979, Ende der 80er Jahre wurde das Haus und Grundstück verkauft und musste dem größeren Neubau – Grundstücke 43 und 45 weichen.

Das Haus hatte einen Hinterhof und kleinen Garten, wie man sieht, wurde dort 1958 Kindergeburtstag gefeiert. Auf einem weiteren Bild sind die 3 Geschwister Mersebach mit Besuch aus Berlin zu sehen. Ich bin gespannt ob Evelyn Wanke ihren Bruder “Wölfi” auf dem Geburtstagsbild erkennt?

Evelyn Leitterstorf: Lieber Herr Schmedemann, habe meinen Bruder sofort erkannt. Bin sehr gerührt, und freue mich endlich ein Bild des Hauses zu sehen, da es mir bei meinen Besuchen in Schleswig immer fehlte. Von mir ein Bild der Hochzeit: Tante Gretel und Onkel Karl Heinz.

Rüdiger Schmedemann: Liebe Evelyn, da war die Freude auf beiden Seiten sehr groß! Meine Mutter (91) hat sich ebenfalls gefreut und lässt herzlich grüßen. Tja das Bild im Lollfuß ist zwischenzeitlich erbärmlich – nun sind auch das Theater und das Haus mit dem Theatercafe verschwunden.
Admin: Im Einwohnerverzeichnis 1959 wird Sophie Mersebach als Geschäftsinhaberin aufgeführt. Hier sehen wir sie im Profil als junges Mädchen… Und rechts sind die Geschwister Mersebach im Jahr 1906.


Eine weiteres Mitglied der Familie, Emma Mersebach, Witwe, wohnte im Lollfuß 88.

(Die Beschriftung des Fotos ist übrigens falsch, es handelt sich tatsächlich um den Lollfuß 88)

Das Gebäude Lollfuß 88 wurde bis Anfang der 20er Jahre von Tischermeister Wolter bewohnt, dessen Frau eine geborene Mersebach war. Das Haus wurde an seinen Neffen Albert Mersebach vererbt, der 1922 einen Neubau errichtete – so wie er dort heute noch vorzufinden ist.



Links Albert Mersebach und Frau Anna. Albert verstarb Ende der 50er Jahre, Emma lebte dort bis Ende der 60er Jahre und zog dann zu ihrer Nichte nach Brekling.


Die Firma feierte 1951 das 75jährige Firmenjubiläum, dazu gratulierte auch die Stadt Schleswig. Im Gegensatz dazu gab es 1936 Post von der Stadt, die eine Zwangseinweisung von Mietern in die leerstehende Wohnung androhte (2. Bild). Dies konnte durch Heirat offenbar abgewendet werden.
(Admin: Man kann die Dokumente in allen Browsern in lesbarer Form darstellen. Ich helfe ggf. gern…)


Auf diesem Foto aus dem Jahr 2011 sieht man das Haus in seiner heutigen Form…

Hier ist noch etwas (man lese den Kommentar von Evelyn Leitterstorf geb. Wanke):

Ober- und unterhalb der Hühnertreppe

Ahnengalerie derer von Mersebach:

Rüdiger Schmedemann schreibt:

Beste Grüße und vielen Dank auch im Namen der Mersebächer, die ja immer so traurig waren, dass es keine direkten Nachfolgen in Schleswig gab, immerhin die Familie existiert weiterhin, vor allem in Dänemark.

Auf der Hinterglasmalerei ist die Familie von Ludwig-Bernhard-Friedrich Mersebach stehend und am Tisch sitzend seine Frau Anna Dorothea zu sehen, links an der Wand die Bilder dessen Eltern (Johann Friedrich Miersebach und dessen Frau Catharina); Ludwig Bernhard vis a vis sein ältester Sohn Christian Ernst August.

Das vorletzte Bild zeigt Christian Ernst August mit seiner Frau Catharina Dorothea Ulrica Mersebach (geb. Erichsen) – beide hatten 15 Kinder; in zweiter Ehe kamen weitere 9 Kinder hinzu. Das markante Gesicht von Catharina M. hat sich durch mehrere Generationen vererbt – in SL zuletzt mit Johanna M. und ist heute noch bei einem weit verzeigten Abkommen in Amerika zu finden.



934 Ansichten

7 Gedanken zu „Die Geschichte eines Hauses“

  1. Lieber Herr Schmedemann, habe meinen Bruder sofort erkannt .Bin sehr gerührt,und freue mich endlich ein Bild des Hauses zu sehen ,da es mir bei meinen Besuchen in Schleswig immer fehlte .
    Von mir ein Bild der Hochzeit : Tante Gretel und Onkel Karl Heinz. Liebe Grüße aus Köln Evelyn Leitterstorf geb Wanke

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    • Liebe Evelyn, da war die Freude auf beiden Seiten sehr groß! Meine Mutter (91) hat sich ebenfalls gefreut und lässt herzlich grüßen. Tja das Bild im Lollfuß ist zwischenzeitlich erbärmlich – nun sind auch das Theater und das Haus mit dem Theatercafe verschwunden.

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      • Sehr geehrter Herr Schmedemann
        Ich habe eine Frage zu Gretel Schmedemann,
        ist Gretel Schmedemann Ihre Mutter? wenn ja lebt sie noch
        Ich bin der Sohn von Ihrer Schwester Charlotte sie ist am 16.06.1916. geb.
        Ich habe das gleiche Foto von der Hochzeit von Gretel Und Karl-Heinz
        Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen

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        • Hallo Herr Drannaschk,
          Ihre Mail habe ich gerade nur durch Zufall entdeckt. Deshalb antworte ich zeitverzögert.

          Ja, meine Mutter ist Gretel Schmedemann, geb. 23. 5. 1926. Sie lebt seit einem Jahr in einem Altenheim, mein Vater ist 2005 verstorben.

          Von (einer leiblichen?) Schwester Charlotte habe ich bislang nie etwas gehört. Auch das Geburtsjahr 1916 scheint mir nicht schlüssig. Wer waren die Eltern von Charlotte?

          Herzliche Grüße

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  2. Hallo Rüdiger Schmedemann ! Sorry, wenn ich mich einmische: Sind Sie ein Bruder von Reiner Schmedemann, mit dem ich 1967 konfirmiert wurde, und mit dem ich auch Tennis beim STC gespielt habe ????

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      • Hallo Rüdiger Schmedemann, also der Junge mit dem gestreiften Pullover – bitte ihm schöne Grüße ausrichten – danke.
        Sein “Nachbar” auf dem Bild mit dem weißen Kragen kommt mir sehr bekannt vor, aber ich komme auf keinen Namen …..

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